Tourismusverein Naturpark Aukrug
Der Tourismusverein Naturpark Aukrug wurde am 31. März 1969 als Fremdenverkehrsverein Naturpark Aukrug gegründet. Er bestand bis zu seiner Fusion mit mit Mittelholstein Tourismus im September 2020.
Geschichte
Der Vorstand des Vereins ging 1969 zielstrebig an die Arbeit, die Voraussetzungen für Werbung und Aufnahme von Gästen zu schaffen. Die Bürgermeister der Dörfer unterstützten die Bemühungen durch Zuwendungen aus einem Verfügungsfonds, der regelmäßig für gemeinnützige Zwecke von der Verbandssparkasse Hohenwestedt zur Verfügung gestellt wurde. Zu Beginn der Urlaubszeit 1969 konnten schon die ersten Gäste vermittelt werden. Mit den inzwischen eingerichteten Pensionen „Helenenhof" von Rosemarie und Bernhard Frahm in Bünzen und „Ferien auf dem Lande" von Magda und Friedrich Rathjen in Homfeld wurden im 1. Sommer schon 3500 Übernachtungen vermittelt. Ein zwar noch bescheidener, aber doch erfolgversprechender Anfang!
Fremdenverkehr im Aukrug war ein ganz neuer Gedanke. Es war nur natürlich, daß die Bevölkerung ihn mit Zurückhaltung aufnahm. Selbst die Geschäftswelt konnte sich zu einer großzügigen Unterstützung nicht bereitfinden.
Die neue Gemeindevertretung von Aukrug unter der Führung von Bürgermeister Jensen nahm sich der Aufgabe energisch an und stellte im Haushalt besondere Mittel zur Verfügung. Als die Vermieter sich zu einer gewissen Bettengeld-Abgabe an den Verein bereit fanden, bekam er die notwendigen Mittel an die Hand, eine bessere und erfolgreichere Werbung durchzuführen.
Ein bedeutsamer Schritt nach vorne wurde durch die Initiative des Aukrug-Förderers H.-W. Fölster vollzogen, der es nach Überwindung vieler Schwierigkeiten schließlich erreichte, das Gelände des Boxbergs aus privatem in fiskalisches Eigentum überzuführen und es durch die Landesregierung zum „ Erholungswald" im Sinne des „Landeswaldgesetzes" erklären zu lassen. Das bedeutet einmal, daß das Gebiet nicht ökonomischen Nützlichkeitserwägungen anheimfallen darf und sodann auf und zwischen den Wegen beliebig von Erholungsuchenden ohne Fahrzeuge benutzt werden kann. Durch die private Errichtung einer Restauration am Fuße des Boxbergs, durch die Anlage eines umfangreichen Spielplatzes zwischen Gaststätte und Wald sowie durch die Erstellung eines vorschriftsmäßigen „Trimm-dich-Pfades" im Erholungswald sind bemerkenswerte Anlagen für die Entwicklung eines wirtschaftlich interessanten Fremdenverkehrs geschaffen worden.
Im Zusammenwirken von Gemeinde, Kreis und Land wurde es weiterhin möglich, ein viele Kilometer umfassendes Netz von Rundwanderwegen, eine Vielzahl von Parkplätzen und Ruhebänken im Ort und im Gelände, einen großen Spiel- und Rastplatz mit Schutzhütte und Toiletten im Bredenbek-Tal sowie die Erschließung des biologisch und ortsgeschichtlich interessanten Böker Moores durch Anbindung an das Wanderwegnetz zu schaffen. Allmählich waren doch mehr Einwohner bereit, besonders in Homfeld und Bünzen, sich zur Einrichtung von Gästezimmern oder ganzen Pensionen für die Aufnahme auswärtiger Gäste zu entschließen. Die Tätigkeit des Fremdenverkehrsvereines unter der Leitung des bekannten Gemeindevertreters Alfred George erstreckt sich auch auf Heinkenborstel, Nindorf, Ninkattbek und Meezen mit z. T. sehr erfolgreichen bäuerlichen Pensionen im Sinne des bekannten Slogans „Urlaub auf dem Bauernhof".
Im Januar 1977 konnte der Verein eine erstaunliche Anzahl von Übernachtungen melden. Ein gemeindeeigenes Verkehrsbüro ist eingerichtet worden, das halbtags von Frau Heinke Heesch besetzt ist. Dieses Verkehrsbüro befindet sich in einem schönen Anbau zu dem früheren Jugendheim bei der Turnhalle, dem Gästehaus, das durch seine gediegene Raumordnung und -gestaltung, seine aparten Sitzeinrichtungen und die sonnige Plattform mit Blick auf den kleinen Teich zu einem Schmuckkästchen im Rahmen der gepflegten Gartenanlage des Amtsgebäudes geworden ist.
25 Jahre Fremdenverkehrsverein Naturpark Aukrug
Durch die Voraussicht einiger Aukruger Bürger wurde am 31.03.1969 ein Fremdenverkehrsverein „Naturpark Aukrug" gegründet. 35 Vermieter mit 200 Betten standen den zu erwartenden Gästen zur Verfügung. Nach der ersten Jahresversammlung stellte man die erfreuliche Bilanz von 3.500 Übernachtungen auf. Alle Anstrengungen wurden gemacht, um diesen Wirtschaftszweig weiter auszubauen. Hans August Jensen, Heinrich Bünger, Alfred George, Heinke Heesch und viele engagierte Mitbürger sowie die Gemeinde setzten alles daran, den Naturpark Aukrug zu einem attraktiven Urlaubsort zu gestalten und vielfältige Freizeitaktivitäten anzubieten. So ließen sich 1980 die ersten Erfolge mit 15.000 Übernachtungen verbuchen.
1981 übernahm Bärbel Voss-Effelsberg die Geschäftsführung des Fremdenverkehrsvereins. Inzwischen ergab sich eine Trendwende im Urlaubsverhalten der Gäste. Es wurde sehr viel mehr Wert auf Qualität und Komfort gelegt, und dem konnten sich auch die Vermieter nicht verschließen. Jedes Haus wurde vor Aufnahme in den Fremdenverkehrsverein besichtigt und bewertet. Erhebliche Geldmittel wurden in die Qualitätsverbesserung der Sanitär und Naßzellen gesteckt. Die Nachfrage nach Ferienwohnungen für einen Urlaub mit Kindern stieg stetig. Der Urlaub auf dem Bauernhof, wo Gäste bei der Ernte helfen konnten oder Kinder mit auf dem Trecker fahren durften, wurde immer beliebter. Viele Landwirte sahen hier die Möglichkeit, sich eine zweite Erwerbsquelle zu schaffen.
So vergrößerte sich das Angebot der Ferienwohnungen auf den Bauernhöfen und in den Pensionen, Gaststätten, Hotels und Privathäusern. Das Gebiet, das vom Fremdenverkehrsverein betreut wurde, weitete sich bis Hohenwestedt, Nienborstel, Stafstedt, Poyenberg und Sarlhusen aus.
1982 erhielt der Aukrug das Prädikat „anerkannter Erholungsort", das seither bei allen Werbeaktionen eingesetzt wird. Gemeinsam mit Alfred George, der seit 1976 als Vorsitzender des Fremdenverkehrsvereins fungiert, und der Geschäftsführerin Bärbel Voss-Effelsberg wurden neue Konzepte und Werbestrategien ausgearbeitet und erfolgreich vermarktet. Die günstige zentrale Lage zur Nord- und Ostsee und nach Dänemark sowie der ständig wachsende Trend hin zur unverbauten Natur boten hervorragende Aussichten, den Urlaubsuchenden auf den Naturpark Aukrug aufmerksam zu machen.
Große Werbeaktionen mit Pauschalangeboten, Messebesuche in Süd-und Westdeutschland und Ausstellungen in Nordrhein-Westfalen, Berlin, Bremen und Hamburg machten den Naturpark Aukrug weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Dieser Bekanntheitsgrad spiegelt sich auch in den ständig steigenden Anfragen der Gäste und den Übernachtungszahlen wider. In macher Sommersaison war es kaum möglich, noch ein freies Bett zu erhalten. Folglich stieg auch das Bettenangebot im Laufe der Jahre. 1990 standen für die Gäste 335 Betten bereit, und viele Vermieter konnten auf eine durchschnittliche Belegungsdauer von 127 Tagen zählen. Einen Höhepunkt im Tourismusgeschäft erzielte der Naturpark Aukrug im Jahr 1993. Einer Kapazität von 350 statistisch erfaßten Betten[1]. stand eine Übernachtungszahl von über 52.000 gegenüber. 60 % der Urlauber kamen aus dem Ruhrgebiet. Das Potential der Stammgäste hält sich bei ca. 20 %.
Da das Bettenangebot und die Anzahl der Vermieter von Jahr zu Jahr variiert, kam der Verein zu dem Entschluß, sich einer zentralen Zimmervermittlung anzuschließen. Dadurch werden die Aukruger Ferienangebote bundesweit auch über Reisebüros buchbar und die Vermittlung ist bei weitem effektiver. Auf diese Weise könnte dann auch die Vor- und Nachsaison optimal ausgenutzt werden.
Unterkünfte Ende 1994
Betriebe | Betten | |
---|---|---|
gewerbl. Betriebe (Hotel, Gaststätte, Pension) | 7 | 128 |
Privatbetriebe | 5 | 24 |
Zimmer auf dem Bauernhof | 4 | 17 |
Ferienwohnung/Ferienhaus | 17 | 71 |
Ferienwohnung auf dem Bauernhof | 10 | 95 |
Reiterhöfe | 4 | 140 |
gesamt | 47 | 475 |
- ↑ Da nicht alle Betriebe statistisch erfaßt sind, liegen die tatsächlichen Zahlen höher (s. Übersicht)