Naturschutzring Aukrug

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Logo des Naturschutzringes

Der Naturschutzring Aukrug ist eine als Verein organisierte Lokale Aktion, die durch den Zusammenschluss regionaler Akteure die unterschiedlichen Interessen der Landnutzer in der Region zusammenführt und einen effektiven Natur- und Gewässerschutz gewährleistet. Bei den Lokalen Aktionen – vormals als “Lokale Bündnisse” bezeichnet – handelt es sich um naturschutzfachlich kompetente, aus EU- und Landesmitteln geförderte regionale Netzwerke. Der Naturschutzring setzt verschiedene Naturschutzmaßnahmen, wie Stoppelbrache, Froschteich oder Obstwiese, gemeinsam mit den Landnutzern und Eigentümern um.

„Wichtig ist uns dabei ein absolut freiwilliges Vorgehen und eine Begegnung auf Augenhöhe, damit Nutzung und Schutz der Natur zusammen funktionieren.“

Zitat von der Homepage des Vereins

Geschichte

Der Naturschutzring Aukrug wurde am 17. Januar 2001 von Akteuren aus Landwirtschaft, Naturschutz, Jagd und Wald, Kommunen, Tourismus und Gewerbe gegründet. Von Anfang an ist die Schrobach-Stiftung ein fester Partner für den Naturschutzring. Sie hat den Verein mitgegründet, Frau Dr. Wiebe in den Anfangszeiten die Geschäftsführung übernommen. Nachdem 2003 ein geplantes Landschaftsschutzgebiet „Aukruger Geest“ nach Protesten nicht ausgewiesen wurde, sollte eine Alternative entwickelt werden, der „Aukruger Weg“ wurde ins Leben gerufen. Die Idee für eine Förderung des freiwilligen Naturschutzes wurde vorgestellt, der 1. Artenschutzkatalog „Für Mensch, Natur und Landschaft“ entwickelt und 2007 gedruckt. Die Schrobach-Stiftung übernahm die Kofinanzierung des ersten und der weiteren Mitarbeiter, Maßnahmen werden vom Land S.H. oder den Kreisen Rendsburg und Steinburg und der Schrobach-Stiftung übernommen. Die Gemeinde Aukrug überlässt dem Naturschutzring ein Büro im Amtsgebäude als Anlaufstelle.

Gründungsvorstand

  • Detlef Ratjen (Landwirtschaft) und Vorsitzender,
  • Dr. Joachim Lepthin (Naturschutzgebiet Tönsheide) 1. Stellv. Vorsitzender,
  • Hans Herrmann Butenschön (Örtlicher Naturschutz) 2. Stellv. Vorsitzender,
  • Claus Ratjen (Wald und Jagd),
  • Bärbel Voß-Effelsberg (Wirtschaft und Tourismus),

entsandt wurden

  • Nils Kuhnke (Gemeinde),
  • Dr. Cordelia Wiebe (Schrobach Stiftung)

Veränderungen im Vorstand

  • 2005 Dr. Claus Lessing (Wald und Jagd);
  • 2009 Stefan Siemesgelüss (Örtlicher Naturschutz), Petra Harms (Wald und Jagd);
  • 2010 Oliver Ziehm (Wirtschaft und Tourismus), Ernst Scheel (Landwirtschaft);
  • Petra Harms wird zur 1. Vorsitzenden gewählt;
  • 2013 verstirbt Dr. Joachim Lepthin;
  • 2014 Dr. Stephan Schaupp wird für die Fachklinik entsannt;
  • 2016 Änderung im Vorstand, da von der Fachklinik niemand mehr entsannt wird, soll dieser Platz für die Wasserwirtschaft dienen: Hans-Heinrich Gloye (Wasserwirtschaft);
  • 2018 Helmut Radtke (Entsandt von der Gemeinde Aukrug), Nils Kuhnke (Örtlicher Naturschutz);
  • 2023 Jochen Rehder (Entsandt von der Gemeinde Aukrug);

Mitarbeiter

  • In der Anfangsphase wird der NSRA durch Frau Dr. Wiebe geleitet
  • 02.01.2003 Niklas Ullrich (jetzt Zander) Geschäftsführer (seit 2005 als volle Stelle)
  • 2013 Helga Heesch als Bürofachkraft
  • 2014 Jan-Markus Carstens
  • 2021 Friedhelm Petzke

Geschäftsstellen

  • Fremdenverkehrsbüro (Gästehaus) Barfelder Str. 10 (die heutige Küche)
  • Amtsgebäude (verschiedene Räumlichkeiten)
  • Gemeinde Aukrug (ehemaliger Leseraum, zusammen mit dem Naturpark Aukrug und Aukrug Marketing)

Projektgebiet

  • Kerngebiet des Naturpark Aukrug
  • Naturpark Aukrug
  • 2015 Projektgebiet deutlich vergrößert

Artenschutzkatalog

Der Aukruger Artenschutzkatalog „Für Mensch, Natur und Landschaft“ hat sich zu dem wichtigsten Instrument bei der Umsetzung freiwilliger Naturschutzmaßnahmen im Aukrug entwickelt. Die bereits in der Anfangsphase des Aukruger Wegs entstandene Idee eines solchen Katalogs konnte 2007 verwirklicht werden. Naturschutzmaßnahmen aus verschiedenen Finanzierungsquellen wurden gebündelt. So erhielten alle Interessierten erstmalig eine vollständige Übersicht über die Fördermöglichkeiten im Naturschutz. Geordnet nach Acker, Grünland oder Wald kann sich jeder Landnutzer und Landeigentümer über sinnvolle Maßnahmen informieren und erhält zugleich einen Überblick über die jeweiligen Regelungen und Förderhöhen. Neben den landesweit angebotenen Agrarumweltmaßnahmen sind eine ganze Reihe von speziell auf die Aukruger Verhältnisse zugeschnittenen Maßnahmen möglich.

Die Finanzierung dieser speziellen Maßnahmen übernimmt das Land Schleswig-Holstein und unterstützt so den Ansatz, die Interessen der Landnutzer mit den Zielen des Artenschutzes in Einklang zu bringen. Der Artenschutzkatalog wurde so positiv aufgenommen, dass das Projektgebiet 2011 auf den gesamten Naturpark ausgedehnt werden konnte und der Katalog heute die Grundlage der Naturschutzberatung für Landwirte darstellt. Mittlerweile sind zudem andere Lokale Aktionen und der Deutscher Verband für Landschaftspflege dem Aukruger Beispiel gefolgt und haben eigene Kataloge entwickelt. Es hat sich gezeigt, dass viele Landeigentümer gerne bereit sind, sich an freiwilligen Naturschutzmaßnahmen zu beteiligen. Die Kombination aus einer guten Information mithilfe des Katalogs und einer intensiven Vor-Ort-Beratung durch den Naturschutzring ermöglicht rund einhundert verschiedene Naturschutzmaßnahmen jährlich.

Auszug aus den Projekten

  • Vernässung des Viertshöher Moores
  • ERNA-Projekt 1. Weidelandschaft in Homfeld
  • Naturschutzkonzept für Aukrug aufgrund des geplanten Landschaftsschutzgebietes „Aukruger Geest“
  • 2005 der erste Kalender (noch in Handarbeit) wird erstellt
  • Natur und- Gewässerschutzkonzept Aukrug
  • ERNA-Projekt 2. Weidelandschaft Fitzbek
  • Bünzau-Projekt (Flurbereinigungsverfahren für Flächentausch)
  • Rad- und Wanderweg zwischen Aukrug und Mörel
  • 1. Natur- und Landschaftsführerlehrgang
  • ERNA-Projekt 3. Weidelandschaft Bargfeld / Bünzen
  • Amphibiengewässer auf Bünzauflächen
  • 2007 der erste Artenschutzkatalog „Für Mensch, Natur und Landschaft“ ist gedruckt und die ersten Maßnahmen daraus umgesetzt
  • Die Schrobach-Stiftung wird Eigentümerin der Flächen am Boxberg (bisher Landesforsten)
  • Koordination der Natura 2000 Ziele – Erstellung der Managementpläne für die EU-Schutzgebiete in Aukrug
  • 2010 Detlef Ratjen erhält den Deutschen Landschaftspflegepreis des DVL.
  • Auf dem Hof der Familie Holm wird erstmalig eine Sammelstelle für Obst eingerichtet
  • Die Schrobachstiftung erwirbt den Wald der Fachklinik Aukrug in Tönsheide
  • Unterstützung bei Gründung des Trägervereins Naturpark Aukrug
  • Der „Artenschutzkatalog“ wird zum 2. Mal aufgelegt das Projektgebiet auf den Naturpark Aukrug ausgeweitet.
  • 2012 der erste Exkursionsflyer wird gedruckt
  • Umsetzung der Biotop gestaltenden Maßnahmen im Talraum der Bünzau
  • ERNA-Projekt 4. Weidelandschaft Jungviehweide in Aukrug-Innien
  • 2013 Naturschutzberatung für landwirtschaftliche Betriebe - Pilotprojekt des DVL wird von Jan-Markus Carstens im Projektgebiet des Naturschutzring umgesetzt
  • 2014 Gemeinschaftsprojekt „Der Aukruger Weg – wandern, entdecken, genießen“ mit dem Naturpark- Aukrug e.V.
  • 2015 für die neue zusätzliche Aufgabe „Naturschutzberatung für Landwirte“ wird Jan-Marcus Carstens als neuer Mitarbeiter eingestellt,
  • Der „Artenschutzkatalog“ wird neu zum 3. Mal aufgelegt das Projektgebiet weiter vergrößert.
  • 2016 Boxberg-Spielplatz wird, durch viele Akteure finanziert, erneuert
  • Das ehemalige Pumpenhaus im Tönsheider Wald wird als Fledermausquatier hergerichtet.
  • 2018 Bünzau-Nebengewässer: der Kapellenbach wird im Bereich der Erna-Jungviehweide mit dem Wasser- und Bodenverband entrohrt.
  • Knoblauchkröten-Gewässer werden angelegt
  • 2019 15 Jahre Aukruger Weg
  • Bünzau-Nebengewässer: Sellbek wird vom Golfplatz bis zur Bünzau (1,7 km) entrohrt
  • 2020 Knoblauchkröten – Aufzuchtprojekt
  • Neophyten werden bekämpft, um ein Verbreiten in Schutzgebiete zu verhindern
  • 2021 Friedhelm Petzke, wird als neuer Mitarbeiter gewonnen. Im Insektenschutz sollen die Bemühungen landesweit und auch beim Naturschutzring intensiviert werden.
  • 2022 2. Lehrgang für zertifizierte Nutz- und Landschaftsführer
  • Bünzau-Nebengewässer: Tönsbek Teilbereiche werden renaturiert, Fischteich aufgelöst und zu einem fließenden Gewässer umgestaltet.
  • Rebhuhn-Monitoring
  • Schrobach-Stiftung erwirbt Fischteiche, Wald und Gebäude von Jan-Kemnitz
  • 2023 Bünzau-Nebengewässer: die Quelle der Sellbek wird renaturiert

Dies ist nur ein Auszug aus den Umfangreichen Arbeiten und Projekten des Naturschutzring Aukrug e.V. Es finden außerdem viele Aktionen mit Schulkassen, Kindergärten und Ehrenämtlern statt. Der NRSA veranstaltet Exkursionen, um u.a. auch Projekte vorzustellen.

Weblinks

Siehe auch

Einzelnachweise