Archiv:Wald- und Teichwirtschaft Waldhütten

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Wald- und Teichwirtschaft Waldhütten (Ursprünglich im Kapitel Land- und Forstwirtschaft)

Das Wohnhaus
Blick auf einen der größeren Teiche

Geschichte

Das landschaftlich sehr abwechslungsreiche Areal Waldhütten umfaßt 223 Hektar, davon 190 ha Wald, 23 ha Wasserfläche und 10 ha Wiese. Ein Teil der Fläche gehört zu Aukrug. Der Name stammt aus der Zeit des Steinhauers Todt, der einst seine Hütte aus Steinen mitten in den Wald gebaut hat. Von dieser teils in die Erde eingelassenen Behausung sprach man nur als der „Hütte im Wald".

Der Steinhauer hat sich nicht ohne Grund dort angesiedelt. Die Gegend war außerordentlich steinreich und bot ihm eine ideale Existenzgrundlage. Auch viele mächtige Brocken waren darunter. Ein einziger davon ergab zuweilen bis zu vier Kubikmeter Kopfsteine. Ein Teich des Geländes heißt geradezu „Steinteich", weil ein Findling aus dem Wasser ragt. Das Stallgebäude und das kleine Wasserpumpenhaus des Anwesens von Hans-Heinrich Ebeling zeugen vom Steinreichtum der Gegend. Sie wurden 1947 in sauberer Steinsetzarbeit errichtet.

Die Familie Ebeling hat Waldhütten 1936 gekauft. Ihr vorheriger Besitz in der Lüneburger Heide wurde für einen Truppenübungsplatz gebraucht. An die alte Heimat in der Heide erinnert noch der Kornspeicher aus dem Jahre 1737, den die Familie als totes Inventar mitgebracht hat. Er steht heute unter Denkmalschutz. Das ganz mit Holz verkleidete Wohnhaus ist aus einem Jagdhaus entstanden.

Der Forst- und Teichwirt Hans-Heinrich Ebeling bewirtschaftet den Betrieb mit Unterstützung seines Sohnes Dietrich, der den gleichen Beruf wie sein Vater erlernt hat.

Zur Waldwirtschaft

Um den Wald gesund und leistungsfähig zu machen bzw. zu erhalten, wurden und werden hauptsächlich standortgerechte Laubmischkulturen angelegt. Im Idealfall entwickeln sich die Sämlinge ohne Zusatzbepflanzung unter dem Schirm der Mutterbäume und ergeben später einen widerstandsfähigen Bestand (Prinzip der Naturverjüngung). Es wurden als Nebennutzungsflächen auch einige Standorte (etwa 5 % der Forstfläche) mit Nadelbäumen bepflanzt, denen zunächst Weihnachtsbäume und Deckbusch entnommen werden.

Als Weihnachtsbaum setzt sich die Nordmannstanne gegenüber der Fichte immer mehr durch; sie ist hübsch gewachsen, nadelt nicht so schnell und paßt so richtig in die „gute Stube". Vor Weihnachten kann sich jedermann seinen Baum aussuchen, absägen und dann auf dem Hof bezahlen.

Durch die doppelte Vornutzung werfen diese kleinen Nadelbaumkulturen einen Gewinn ab, doch dies gilt wegen der niedrigen Holzpreise nicht für den gesamten Wald.

Zwar werden Bestockung und Durchforstung bezuschußt — Nadelbaumbestände 40 und Laubbaumbestände 60 Jahre lang —, aber eine ausreichende Rendite ergibt sich dadurch nicht. Deshalb ist die Teichwirtschaft für die Familie der wichtige zweite Erwerbszweig.

Die Teichwirtschaft

Die eindrucksvollen Täler, die Quellen und Bäche Waldhüttens wurden schon im vorigen Jahrhundert genutzt. Es dominiert die Karpfenteichwirtschaft. Außerdem werden Zander, Schleie und Goldorfen gezüchtet und als Satzfische verkauft. Der Zander ist heute wegen seines wohlschmeckenden grätenarmen Fleisches besonders begehrt.

Ferien auf dem „Waldhof

Frau Ebeling betreut in den Schulferien Gastkinder, die am Wandern, Reiten, Rudern, Zelten und Grillen Freude haben. Sie sollten schon etwas älter sein, damit sie dieses wunderschöne Fleckchen Erde mit dem rechten Verständnis erleben und erkunden können.