Archiv:Struktur unserer Gemeinde (Bünzen 1967)

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Deutsches Traberderbv 1961 - Kampf um das Blaue Band in Berlin. In Front die dreiiährige Siegerin ,,Ditmarsia" mit Hans Frömming. Züchter: Gestüt "Helenenhof" Bünzen, gezogen von Bibijunge-Miedl, gewonnen im absoluten Derby-Rekord in Berlin über 3200 m in 1:23,5 für den km
Deckhengst "Iskander F", Besitzer: Gestüt Helenenhof, Bünzen. 1962 schnellstes Pferd Europas, Rekordzeit 1:16,4

Struktur unserer Gemeinde

Unsere Gemeinde hat ca. 300 Einwohner, die sich auf das Hauptdorf und die Ausbauten in Bünzerfeld verteilen. Bünzen hat einen eigenen Bebauungsplan und erstellt mit den anderen Dörfern des Amtes Innien einen gemeinsamen Flächennutzungsplan. Die Flurbereinigung ist hier in der Durchführung. 1965 erfolgte die neue Besitzeinweisung. Der Boden hat eine Güte zwischen 18 und 45 Punkten. Als mittlere Bodenqualität wurden 27 Punkte errechnet. Von den 972 ha Gemeindeflur sind 430 ha Grünland, 320 ha Ackerland, 170 ha Wald und 52 ha sonstige Flächen.

An der südlichen Seite des Dorfes liegt die Bundesstraße 430, auch Ost=West=Straße genannt. Sie wurde 1955 neu gebaut und gibt dem Dorf eine gute äußere Verkehrslage. Eine Busverbindung wird zur nahen Stadt Neumünster unterhalten. Drei Bushaltestellen, die jeweils mit Wetterhäuschen ausgerüstet sind, geben unseren Bürgern eine günstige Zusteigemöglichkeit. Unsere Bahnstation ist im 2 km entfernten Hauptort Innien. 35 Pendlern dient Bünzen als Wohngemeinde.

Bünzen hat 16 bäuerliche Betriebe, einen Gärtnerei=Betrieb, eine Shell=Tankstelle, eine Landmaschinen=Reparaturwerkstatt mit Landmaschinenhandel, einen Kartoffelgroßhandelsbetrieb, ein privates Museum, ein Trabergestüt, eine unter Naturschutz stehende mindestens 45o Jahre alte Wassermühle, und neuerdings zieht ein stadtverdrängter Gewerbebetrieb von Neumünster nach Bünzen. Dieser Betrieb baut große Lagerhallen und Getreidesilos für Spar= und Darlehnskassen und für ähnliche Unternehmen. Das Bauunternehmen beschäftigte in Neumünster in seiner Bestzeit 25 Arbeiter.

Das Trabergestüt "Helenenhof" der Familie Frahm ist hier in Bünzen und dürfte bei den Pferdesportlern in ganz Westdeutschland bekannt sein. 30 Jahre umfaßt die Geschichte des Gestüts, ausgehend von dem Zeitpunkt an, an dem der erste Jährling dieser Zuchtstätte zur Rennbahn kam. Während der Nachkriegszeit konnte das Gestüt elf Jahre das deutsche Traberzüchterchampionat gewinnen. Es wird dadurch zum erfolgreichsten Trabergestüt von ganz Westdeutschland. Annähernd 600 eingetragene Traberfohlen wurden hier geboren. Seit der Währungsreform gewannen die hier gezogenen Rennpferde die stattliche Summe von fast 6 Millionen DM. In 18 Jahren wurden vorn Gestüt Helenenhof 76 Zuchtrennsieger gestellt und zwei Derby=Sieger gezüchtet. Das Gestüt hat eine eigene Trabrenntrainierbahn.

Der Traberhof hat sich außerdem noch auf Putenmast spezialisiert und mästet jährlich achttausend schwere Breitbrust=Puten.

Die schleswig=holsteinische Rinderzucht entnahm aus einem anderen Bünzer landwirtschaftlichen Betrieb 51 Zuchtbullen als Vatertiere für die Landeszucht.

Von der bäuerlichen Betrieben ist der Besitz der Familie Holm seit dem Jahre 1539, mithin 470 Jahre ohne Unterbrechung in Familienbesitz. Ein bäuerlicher Betrieb mit ca. 50 ha hat sich als Kartoffelgroßhandelsbetrieb entwickelt und sich auf den Anbau von Speisekartoffeln spezialisiert. Die Eigenerzeugung und der Zukauf, insgesamt 25 000 Zentner Kartoffeln, werden auf der ersten und modernsten Abtütanlage in Schleswig=Holstein vermarktet und in der ganzen Provinz mit zwei eigenen Lastzügen an den Verbraucher gebracht.

Die Landmaschinenwerkstatt' beschäftigt sechs erfahrene Kräfte. Das Unternehmen wurde hier 1960 gegründet. Dieser junge Betrieb konnte sich dank der Schaffenskraft des Unternehmers gut ausbauen. Es wurde führend für den ganzen Amtsbezirk, und sein Kundenkreis erstreckt sich auch noch außerhalb der Aukrugdörfer. Sämtliche landwirtschaftlichen Fahrzeuge seiner Kundschaft werden hier laufend vom TÜV auf ihre Verkehrssicherheit überprüft und plakettiert.