Freibad Aukrug

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Blick von der Wasserrutsche über das Hauptbecken. Im Hintergrund ist der Sprungturm zu erkennen.
Kiosk am Freibad

Das Freibad in Aukrug wurde 1968 erbaut und wird seit 2011 von dem Förderverein Freibad Aukrug e.V. betrieben.

Geschichte

Einweihung des Aukruger Freibades am 30. Mai 1968. Schornsteinfegermeister Heuer springt als Glücksbringer ins Becken.

Es ist auch in der Nachschau erstaunlich, mit welcher Kraft und Zielstrebigkeit die Bürger des Aukrugs die Gunst der Stunde des ungewöhnlichen Wohlstandes in Staat und Wirtschaft zu nutzen wussten. Schon in den 1950er-Jahren war der Wunsch nach einer Möglichkeit, Schwimmunterricht erteilen und im Freien baden zu können, rege geworden. Bürgermeister Witt und Rektor Schlüter in Innien hatten mehrfach nach geeigneten ausbaufähigen Stellen Ausschau gehalten, um wenigstens den schulischen Anforderungen genügen zu können. An großartige Anlagen für die gesamte Bevölkerung war nie gedacht worden.

Da keine geeignete Stelle gefunden wurde, kam man schließlich zu der Erkenntnis, dass es die Kraft einer Einzelgemeinde übersteigen müsse, ein ausreichendes Schwimmbad zu bauen. Ein Schwimmbad musste selbstverständlich für alle da sein und konnte daher auch nur als gemeinsames Werk erstellt werden. So wurde der Bau der Badeanstalt zu einer Angelegenheit des Amtes Innien. Es war naheliegend, das Bad in räumlich enger Verbindung mit Sportplatz und Schule zu bringen, zumal diese durch einen Erweiterungsbau zu einer Dörfergemeinschaftsschule und damit zu einem Schulzentrum des Amtsgebietes ausgestaltet werden sollte. Der Platz bei der neuen Schule schien recht günstig. Die große Behmsche Koppel, von der schon das Bauland für die neue Schule erworben war, bot sich für die Errichtung einer großen Sport- und Badeanlage geradezu an. Erst später stellte sich heraus, dass der Besitzer kaum bereit gewesen wäre, das erforderliche Land zu diesem Zweck zu verkaufen.

Manche Bürgermeister glaubten, eine günstigere Möglichkeit in dem Wiesengelände eines Bachlaufes auf der Grenze zwischen Innien und Bünzen gefunden zu haben. Die Wiese gehörte zum größeren Teil dem Viehhändler Heinrich Wiese aus Bargfeld und zum kleineren Teil dem Ziegeleibesitzer Heinz Ulrich aus Innien. Dieser war bereit, seinen Teil gegen einen für ihn wichtigen Geländestreifen als Zufahrtsweg zur Ziegelei zwischen dem früher Hauschildtschen Grundstück und dem Amtsgebäude zur Verfügung zu stellen, und Heinrich Wiese war nicht abgeneigt, seinen Teil an das Amt zu verkaufen. An das Wiesenteil grenzten nach Bünzen zu wenig ertragreiche sandige Koppeln, die im Zuge der Flurbereinigung in Gemeindebesitz übergehen und zu einem Sportgelände mit ausreichenden Ausmaßen gestaltet werden könnten. Diese Überlegungen gaben für die Mehrheit des Amtsausschusses wohl den Ausschlag, die recht große Entfernung zum Schulzentrum in Kauf zu nehmen und sich für den Platz an der Bünzer Straße zu entscheiden. Ende 1962 erschien der Bau der Schwimmanlage auf der Tagesordnung des Amtsausschusses, und am 20.5.1963 beschloss er, das Wiesenstück von Heinrich Wiese für 4500 DM zu kaufen. Über die Finanzierung der ganzen Anlage wurde man sich bald einig, nicht so schnell aber über die Platzfrage. Darüber bestanden zwischen Amtmann und den Bürgermeistern von Bargfeld, Böken, Bünzen und Homfeld einerseits und dem Bürgermeister von Innien andererseits erhebliche Meinungsverschiedenheiten. Am 29.8.1966 gab es im Innier Gemeindeparlament noch eine lebhafte Aussprache über den mutmaßlich besten Platz. Nach zwei Tagen wurde im Amtsausschuss über die zusätzliche Finanzierung (von 190 000 DM auf 221 000 DM) und über den nun voranzutreibenden Bau an der Bünzer Straße abgestimmt. Der Amtmann und die vier Bürgermeister stimmten dafür, Bürgermeister Wüstenberg, Innien, enthielt sich der Stimme. Vierzehn Tage später behandelte die Innier Gemeindevertretung auf Antrag von Hans August Jensen noch einmal die Platzfrage und beschloss, seinem Vorschlag entsprechend, ein Schreiben an den Amtmann und die vier anderen Bürgermeister zu richten, in dem die Gründe Inniens für eine andere Platzwahl vorgelegt und zugleich zum Ausdruck gebracht wurde, dass alle sich aus der beschlossenen Platzwahl ergebenden Folgelasten vom Amt getragen werden müssten.

Es ist vielleicht für die Nachwelt im Aukrug bedeutsam, die von der Gemeindevertretung formulierten Gründe für ihre abweichende Haltung festzuhalten. In dem Schreiben heißt es: „Der Gemeinderat der Gemeinde Innien hat zur Kenntnis genommen, dass der Amtsausschuss des Amtes Innien in seiner Sitzung am 31.8.1966 seinen früheren Beschluss nochmals bekräftigt hat, das Freibad Innien an der Straße nach Bünzen zu bauen. Der Gemeinderat der Gemeinde Innien ist nach Prüfung aller Umstände der Meinung, dass es richtiger sei, das Bad hinter der neuen Schule anzulegen. Es leiten ihn dabei folgende Gründe:

Die günstigeren geländemäßigen Voraussetzungen bedingen einen geringeren Kostenansatz für das gesamte Unternehmen.
Die Entfernung zur Schule ist groß genug, dass sich der Badebetrieb nicht nachteilig auf den Unterricht auswirken kann, jedoch so günstig, dass bei Einführung des Schwimmens als Unterrichtsfach nichts im  Wege steht. Es entstehen keine größeren Folgekosten.
Durch die Hinzunahme weiteren Geländes ist die Anlegung eines großen gemeinsamen Schwimm- und Sportzentrums möglich. Wir sind nämlich der Ansicht, dass eine Trennung in zwei Zentren für ein Gemeinwesen  in der Größe des Aukrugs nicht erforderlich ist, dass sich dagegen in der Zusammenlegung auch hier Vorteile für die schulpflichtige Jugend ergeben."

Hatte man sich nun nach jahrelangen Erwägungen zum Bau entschlossen, dann wollte man auch eine Anlage errichten, die nach den modernsten Erkenntnissen gestaltet werden sollte. Statt des früher einmal gedachten Kostensatzes von 20 000 DM musste man nun mehr als das Zehnfache in Rechnung setzen. Als sich zum ersten Mal die schöne klare Wasserfläche des großen Beckens den staunenden Augen der Aukruger darbot, waren schon 220 000 DM verbaut!

Es war für den Aukrug ein bedeutungsvoller Augenblick, als am Nachmittag des 30. Mai 1968 Amtmann Carstens namens des Amtsausschusses seine Einweihungsrede mit den Worten schloss: „Möge diese Anlage vielen Badelustigen Freude und Erholung spenden", darauf dem Bezirksschornsteinfegermeister Walter Heuer aus Hohenwestedt die Schere zum Zerschneiden des Sperrbandes reichte und der nun als „Glücksbringer" mit Schornsteinfegermontur und Zylinder als erster in das noch frühlingshaft kühle Wasser sprang. Wovon man jahrzehntelang kaum mal zu träumen gewagt hatte, war jetzt Wirklichkeit geworden. Ein Gemeinschaftswerk des Aukrugs, Vorbote einer neuen Zeit! Welche Gedanken mögen die Seele des alten Amtmanns durchzogen haben, der sich als Kind mit dem Plätschern in dem sprudelnden Wasser der Höllenau in Böken hatte begnügen müssen! Noch immer ist das Freibad eine Attraktion des Aukrugs, die viele wasser- und schwimmfreudige Leute aus der näheren und weiteren Umgebung anzieht. An schönen, sonnigen Sommertagen sind es oft Tausende, die die großräumige Anlage besuchen, um zu baden, ihre Kinder im Planschbecken spielen zu lassen und sich selbst auf den großräumigen Liegewiesen zu sonnen oder den kühlen Schatten der Bäume zu genießen. Die Aufsicht des Badebetriebes liegt in den Händen eines Mitglieds der DLRG (Deutsche Lebensrettungsgesellschaft). Den Kartenverkauf, Einlass und Ordnung in der ganzen Anlage versieht nun schon ein volles Jahrzehnt der allgemein geschätzte und bei den Kindern beliebte Herbert Golchert.

Allmählich wächst auch im Aukrug eine Jugend heran, für die das Schwimmen eine selbstverständliche Eigenschaft geworden ist, ganz im Gegensatz zu ihren Eltern, die solche Möglichkeiten nicht kannten. Die alteingesessenen Aukruger sind deshalb auch immer noch ein wenig wasserscheu und sehen dem munteren Treiben im Wasser lieber bei einer Flasche Bier im kühlen Schatten zu.

Das Schwimmbad

Die ganze Anlage ist so großzügig gestaltet, dass sie auch noch den Sport- und Erholungsansprüchen einer späteren Zeit genügen wird, zumal die Gemeinde bemüht ist, sie immer noch zu verbessern und zu vervollständigen. Das Hauptbecken, das Kernstück der Anlage, hat eine Ausdehnung von 21 x 50 m mit acht Startbahnen. Alle Becken sind mit einer von Dipl.-Ing. Müller, Lütjensee, entwickelten Kunststofffolie, einer Duraskin-Haut, ausgekleidet. Das vom Schwimmbecken getrennt gebaute Sprungbecken hat eine Größe von 15 x 14 m bei einer Tiefe von 3,50 m mit einem 1-m- und einem 3-m-Sprungbrett. Das Wasser wird aus der Wasserleitung der Gemeinde geliefert. Um stets sauberes und hygienisch einwandfreies Wasser zu haben, wurde ein Filterhaus mit einer Umwälzanlage gebaut, sodass das Wasser alle zwei bis drei Tage erneuert werden kann.

Sanierung 2020/2021

Sanierung des Freibades im Winter 2020. Die Beckenfolie wurde erneuert und die Wege um das Becken neu gepflastert.

Die Gemeinde Aukrug hat 2019 eine Förderungszusage in einer Höhe von EUR 200.000,-- für die Sanierung des Freibades erhalten. Insgesamt wird für ca. 500.000 Euro das Freibad Aukrug zukunftssicher gemacht. Die Sanierung umfasst folgende Tätigkeiten:

  1. Auswechselung der gesamten Beckenfolien im Schwimmer- und Springerbecken
  2. die Beckeneinfassung wird erneuert (Überlaufrinne und Wegbefestigung ums Becken)
  3. Sanierung von Rohrleitungen im Erdreich der Badewasseraufbereitung
  4. Auswechselung der Kiesfilterfüllung der Filteranlagen
  5. Neuanlage der gärtnerischen Anlagen um die Schwimmbecken

Förderverein Freibad Aukrug

Der Förderverein wurde 2010 gegründet.

Siehe auch

Weblinks