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Die 850-Jahr-Feier
1. bis 9. Juli 1978
Es war eine Festwoche wie wahrscheinlich nie zuvor in der Aukruger Geschichte. Die Dorfgemeinschaften und Gilden der Aukrugdörfer, Vereine und Feuerwehren sowie Schule und Volkshochschule gestalteten diese neun Tage zusammen mit vielen Gästen und Ehrengästen zu einem eindrucksvollen Erlebnis.
Am 1. Juli um 20 Uhr eröffnete Ministerpräsident Stoltenberg die 850-Jahr-Feier mit einer Ansprache im Festzelt. Es folgte ein Bunter Abend mit den Aukruger Chören und dem Gitarrenkreis von Pastor Bröker. Dann begann der Festball. Für die Amtsfeuerwehr war es gleichzeitig der Ausklang ihres Amtsfeuerwehrtages. Auch viele Soldaten der Patenbatterie feierten mit. Sie hatten am Nachmittag eine Geräteschau angeboten.
Der Sonntag brachte ein vielfältiges Programm: Ausstellungen der Raiffeisenbank und Volkshochschule, Motorflugschau, Fahrradturnier und Volkslauf. Im Mittelpunkt stand das Sängerfest der „Chöre an der Westbahn" mit anschließendem Festball. Der Jugentreff lud zu einem Filmabend ein. Der Dienstag war der „Tag der Landwirtschaft" mit einer vielbesuchten Tierschau. Das Heeresmusikkorps 6 gab ein Konzert und Fußballturniere wurden ausgetragen. Der Mittwoch war für die Schüler ausgefüllt mit den Bundesjugendspielen und einem Sportnachmittag. Auf den Sportfeldern gab es Fußball- und Handballspiele. Die Schießsportgruppe des TSV veranstaltete ein Preisschießen.
Am 6. Juli sprach Probst Hauschildt in der Kirche, und am Freitag fand in allen Ortsteilen das Kindervogel-schießen statt. Am Abend wurde das 30. Stiftungsfest des Reichsbundes gefeiert. Sonnabends war im Festzelt Kindertanz mit den kleinen Königen und Königinnen des Vogelschießens im Mittelpunkt.
Ihren krönenden Höhepunkt fand die Festwoche im farbenprächtigen Festumzug. Auf phantasievoll gestalteten Wagen zeigte jedes Dorf etwas Besonderes, und mehrere Musikkapellen trugen mit dazu bei, Akteure und Tausende von Zuschauern in Hochstimmung zu versetzen. Konzert, Fallschirmzielsprung, Kunstflug, Flohmarkt, Preisschießen, Spanferkelessen, Biwakfeuer und etliches mehr lockte nach dem Umzug Alt und Jung noch einmal zum Festplatz. „Es war ein glanzvoller Abschluß der Festwoche im Aukrug." Das meinte nicht nur die Landeszeitung vom 13. Juli, sondern auch alle, die mitgemacht haben.
Anschließend noch ein Blick auf den Ursprung des Ortsjubiläums:
In den alten Urkunden werden die Aukrugdörfer zuerst 1140 erwähnt. Somit wären sie erst 1990 850 Jahre alt gewesen. Aber aus den Lebensdaten des damals berüchtigten Aukrugers Daso von Ennige läßt sich schließen, daß zumindest Innien schon 1128 bestanden hat, dem Bezugsdatum der 850-Jahr-Feier. Dies wurde seinerzeit von Gemeindevertreter Waldemar Moritz in „kontakte" 2/1976 ausführlich erläutert.
Ergänzungen in der digitalen Version (Stand 22. Mai 2020)
- Weitere Bilder von der Veranstaltung befinden sich in der Bildergalerie 850 Jahre Aukrug (1978)