Archiv:Die ältesten Einwohnerverzeichnisse

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Die ältesten Einwohnerverzeichnisse

Die erste Nennung einiger Bauern aus dem Aukrug enthält das vorhin besprochene Einkommenverzeichnis der Nortorfer Pfarre von 1442. Es nennt Make Hintze aus Innien, der der Kirche eine Wiese geschenkt hatte und Rode Clawes (Klaus Rode) aus Böken, der 5 Himpten Weizen jährlich zu seinen Memorien gestiftet hatte. Ob Make Hintze auf der Rehmkeschen Stelle gewohnt hat, wo 1539 ein Marquart Hintze saß, läßt sich nicht beweisen, da in der Zwischenzeit andere Namen auf dem Besitz genannt werden. Rode Clawes wird auf Hermann Rathjens Hofstelle gewohnt haben. Die dort liegende frühere Vollhufe hatte 3 Tonnen Roggen an die Nortorfer Kirche zu liefern, eine Lieferung, die vielleicht aus der obigen Stiftung kommt.

Weitere klösterliche Bauern nennen die Bederegister des Klosters Itzehoe (1)

Ca. 1495-1500: Enninghe: Hennecke Volstede, wolter roweder, Tymmeke Hogehuß.

Homfeld: Tancke Kadden, Make lange.

Kurz nach 1500: Ennynghe: Hennecke Kule und die letzten beiden vorgenannten.

Buntsingk: Eler Hogehueß.

Homfeld: wie 1495. Ca. 1510 werden die gleichen Namen genannt.

1519: Der Heren bede des gadeshuses tho Itzehoe:

Inndyghen: Hennecke Kulenn, wolter roweder, Pawel Hueß.

Von 1539 haben wir im Zehntregister des Pastors Johann von Aken eine vollständige Liste der Vollhufner in unsern Dörfern (2).

Barkfeld: Tancke, Hans Tancke, Jochim Tancke, Grete Tancken, Hennecke Barchfelth.

Innigen: Eler Holm, Hans ratke, Marquart Hinse, Pawel Hus, Timme Mertens, Eler Stacke, Hinrich Kule.

Bunsinck: Hinrich slump, Clawes Kadde, Hans Hollm, Eler Volstede, Marquart Gotske (Vollhufner), Detlef Göeteken (Kätner).

Boken: Ratke Hintze, Clawes Wittemacke, Maquart eckman, Hans, Verst, Eler Wittemacke, Eler Titke, Marquart Volstede.

Homfeld fehlt in dieser Liste, weil es die 2 Scheffel Zehntroggen an das Amt Rendsburg zu entrichten hatte. Dafür haben wir die Namen aus Homfeld und Bargfeld in der A. R. 1538 (3)

Hovenschatt uth Kellinghuser Karspell. 1538:

Bargfeld: De gantzen bauren 2 Mk Kolhure. Die Zahlen hinter jedem Namen bedeuten Hovenschatt (Hufenschatz). Sie habe ich des Vergleichs wegen alle in Schilling (ß) umgerechnet.

Hennecke Barchfeldt 16 ß 1 Pf, Hennecke Sipken 19 ß 8 Pf, Marquart Tancke 19 ß 8 Pf, Tancke Eysendorp 16 ß 1 Pf, Langhe Marquart Tancke 16 ß 1Pf.

Homvelde: Das Bauerlag 3 Mk 10 ß Kolhure, 6 ß Grundhure. Eler Trede 20 1/2 ß, Jürgen Trede 20 1/2 ß Wichman 18 ß 3 Pf, Hennecke Ratghen 14 ß, Claus Jebe 21 ß, Eler Stake 18 ß 8 Pf, Tancke Elers 16 ß 3 Pf, Hennecke Barchvelt 16 ß 3 Pf, Detleff Rathgens 23 ß.

Ein Verzeichnis aller kgl Bauern im Aukrug bringt die Liste des „20. Pfennigs vom seydegude" (4) in der A. R. 1540. (Sie wird unter „Landwirtschaft vor der Feldaufteilung" behandelt).

Von den in diesen Listen genannten Bauern sitzen noch Nachkommen auf den betr. Höfen: Holm in Bünzen, Paul und Hans Jakob Ratjen und Friedrich Rathjen in Homfeld, die also seit mehr als 400 Jahren die ererbte Scholle bearbeiten. Wie viele Familien, die durch Einheirat in den Besitz der Hufen gekommen sind und so seit Jahrhunderten auf den Höfen sitzen, kann man aus Mangel so früher Kirchenbücher nicht nachweisen.

Der Name Holm tritt in den Akten gelegentlich als Holling auf. Man nahm es mit der Schreibweise früher nicht so genau, wie die heutigen Standesämter es müssen. Das zeigt sich besonders bei den Ratjen. In den Personenstandsregistern der Nortorfer Kirche lesen wir Ratchen, Ratge, Ratgen, Rathgen, Radke, Radtcke, Radecke, Rathjen und Ratjen. Bunter könnte es wohl nicht sein!(5) 1538 waren in Homfeld zwei Familien Ratjen, 1761 aber auf den 11 Hufen des Dorfes 8 Bauern, die Ratjen hießen.