Archiv:Briefe meiner Mutter 1947

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BRIEFE MEINER MUTTER 1947

Zwischen dem Brief vom 28.9.46 und dem folgenden vom 9.5.47 klafft eine Lücke von mehr als einem halben Jahr, aus welcher Zeit mir keinerlei Briefe meiner Mutter vorliegen. Ich suche dafür eine Erklärung.

Der Winter 1946/47 war ein Jahrhundertwinter, äußerst lang und hart. Er wollte schier kein Ende nehmen. Bei gekürzten Lebensmittelrationen und mangelnder Versorgung mit Brennmaterial ging es für viele ums nackte Überleben. In Großstädten wie Berlin und Hamburg gab es täglich Hunderte von Verhungerten und Erfrorenen, vor allem unter älteren und kranken Menschen.

War meine Mutter von der Erhaltung unserer Existenz so sehr in Anspruch genommen, daß ihr keine Zeit und Energie für das Schreiben blieben? Das nehme ich schon deswegen nicht an, weil es uns auf dem Land insgesamt besser ging als den Bewohnern der zerbombten Städte. Auch tat der Briefwechsel mit ihrer Schwägerin ihr wohl, war eine willkommene Abwechslung und Anregung. Meine Mutter litt stark unter der räumlichen Enge des Zusammenlebens in einer einzigen Stube und unter der geistigen Enge im Dorf. Eher ist zu vermuten, daß ihre Briefe nicht erhalten blieben. Der Grund dafür ist mir nicht bekannt.

Auch für die lange Lücke im Briefwechsel zwischen dem 28.5.47 und dem 10.12.47 habe ich keine Erklärung.

6.5.47

Vom Frühjahr 1947 stammt das folgende Foto, eines der wenigen, die ich aus jener Zeit besitze. Wir verfügten nicht über einen Fotoapparat, und Filme stellten eine kaum zu beschaffende Kostbarkeit dar. Das Bild zeigt Wiebke und mich im Garten von Frau Maaß mit deren Haus im Hintergrund.

„Liebe Hermine,

vom Kinderheim ist Nachricht, daß wir uns auf Abruf bereithalten sollen, wahrscheinlich füllen wir eine Lücke aus, sobald eine da ist.[1] Ich habe nun alle Sachen fertig gemacht ..., ich würde mich freuen für Wiebke, wenn’s was wird, und für hinterher hoffe ich, noch eine Nachkur bei Euch anschließen zu können für sie im Sommer.

Wir haben viel zu tun; diese Woche waren wir seit einem Jahr wieder 2 Morgende im Wald, um eine Fuhre Busch zusammenzulesen, die mir ein Nachbar hoffentlich bald herholt. Dann heißt es hacken und sägen! 2 m Buche und Eiche liegen auch im Hof, die zersägt werden müssen, dicke Stämme. Wir sind also bei der alten Schwerarbeit angelangt. Dazu muß ich mal nach Kiel und Rendsburg fahren. Man ist nie ohne Programm. Die Kinder genossen das Sommerwetter im Luftkostüm sehr. Dieses Jahr habe ich über 60 Tomatenpflanzen und viele Gurken, jeden Abend schlepp‘ ich Wasser. Sonst geht es uns ganz gut; dasselbe hoffe ich von Euch allen!

Deine Claudia“

12.5.47 / 16.5. / 21.5.

Homfeld über Hohenwestedt

„Liebe Hermine!

Heute nachmittag will ich mal weiter nicht viel tun, nur mich mit einem Brief an Dich beschäftigen. Und da in 10 Tagen Dein Geburtstag ist, so will ich gleich damit beginnen, Dir für Eure Pläne Gelingen zu wünschen und Gesundheit und nicht zu viel Kopfhängenlassen, wie man es jetzt leicht geneigt ist zu tun.

Übrigens lassen Wiebke und Walter und Oma und Tante, die gerade von meinem Geburtstagsbrief an Dich erfahren, Dir auch alles Gute wünschen. Du hast ja nun auch immer eine bunte Welt vor, mal (die) Heide — mal Harburg. Und wie mag es Berta gehen? Die mag natürlich auch lieber sich rühren als stillehalten.[2]

Nun zu uns! Neben Wiebke und Walter war ich ja die erste, die wieder loskrabbelte. Ich erhole mich immer recht schnell; dieses Mal habe ich aber mit Maßen angefangen. Tante Else war froh, daß sie in der Stube Entlastung hatte mit all den 1.000 Kleinigkeiten; zu Deiner Zeit war die Stube ja gerade ein Schweinestall; aber das ist sie immer, wenn ich 14 Tage davon bin und Oma Kranke pflegt.

Die Tatsache, daß meine Mutter uns einige Tage in Angst versetzte, lähmte meine Erholung natürlich. Wenn ich auch aus 1.000 Gründen eigene 4 Wände ersehne, so möchte ich unsere gute Oma noch lange nicht hergeben. Nun ist sie wieder für mehrere Stunden auf und geht auf eine Stunde morgens und eine nachmittags an die Luft. Morgens steht sie aber erst nach dem Frühstück, auf und geht abends nach dem Essen gleich ins Bett. Sie muß sich noch länger schonen.

Man hat ihr Eier geschickt, die sie zum ersten Mal selbst ißt, da die Kinder ja ihre eigenen von Berta haben. Bitte, danke ihr noch mal dafür! Jetzt hat noch jedes Kind 4 Eier; sie genießen sie enorm, und auch ich nahm mir 3 oder 4 davon. Ich habe inzwischen den Garten bestellt; alle Saat ist im Boden, auch die Tomaten sind vorbereitet; nächste Woche kriege ich wohl die Pflanzen. Ich war immer bös zerschlagen nach dem Garten, aber es ist doch alles fertig, und Du siehst, daß ich den Kampf wieder aufnehme.

Daß dieser elende Winter nun zum Schluß noch mal in eine Krankenstube ausartete, hat mich völlig den Kopf verlieren lassen. Die 2 Lütten sind doch zu nette Frösche, da muß es eben wieder versucht werden.

Heute kriegen wir einen Zentner Briketts, nächstens einen zweiten und vielleicht noch mehr. Wir stapeln sie bei Blöckers auf und lassen sie für den Winter. Wir müssen sehen, daß wir sonst noch Holz kriegen. Karls Anzüge möchte ich eben doch nicht dafür weggeben. Etwas brasilianischer Kaffee würde sowieso bessere Dienste tun, und Oma bettelt in England um Süßstoff und hofft, dafür auch tauschen zu Können ...

Die Stube im Haus kriege ich wohl’ kaum.[3] Manches würde zwar leichter mit ihr, besonders die Unterbringung unseres Plunders! Aber dem Kernproblem geht auch sie nicht ganz zu Leibe, da wir hier unten doch weiter essen und leben. Ich müßte mal’ von meiner Tante weg, und das schafft die zweite Stube ja auch nicht. Und so hoffe ich eben, daß das Leben noch mal besser wird, wenn es auch erst noch schlechte Zeiten gibt. Eine (uns) bekannte Arztfrau bemüht sich um ein Wyker Kinderheim für ihre Deern und meine mit. Nun warten wir auf die Antwort. Im September ist was in St. Peter frei. Mal sehen, was wird. Danach richte ich denn auch meine Fahrt zu Euch und wen ich ... mitnehme.

Für Wiebke wäre die See ja zu schön! Und Schätzendorf dazu, da muß sie sich doch erholen! Zur Untersuchung waren wir noch nicht; die soll so anstrengend sein, den ganzen Tag dauern, da warte ich noch etwas. Wiebke biebt die Schule sehr, bloß Buchstaben schreiben findet sie zu blöd; die übt sie mir nicht genug. Sie hört eben bei den anderen zu und langweilt sich daher nicht. Aus England bekam ich ... ein Paket mit Wolle, 2 Jungenshosen und einem Mantel und Wollstrümpfen. Nun sind wieder2 Futterpakete unterwegs an Oma. Zur Zeit gibt es ja so knapp auf Marken für uns, daß diese Pakete wirklich zu merken sind. Und nächstes Jahr Jahren Oma und Wiebke, hoffe ich, hin.

Inzwischen habe ich kapiert, daß wir 160.000 M erbten. Gemein ist der Verlust ja doch, nicht? Stell’ Dir die Summe bloß vor!! Was bedeutete das für mich! Nicht auszumalen! Dieses Wetter ist ja für die Gören schön, bloß der ewige Wind hier. Wie schnell gibt es da wieder Husten! Und die Saat schreit nach Regen. Nicht mal ein Gewitter gab's.[4] Mit vielen Grüßen an Dich und alle im Haus bin ich

Deine Claudia“

28.35.47

„Liebe Hermine!

Dank, für Deinen Brief; Tönsheide hieß eine gründliche Untersuchung in allen Schulen vornehmen, dabei hießen wir es bewenden; anscheinend sind sie (wir Kinder) nicht Tb-verdächtig; der Arzt sagte, diese Untersuchung genüge.[5]

Ich selbst habe viel zu tun und eigentlich nicht mehr die Kraft zu alledem; das spüre ich genau; aber es hilft ja nichts. Unsere Schätzendorfreise wird im Juli vor sich gehen. Sage Adele vielen Dank, für die Einladung, wir müssen mal sehen, wie sich alles entwickelt ... Tante Else schrieb eben an ihre Pension in Wiessee, vielleicht sagt die ja zu für Emma, mal sehen. Die Innere Mission baut ein Heim bei Neumünster für 300 Alte, aber in einem Dorf, sehr hübsch gelegen, wäre das was für Deinen Schwager? Gestern meldete ich mich für eine Unterredung beim Oberschulrat an; ich muß eben wieder los. Pension kriege ich nicht.[6]

Alles Gute für Eure Angelegenheiten.

Deine Claudia“

10.12.47

Homfeld

„Liebe Hermine!

Wiebke bringt ihre ganze Freizeit in der Stube mit Lesen + Schreiben hin. Sie kann einfach gar nicht anders; so schreibt sie immer noch viele Briefe; beim ersten gibt sie sich mit der Schrift noch Mühe, aber wenn sie müder wird, merkt man das gleich. Immerhin ist es schon eine Leistung, daß sie solch eine Seite fast fehlerfrei schreibt, nicht? Ihre Diktate sind ebenfalls sehr gut.

Ich bin bloß froh, daß sie bis zum 19.1. Ferien haben wird, da kann sie sich mal erholen. Sie wird sowieso ewig in ihren neuen Büchern schmökern und schreiben zum Vergnügen. Vom 2.1. ab soll sie auch jeden Morgen 1/2 Stunde das 1 x 1 üben, damit sie darin sicher bleibt. Wenn sie selbst auch keinen Ehrgeiz hat, so aber ihre Mutter für sie. Es macht mir eben zu viel’.Spaß mit einer lütten Deern. Walter lernt gut auswendig; er muß bloß erst mal den Dreh kriegen, den hat er eben noch nicht. Ich glaube, er ist der geborene Kaufmann.

Heute kamen Deine Kürbiskerne. Vielen Dank! Wir hatten einige ganz kleine, so große sah ich noch nie. Wiebke knabbert sie sehr gern und will morgen gleich dabei und dankt Dir. Ich will Dir nun gleich heute ein paar schöne Weihnachtsstunden wünschen und ein gutes 1948 dazu ... 1947 ging rasend schnell dahin, nicht? Euch hat es eigentlich nur Unruhe gebracht, nicht? ...

...

Wir sind sehr tätig mit allerlei; aber ich bin leider nicht recht auf Draht; d.h. wohl bloß „verbraucht“. Nachmittags um 16 h sind meine Kräfte hin, und ich bin einfach fertig. Das Sirupkochen allein hat mich halb umgebracht. Ich kann nichts mehr leisten.

Meine Pension ist 232 ‚-- Mark, plus 40,-- Kindergeld; ich darf aber nicht etwa in öffentliche Dienste wie z.B. Schule, da fällt alles weg. So erledigt sich die Schule also von selbst. Lieber wenig Geld und mein eigener Herr!

In Rendsburg habe ich eine frühere Klassenkameradin entdeckt, deren Mann was ganz Großes bei der Entnazifizierung u. dergl. ist, er steht auch über den Bürgermeistern der Dörfer ... Durch ihn bin ich nun darauf gekommen, erneut den Kampf um die Stube oben (im Haus) aufzunehmen. Er bearbeitet die Beschwerden. So ging heute eine von mir los. Nun bin ich aber gespannt.

Ich glaube, wenn ich die Stube dazu hätte, könnte ich noch mal normaler und gesünder wieder werden. Hier unten verzehre ich mich ganz. So gibt meine Mutter ihre sämtlichen (Nachhilfe)stunden jetzt hier; es hat schon Auftritte gegeben. So sitzen wir von 16 - 18 h nachmittags in einer Ecke ohne Licht. Ich war schon ganz verrückt. Meine Mutter unterrichtet am Tisch mit der Lampe und findet nichts dabei. Ich habe ihr nun erklärt, daß ich das nicht länger mitmache ...

Ich hoffe so auf meine Stube; ... ich will auch versuchen, einen Herd zu kriegen; auf alle Fälle aber eine Hexe für Frühstück, und Abendbrot.[7]

Ich will eben mal mit den Kindern allein sein. Wenn es bloß was wird; meine Freundin verkehrt mit dem englischen Oberst; notfalls gehe ich zu dem. Ich bin jetzt zu allem entschlossen. In Gedanken richte ich mir schon das Zimmer ein. Das macht mir Spaß,

Ich glaube nicht, daß ich vor Weihnachten noch zu Emma fahre. Die Dosen halten sich ja bis später, vielleicht kommt demnächst noch ein brasilianisches Paket an; dann verbinde ich lieber beides.

Otto hat ein Rauchwarenpaket abgeschickt ... [8] Ich hoffe sehr, daß es ankommt. Damit könnte ich so unendlich viel anfangen, mit dem Tabak, oh so viel das ist gar nicht auszumalen. Hoffentlich kommt es wie die 2 Schuhpakete an![9]

Ich bin überhaupt gerührt ob dieser Hilfe. Wie sehr hat mir Otto ... geholfen! Über Rendsburg ist nun schon das dritte Paket angelangt von ihm. Und ganz selig bin ich ob der Tatsache, daß ich in der Lage bin, mir den Küchenbusch nun heranzutauschen für 1948.[10] Wie werde ich mir bloß vorkommen! Das ist gar nicht zu sagen. Nicht mehr Holz hacken! Stell’ Dir vor! Und die Kinder kann ich etwas pflegen. Ich bin so froh.

Uns ist 1947 überhaupt so sehr geholfen worden. Wieviel haben meine Cousinen getan! Dann Deine Möbel und Lines Waschgerät. Alles hat uns weitergebracht, spürbar. Die Kinder wissen das auch so zu schätzen. Tante Emma aber setzt sich ja direkt ein Denkmal in den Kinderseelen, das sie selbst überdauern wird. Unsere „schöne“ Tante Emma, wie Walter sagt.

So, Hermine, nun hast Du mal'wieder etwas (von uns) gehört.

Groß und Klein der ganzen Stube grüßen Dich zu Weihnachten, dazu noch Grüße an Rudolf und alle Hausbewohner.

Deine Claudia“

Im Sommer 1947 wandte sich meine Mutter an ihre in Brasilien lebenden Schwäger Otto und Gustav Isernhagen mit der Bitte um Hilfe für die Kinder ihres im Krieg gefallenen Bruders Karl: Wiebke und mich.

Ab August 1942 befand sich Brasilien mit dem III. Reich im Kriegszustand. Schon zuvor, im März 1942, wurde Gustav als aus Deutschland Eingewanderter verhaftet und für zwei Jahre interniert, obwohl er längst brasilianischer Staatsbürger geworden war, eine reine Willkürmaßnahme.

Man brachte ihn während seines Gefängnisaufenthaltes um sein Vermögen, und nach seiner Entlassung mußte er als alter Mann von vorn anfangen, um nach der Scheidung von seiner ersten Frau seine neu gegründete Familie durchzubringen.

Er war als Vermessungsingenieur unter abenteuerlichen Umständen im Mato Grosso tätig und schilderte in höchst anschaulichen Briefen sein Leben in der Wildnis. Materielle Hilfe war von ihm verständlicherweise nicht zu erwarten. Otto brachte es zu Wohlstand, blieb während des Krieges unbehelligt und schickte uns prompt Pakete, wie im vorherigen Brief erwähnt.

1959 entschloß er sich zu einer Reise in seine alte Heimat. Tragischerweise verstarb er während der Überfahrt nach Europa. Seine Witwe Elly besuchte nun mit ihren Kindern Edda und Walter-Otto die angeheirateten Verwandten in Deutschland, darunter auch uns. Während meiner Zeit als Lehrer in Costa Rica unternahm ich in den großen Ferien von Mitte 1972 bis Ende Februar 1973 eine zwölfwöchige Tour durch Südamerika. Ich weilte am Schluß einige Tage bei meiner Tante und ihrem Sohn in Porto Alegre in Südbrasilien.

Meine beiden Onkel waren, der Tradition ihres Vaters folgend, fleißig bei der Produktion von Nachwuchs. Es wimmelt in Brasilien von Isernhagens, sogar einen Walter Isernhagen samt Adresse wirft das Internet aus. Ist es dazu zu spät, oder bin ich zu alt und zu bequem, um diesem Zweig meiner Familie nachzuspüren?

16.12.47

„Lieber Hermine!

Gestern kam Dein Brief und heute das Paket. Da werden die Kinder aber glücklich sein! Vielen herzlichen Dank, von mir einstweilen! ... Das werden die Kinder... genießen, daß Du sie so schön bedacht hast. Wiebke hat sehr viel zu sagen; die Lehrerin, die ich gestern aufsuchte, sagte, sie sei entzückend dabei ; die Schule macht der Deern viel’ Spaß! Walter ist wohlauf, er denkt viel’ an was „Gutes“ zu essen; er ist überhaupt ein geriebener Kunde, glaube ich. Die Stube und halbe Küche sind heute gründlich gemacht; morgen muß ich nach Innien. Braasch hat enorm viele Sachen und einen immer vollen Laden.[11] Daß Emma nach dem Handwerkertrubel keine Lust und Kraft für Homfeld hat, begreife ich ganz, die Kinder hätten sonst Spaß an ihrem Besuch gehabt, und wir freuten uns auch. Na, ein andermal! ...

Nochmals viele Grüße an alle und vielen Dank,

Eure Claudia“

Fussnoten

  1. Meine Mutter hatte sich für die Zeit der Sommerferien um ein Kinderheim für meine Schwester bemüht.
  2. Meine Tante Berta mußte sich aus gesundheitlichen Gründen schonen; nicht das Richtige für eine Bauersfrau.
  3. Offensichtlich hatte sich meine Mutter Hoffnungen gemacht, daß man ihr im Hause eine weitere Stube für uns zuteilen würde.
  4. Der Sommer 1947 war einer der heißesten, längsten und trockensten des Jahrhunderts. Die Bevölkerung lebte in der Angst vor Ernteausfällen und einer dadurch hervorgerufenen Hungersnot.
  5. Im benachbarten Tönsheide wurde 1931 ein Krankenhaus gebaut, spezialisiert auf Lungenkrankheiten.
  6. Anspruch auf eine eigene Pension hatte meine Mutter auf Grund ihrer kurzen Zeit im Schuldienst nicht, nur als Hinterbliebene auf die ihres Mannes.
  7. Mit „Hexe“ ist ein kleiner, transportabler Herd mit zwei Kochstellen gemeint.
  8. Im Sommer 1947 hatte sich meine Mutter an ihre in Brasilien lebenden Schwäger Gustav und Otto um Hilfe gewandt.
  9. Pakete gingen häufig verloren, d.h. sie wurden entwendet.
  10. Mit dem „Küchenbusch“ ist das Buschholz gemeint, mit dem unser Herd in der Küche befeuert wurde. Nachdem im Frühjahr die Knicks ausgeholzt worden waren, kam der Buschhacker über die Dörfer und zerkleinerte das Holz. Dies will meine Mutter von den Bauern gegen Zigaretten aus Brasilien eintauschen.
  11. Herr Braasch war Inhaber eines Geschäftes in Innien