Archiv:Der Aukruger Weg ist mehr als Naturschutz

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Der Aukruger Weg ist mehr als Naturschutz

Um es gleich voran zu stellen: Wenn Naturschutz erfolgreich sein will, dann müssen wir uns immer wieder bemühen, den Interessensausgleich zwischen Landwirtschaft und Naturschutz herzustellen. In meiner Arbeit als Vorsitzender des Wasser- und Bodenverbandes Untere Buckener Au spürte ich immer wieder die Bereitschaft der Landwirte sich dem Natur- und Gewässerschutz zu öffnen.

Ich denke aus gutem Grund: Naturschutz ist auch für uns Bauern von existentieller Bedeutung. Natürlich für Pflanzen und Tiere, aber eben auch für uns Menschen und insbesondere für den landwirtschaftlichen Betrieb. So verdanken wir Bauern der Natur lebenswichtige Güter wie z.B. sauberes Trinkwasser und einen gesunden Boden. Diese wichtigen Güter sind wiederum Voraussetzung für hochwertige Nahrungsmittel.

Das war nur einer der Beweggründe, die im Januar 2001 den Naturschutzring Aukrug e.V. entstehen ließen. Die Zeit vor seiner Gründung war geprägt von Konflikten zwischen Landnutzern und Naturschutz. Im Naturschutzring Aukrug e.V. arbeiten nun Landnutzer wie Land- und Forstwirte ebensomit wie die Gemeinde, der örtliche Naturschutz, der Tourismus, die Schrobach-Stiftung und weitere interessierte Bürger. Zudem fühlten sich viele Landnutzer bedrängt von behördlichen Verordnungen. Stattdessen wollten sie die Natur und Landschaft mitgestalten und sich einbringen. Ein wirkliches Bündnis entstand durch den Naturschutzring: Nicht fordern sondern fördern und bewahren. In den vergangenen neun Jahren haben die Behörden den Naturschutzring kostruktiv unterstützt und der gegenseitige Umgang ist sehr vertrauensvoll.

Der Leitgedanke des Naturschutzrings war von Beginn an gemeinsam Verantwortung zuübernehmen im Interesse der Entwicklung des Naturparks Aukrug mit seiner abwechslungsreichen Landschaft und seinem großen Wald- und Gewässerreichtum. Sich engagieren für die Lebensqualität der Menschen vor Ort und zum Schutz der Natur und der landschaftlichen Besonderheiten wurde die Devise. Durch den Schutz der Natur will der Naturschutzring dazu betragen, dass sich die Landwirtschaft weiterhin lohnt, der Aukrug für Erholungssuchende noch attraktiver wird und somit auch die regionale Wirtschaft gestärkt wird.

Viele erfolgreiche Projekte des Naturschutzrings lassen sich schon heute vorzeigen. Für diesen übergreifenden lokal getragenen Naturschutz hat sich der Begriff Aukruger Weg entwickelt, ein Bündnis für Mensch, Natur und Landschaft. Es ist ein Weg, den wir Menschen heute so dringend nötig haben in unserer globalisierten Welt, ein Weg zu mehr Zusammenarbeit und heimatlicher Bindung.

Detlef Ratjen