Naturschutz in Aukrug

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Der Naturschutz in Aukrug ist geprägt durch ein auf Freiwilligkeit basierendes Naturschutzkonzept. Der Aukruger Weg ist das bundesweit erste Konzept einer dem Naturschutz dienenden Biotop- und Landschaftspflege ohne staatliche Regelungen. Dieses ersetzt im Naturpark Aukrug die Ausweisung eines staatlich verordneten Landschaftsschutzgebietes (LSG). Das Konzept gilt als richtungsweisend für einen Naturschutz ohne Ordnungsrecht – der Begriff Aukruger Weg wird inzwischen als Synonym für die freiwillige und regionale Organisation des Naturschutzes verwendet.[1]

Landschaftssteckbrief

Der Aukrug ist eine abwechslungsreiche Wald- und Niederungslandschaft in der Hohenwestedter Geest. Naturräumlich ist die Landschaft zur Hohen Geest zu rechnen, einem Naturraum, der in der Vergangenheit durch große natürliche Waldflächen bedeckt war, von denen heute jedoch nur noch einige Reste, wie z.B. im Aukrug erhalten geblieben sind. Es handelt sich hierbei um ein Altmoränenland, das durch eine bemerkenswerte Reliefenergie gekennzeichnet ist. Davon zeugen im Osten und Südwesten die bewaldeten Höhenzüge, die sich z.T. bis zu 70 m über das umgebende Gelände erheben und einen guten Ausblick auf das tiefer gelegene Land ermöglichen.

Der im Osten der Landschaftseinheit gelegene Boxberg gehört mit seinen 77,5 m ü. NN zu den höchsten Erhebungen im Naturpark "Aukrug". Die ausgedehnten Niederungen werden größtenteils von Grünland eingenommen. Mehrere Quellen mit zum Teil noch charakteristischen Quellfluren, Bachläufen und Teichen prägen zudem das Landschaftsbild. Der Anteil an naturnahen Laubwaldbeständen an Waldflächen auf Standorten mit bewegtem Relief ist im Vergleich zu anderen Regionen hier noch relativ hoch. Dennoch werden ca. 50 % des Waldes bereits von Nadelwaldaufforstungen eingenommen. Neben den zusammenhängenden Waldflächen ist auch ein relativ gut ausgebildetes Knicknetz vorhanden.

Grünland- und Ackernutzung bilden die Hauptnutzungen in dieser Landschaftseinheit. In Teilbereichen findet Teichwirtschaft statt. Ein großer Teil der Waldflächen wird außerdem forstwirtschaftlich genutzt. Darüber hinaus ist der Aukrug auch beliebtes Naherholungsgebiet. Die Wälder am Boxberg wurden als Erholungswald ausgewiesen.

Der Aukrug ist eines der letzten großen zusammenhängenden Waldgebiete in Schleswig-Holstein und als Schwerpunktraum für den Erhalt und die Entwicklung von Natur und Landschaft im Rahmen des Biotopverbundsystems von landesweiter Bedeutung. Darüber hinaus kommt der hohe ökologische Wert der Wälder in den Vorkommen u.a. von Schwarzspecht, Rotmilan und Schwarzmilan, Weißstorch und Schwarzstorch zum Ausdruck. Größere z.T. naturnahe Waldflächen mit eingestreuten Heideflächen wurden mit dem NSG "Tönsheider Wald" unter Schutz gestellt. Der Tönsheider Wald, sowie der Schierenwald im Südwesten und Teilbereiche der Waldflächen des Aukrugs wurden außerdem als FFH-Gebiet gemeldet.[2]

Schutzgebietsanteile

(% Gesamtlandschaftsfläche, Stand 2010)

  • FFH-Gebiete 14,11 %
  • Vogelschutzgebiete 14,82 %
  • Naturschutzgebiete 0,59 %
  • Nationalparke 0 %
  • sonst. Schutzgebiete 0 %
  • Effektiver Schutzgebietsanteil 17,51 %

Artenschutzkatalog

Der Aukruger Artenschutzkatalog „Für Mensch, Natur und Landschaft“ hat sich zu dem wichtigsten Instrument bei der Umsetzung freiwilliger Naturschutzmaßnahmen im Aukrug entwickelt.

Die bereits in der Anfangsphase des Aukruger Wegs entstandene Idee eines solchen Katalogs konnte 2007 verwirklicht werden. Naturschutzmaßnahmen aus verschiedenen Finanzierungsquellen wurden gebündelt. So erhielten alle Interessierten erstmalig eine vollständige Übersicht über die Fördermöglichkeiten im Naturschutz. Geordnet nach Acker, Grünland oder Wald kann sich jeder Landnutzer und Landeigentümer über sinnvolle Maßnahmen informieren und erhält zugleich einen Überblick über die jeweiligen Regelungen und Förderhöhen. Neben den landesweit angebotenen Agrarumweltmaßnahmen sind eine ganze Reihe von speziell auf die Aukruger Verhältnisse zugeschnittenen Maßnahmen möglich.

Die Finanzierung dieser speziellen Maßnahmen übernimmt das Land Schleswig-Holstein und unterstützt so den Ansatz, die Interessen der Landnutzer mit den Zielen des Artenschutzes in Einklang zu bringen. Der Artenschutzkatalog wurde so positiv aufgenommen, dass das Projektgebiet 2011 auf den gesamten Naturpark ausgedehnt werden konnte und der Katalog heute die Grundlage der Naturschutzberatung für Landwirte darstellt.

Einzelnachweise