Archiv:Die Gemeinde Aukrug stellt sich vor (1975)
Die Gemeinde Aukrug stellt sich vor, Bewerbungsunterlagen der Gemeinde Aukrug für Das schöne Dorf - Kreiswettbewerb 1975 und den Landeswettbewerb 1975 Unser Dorf soll schöner werden, eingereicht von Bürgermeister Jensen am 30. Mai 1975 und am 2. Juli 1975[1].
Ortsentwicklung
Die Gemeinde Aukrug ist durch den freiwilligen Zusammenschluß der bis dahin selbstständigen Gemeinden Bargfeld, Böken, Bünzen, Homfeld und Innien entstanden. Der Aukrug-Vertrag wurde von allen Gemeindevertretungen beschlossen und von der Landesregierung Schleswig-Holsteins am 2. Juli 1968 genehmigt.
Dieser 2. Juli 1968 ist also die Geburtsstunde einer neuen Gemeinde, die sich den Namen „AUKRUG“ gegeben hat, weil diese Bezeichnung für den gesamten Landschaftsraum dieser 5 Gemeinden aus früheren Zeiten überkommen ist. Der amtliche Geburtstag der Gemeinde Aukrug ist jedoch aus verfassungsrechtlichen Gründen auf den 1. Januar 1970 gelegt worden. Am 26. April 1970 wurde dann das neue Gemeinde-Parlament gewählt, das am 5. Mai zur 1. konstituierenden Sitzung zusammentrat.
Die Gemeindevertretung besteht aus 17 Mitgliedern, daneben gibt es in allen Ortsteilen außer Innien einen Ortsbeirat, wie es im Aukrug-Vertrag festgelegt ist, Als ständige Ausschüsse gibt es nach der Hauptsatzung 5 Ausschüsse, in die neben 7 Gemeindevertretern auch jeweils 2 bürgerliche Mitglieder gewählt worden sind. Eine Ausnahme bildet der Haupt- und Finanzausschuß, der lediglich aus 7 Gemeindevertretern besteht.
Die Gemeindevertretung hat sich von Anfang an bemüht, möglichst viele Bürger für die Mitarbeit auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens zu gewinnen.
Die Gemeinde Aukrug liegt im Schnittpunkt der Bahnlinie Neumünster- Heide mit der L 121 zwischen Nortorf und Itzehoe, Die äußere Verkehrserschließung erfolgt in Richtung Neumünster, bzw. in Richtung Heide durch die sogenannte Westbahn und die Bundesstraße 430.
Die Bahnverbindung wird vor allem von Berufstätigen und Schülern in Richtung Neumünster sehr stark benutzt. Mehrfach am Tage kann man mit einer Buslinie nach Kiel oder nach Itzehoe gelangen. Eine andere Buslinie wird in Neumünster eingesetzt und hat den Aukrug als Endstation. Für Autoreisende ist eine außerordentlich schnelle Verbindung in Richtung Norden und Süden durch die Nähe der Autobahn gegeben. Die Gemeinde Aukrug ist eine Flächengemeinde von ca. 5.000 ha Größe und hat fast 2.900 Einwohner.
Sie besteht nach ihrer Ortssatzung aus den folgenden 6 Ortsteilen: Innien, Böken, Bünzen, Bargfeld, Tönsheide und Homfeld. Die Ortsteile sind von unterschiedlicher Größe: so hat z.B. der Ortsteil Innien ca. 1.400 Einwohner, der Ortsteil Bargfeld dagegen etwa nur 200 Einwohner.
Die Verbindung zwischen den einzelnen Ortsteilen wird mehrfach täglich durch die von Neumünster aus eingesetzten Busse sichergestellt. In zähen Verhandlungen mit dem Unternehnen konnte erreicht werden, daß alle eingesetzten Büsse sämtliche Ortsteile der Gemeinden anfahren und damit eine bequeme Verbindung auch innerhalb der einzelnen Ortsteile gewährleistet ist. An allen Haltestellen stehen Wartehäuschen.
Der Ortsteil Innien bildet den gewerblichen Mittelpunkt der Gemeinde; hier befinden sich neben zahlreichen Einzelhandelsgeschäften eine ganze Anzahl kleiner und mittlerer Gewerbe- und Handwerksbetriebe, eine moderne Ziegelei, 2 Banken, Arzt und Kirche. In Innien befindet sich auch die Grund- und Hauptschule der Gemeinde Aukrug mit angeschlossenem Aufbauzug, sowie der „Erlenhof“, ein Mädcheninternat mit beschützender Werkstatt. In der Ortsmitte am Ziegelteich ist in einem gemeindeeigenen Gebäude die Amtsverwaltung des Amtes Aukrug untergebracht.
Daneben findet man inmitten einer schönen Gartenanlage das Gästehaus der Gemeinde Aukrug mit Sitzungs- und Leseraum. Der Ortsteil Tönsheide besteht aus der Kurklinik Aukrug der LVA Schleswig-Holstein mit dazugehörigen Gebäuden für Arzt-, Pflege- und Verwaltungspersonal und der Bildungsstätte Tannenfelde, einem Internatsbetrieb der Studien- und Fördergesellschaft der schleswig-holsteinischen Wirtschaft.
Die übrigen Ortsteile Böken, Bünzen, Bargfeld und Homfeld sind weitgehend landwirtschaftlich strukturiert. Im gesamten Gemeindegebiet wurde in verschiedenen Abschnitten die Flurbereinigung durchgeführt, die überall abgeschlossen ist und gute Voraussetzungen für eine rationelle Wirtschaftsweise der Landwirtschaft geschaffen hat.
Die Landesregierung Schleswig-Holstein hat den seit dem Jahr 1966 im Genehmigungsverfahren befindlichen Flächennutzungsplan für die gesamte Gemeinde Aukrug nach Erfüllung von Auflagen mit Verfügung vom 7.8.1973 genehmigt.
Die Gemeinde besitzt außerdem einen Landschaftsplan. Die folgenden Bebauungspläne wurden von der Gemeindevertretung beschlossen:
- Bebauungsplan Nr. 1 - Hühnerkamp: genehmigt am 26.8.1964,
- Bebauungsplan Nr. 2 - Schmähkoppel: zur Genehmigung vorgelegt,
- Bebauungsplan Nr. 3 - Brüggkoppeln: genehmigt am 2.2.1966,
- Bebauungsplan Nr. 4 - Burkämpe: genehmigt am 28.10.1971,
- Bebauungsplan Nr. 5 - Wetten: im Verfahren,
- Bebauungsplan Nr. 6 - Wuhrwiesen: genehmigt am 24.7.1963,
- Bebauungsplan Nr. 7 - Brückwiesenkamp: im Verfahren,
- Bebauungsplan Nr. 8 - Rosskamp: im Verfahren, |
- Bebauungsplan Nr. 9 - Rööfskamp: im Verfahren,
- Bebauungsplan Nr. 10 - Feriendorf Bünzen: im Verfahren.
Folgende Satzungen wurden von der Gemeinde Aukrug beschlossen:
- Hauptsatzung der Gemeinde Aukrug, genehmigt am 22.10.1974,
- Satzung über die Straßenreinigung, genehmigt am 15.3.1973,
- Satzung über die Müllabfuhr, genehmigt am 8.4.1971,
- Satzung über die Wasserversorgung, genehmigt am 16.2.1973,
- Satzung über das Anbringen von Straßennamen und Hausnummernschildern, beschlossen am 21.6.1971,
- Satzung über die Entwässerung der Grundstücke und dem Anschluß an die Abwasseranlage der Gemeinde Aukrug, beschlossen am 14.12.1973.
Die Gemeinde Aukrug ist im Regionalplan der Landesregierung in der Hauptfunktion als Gewerbe- und Dienstleistungsort mit planerischer Wohnfunktion ausgewiesen.
Daneben soll der Fremdenverkehr wie auch die Naherholung entwickelt werden. Dieser besonderen Aufgabe zur Entwicklung der Gemeinde Aukrug als Mittelpunkt des Naturparks Aukrug hat sich die Gemeindevertretung von Anfang an verschrieben, weil sie in dieser Entwicklung eine Zukunftschance für ihre Bürger erkannt hat. Alle seit der Gründung der Gemeinde beschlossenen und durchgeführten Planungen und Maßnahmen dienten weitgehend diesem Ziel. Hierin liegt die Begründung zum Bau des Sport- und Freizeitzentrums neben dem Freibad Aukrug genauso wie auch der Bau des Gästehauses mit der Gestaltung der Anlagen am Ziegelteich. Im Rahmen dieser Entwicklung entstanden Parkplätze und viele Kilometer Wanderwege in den landschaftlich reizvollsten Gebieten der Gemeinde. Aus diesem Grunde entstanden u.a. mit finanzieller Förderung durch Bund, Land und Kreis eine ganze Reihe von Erholungseinrichtungen in der Gemeinde, z.B. der Trimm-Dich-Pfad von 2,5 km Länge und ein großer Waldspielplatz am Boxberg, Schutzhütte und Abortanlage auf dem Wanderparkplatz an den Dithmarsischen Bergen und das neu erbaute Gästehaus mit der Gartenanlage am Ziegelteich in der Ortsmitte Innien.
Im Haushaltsplan 1975 sind im Verwaltungshaushalt Ausgaben in Höhe von DM 63.400,-- für die Unterhaltung der geschaffenen Einrichtungen und im Vermögenshaushalt weitere DM 45.800,-- für Neubauten und Erweiterungsmaßnahmen im Naherholungsbereich eingesetzt worden.
Aus diesen Zahlen ist erkennbar, daß die Gemeindevertretung auch weiterhin erhebliche eigene Mittel für die Entwicklung der Gemeinde Aukrug zum Mittelpunkt des Naturparks Aukrug aufzuwenden bereit ist.
Die AUKRUG-Schule
Die Gemeinde Aukrug besitzt eine Grund- und Hauptschule mit angeschlossenem Aufbauzug. Der Unterricht wird für die Grundschulklassen hauptsächlich in der alten Innier Volksschule erteilt, während die übrigen Klassen der Hauptschule und des Aufbauzuges in einem neuen Schulgebäude untergebracht sind. Die Schule führt z.Zt. 16 Klassen mit insgesamt 436 Schülern. Die Situation ist z.Zt. gekennzeichnet durch den Mangel an Klassenräumen, da nur insgesamt 13 Klassenräume zur Verfügung stehen und ein Teil des Unterrichts in Nebenräumen durchgeführt werden muß. Da sich jedoch ab 1973 in der Geburtenzahl eine erhebliche Reduzierung der Zahl der Schulanfänger abzeichnet, hat die Gemeindevertretung in diesem Jahr beschlossen, daß der Aufbauzug nur noch 2 Jahre Schüler der Anfangsklasse aufnimmt und die Realschüler ab jetzigem 4. Grundschuljahr in der Realschule Hohenwestedt eingeschult werden. Wegen der Beförderung laufen z.Zt. Verhandlungen mit der Autokraft-Buslinie, die durchaus erfolgversprechend zu sein scheinen.
Z.Zt. besuchen ca. 20 Sonderschüler aus der Gemeinde Aukrug die Sonderschule des Schulverbandes Hohenwestedt. Diese Schüler werden mit einem angemieteten Schulbus zur Schule nach Hohenwestedt und zurück befördert.
Die Gebäude der AUKRUG-Schule befinden sich in einem guten Zustand. Die alte Schule ist ein Bau aus der Zeit unmittelbar vor dem 1. Weltkrieg, sie wurde nach 1945 nehrfach vergrößert und modernisiert. Sie hat 3 große Klassenräume, die Rektorenwohnung und 2 weitere Lehrer-Dienstwohnungen. Die neue Schule am Ziegeleiweg wurde ursprünglich Anfang der fünfziger Jahre für die Unterbringung des Aufbauzuges gebaut, später in mehreren Bauabschnitten erweitert und zuletzt im Jahr 1969 durch einen Anbau im Pavillionstil vergrößert. Die neue Schule hat 10 Klassenräume und eine ganze Reihe von Nebenräumen sowie eine Hausmeisterwohnung. Auf dem großzügig bemessenen Schulgrundstück wurde in diesem Frühjahr ein Schulwald neu angelegt.
Gemeinschaftseinrichtungen
Die Gemeinde Aukrug hat gleich nach ihrer Gründung die Planungen für einen Kindergarten aufgenommen, der mit Beginn des Schuljahres 1972 in Betrieb genommen werden konnte. Der Kindergarten hat 50 Plätze und wird sowohl vormittags als auch nachmittags von z.Zt. 70 Kindern besucht.
Als Besonderheit wurde 1974 eine Hortgruppe eingerichtet, in der Schüler des 1. und 2. Schuljahres unter Aufsicht der Erzieherinnen ihre Schularbeiten machen und nebenher auch spielen können.
Die Gemeinde Aukrug verfügt über ein im Jahr 1968 in Betrieb genommenes modernes Freibad. Es besteht aus: einem wettkampfgerechten 50-m-Becken mit 8 Bahnen und einem angeschlossenen Nichtschwimmer-Teil, einem Springer-Becken mit Sprungturm und zwei großen Planschbecken für Kleinkinder.
Große Liege- und Spielflächen, sowie ein besonderer Platz mit Tischtennisplatten und Spielgeräten für Kinder bieten viel Raum und Unterhaltungsmöglichkeiten für die Besucher. An warmen und sonnigen Wochenenden sind in der Vergangenheit bereits zwischen vier- und fünftausend Besucher gezählt worden. Abstellplätze für mehrere hundert Fahrräder und ein Parkplatz für mindestens 1.000 Autos sind vorhanden.
In den Jahren 1972/73 hat die Gemeinde Aukrug in zwei Bauabschnitten unter Mitarbeit vieler freiwilliger Helfer ein Sport- und Jugendheim auf der gemeindeeigenen Sportplatzanlage für mehr als DM 400.000,-- gebaut und zur Abrundung des Sportund Freizeitgeländes eine bisher gepachtete Fläche für weitere Spielfelder und Parkflächen zum Preis von DN 140.000,-- angekauft, Im Mittelpunkt des Ortsteils Innien besitzt die Gemeinde ein großes Grundstück, auf dem sich ein umfangreicher Gebäudekomplex befindet. Im Hauptgebäude ist im Erdgeschoß die Amtsverwaltung des Amtes Aukrug untergebracht, im 1. Stock befindet sich eine Hausmeisterwohnung. An das Hauptgebäude schließt sich die Turnhalle mit Nebenräumen an. Ein besonderer Teil ist das Gästehaus der Gemeinde Aukrug mit Sitzungsraum, Dienstzimmer des Bürgermeisters und Fremdenverkehrsbüro, Leseraum und Küche. Die Einrichtungen des Gästehauses stehen allen Vereinen und Verbänden jederzeit nach Absprache zur Verfügung, insbesonderer auch der Volkshochschule.
Darüber hinaus ist der Leseraum mit seiner großen Bücherei für Einwonnerschaft und Gäste bis 22.oo Uhr geöffnet, man kann hier auch farbig fernsehen. Einmal monatlich führt der Sozialausschuß der Gemeindevertretung im Gästehaus einen Altennachmittag mit Unterhaltung und Kaffeetrinken durch, der regelmäßig von 80-100 Teilnehmern besucht wird,
Freiwillige Feuerwehr Aukrug
Die Freiwillige Feuerwehr Aukrug besteht aus 6 Ortswehren und einem Musikzug mit einer Gesamtstärke von 164 Mann. In den einzelnen Ortsteilen ist jeweils ein Gerätehaus vorhanden, Die Geräteausstattung besteht zur Zeit aus:
einer LF 8 mit Vorbaupumpe, stationiert in Innien,
einem R W 1, stationiert in Tönsheide und 5 Löschgruppen mit je einer TS A.
Für den weiteren Ausbau der MHotorisierung, verbunden mit der Vergrößerung, bzw. dem Neubau von Gerätehäusern, wird z.Zt, ein Plan vom Gemeindewehrführer gemeinsam mit dem Haupt- und Finanzausschuß der Gemeinde ausgearbeitet.
Versorgungs- und Erschließungseinrichtungen
Straßen und Wege
Das Gemeindegebiet wird z.T. durch Landes- und Kreisstraßen erschlossen, Durch die Initiative und finanzielle Beteiligung der Gemeinde konnte im Jahr 1974 ein Teil-Ausbau der L 121 im Ortsbereich Innien durchgeführt: werden. Die Weiterführung dieser Maßnahme bis zum Ortsteil Böken ist beantragt und hat Aussicht auf Genehmigung. Die L 121 wie auch die beiden Kreisstraßen K 13 und K 28 befinden sich derzeitig in gutem Zustand, der Ausbau der Ortsdurchfahrt des Ortsteils Homfeld liegt in der Planung. Alle übrigen Straßen und Wege (98 km) innerhalb des Gemeindegebietes befinden sich im Eigentum und der Straßenbaulast der Gemeinde Aukrug. Ihr Zustand ist im allgemeinen befriedigend. Die Wirtschaftswege sind durchweg mit Schwarzdecke oder Betonspur versehen. Für den Ausbau der Ortsstraßen hat die Gemeinde in den vergangenen vier Jahren insgesamt mehr als 700.000,-- DM eigene Mittel aufgewendet.
Für den Ausbau der Verbindungsstraße zwischen den Ortsteilen Böken und Bünzen sind im Haushalt 1975 die erforderlichen Mittel eingesetzt. Sobald die Förderung durch den Kreis klargestellt ist, kann mit der Baumaßnahme begonnen werden.
Der Bau eines Bürgersteiges am Ziegeleiweg zur besseren Sicherheit für die Kinder der Schule und des Kindergartens wird noch in diesem Haushaltsjahr durchgeführt.
Wasserversorgungsanlagen
Die Gemeinde besitzt zwei gemeindeeigene Wasserwerke. Das Wasserwerk Innien wurde mit einem Kostenaufwand von ca. 70.000 DM im vergangenen Jahr durch einen zweiten Tiefbrunnen erweitert.
Dieses Wasserwerk versorgt die Ortsteile Innien und Bargfeld sowie die Neubaugebiete im Ortsteil Böken. Das gemeindeeigene Wasserwerk des Ortsteils Homfeld stellt die Wasserversorgung dieses Ortsteils sicher. Der Ortsteil Böken wird durch eine genossenschaftlich betriebene Anlage mit Wasser versorgt. Im Ortsteil Tönsheide besitzt die Landesversicherungsanstalt ein eigenes Wasserwerk, aus der auch die Bildungsstätte Tannenfelde versorgt wird. Lediglich im Ortsteil Bünzen mangelt es noch an einer zentralen Wasserversorgung; dort gibt es nur eine kleine Gemeinschaftsanlage im Neubaugebiet des Aukamps.
Die Gemeinde hat in Zusammenarbeit mit dem Amt für Land- und Wasserwirtschaft, dem Wasserbauamt des Kreises und dem Ingenieurbüro Petersen in Kiel Planungen für eine optimale Wasserversorgung der Gemeinde eingeleitet, um auch für die weitere Zukunft gerüstet zu sein.
Abwasserbeseitigung und Müllabfuhr
Die Gemeinde Aukrug hat einen von der Landesregierung genehmigten Abwasserbeseitigungsplan aufgestellt, der sich bereits in der Durchführung befindet. Im Ortsteil Innien liegen in den zuletzt gebauten Straßen bereits Schmutzwasserkanäle, Nach den bisher vorliegenden Informationen ist die Förderung des weiteren Ausbaus im Haushaltsjahr 1975 von der Landesregierung genehmigt. Der Haushaltsplan sieht für dieses Jahr den Bau des Klärwerks und den Anschluß weiterer Teile Inniens mit einem Gesamt-Kostenaufwand von 1,1 Mio DM vor. Die Müllabfuhr der Gemeinde ist durch Satzung geregelt. Sie wird durch ein Vertragsunternehmen wöchentlich durchgeführt, wobei der anfallende Müll auf einer zentralen Deponie im Kreis Steinburg gelagert wird. Aus diesem Grunde besitzt die Gemeinde keinen eigenen Müllplatz, sondern lediglich einen Lagerplatz für Bauschutt.
Kulturarbeit in der Gemeinde
In der Gemeinde Aukrug herrscht ein reges kulturelles Leben, was sich allein schon durch die hohe Zahl dsr verschiedenaralle diese Einrichtungen im Rahmen ihrer Möglichkeiten, Sie stellt insbesondere allen Vereinen und Verbänsen kostenlos und jederzeit,.die gemeindeeigenen Einrichtungen, wie z.B, das Gästehaus, die Sportanlagen oder das Sport- nz Jugendheim zur Verfügung. Die Volkshochschule als Einrichtung der Gemeinde erhält einen jährlichen Zuschuß von DM -,50 pro Einwohner. Für kulturelle Zwecke und zur Durchführung von Jugendveranstaltungen stellt die Gemeinde weitere namhafte Beträge zur Verfügung.
Der TSV Aukrug hat Heimrecht in der gemeindeeigenen Turnhalle, dem Sportgelände und im Sport- und Jugendheim der Gemeinde. Unterhaltung dieser Anlage wird in vollem Umfang von der Gemeinde getragen, die Benutzer brauchen keinerlei Mieten oder Gebühren dafür zu zahlen. Nachfolgend ein kurzer Überblick über die in der Gemeinde tätigen Vereine und Verbände:
- Die Volkshochschule Aukrug wurde im Jahr 1964 als kommunale Einrichtung gegründet und führt nach einem festen Plan Einzelvorträge, Vortragsreihen, Kurse und Arbeitsgemeinschaften durch. Als ständige Einrichtungen der VHS haben sich ein Frauenchor mit ca. 25 Mitgliedern und eine Wandergruppe gebildet. Die Wandergruppe führt alle 14 Tage Sonntag vormittags Wanderungen in der näheren und weiteren: Umgebung durch, an denen sich teilweise bis zu 50 Personen beteiligen. Außerdem werden von der VHS im Verlaufe des Sommers Fahrten für unsere Gäste und für die eigenen Einwohner zu besonderen Ausflugszielen organisiert. Im Winter gastieren Bühnen und die Nusikakademie Lübeck im Rahmen der VHS-Arbeit in der Gemeinde.
- Der Fremdenverkehrsverein wurde 1969 ins Leben gerufen und hat z.Zt 79 Mitglieder, die aus allen Bereichen kommen. Die Geschäftsführung wird durch eine Halbtagskraft wahrgenommen und von der Gemeinde finanziert. Der Fremdenverkehrsverein befaßt sich mit der Werbung für den Aukrug, verteilt und verschickt Werbematerial und vermittelt Zimmer. Die Betreuung erstreckt sich über die Grenzen der Gemeinde Aukrug hinaus und umfaßt weitere Ortschaften im Naturpark Aukrug. Für die Vermieter werden Versammlungen und Seminare durchgeführt; die Geschäftsführung steht Vermietern und Gästen jederzeit zu Beratungen und zur Betreuung zur Verfügung. Hier werden auch der Veranstaltungskalender geführt und Termine aufeinander abgestimmt.
- In den einzelnen Ortsteilen haben sich Gilden gegründet, die Vogelschießen, Altenkaffees, Laternenumzüge, Dorffeste und gemütliche Nachmittage für alte Bürger organisieren. In Böken, Bünzen und Homfeld sind zu diesem Zweck besondere Gilden ins Leben gerufen worden, in den Ortsteilen Innien und Bargfeld werden solche Veranstaltungen ven den Freiwilligen Feuerwehren getragen.
- Der Männergesangverein von 1882 hat z.Zt. 33 aktive Sänger und 121 fördernde Mitglieder. Er führt jährlich zwei öffentlicne Veranstaltungen durch, beteiligt sich an der Gestaltung des Volkstrauertages, bringt Ständchen anläßlich von Hochzeiten und Geburtstagen und singt gerne auch bei Altenkaffees.
- Der Landfrauenverein Aukrug besteht seit dem Jahr 1947 und hat z.Zt. 181 Mitglieder. Er veranstaltet für seine Mitglieder Vorträge, führt Beratungen durch und organisiert Tages- und Halbtagsfahrten zur Belehrung und zur Erholung.
- Der Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes wurde im Jahr 1255 gegründet und zählt z.Zt. 95 Mitglieder. Vordergründig stehen in der Vereinsarbeit die halbjährlichen Sammlungen, die immer einen sehr guten Ertrag :brachten, sowie die Betreuung der Alten und Kranken in der Gemeinde,.
- Der Reichsbund, Ortsgruppe Aukrug wurde im Jahr 1959 gegründet und hat z.Zt. 110 Mitglieder. Er betreut die Kriegsopfer, Behinderten, Sozialrentner und Hinterbliebene, berät in allen Fragen der Sozial- und Rentenversicherung und führt monatliche Sprechstunden zur Beratung dieses Personenkreises durch.
- Im vergangenen Jahr wurde der Malteser Hilfsdienst in der Gemeinde Aukrug gegründet, der z.Zt. 26 Mitglieder hat. Er veranstaltet Erste-Hilfe-Kurse, Schwesternhelferinnen- Lehrgänge und betreibt Sanitätsausbildung. Es ist vorgesehen diesem Jahr an jedem Wochenende eine feste Unfalldienststation auf dem Waldspielplatz am Boxberg einzurichten.
- Kleingärtnerveein und Schweinegilde Aukrug haben beide etwa 100 Mitglieder, beraten jeweils einen bestimmten Personenkreis und führen Veranstaltungen durch.
- Das Ortskartell Aukrug im DGB besteht sei 1949 und hat zwischen 120 und 150 Mitglieder. Im Winterhalbjahr werden 3 - 6 Informationsabende für die Mitglieder der Einzelgewerkschaften durchgeführt.
- Der Motorclub Aukrug im ADAC besteht seit dem Jahr 1953 und hat z.Zt. 63 Mitglieder. Er führt monatlich einen Clubabend durch, in dessen Mittelpunkt Fragen der Verkehrssicherheit und Verkehrserziehung stehen. Der Motorclub organisiert gemeinsam mit dem DRK besondere Blutspenderaktionen und führt mindestens einmal jährlich eine Alten-Ausfahrt durch. Als weiterer Motorsportclub hat sich vor einiger Zeit der „Bahn-Sportclub-Aukrug“ gegründet, der z.Zt. ca. 30 Mitglieder hat und eine Übungsbahn zwischen Böken und Bünzen betreibt.
- Im Jahr 1974 hat sich in der Gemeinde die Aktion Jugendtreff Aukrug als eingetragener Verein etabliert. Der AJT hat 18 Mitglieder und betreibt ein offenes Jugendzentrum im Sport- und Jugendheim der Gemeinde. An den wöchentlichen Veranstaltungen, die als Film-, Diskussions-, Mal-, Spiel-, Diskothek oder Klönabende durchgeführt werden, nehmen durchschnittlich 40 Besucher im Alter von 14 - 15 Jahren teil.
- Eine weitere Neugründung ist der "Nerother Wandervogel" der erst in diesem Jahr seine Tätigkeit aufgenommen hat und z.Zt. 15 Mitglieder im jugendlichen Alter hat. Von ihm werden Fahrten und Wanderungen für Jugendliche durchgeführt.
- Der DLRG Stützpunkt Aukrug, besteht seit dem Jahr 1968 und hat z.Zt. 48 Mitglieder, Es werden Kurse zur Schwimmausbildung durchgeführt, außerdem beteiligt sich der Stützpunkt an der Beaufsichtigung im Freibad Aukrug.
- Der Sportangler-Verein ist im Jahr 1971 gegründet worden und hat z. Zt. 110 Mitglieder. Er führt Lehrveranstaltungen zum Erwerb des Sportanglerscheines durch, pflegt einen gemeindeeigenen Teich im Sport- und Erholungszentrum und hält für seine Mitglieder große Teile der Bünzau als vereinseigenes Angelrevier vor.
- Mittelholsteinische Golfclub in Aukrug besteht seit dem Jahr 1972 und hat z.Zt. annähernd 120 Mitglieder. Er hat im Ortsteil Bargfeld einen fast 30 ha großen 9-Löcher Golfplatz angelegt, den viele Golfer für den landschaftlich reizvollsten Golfplatz in Deutschland halten.
- Der größte Verein in der Gemeinde Aukrug ist ohne Zweifel der Turn- und Spielverein (TSV) Aukrug. Der Verein wurde im Jahr 1922 gegründet und hat z. Zt. 650 Mitglieder.
Er gliedert sich in folgende Sparten:
- Fußballabteilung mit 3 Herrenmannschaften und 5 Jugendmannschaften. Insgesamt sind in dieser Sparte ca. 135 Spieler tätig.
- Die Leichtathletik-Abteilung hat über 100 Mitglieder, drei ausgebildete Übungsleiter stehen fast täglich zu Übungsstunden und Trainingstreffen zur Verfügung.
- Kleinfeld-Handball wird im Verein von ca. 40- 45 Mädchen im Alter von 10-17 Jahren betrieben. Im Winter findet das Training in der gemeindeeigenen Turnhalle statt.
- In der Turnabteilung gibt es z.Zt. zwei Gruppen Frauenturnen mit insgesamt ca. 50 Mitgliedern sowie Mutter- und Kind-Turnen und Vorschulturnen. Diese Gruppe ist auch ca. 50 Personen stark. Geturnt wird von jeder einmal wöchentlich.
- Die Tischtennis-Gruppe hat etwa 15 erwachsene und 10 jugendliche Mitglieder. Geübt wird einmal wöchentlich an 4 Tischtennis-Platten.
- Die Sportschützen-Gruppe hat 50 Mitglieder und führt im Schützenkeller des Sport- und Jugendheims der Gemeinde in einer sportgerechten Wettkampfanlage zweimal wöchentlich ihren Übungsbetrieb durch.
- Eine nicht alltägliche Untergliederung des TSV-Aukrug ist die Segelflug-Gruppe. Sie besitzt 6 Flugzeuge, wovon 4 Flugzeuge zweisitzig sind, und führt ihren Übungsbetrieb an jedem Wochenende auf dem Segelflugplatz im Ortsteil Bünzen durch. Die Gruppe hat 30 Mitglieder, sie ermöglicht die Ausbildung zur Erlangung von Segelflugscheinen. In den Doppelsitzern können auch Gäste gelegentlich mitfliegen.
Die Gemeinde Aukrug hat ein Patenschafts-Verhältnis zur Schallsbatterie des Beobachtungsbataillons 6 in Itzehoe - Nordoe. Mit dieser Batterie werden gemeinsam Sport- und sonstige Veranstaltungen durchgeführt. Die Gemeinde stellt alle ihre Einrichtungen zur Verfügung, um das Zusammenleben zwischen Bürgern und Soldaten zu pflegen und zu vertiefen und damit eine dauerhafte Verbindung mit Leben zu erfüllen.
Parteien
Die drei großen politischen Parteien CDU, SPD und FDP sind in der Gemeinde mit eigenen Organisationen vertreten. Alle drei Parteien sind im derzeitigen Gemeinderat vertreten, der sich aus 11 Mitgliedern der CDU, 4 Mitgliedern der SPD und 2 Mitgliedern der FDP zusammensetzt.
Schlußbetrachtung
Die Gemeinde Aukrug kann sich dem Betrachter nicht mit einem eschlossenen Ortsbild präsentieren, da es sich bei den einelnen Ortsteilen ja um bisher selbstständige Gemeinden mit eigener Entwicklung handelt. Auch die ursprünglich von vielen maßgeblichen Bürgern und Gemeindevertretern vertretene Ansicht, daß die Verbindungsstraßen zu den einzelnen Ortsteilen zunächst bandartig bebaut werden sollten, um den Zusammenhang der Gesamtgemeinde sichtbar herzustellen, wurde nach eingehenden Beratungen innerhalb der neuen Gemeindevertretung er Gemeinde Aukrug nicht weiter verfolgt. Es wurden im Gegensatz hierzu bei der Erstellung des Flächennutzungsplans beonderer Wert darauf gelegt, die einzelnen Bebauungspläne so zu gruppieren, daß die weitere Bebauung sich an die einzelnen Ortskerne anlehnen müßte, um möglichst kurze Versorgungs- und Entsorgungsleitungen zu erhalten. Die Planungen der Gemeinde stehen damit im Einklang mit den Vorstellungen der Landesplanung.
Die Erfahrungen der vergangenen 5 Jahre haben gezeigt, daß dieses Grundkonzept richtig ist und nicht dazu geführt hat, wie es von manchem Bürger befürchtet wurde, daß diese Entwicklung das Zusammenwachsen der einzelnen Ortsteile zur neuen Gemeinde Aukrug hemmen könnte. Es gab seit vielen Jahren so viele Gemeinsamkeiten und gemeinsame Einrichtungen im Raume der jetzigen Gemeinde Aukrug, daß die Identifizierung des Bürgers mit der neuen Gemeinde ohne besondere Anlaufschwierigkeiten vollzogen wurde. Die Gemeindevertretung hat diese Gemeinsamkeiten durch besondere gemeinschaftsbildende Einrichtungen gefördert und unterstützt:
- Ausbau des Schulzentrums und Neubau des Kindergartens in Innien,
- Bau eines Erholungszentrums mit Sportanlagen, Sport- und Jugendheim, Freibad und Erholungseinrichtungen zwischen den Ortsteilen Innien und Bünzen,
- Schwerpunkte von Erholungseinrichtungen a) im Bereich des Boxberges im Ortsteil Homfeld, b) Wanderwege, Segelflug- und Golfplatz in der Gemarkung Bünzen - Bargfeld,
- Erschließung des Viertshöher Moores durch Wanderwege und Ruheplätze,
- Bau eines Gästehauses mit vielfältigen Erholungseinrichtungen und einer schönen Gartenanlage am Ziegelteich beim Verwaltungsgebäude des Amtes im Ortsteil Innien.
Alle diese Einrichtungen sind der besondere Stolz der Bürger unserer Gemeinde. Diese gemeinsam geschaffenen Anlagen haben mindestens ebensoviel zur Förderung der Mitarbeit unserer Bürger an den öffentlichen Dingen beigetragen wie die in der Selbstverwaltung der Ortsteile verbliebenen Einrichtungen der freiwilligen Feuerwehren.
Die Gemeinde Aukrug hat sich als Gesamtgemeinde in diesem Jahr um ersten Mal am Kreiswettbewerb „Das schöne Dorf“ beteiligt. Sie erreichte mit der Bewertungsrichtzahl 76,73 % den 3. Platz im Kreis Rendsburg-Eckernförde und nimmt nunmehr am Landeswettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ teil.
Als flankierende Maßnahme hatte die Gemeindevertretung einen besonderen Vorgartenwettbewerb ausgeschrieben, in ‘dem die Sieger inzwischen ermittelt und ausgezeichnet worden sind. Das ganze Jahr hindurch läuft ein Fotowettbewerb, an dem sich alle Bürger und auch Gäste beteiligen können.
Die Gemeindevertreter, Ortsbeiräte, Feuerwehren und viele freiwillige Helfer sind gemeinsam mit den Gemeindearbeitern seit vielen Wochen unermüdlich im Einsatz und haben in erster Linie dazu beigetragen, daß die Gemeinde Aukrug im Kreiswettbewerb einen ehrenvollen 3. Platz erreichen konnte.
Diesen Mitbürgerinnen und Mitbürgern gilt mein besonderer Dank.
Aukrug, den 2. Juli 1975
Jensen - Bürgermeister
Programm für den Besuch der Landeskommission in der Gemeinde Aukrug
am Mittwoch, dem 2. Juli 1975.
- 10.45 Uhr Eintreffen der Bewertungskommission auf dem Parkplatz an der Bahn
- 10.50 Uhr Begrüßung und Einführungsvortrag im Gästehaus.
- 11.00 Uhr Besichtigung des Gästehauses, der Turnhalle, des Verwaltungsgebäudes und der Gartenanlagen.
- 11.10 Uhr Besichtigungsfahrt mit dem Bus mit folgenden Stationen: Bargfeld - Kurklinik Aukrug - Studienseminar Tannenfelde - Ehrenfriedhof am Mühlenberg
- 11.30 Uhr Besichtigung des "Erlenhofs", des Schulzentrums und des Kindergartens
- 12.00 Uhr Besichtigungsfahrt durch den Ortsteil Innien- Feuerwehrgerätehaus Innien - Ortsteil Böken - Ortsteil Bünzen -
- 12.15 Uhr Besichtigung des Sport- und Erholungszentrums
- 12.30 Uhr Besichtigungsfahrt Ortsteil Homfeld, Parkplätze, Trimm-Dich-Pfad und Spielplatz am Boxberg.
- 12.45 Uhr Gemeinsames Mittagessen und Schlußansprachen im Restaurant Hof Bucken.
Jensen - Bürgermeister
Einzelnachweise
- ↑ Da der Text zur die Vorstellung der Gemeinde in beiden Bewerbungen bis auf die Schlussbemerkung identisch ist, wird der Text nur einmal ins Aukrug Geschichte Wiki aufgenommen.