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Die Zeit der Vorbereitung
Dieser Gedanke der 850-Jahrfeier ließ mich nun nicht wieder los, und bei allen möglichen Anlässen wies ich auf dieses historische Datum hin mit dem Erfolg, daß sich alle verantwortlichen politischen Kräfte ganz selbstverständlich mit dem Gedanken einer 850-Jahrfeier in Verbindung mit einer neuen "Aukrug-Woche" anfreundeten. Dieses Mal sollte die "Aukrug-Woche" nun auch wirklich mindestens eine ganze Woche dauern, und möglichst viele Vereine und Verbände sollten sich daran beteiligen. Es wurde zunächst eine Liste von Personen zusammengestellt, die für die Bildung von Arbeitsgruppen zur Vorbereitung einer solchen "Aukrug-Woche" wohl in Betracht kämen. Die Fraktionsvorsitzenden der im Gemeinderat vertretenen politischen Parteien waren mit einer 850-Jahrfeier grundsätzlich einverstanden, so daß ich für die Sitzung der Gemeindevertretung am 19. August 1976 diesen Punkt auf die Tagesordnung setzen konnte. In dieser Sitzung trug ich nochmals den geschichtlich Gedanken dieser 850-Jahrfeier vor und brachte den Vorschlag ein, eine Arbeitsgruppe zur Vorbereitung der 850-Jahrfeier zu berufen. Diesem Ausschuß sollten etwa 30 – 35 Personen angehören. Bei der Berufung in diesen Ausschuß spielte die parteipolitische Einstellung des einzelnen nun wirklich keine Rolle, sondern hier kam es nur darauf an, solche Frauen und Männer zu finden, die sich mit Idealismus und Begeisterung für diese Aufgabe einsetzen möchten.
Mein Vorschlag wurde von der Gemeindevertretung einstimmig gutgeheißen und die eingebrachte Liste mit insgesamt 34 Mitgliedern akzeptiert. Damit hatte die Gemeindevertretung grünes Licht gegeben, so daß die zweijährige Vorbereitungszeit nunmehr anlaufen konnte. In einer Sitzung der Gemeindevertretung vom 03. November 1977 legte der Vorsitzende des Jubiläumsausschusses einen Beschlußvorschlag zum Bericht über die Planungen zur 850-Jahrfeier vor. Dieser Beschlußvorschlag lautetete wie folgt:
Die Gemeindevertretung nimmt die bisherigen Arbeitsergebnisse des Jubiläumsausschusses zustimmend zur Kenntnis. Der Ausschuß wird beauftragt, die Planungen jetzt im einzelnen auszuführen. Dazu wird der Bürgermeister ermächtigt, die erforderlichen Verträge auf Vorschlag des Jubiläumsausschusses abzuschließen, Der Vorsitzende des Ausschusses soll der Gemeindevertretung regelmäßig über den Fortschritt der Vorbereitungen berichten.
Das finanzielle Risiko der Festwoche trägt die Gemeinde Aukrug. Der Jubiläumsausschuß hat einen Finanzierungsplan so aufzustellen, daß die Festwoche durch Einnahmen aus Eintrittsgeldern und Werbeeinnahmen u.ä. ohne einen Zuschuß der Gemeinde finanziert werden kann. Der Finanzierungsplan ist der Gemeindevertretung bzw. dem Haupt- und Finanzausschuß nach Fertigstellung vorzulegen. Durch diesen Beschluß war nun auch die finanzielle Abwicklung und Deckung der "Aukrug-Woche" abgesichert. Der vorgelegte Haushaltsplan über Einnahmen und Ausgaben von insgesamt 25.850,-- DM fand die Zustimmung des Haupt- und Finanzausschusses.
Die erste konstituierende Sitzung des Sonderausschusses zur Vorbereitung der 850-Jahrfeier fand an 11. November 1976 im Gästehaus der Gemeinde statt. Das große Interesse an der Arbeit in diesem Ausschuß zeigte sich u.a. auch darin, daß von den über 30 geladenen Mitgliedern nur 3 fehlten, die sich zudem auch noch mit triftigen Gründen entschuldigt hatten. In Protokoll dieser ersten Sitzung heißt es u.a.:
Nach einer Darstellung der geschichtlichen Vorgänge, die der Anlaß für die 850-Jahrfeier der Gemeinde Aukrug im Jahre 1978 sind, und nach Aufzählung von Gründen, welche die Durchführung einer solchen Veranstaltung erforderlich machen, bekräftigte der Bürgermeister nochmals, daß dieser Sonderausschuß auf Beschluß der Gemeindevertretung der Gemeinde Aukrug zustandegekommen sei und alle notwendigen Vorbereitungen für die 850-Jahrfeier beraten und letztlich auch durchführen solle.Der Bürgermeister gibt bekannt, daß der Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein, Dr. Gerhard Stoltenberg, sich als Schirmherr für die 850-Jahrfeier der Gemeinde zur Verfügung stellen wird. Danach machte er Vorschläge zur Gliederung des Ausschusses. Nach Aussprache und Beratung über diese Vorschläge wird folgende Gliederung beschlossen:
- 1. Führungsgruppe
a) Leitung
b) Finanzen
c) Öffentlichkeitsarbeit
- 2. Arbeitsgruppen
a) Aukrug-Buch
b) Festschrift und Werbung
c) Platzgestaltung, Festumzug
d) Vereine, Feuerwehr, Patenbatterie
- 3. Abendveranstaltungen
- 4. Sängerfest
- 5. Schule und Kinderfest
- 6. Rahmenprogramm – Ausstellungen.
Die Berufung der einzelnen Mitglieder für die besonderen Ausschüsse wird durch Wahl vorgenommen. In jeder Gruppe wird jeweils ein Sprecher und Ansprechpartner für d.e übrigen Gruppen benannt. Die Arbeit in den einzelnen Gruppen soll unverzüglich aufgenommen werden, dabei soll dem Leiter der Führungsgruppe von den Tagungsterminen Mitteilung gemacht werden, damit ein Beauftragter der Führungsgruppe daran teilnehmen kann. Die Ergebnisse von Beratungen der Arbeitsgruppen sollten der Leitung unverzüglich mitgeteilt werden.
Die Gewinnung des Ministerpräsidenten als Schirmherr für unsere 850-Jahrfeier war mir in einen persönlichen Gespräch zugesagt worden, das unmittelbar nach der Bundestagswahl 1976 stattfand. Unser MdL, Heinz-Wilhelm Fölster, hatte zu einen Gespräch am Lagerfeuer in der Jagdhütte von Claus-Detlef Ratjen in Bargfeld eingeladen, an dem eine ganze Reihe politischer Persönlichkeiten aus Schleswig-Holstein teilnahmen. Im Rahmen dieser Veranstaltung ergab sich für mich die Möglichkeit, den Ministerpräsidenten von der beabsichtigten 850-Jahrfeier in Kenntnis zu setzen und ihm die geschichtlichen Fakten vorzustellen. Der Ministerpräsident war zunächst nur dafür zu gewinnen, im Rahmen dieser "Aukrug-Woche" der Gemeinde einen offiziellen Besuch abzustatten. Meinen dringenden Bitten auf Übernahme der Schirmherrschaft mochte er sich schließlich dann doch nicht entziehen und gab mir mündlich die Zusicherung, auch die Schirmherrschaft zu übernehmen und am Eröffnungstage in der Gemeinde anwesend zu sein.
Dieses Ergebnis stimmte mich froh, zumal es aus einer Augenblickseingebung heraus entstanden war und nicht erst lange durch die politischen Instanzen abgewickelt zu werden brauchte. Doch nun zurück zu den Arbeitsgruppen. Aus dem Protokoll der Sitzung der Lenkungsgruppe von 16. März 1977 folgende Abschnitte:
- 1. Die Aufgaben der Lenkungsgruppe.
Die Lenkungsgruppe trägt die Verantwortung für die gesamte 850-Jahrfeier. Sie hat die Ergebnisse des Jubiläumsausschusses und seiner Arbeitsgruppen zu koordinieren. Das gesamte Arbeitsergebnis wird durch die Lenkungsgruppe der Gemeindevertretung zur Genehmigung vorgelegt. Zur Erfüllung dieser Aufgaben ist es erforderlich, daß an allen Sitzungen der Arbeitsgruppen Mitglieder der Lenkungsgruppe teilnehmen können. Es wäre eine große Arbeitserleichterung, wenn die Ergebnisse der Arbeitsgruppen schriftlich vorgelegt würden. Alle Vorhaben der Arbeitsgruppen bedürfen der Zustimmung der Lenkungsgruppe. Anträge an die Gemeindevertretung und den Bürgermeister können nur durch die Lenkungsgruppe gestellt werden.
- 2. Termin der Festwoche vom Sonnabend, d. 01,07. bis Sonntag, den 09.07.1978
Nach Pfingsten 1978 sollten von Gilden und Vereinen keine großen Veranstaltungen mehr in Aukrug durchgeführt werden.
- 3. Zelt
Es soll ein 1000-Mann-Zelt mit Unterteilungsmöglichkeit gemietet werden. Die Restauration soll an Aukruger Gastwirte vergeben werden,
- 4. Vorläufiges Programm der Abendveranstaltungen
Freitag, d. 30.06. Auftakt mit einer Tanzveranstaltung für junge Leute
Sonnabend, d. 01.07., Festliche Eröffnung, Amtsfeuerwehrtag, Bunter Abend, (kein Ball)
Sonntag, d. 02.07, Sängerfest der Chöre an der Westbahn
Freitag, d. 07.07. Abend für unsere älteren Bürger, Stiftungsfest des Reichsbundes, Theateraufführung
Sonnabend, d. 08.07. Großer Festball.
- 5. Im Rahmenprogramm sind Ausstellungen vorgesehen,
u.a. eine Jagdausstellung und eine Ausstellung von Künstlern aus dem Aukrug wie auch Arbeiten aus den Kursen der Volkshochschule.
- 6. Der Jubiläumsausschuß
und seine Arbeitsgruppen müssen jetzt weitere Planungen - vor allem hinsichtlich des Kinderfestes, der Gestaltung eines Festunzuges, der Durchführung besonderer Sportveranstaltungen usw. erarbeiten,
Auf Vorschlag von Mitgliedern des Jubiläumsausschusses hatte ich mit Herrn Dieter Woitzik Verbindung aufgenommen, der als Grafiker einen Entwurf für das Emblem zur 850-Jahrfeier anfertigen sollte. Es dauerte eine ganze Weile bis Herr Woitzik diese ersten Entwürfe in der Arbeitsgruppe Festschrift und Werbung präsentierte und, wie immer in solchen Fällen, nicht auf Anhieb Einigkeit Über das zu verwendende Emblem zu erzielen war. Der Grundgedanke war sicherlich gut und wurde auch von allen akzeptiert. Symbol der 850-Jahrfeier sollte eine Kuh sein, die als Zeichnung die Landkarte Schleswig-Holsteins trägt, in dem Mittelpunkt durch ein großes schwarzes Kreuz, die Darstellung Aukrugs. Darunter in schwarzer Schrift 850 Jahre Aukrug und darunter in etwas kleinerer Schrift Naturpark-Mittelholstein. Nur über die Zeichnung und Darstellung der Kuh gingen die Vorstellungen weit auseinander. Sollte die Kuh so aussehen, wie eine Hochleistungskuh von Meisterhand dargestellt wird, dann paßte sie nicht in den Rahmen der vorgegebenen Größe des Emblems hinein und auch die Zeichnung des Landes Schleswig-Holstein wäre nur sehr schwer optisch herausgehoben darzustellen. Nach vielen hin und her einigten wir uns schließlich auf die mehr stilisierte Kuh, die den ganzen Raum des Quadrats ausfüllte und in ihrer Zeichnung sehr deutlich das Land Schleswig-Holstein hervortreten ließ. Ich meine auch in Nachhinein feststellen zu können, daß wir die richtige Wahl getroffen haben und dieses Wahrzeichen der 850-Jahrfeier durchaus als überzeugender Werbeträger im Lande gelten kann.
Das Symbol der 850-Jahrfeier erschien einigen Damen so wirkungsvoll, daß man den Gedanken verfolgte, einige hundert T-Shirts mit dem Symbol der 850-Jahrfeier anfertigen zu lassen, um diese T-Shirts in der Gemeinde zu verkaufen. Frau Rixen aus Aukrug-Bargfeld sammelte einige tatkräftige Damen um sich und übernahm mit ihnen das volle Risiko in dieser Sache. Man bestellt 500 Stück T-Shirts in den verschiedensten Größen und bot diese zunächst in Innien und Bargfeld zum Verkauf an. Im Handumdrehen waren diese 500 T-Shirts verkauft und auch in den anderen Dörfern der Gemeinde hatte sich die Tatsache schnell herumgesprochen, so daß schon in wenigen Tagen die gesamte Menge vergriffen war und man hätte gerne noch mehr verkaufen können. Besonders erfreulich erschien es mir, daß der gesamte Reinerlös aus dieser Aktion, nämlich 2.200,-- DM, dem Erlenhof zur Verfügung gestellt wurden. Pastor Bröker, der mit den Damen, die den Verkauf der T-Shirts übernommen hatten, den Scheck an Heimleiter Herrn Peter Schulz übergab sagte dabei: "Dies war eine spontane Aktion, um für den Erlenhof ein Plus zu machen, in Eigenregie und nicht des schnöden Mammons willen." Heimleiter Schulz dankte den Initiatoren für deren Einsatz und die Idee, wodurch den Mädchen seines Internats eine gute Hilfe zuteil geworden sei. Es sei für ihn, seine Mitarbeiter und vor allem auch für die Mädchen gut zu wissen, daß im Rahmen der 850-Jahrfeier auch an sie gedacht wurde. Es habe sich überhaupt in den letzten Jahren ein besseres Verhältnis der Aukruger Bevölkerung zum Mädchen-Internat entwickelt, wofür diese Tat ein besonders hervorragendes Beispiel sei.
Inzwischen hatte ich auch auf Anregung des Arbeitsausschusses für Werbung Verbindung mit der Deutschen Bundespost aufgenommen, um mich nach den Möglichkeiten eines Sonderstenpels für das Postamt Aukrug zu erkundigen. Die Verhandlungen verliefen erfolgreich, und mit Beginn des Jahres 1978 hat das Postamt Aukrug für alle abgehenden Sendungen einen Sonderstempel auf alle Postsendungen gedruckt, der das Symbol der Aukrug-Woche darstellte. Auch dieses, eine ausgezeichnete Werbung für die Gemeinde und den Naturpark Aukrug. In Verlaufe des Frühjahrs und Sommers 1977 fanden nun Beratungen aller Arbeitsgruppen laufend statt, um Vorschläge für die Gestaltung des Programms für die Festwochen zu erarbeiten und sie der Lenkungsgruppe des Jubiläumsausschusses vorzulegen. Natürlich gab es bei diesen Beratungen sowohl innerhalb der Arbeitsgruppen als auch zwischen den Arbeitsgruppen und dem Lenkungsausschuß verschiedene Ansichten über einzelne Vorhaben, die aber in freundschaftlicher Weise geregelt werden konnten. So konnte der Lenkungsausschuß am 26. Oktober 1977 über die Berichte der Arbeitsgruppen beraten und ein vorläufiges Arbeitsergebnis wie folgt feststellen:
Termin der Festwoche bleibt der 01.07. bis 09.07.1978, Ministerpräsident Stoltenberg hat sein Erscheinen für den 01.07.1978 fest zugesagt. Mit der Firma Witt aus Rendsburg wurde ein Vertrag über die Aufstellung und den Betrieb eines Festzeltes abgeschlossen, nachdem die Verhandlungen über die Restauration im Festzelt mit den Aukruger Gastwirten zu keinen Ergebnis geführt hatte, Die Veranstaltungen in der Festwoche sahen zu diesen Zeitpunkt so aus:
- Freitag, d. 30.06.
- Tanzveranstaltung für junge Leute im Festzelt,
- Sonnabend, d. 01.07.
- Amtsfeuerwehrtag, festliche Eröffnung in Anwesenheit des Ministerpräsidenten, bunter Abend, anschließend Tanz,
- Sonntag, d. 02.07.
- Sängerfest an der Westbahn,
- Mittwoch, d. 05.07.
- Sportveranstaltungen,
- Donnerstag,d. 06.07.
- Veranstaltung der Kirchengemeinde Aukrug,
- Freitag, d. 07.07.
- Stiftungsfest des Reichsbundes,
- Sonnabend, d. 08.07.
- Kindervogelschießen in den einzelnen Ortsteilen, gemeinsamer Kindertanz im Festzelt, großer Festball,
- Sonntag, d. 09.07.
- Großer Festumzug mit Festwagen, auf dem Festplatz: Biwakfeuer, Ochsen am Spieß, Konzert u.ä.
Der Festumzug mit Festwagen, gestaltet von den einzelnen Ortsteilen, soll durch alle Ortsteile zum Festplatz führen. Als Rahnenprogramm verbleiben nach wie vor Jagdausstellung, Ausstellung von Arbeiten von Künstlern aus dem Aukrug, Ausstellung von Arbeiten aus den Kursen der Volkshochschule. Über die Finanzierung ist man sich insoweit im klaren, als der Gemeindevertretung ein Finanzierungsplan vorgelegt werden soll, der Ausgaben und Einnahmen im Einklang bringen wird. Ein Überschuß soll nach einem von der Gemeindevertretung festgelegten Schlüssel an die beteiligten Vereine und Verbände verteilt werden.
Um eine Überschneidung mit Terminen von benachbarten Gemeinden zu vermeiden, bekamen die Nachbarorte rechtzeitig Kenntnis von unseren Programmplanungen. Die Städte Neumünster und Nortorf sowie auch die Gemeinde Hohenwestedt bestätigten schriftlich, daß von ihnen während der Zeit unserer Aukrug-Woche keine besonderen Veranstaltungen geplant seien. Den Oberbürgermeister von Neumünster bat ich gleichzeitig, die konstituierende Sitzung des Nachbarschaftsausschusses innerhalb der Aukruger Festwoche in der Gemeinde Aukrug stattfinden zu lassen. Herr Dr. Harder bestätigte mir sein Einverständnis unverzüglich, so daß auch diese Begegnung mit vielen Bürgermeistern rund um die Großstadt Neumünster im Rahmen der Aukrug-Woche hier bei uns stattfinden würde.
Um auch alle sonstigen Möglichkeiten der Werbung für unsere Gemeinde und den Naturpark auszunutzen, veranlaßte ich die Einberufung des Beirats für den Naturpark Aukrug zu einer konstituierenden Sitzung ebenfalls in Rahmen der Aukrug-Woche. Außerdem war die Redaktion der Verbandszeitschrift des Schleswig-Holsteinischen Gemeindetags "Die Gemeinde" bereit, der Gemeinde Aukrug den Platz auf ihrer Umschlagsseite für ein Titelbild zur Verfügung zu stellen und eine Selbstdarstellung der Gemeinde als Titelgeschichte aufzunehmen, Dies war nun schon in der kurzen Zeit des Bestehens der Gemeinde Aukrug das dritte Mal, daß sich unsere Verbandszeitschrift in dieser Weise mit der Gemeinde Aukrug beschäftigte. Es ist wohl anzunehmen, daß dies ein einmaliger Vorgang ist, der so leicht keine Nachahmung Finden wird.
In der Titelgeschichte bin ich natürlich auf den geschichtlichen Hintergrund zur 850-Jahrfeier der Gemeinde Aukrug eingegangen, habe aber auch besonderen Wert auf die Darstellung der Entwicklung der Gemeinde Aukrug in den vergangenen 10 Jahren gelegt. Der Artikel schloß mit folgenden Sätzen:
So vereinigen sich in diesem Gebiet des Aukrugs eine glückliche Synthese von reizvoller Landschaft mit lebendiger Aufgeschlossenheit der Menschen. Ein großes Neubaugebiet im Ortsteil Innien und eine ganze Reihe sonstiger Neubauten im Gemeindegebiet wird die Zahl der Einwohner in wenigen Jahren auf ca. 3.500 ansteigen lassen. Auch dieses ist ein Zeichen dafür, daß die Wohnqualität des Aukrugs ganz besonders hoch eingeschätzt wird. Die Veranstaltungen anläßlich der 850-Jahrfeier sollen dazu beitragen, daß unser Gemeinschaftslebenin den Dörfern des Aukrugs weiterhin gestärkt wird und sich die Bürger ihrer Verantwortung gegenüber den geschaffenen Gemeinschaftseinrichtungen bewußt bleiben. In der Mitwirkung an den Veranstaltungen wird sich der Gemeinsinn der Bürger des Aukrugs erneut zu bestätigen haben. Die Gemeindevertretung ist davon überzeugt, daß alle Veranstaltungen dem hohen Anspruch gerecht werden, den sich die Gemeinde als Mittelpunkt des Naturparks Aukrug selber gestellt hat.
Über das Jahresende hinaus und zu Anfang des Jahres 1978 liefen die Arbeiten in den einzelnen Gruppen nun auf Hochtouren weiter. Und wie es immer so ist, wenn eifrige Mitarbeiter denken und handeln, so meldete sich nun auch plötzlich die Landwirtschaft zu Wort. Vom Landesamt für Tierzucht Schleswig-Holstein in Neumünster wurde auf Anregung von Herrn Peter Carstens-Behrens aus Aukrug zu einer Sitzung eingeladen, die am Dienstag, den 04. April 1978 im Gästehaus der Gemeinde stattfand und an der nicht nur Landwirte aus dem Aukrug sondern auch weitere Landwirtschaftliche Betriebsleiter und Lehrer von Landwirtschaftsschulen aus der weiteren Umgebung teilnahmen.
Peter Carstens-Behrens erläuterte auf dieser Sitzung einleitend in seiner humorigen Art, „wie es zum Gedanken einer Tierschau kam" und meinte mit Schalk in den Augen, daß dazu das Emblen für die Aukrug-Woche den besonderen Anstoß gegeben hätte: "Een scheewe Koh mit noch scheeweres Jiller".
Hier meinten die Tierzüchter des Aukrugs und der Nachbargemeinden, mit dem aus ihrer Sicht besseren Objekt in natura entgegentreten zu sollen. In einer Vorbesprechung im Februar 1978 im Anschluß an den Bezirksbauerntag wurde der Entschluß gefaßt, sich mit einer Tierschau an der Aukrug-Woche 1978 zu beteiligen.
Ich konnte diesen Entschluß nur mit großer Freude zur Kenntnis nehmen und benutzte die Gelegenheit, den anwesenden Damen und Herren der Landwirtschaft die bisher vorliegenden Programmpunkte der Aukrug-Woche vorzutragen. Es wurde sofort und einstimmig beschlossen, daß eine Tierschau stattfinden sollte, an der etwa 30-40 Rotbunte und ca. 15 schwarzbunte Kühe beteiligt sein würden, dazu 10-15 Holsteiner Pferde, eine Kollektion Ziegen und Kleingetiern. Im Rahmenprogramm sollten Schaunummern vorgeführt werden, z.B. Traber im Sulky, Pony-Gruppen, Quadrille von Reiterinnen u.ä. mehr. Auch hier wurden gleich Arbeitsgruppen gebildet, die unverzüglich mit den Einzelheiten der Ausgestaltung beginnen sollten.
In mehrfachen kurzfristig aufeinanderfolgenden Sitzungen wurde das Programm zusammengestellt und Dienstag, der 04. Juli 1978 zum Tag der Landwirtschaft bestimmt. Als weitere Besonderheit war von der Segelfluggruppe des TSV Aukrug der Vorschlag gemacht worden, daß Fallschirmspringer im Anschluß an den Festumzug auf dem Festplatz landen sollten und außerdem Kunstflugvorführungen über dem Festplatz stattfinden könnten.
Der Antrag der Gemeinde beim Minister für Wirtschaft und Verkehr des Landes Schleswig-Holstein wurde ohne bürokratische Hemmnisse sofort behandelt, und die Gemeinde bekam bereits mit der Verfügung von 31. Mai 1978 die Erlaubnis, daß diese Vorführungen und die Fallschirmabsprünge stattfinden könnten. Eitel Necker und Christian Busch als Sprecher des Lenkungsausschusses konnten dann am 12. Juni 1973 zu einer letzten Besprechung einladen, in der noch einige wenige offene Fragen besprochen werden sollten. Es waren ja jetzt auch nur noch wenige Tage bis zum Beginn der Aukrug-Woche, und es handelte sich nun eigentlich nur noch um technische Fragen, die für den Aufbau des Zeltes, für die Verkehrsregelung, für die Beflaggung und Ausschmückung des Festplatzes und ähnliche Dinge zu organisieren waren. Hier mußten nun die Gemeindearbeiter tätig werden, was auch sowohl in der Vorbereitung als in der Durchführung der Aukrug-Hoche ganz vorzüglich geklappt hat.
Neben diesen Vorbereitungen für den technischen Ablauf und die Ausgestaltung der einzelnen Veranstaltungen war der Sonderausschuß für Festschrift und Werbung damit beschäftigt gewesen, einmal durch Plakate und Inserate ständig auf die Aukrug-Woche hinzuweisen und andererseits die Festschrift vorzubereiten. Diese Festschrift sollte einerseits eine Darstellung der geschichtlichen Vorgänge enthalten, die zur 850-Jahrfeier geführt haben und andererseits den Vereinen und Verbänden zur Selbstdarstellung dienen. Ein farblich besonders hervorgehobener Teil mußte das genaue Programm der Festwoche enthalten, und auch die Firmen und Unternehmungen sollten die Möglichkeit haben, in dieser Festschrift zu werben. Sowohl der Ministerpräsident als Schirmherr der 850-Jahrfeier wie auch der Bürgermeister der Gemeinde Aukrug waren rechtzeitig aufgefordert worden, Grußworte für die Festschrift zu schreiben.
Herr Werner Busch als Mitglied des Ausschusses für Festschrift und Werbung hatte es übernommen, mit den Aukruger Firmen über die Werbung in der Festschrift zu verhandeln, was sehr erfolgreich von ihm durchgeführt wurde. Herr Waldemar Moritz hatte sich bereiterklärt, den geschichtlichen Hintergrund dieser 850-Jahrfeier aufzuhellen und zu historischen Dingen Ausführungen zu machen. Herr Klaus Bröker hatte als Sprecher des Ausschusses für Festschrift und Werbung sich mit allen Vereinen und Verbänden rechtzeitig in Verbindung gesetzt, damit von diesen Selbstdarstellungen verfaßt werden konnten.
Nachdem Verhandlungen mit verschiedenen Firmen über den Druck der Festschrift zu dem Ergebnis geführt hatten, daß die Firma Broschat, Hohenwestedt, das günstigste Angebot vorgelegt hatte, bekam diese den Auftrag, 1.500 Exemplare für die Gemeinde Aukrug herzustellen. Gliederung und Druck der Festschrift fielen zufriedenstellend aus, und auch diese Festschrift war ein guter Werbeträger nicht nur für die inserierenden Unternehmungen, sondern auch für die Gemeinde Aukrug insgesamt. Es blieben von der Gesamtauflage nur wenige hundert Exemplare unverkauft, die im Eigentum der Gemeinde verblieben sind und sicherlich auch in späteren Jahren ein lebendiges Zeugnis von der 850-Jahrfeier abgeben werden.