Archiv:Mischung der Innier und Bökener Ländereien (1913)

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Mischung der Innier und Bökener Ländereien - Abschnitt aus dem Kapitel Die Aufhebung der Feldgemeinschaft.

Eigenartig war die Mischung der Innier und Vökener Ländereien auf dem Sandberg, Ohlenkamp und Bast. Der vorhin angeführte Einkoppelungsvergleich gibt Aufschluß darüber. Die Weidenutzung hatten für die ersten 3 Tage nach der Ernte die Innier, dann aber allein die Bökener. Auch in den 3 Jahren der Brache stand allein Böken die Weidegerechtigkeit auf dem ganzen Sandberg zu. Diese Mischung wird daher rühren, daß Böken einst von Innien aus erbaut wurde. Das scheint um so wahrscheinlicher, als beide Dörfer die gleiche Hufenzahl hatten, sodaß von jedem Besitz ein Mann nach Böken gezogen sein wird, um sich hier niederzulassen. Ueber die Mischung der Ländereien berichtet Bauervogt Claus Gloy am 30. Januar 1831 aus Kloster:[1]

„Vor ohngefehr 50—60 Jahren hatten Innien und Böken zwischen Innien und Gnutz an der Landstraße von Itzehoe nach Kiel einen großen Kamp gemeinschaftlich Land. Die Stücken und Schläge lagen Kreutz und quer durcheinander und die Bökener hatten den Vorzug, daß Sie die Stoppel-Weide sämtlich allein gebührte. Es fand nun eine Aufkoppelung statt, da behaupteten die Bökener die größten Gerechtsame, da der Kamp in ihren Grentzen belegen und noch dazu daß der Kamp so gantz nahe an Böken liegt. Erstlich haben die Innier mehrere Tonnen für die Vergütung der Weide abgeben müssen, zweitens haben die Innier den schlechtesten Platz vom Kamp erhalten, wo der Wind mit dem Sand wie mit dem Schnee weht. Hätten die Innier weiter links sollen, so hätten Sie ihr schönes Kleinod wovon die Innier auch nichts besitzen, das Torfmohr berührt, welches unrecht genug scheint, daß die Innier dort kaufen müssen, den die Bökener im großen Ueberfluß zu verkaufen haben. Hätten wir weiter rechts unser Land bekommen, so hätten wir das beste Land und die Koppeln beinahe vor ihrer Thür bekommen, so hätten Sie uns nicht besser loß werden können, als gerade an der einen Seite des Kamps zwischen dem guten Lande und dem Torfmohr, einen gantz schmalen Strich in die Länge herauf gerade an der Landstraße gelegen, so daß fast keine Innier Koppel ist, die seitwärts keine Bökener gräntze betrifft, und ist dieser Strich Landes also um und um mit Bökener Feld umgeben, sogar ehe die Landstraße diesen schmalen Strich Landes erreicht, zwischen Innien ist das Land mit Bökener Koppeln an beiden Seiten umgeben!“

Fußnoten

  1. Archiv des Klosters Itzehoe.