Polizeistation Aukrug

Aus Aukrug Geschichte Wiki
(Weitergeleitet von Landjägerei Innien)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Die ehemalige Landjägerei Innien im Böker Stieg
Faksimile des Schildes der Landjägerei
Die Beamten der neuen Polizeistation — von links oben: Thomas Althaus, Michael Rüther, Hans-Heinrich Brüggen; unten: Petra Strahl, Carsten Schulz, Ulrich Glahn

Die Geschichte der Polizeistation Aukrug beginnt 1920 mit der Einrichtung eines Gendarmeriepostensin Innien, damals Landjägerei Innien genannt. Landjäger war in Teilen des deutschsprachigen Raums vom späten 18. Jahrhundert bis weit in die 1930er Jahre die offizielle Bezeichnung für Polizeikräfte, die mit Ordnungsaufgaben in ländlichen Gebieten betraut waren. Die Landjägerei Innien befand sich von 1926 bis 1945 im Böker Stieg Nr. 6, heute können dort Gäste in der Ferienwohnung Alte Landjägerei übernachten.

Vom Gendarmerieposten Innien

Otto Mäder kam 1920 als 41jähriger Gendarmeriewachtmeister nach Innien, später wurde er Gendarmeriemeister. Der Bezirk des Gendarmeriepostens Innien reichte im Norden bis Luhnstedt/Stafstedt und im Süden bis Brokstedt. Gendarmeriemeister Mäder bearbeitete diesen großen Bezirk per Fahrrad Marke „Brennabor“. Er war als Hüter des Gesetzes mit Tschako, Dienstpistole und Wilhelmsbart eine Respektsperson auf dem Lande. 1945 wurde er pensioniert.

Das Gebäude im Böker Stieg Nr. 6 ist 1926 als Gendarmeriestation des preußischen Staates gebaut worden. Das Haus war von 1926 bis Mai 1945 sowohl Dienststelle als auch Wohnhaus von Otto Mäder und seiner Familie. Das ehemalige Gerätehaus der Feuerwehr, früher Spritzenhaus, befindet sich "An der Meierei" in unmittelbarer Nähe der damaligen Polizeistation. In den 30er Jahren war es noch geteilt und diente als polizeilicher "Sicherheits und Aufbewahrungsort“, ("Du kummst int Sprüttenhus").

Vom Polizeiposten Innien

Polizeimeister Otto Godow trat an seine Stelle, und am 1. November 1945 kam Rudi Duschner als zweiter Beamter zum Polizeiposten Innien.

Infolge der vermehrten Kriminalität und des Flüchtlingselends nach dem Kriege wurde der Polizeiposten Innien auf fünf Mann aufgestockt. Drei Hilfspolizisten, ehemalige Wehrmachtsangehörige, kamen hinzu. Diese wurden 1948 wieder entlassen und gingen in ihre Heimat zurück. Otto Godow und Rudi Duschner arbeiteten dann noch ein Jahr zusammen. Polizeimeister Godow ging in den Ruhestand. Er wurde erst als Chorleiter des Männergesangvereins richtig bekannt.

Rudi Duschner war dann jahrelang der einzige Polizeibeamte im Amt Innien. Da die Unterbringung der Polizei äußerst schlecht war, hat das Amt Innien dafür gesorgt, dass das Dienstgebäude in der Heinkenborsteler Straße vom Land Schleswig-Holstein gebaut wurde. 1956 ist die Familie Duschner dort eingezogen und hat bis 1979 in dem Haus gewohnt. Für den Polizeidienst wurde ein Büro eingerichtet. Der Außendienst wurde weiter mit dem Fahrrad bestritten, später wurde dann der eigene PKW vom Land bezuschusst.

Am 1. Mai 1967 wurde der Polizeiposten Innien um einen Beamten verstärkt, und zwar durch den Polizeioberwachtmeister Günter Ott, der sich von Pinneberg versetzen ließ. Die Dienststelle wurde von Polizeiobermeister Rudi Duschner geleitet. Beide Beamte waren Polizeischutzhundeführer. Im Jahre 1970, nachdem sich die fünf Dörfer zur Gemeinde Aukrug zusammengeschlossen hatten, wurde aus dem Polizeiposten Innien die Polizeistation Aukrug.

Polizeistation Aukrug

Am 31. Juli 1979 wurde der Polizeihauptmeister Rudi Duschner nach Erreichung der Altersgrenze in den Ruhestand versetzt.

Der zweite Beamte, Günter Ott, wurde daraufhin mit der Leitung der Dienststelle beauftragt. Als zweiter Beamter kam Carsten Schulz hinzu, der sich aber zum 1. September 1985 zur Polizeistation Wasbek versetzen ließ, um dort die Leitung zu übernehmen. Um die frei gewordene Planstelle bewarb sich Ulrich Glahn aus Neumünster.

Am 30. November 1993 ging der Polizeihauptmeister Günter Ott aus Krankheitsgründen in den vorzeitigen Ruhestand. Er war in Aukrug über 26 Jahre der sogenannte „Dorfsheriff“, wie ihn viele Bürger humorvoll nannten.

Mit Wirkung vom 1. Oktober 1994 wurde die polizeiliche Präsenz im „Südzipfel“ des Kreises Rendsburg-Eckernförde erhöht. Die Zwei-Mann-Station Aukrug (Polizeiobermeister Hans-Heinrich Brüggen und Ulrich Glahn) wurde mit der Zwei-Mann-Station Wasbek (Polizeihauptmeister Carsten Schulz und Thomas Althaus) in der Heinkenborsteler Straße in Aukrug zusammengelegt.

Verstärkung bekam die „neue Polizeistation“ mit der Polizeikommissarin Petra Strahl als Dienststellenleiterin und dem Polizeiobermeister Michael Rüther. Die nun mit sechs Beamten besetzte Polizeistation betreut das Amt Aukrug (Gesamtfläche 11.259 Hektar und 6.500 Einwohner). Unterstützt werden die Beamten von dem siebenten „Ordnungshüter“ Dony, dem Schutzhund Ulrich Glahns.