Archiv:An en Neebörger in Bargfeld un woans he Bescheed gifft

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An en Neebörger in Bargfeld un woans he Bescheed gifft

Erika und Emil Schutt op den Balkon

Dischreed vun Heinrich Asmus, as de Neebörger Gold'n Hochtied fiert:

Emil, op Dien Golden Hochtiet much ik mal'n poor Wöör mit Di snacken und miene Gedanken mal trüchgahn laten, und twars na de Tiet, as Du bi uns Neebörger warm wullst. Dar hebbt wi Bargfelder uns Gedanken maakt. Düsse Gedanken much ik Di vunavend mal vördregen.

Ik meen, to di paßt de Wöör vun Ferdinand Zacchi. „Wenn dat tim Modersprak, Heimatleev und Eegen-art geiht, steihst Du mit in de eerste Reeg. Huusrecht hett bi Die dat Ole und Eenfache. Liekto und liekan in Woort und Wesen." So bust Du bi uns ankamen und so bust Du ok bleven.

De eerste Tiet wüssen wi nich so recht wat mit Di antofangen. Wat kunn' wi von so en olen Suldaten erwarten. Aver mancheen wüß, bi Elfriede und Carl-Heinz harrst Du Huusrecht, kunnst all Beer utschen-ken und Geld kasseern, dörvst op de Kass oppassen un Geld ümschüffeln. Wi hebbt meent, dat weer ja all wat. Föhln wi uns gebumsfiedelt, dat Du Major oder Oberstleutnant weerst? So en hoges Tier harm wi noch nich in't Dörp. Leutnant weer dat höchste. Aver manche Lüüd meen': ok mit Di kunn man snacken.

Richtig kennenlehrt hebbt wi Di eerst, as Du Dien Huus buut hest. Beten veerkantig weer de Kasten ja worm, aver man kunn ok sehn, Du harrst Dien eegen Stil un dat Huus weer stabil buut. As wi di neeger kennenlehrt hebbt, müssen wi toge-ven, wi kunnen Di bruken und en Dischermeister harm wi noch nich in't Dörp. Du müßt unbedingt in de Dörpsgemeinschaft inbuut warm, un dat hest Du ok wullt. Weerst Jäger und Angler, en Naturmensch. Aver richtig interessant för uns wörrst Du eerst, as se Di pensioneert harm. Du wüßt wat mit Diene Freetiet antofan-gen. Hest mit de Jägerslüüd Biotope und Hochstände buut. Weerst inner-half vun ganz korte Tied bi uns in Bargfeld en Aktivposten. Dat heet soveel, Du kunst Di üm de kompli-zeerten Saaken kümmern und se to-samenklütern, to'n Bispill de Armbrust und den Vagel maken. Wi harrn denn dat Geföhl, laat Emil man ma-ken, denn warrt dat goot und richtig.

Du hest Erdproben nahmen, damit de Buurn dat richtige Quantum Miß und Dünger op't Land bringen dehn. En poor Buurn hebbt dacht, wat sall de Quatsch, aver dat weer Umweltschutz, un se kunn' so ok noch Geld verdenen.

Wenn man mal de Fraag stellt „Wat is Idealismus?", denn mutt man seggen „Idealismus is wandelbar und dat schönste in't Leven". Dien Levens-loop weer wandelbar. All dat Verän-nern hest Du meistert. Warum snie ik dat Thema an? Ganz eenfach, Du hest fibber Handball speelt, goot Handball speelt, und föhlst Di as ölleren Mann nich to schad, lütte Kinner Handball bitobringen. Dat is Idealismus. Dar hest Du düchtig Pluspunkte in Aukrog sammelt. Ik as olen TSVer dank Di darför.

Parteigänger weerst Du ok nich, aver wi wüssen, wohin Du tendeern deest.

Mitünner harm wi ok dat Geföhl, Du kommandeerst mit uns rüm, wullst Di dörchsetten, aver denn hebbt wi dacht, dat weer dien Beruf und dat Kommandeern harrst Du ja lehrt. Wichtig weer, wi vermurksten nix.

Op't Öller bust Du klook und weise worm, hest en schöön poleertes, dickes Brett mit runde Ecken för Dien' Naver maakt. Mit Bratkantüf- feln wörr't betahlt. Wokeen dat Verhältnis twischen jüm beiden kennen dee, weer baff. Bi Erika und Di kaamt Lüüd vun wiet und siet. Erika dörvt wi nich vergeten. As ju beiden in' Krieg heirat hebbt, hest Du en groten Fisch an Land trocken. Juun Golden Hochtiet warrt fiert, as dat bi uns in Aukrog Mood is. Wi freit uns, dat wi mitfiern dörvt.

As ik 1956 in Aukrog ankamen bün, harr man ok dat Probleem Neebör-ger, man wüß' ni, mit wat vun Lüüd man den Meiereeleiter tosamen op'n Kaffee inladen schull. Hait is allens veel eenfacher, wi mookt de Arms wiet open, alle Neebörger sünd hart-lich willkamen un wi geevt ehr dat Geföhl, se sünd glieks Aukröger Börger.

So Emil, ik heff seggt, wat wi vun Di dacht hebbt, — wat hest Du denn vun uns dacht, as Du bi uns ankeemst?

De Neebörger Emil Schutt gifft Bescheed:

Ja, woans bün ik ut miene Sicht na Aukrog kamen? As ik Order kreeg, dat ik von Delmenhorst na Niemünster versett warm schull, heff ik eerst mal en Kaart von de Gegend rutkregen, un denn weer dat ok gau funn'.

In den Aukrog weer noch bannig veel Holt un Water. Dar wull ik miene Strohwitwertied tobringen. Dat hett denn ja ok klappt. Den eersten Dag bün ik op de B 430 in Richtung Westen föhrt und heff an de Tankstell bi Michalke fraagt üm en Quarteer in disse Gegend. Ik wörr na Elfriede Hanßen schickt und dar weer ik richtig.

To de Tied weer dat noch en Dörpskroog, blot Utspann geev't nich mehr. All de Lüüd harm Autos. Bi de abendlichen Veranstaltungen heff ik ok schnell de Buurn un annere Inwahner kennenlehrt. Ja, ik dörvt tatsächlich ok all Beer utschenken. Wieldat ik Familienanschluß harr, hett dat mit dartohört. As Angler harr ik denn ok noch Glück, ik kunn den Tegeleediek in Inn' pachten, und weil dat so schön weer, koff ik dor ok noch en Buu-platz. Dat harr ik beter nich daan, ik weer ok all warnt worm). Aver denn keem Dedi Ratjen mi to Hölp. He harr en Buuplatz för mi, un mit den Fischdiek to'n Angeln leep't sik ok torecht. Dedi harr ja Staurecht. So is dat den ok worrn.

Miene letzten Jahrn as Suldat weer ik denn noch in Niemünster, aver mit de Gedanken all lang in Bargfeld. Mien Huusbuu won in disse Tiet ok schon plant un in Gang sett. Den Dag, as ik pensioneert won, harr'n wi all de Klamotten packt un annern Dag güng dat mit Sack un Pack na Bargfeld. Wat schall ik nu seggen Over de letzten 18 Jahr? Denn solang sünd wi all in unsre Kaat.

Wenn ik trüchdenk, denn sünd dat 35 Jahr her, as ik dat eerste Mal in Bargfeld tim Quarteer beden heff. Nu könnt ji ju ok denken, worum miene Fm un ik uns nich mehr as Flüchtlinge oder Asylanten föhlt. Uns Golden Hochtiet hebbt wi nu ok all fiert un wi want den letzten Stremel vun uns Leven sinnig un tofreden mit de Dörpslüüd tobringen.