Heinz-Wilhelm Fölster

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Kandidatenplakat zur Landtagswahl in Schleswig-Holstein 1988
Heinz-Wilhelm Fölster in der Ehrenchronik der Gemeinde Bargfeld
Nachruf im Bauernblatt

Heinz-Wilhelm ‚Hajo‘ Fölster (* 22. März 1925 in Willenscharen; † 22. Dezember 2012 in Aukrug[1]) war ein deutscher Politiker (CDU). Von 1967 bis 1988 war er Mitglied des Landtags von Schleswig-Holstein. Uta Fölster, seit 2008 Präsidentin des Schleswig-Holsteinischen Oberlandesgerichtes in Schleswig, ist seine Tochter.

Leben

Fölster besuchte die Oberschule in Neumünster. Nach dem Abitur absolvierte er eine landwirtschaftliche Ausbildung und legte später die Meisterprüfung ab. Er war in seiner politischen Laufbahn Kreistagsabgeordneter, Kreisvorsitzender des Bauernverbandes und stellvertretender Kreisvorsitzender der CDU Rendsburg-Eckernförde. Vom 29. September 1972 bis 2. Oktober 1987 war er parlamentarischer Vertreter des Ministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten.

Ehrungen

Im Jahr 1983 erhielt er das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. Die Gemeinde Aukrug verlieh ihm die Ehrenbürgerschaft, der Bauernverband Schleswig-Holstein 1989 die Goldene Ehrennadel[2].

Nachruf im Bauernblatt

Heinz-Wilhelm Fölster ist gestorben - Ein Kopf, der für das Wohl der Bauern stand

Kurz vor Heiligabend, am 22. Dezember 2012, verstarb Heinz-Wilhelm Fölster im Alter von 87 Jahren. Zeitlebens hat sich der Landwirt aus Aukrug-Bargfeld für seinen Berufsstand eingesetzt. „Aufgrund seiner natürlichen Autorität hat er es vermocht, den ländlichen Raum weiterzuentwickeln undihm Ziele zu geben, die mit seinem Namen verbunden sind”, sagt sein Weggefährte und Nachfolger als Vorsitzender der Kreisbauernverbandes (KBV) Rendsburg, Claus Ehlers: „Bei allem Erfolg in der Politik hat er nie seine Freundschaften vernachlässigt.”

Heinz-Wilhelm Fölster, der von seinen Freunden Hajo genannt wurde, wurde am 22. März 1925 in Willenscharen im Kreis Steinburg geboren. Er besuchte die Oberschule in Neumünster. Nach dem Abitur absolvierte er eine landwirtschaftliche Ausbildung und legte die Meisterprüfung ab. Aus der Familie seiner Ehefrau Erika, geborene Harder, stannmte der Bauernhof in Bargfeld, den ihm sein Schwiegervater überschrieb. Aus der jungen Familie gingen vier Kinder hervor.

Seit 1955 Mitglied im Bauernverband, wurde Fölster 1963 in den Vorstand des KBV Rendsburg gewählt. Von 1968 bis 1990 war er dessen Vorsitzender. Parallel dazu war er Mitglied im Kreishauptausschuss sowie im Landeshauptausschuss. 1974 wurde er in den Landesvorstand gewählt, dem er bis 1989 angehörte. Als 1984 Präsident Hans-Jürgen Klinker zur Wiederwahl antrat, stellten sich auch Heinz-Wilhelm Fölster sowie Karl Eigen der Wahl. Klinker unterlag im ersten Wahlgang, Fölster im zweiten gegen Karl Eigen. Noch eine weitere Wahlperiode blieb Fölster Mitglied im Landesvorstand. Sein Engagement für den Berufsstand fand ebenfalls maßgeblich auf politischem Felde statt. Von 1966 bis 1990 war er Abgeordneter im Kreistag zunächst des Kreises Rendsburg, dann Rendsburg-Eckernförde. 1967 bis 1987 war er Abgeordneter im schleswig-holsteinischen Landtag und dabei in zahlreichen Ausschüssen tätig, nicht zuletzt im Agrarausschuss wie Vorsitzender des Agrararbeitskreises der CDU Fraktion. Bei der Landtagswahl 1971 erzielte er ein Spitzenresultat von 66%. Von 1972 bis 1987 war er parlamentarischer Vertreter der Landwirtschaftsminister Ernst Engelbrecht-Greve und Günter Flessner.

Auf Fölsters Initiative zurück ging die Schulmilchaktion, von deren „gesundheits- und jugendpolitischem Wert” er die Landesregierung zu überzeugen vermochte: 1979 wurden dafür erstmals 500.000 DM im Landeshaushalt bereitgestellt. 740 Schulen, 253 Kindergärten und -heime und vier Hochschulen erhielten Schulmilch. Im Folgejahr wurde die ‚Aktion vom Land mit 840.000 DM gefördert, auch Meiereien, insbesondere die Nordmilch, unterstützten sie. Sein Weggefährte Hans-Peter Stamp erzählt: „Um auf Versammlungen die wohltätige Wirkung der Milch zu demonstrieren, ließ er sich ein Glas Milch kommen und machte anschließend auf seinem Stuhl einen Kopfstand, mit den Schultern auf den Lehnen - er hatte vorher für einen stabilen Stuhl gesorgt.” Ein weiterer Erfolg seiner Bemühungen war das Programm zum Ankauf von Milchquoten 1985, die sogenannte „Landesmilchrente”. Außerdem gehörte er zu den Gründern des Versuchsgutes der Kieler Agrarwissenschaftlichen Fakultät in Karkendamm.

Schon früh erkannte Fölster die große Bedeutung der Öffentlichkeitsarbeit. Die Gründung eines eigenen Ausschusses dafür im KBV Rendsburg ist nur ein Beleg dafür. Im seinem „Dom zu Aukrug” , einer Waldlichtung in der Nähe seines Hofes, fand er in lockerer Atmosphäre am Lagerfeuer das Gespräch mit führenden Persönlichkeiten und Meinungsbildnern, auch zu Vertretern der Kirche hielt er guten Kontakt.

Seit jeher pflegte Fölster freundschaftliche Beziehungen mit den Soldaten des Lufttransportgeschwaders (LTG) 63 in Hohn. Dies wirkte sich besonders in den Dürresommern 1975 und 1976 für viele Bauern segensreich aus: Auf die ausgedörrte Geest transportierte die Bundeswehr in einer beispielhaften logistischen Aktion Futterstroh aus dem östlichen Hügelland. Die Partnerschaft pflegten seinen Nachfolger im KBV-Vorsitz, Claus Ehlers und Klaus-Peter Lucht, bis heute weiter. So wurde kurz vor Weihnachten 2012 zum wiederholten Male ein Tannenbaum für die Soldaten in Mazar-e-Sharif in Afghanistan gespendet.

Als passionierter Jäger und naturverbundener Mensch rief Fölster um seinen 60. Geburtstag ein Förderprojekt für das bedrohte Birkwild in seinem Kreis ins Leben, das als eines der ersten Extensivierungsprogramme in der Landwirtschaft Schleswig-Holsteins weithin bekannt wurde. 1983 erhielt Heinz-Wilhelm Fölster das Verdienstkreuz 1. Klasse, 1989 die Goldene Ehrennadel des Bauernverbandes Schleswig-Holstein, mit der Beendigung seines Amtes als Vorsitzender des KBV Rendsburg-Eckernförde 1993 wurde er zu dessen Ehrenvorsitzendem ernannt. Zudem war er Ehrenbürger der Gemeinde Aukrug, für deren Zusammenschluss er sich auf kreispolitischer Ebene maßgeblich eingesetzt hat.

Für den vielfach Geehrten war dies jedoch kein Grund, sich zurückzuziehen. Bis kurz vor seinem Lebensende nahm er an Versammlungen des Bauernverbandes teil, wo immer er konnte. „Er war bis zuletzt jung im Kopf, er sprach nicht viel von alten Zeiten, sondern über die aktuellen Themen“, erzählt der jetzige KBV Vorsitzende Klaus-Peter Lucht. Der Bauernverband wird „Hajo” Fölster so in Erinnerung behalten und ihm ein ehrendes Andenken bewahren[3]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. „Hajo“ Fölster gestorben: 25 Jahre Engagement für die Heimat
  2. Nachruf Heinz-Wilhelm Fölster – Ein Kopf, der für das Wohl der Bauern stand
  3. Tonio Keller: Heinz-Wilhelm Fölster ist gestorben - Ein Kopf, der für das Wohl der Bauern stand"", Bauernblatt vom 5. Januar 2013
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