Archiv:Die Kultur der Sandheide
Die Kultur der Sandheide aus dem Kapitel Von Heide- und Moorkultur im Heimatbuch des Kreises Rendsburg von 1922[1] beschreibt die Entwicklung von Hof Bucken unter Johannes Hölk.
von Karl Anton Thelen[2]
Hof Bucken
Die Kultur der Sandheide im Kreise Rendsburg hat besonders im östlichen und südlichen Teile des Kreises größte Bedeutung erlangt, wo sich diese Ländereien einmal über den mageren Mittelrücken ausstrecken, oder aber jene Inseln von Geschiebeton, die wiederholt genannt wurden, im Süden umgeben. Ein treffendes Bild seiner Eigenart bietet der Hof Bucken, Gemeinde Homfeld Kirchspiel Innien, am Fuße des bekannten Heideberges Boxberg gelegen. Sein Schöpfer, der bekannte Johannes Hölk, wohnt noch heute auf ihm. Wer ihn auf seinem Werke Bucken kennt, erkennt in ihm das, was man unter dem Pionier der Heide ahnt. In seiner Person sieht man in charakteristischer Gestalt den Mann und den Willen, der nötig war, um die schwere Arbeit zu leisten. Zähe Arbeitskraft und ein wachsamer Geist haben ihm bei seinem Jahrzehnte langem Werk beigestanden. Aus bescheidensten Anfängen heraus, ganz aus eigener Kraft, hat er sein Werk geschaffen. Schlicht und bescheiden freut er sich heute in reinster Seele seiner Schöpfung, um aus innerstem Bewußtsein Gott allein die Ehre zu geben. Es sei gestattet, ausführlich von dem zu berichten, was ich bei diesem Manne gesehen und von ihm selbst erfahren habe, denn Bucken ist gleichzeitig charakteristisch für die zahlreichen übrigen Sandheidekulturen des Kreises. Die Vorgeschichte des Hofes Bucken kennzeichnet sich zum Teil durch ein Übermaß uralter, seit Jahren niemals ausgegrabener Erdwallknicke, welche namentlich auf dem hohen Sandlande die Feldmark in stets krummen Linien durchziehen und ganz unregelmäßige Koppeln bilden. Ihren Grundstoff bildeten mächtig große, ungeschwächt ausschlagende Eichen- und Buchenstubben, sodaß angenommen werden muß, sie sind in der ersten Anlage von Baum zu Baum ausgeworfen. Diese Knicke, sowie noch vorhandene einzelne Eichen- und Buchenkämme auf unkultivierter, hochgelegener Heide legen Zeugnis dafür ab, daß in der grauen Vorzeit hierselbst auf der Höhe ein mächtiger Laubwald gestanden hat. Die Knickanlage geschah vermutlich zur Zeit, als der Wald am Abschiednehmen war und der erste Versuch gemacht wurde, Ackerland zu schaffen. All die damaligen Hilfsmittel waren aber zu schwach, solchem Boden landwirtschaftliche Früchte abzuringen. Die Natur ist Siegerin geblieben und schuf die Heide. Diesen Vorgang kann man auch heute noch häufig beobachten, wenn geringwertiger Boden nach dem Kahlhieb eines abgewachsenen Laubholzbestandes nicht rechtzeitig mit Nadelholz aufgeforstet wird. Dann tritt schnell die Verheidung ein, deren Merkmal im weiteren Verlauf von Jahren die Ortsteinbildung ist. Nach dieser behält ohne menschliches Eingreifen das Heidekraut für immer die Herrschaft. J. Hölk kaufte den Hof im Jahre 1874 in einem Zustand, in dem er mehr aIs Heide denn als landwirtschaftlicher Betrieb angesehen werden mußte, denn er war selbst für jene Zeit rückständig und stand in schlechtem Rufe. Nicht nur des wenige Ackerland war fast zur Heide geworden, überall an Gebäuden und Inventar hafteten die Spuren völliger Rückkehr zur natürlichen Heide.
Heidekraut
Heidekraut war auf den sogenannten Aeckern ebenso üppig, wie auf den Knickwällen in den Hölzungen und allüberall. Binsen wucherten reichlich in Wiesen und auf dem niedrigen Ackergrasland. An den verfallenen Gräben war Buschwerk aufgewachsen, ebenso wie auf einigen Flächen, die der Pflug infolge zu großer Nässe gemieden hatte. Das gesamte Sandland war mit Ortstein unterlagert, wenn nicht in einer harten, so in einer gleich dunkelrot gefärbten losen Schicht. Besonders fest und stellenweise nach unten gehend zeigte sich der Ortstein auf einem Teil des anmoorigen Bodens. Eine schwere Arbeit war zu leisten; Geld und Hilfsmittel waren knapp, nicht nur in der Hand des Besitzers, auch die öffentlichen Verhältnisse jener Zeit waren nicht so, daß sie ihm Hülfe geboten hätten. Abgesehen von den nach und nach sich vollziehenden Kulturmaßnahmen und dem langsamen, stetigen Ausbau von Inventar und Gebäuden galt es in den ersten Jahren als besondere Zugabe, die Abgrabungen in den Wiesen und in dem niedrigen Lande des Ackers, sowie im Wald zu leisten, sodann die Ausrodung der genannten uralten, die Bearbeitung hindernden Knicke sowie der Eichenstubben, die regellos in der Mitte der entstehenden Koppeln lagen und die die Rodung außerordentlich erschwerten. Nebenher machten die überaus schlechten Wege viel zu schaffen, wenn sie einigermaßen fahrbar bleiben sollten. Die durchgreifendste, viel Zeit und Kraft erfordernde Melioration war aber das Rajolen des Ackerlandes. Der Ortstein, welcher keine dankbare Ernte aufkommen ließ, zwang dazu. Es stellte sich aber bald heraus, daß diese Verbesserung überall notwendig war, um tunlich schnell eine tiefere Ackerkrume zu erzielen. Ein vorausgehender Pflug war mit zwei Pferden bespannt; dann folgte der Rajolpflug mit 6 Pferden. Wo aber der Ortstein sehr hart war, mußte dem letzteren ein von 6 Pferden gezogener Rajolhaken vorangehen, um die harte Schicht zu zertrümmern. So erforderte jede Furche 8 bzw. 14 Pferde. Es wurde 40 bis 60 Zentimeter tief gepflügt und danach getrachtet, den gesunden hellgefärbten Untergrund zu erreichen. Zur Erleichterung umkreiste der Rajolpflug, die Furche bergab werfend, die Höhe, was sich bei der Lage des Geländes ziemlich auf jeder Kuppe einrichten ließ. Eine Anzahl Leute waren stets nötig, nach Bedarf die stellenweise nicht vom Pflug zu bezwingenden Ortsteinmassen auszugraben, in der Hauptsache aber, um die vielen Steine nach oben zu schaffen. Ein gut Teil der größten für welche die Hebebäume nicht ausreichten, blieben zunächst sitzen, um gespalten, oder, was späterhin eine große Hilfe war, mit Sprengstoff gesprengt zu werden. Das Feld bot nach dem Rajolen ein Bild der Wüste, vielfach dicht mit Steinen übersät, in den verschiedensten Farben wild dareinschauend; aber der Zweck war erreicht, es lohnte sich von da an die Bewirtschaftung. Inzwischen ist es gelungen, auf dem gesamten Ackerlande nach und nach eine 30 Zentimeter tiefe gleichmäßige, mehr oder minder dunkel gefärbte Ackerkrume zu erzielen. Aber die Zahl der mit Sicherheit anzubauenden Früchte beschränkte sich für das Sandland in der Hauptsache doch nur auf Kartoffeln und Roggen mit Seradella, daneben Lupinen als Zwischensaat, während der anmoorige Boden sich größtenteils auch für Hafer eignet. Rüben können überall in etwa 9- jährigem Abstand mit gutem Erfolg angebaut werden.
Weidewirtschaft
Da die hohen Ländereien nicht als Wechselweide zu gebrauchen sind, so werden sie mit einem kleinen Teil von Niederungsland stets unter dem Pfluge gehalten, während der übrige Teil des letzteren in Dauerweide liegt. Die Dauerweide bewährt sich vorzüglich. Den ersten Anfang machte die Moorheide, welche dazu übergeführt wurde, ohne besonders gepflegt oder sonst wie verarbeitet zu ein, und ohne jegliche Ansamung. Nach der zunächst notwendigen Wasserregulierung und einem gründlichen Kalken mit Lägerdorfer Kreide, worauf alljährlich eine Düngung mit Kali und Phosphorsäure, zeitweise unterstützt durch Stallmist, folgte, war die Heide nach wenigen Jahren verschwunden und machte einer sich stets verdichtenden Grasnarbe Platz. Jederzeit hat dieses Gelände ausgezeichnete Dienste geleistet, zuerst als Schaf-, dann als Jungvieh- und jetzt als erstklassige Rinderweide. Bucken ist auch die erste Wirtschaft in der Provinz, welche auf dem Mittelrücken die Anlage des anmoorigen und moorigen Ackers meist mit etwas zur Koppel gehörendem, trockenen Sandland zusammen zur Dauerweide im Großen betrieben hat. Die zuerst angelegten Weiden sind jetzt reichlich 40 Jahre alt. Sie verbesserten sich bei der vollen Düngung vor dem Kriege von Jahr zu Jahr zusehends, so daß man hoffen durfte, sie würden schließlich den besten Weiden auf schwerem Boden nicht nachstehen. Die Wiesen haben sich als eine sichere Heuquelle erwiesen. Sie werden im Wechsel ein- und zweimal gemäht, bedürfen aber einer jährlichen Düngung. Ihre Drainage wurde langsam fortgeführt und in den letzten Jahren mit bestem Erfolg beendet. In den letzten Jahren wurde das Vieh auch im Winter sowohl auf den Wiesen wie auf den Dauerweiden geweidet, auch eine Maßnahme, mit der Bucken bahnbrechend vorgegangen ist.
Wegebau
Wer kultivieren und intensiv wirtschaften will, darf nicht vergessen, daß eine gute Zuwegung zu den unentbehrlichsten Grundlagen eines solchen Zieles gehört. Gerade da gibt es viel zu fuhrwerken, Holz abzufahren, viel Dünger und Futtermittel beizuschaffen, Kartoffeln weg zu transportieren usw. — Hölk hat dieses von vornherein erkannt und unablässig, nicht auf einmal, aber planmäßig fortschreitend, seine Wege in guten Stand gesetzt. Der Waldbestand von Bucken hat seinem Besitzer, wie er selbst sagt, über manche finanziellen Schwierigkeiten hinweggeholfen. Derselbe war einigermaßen dadurch geschont, daß die Eisenbahn Neumünster - Heide erst im Jahre 1874 erbaut wurde. Vorher hatte das Holz wegen des schwierigen Abtransportes keinen besonderen Marktwert. Nachdem konnte neben Brennholz und Eichenborke auch gutes Holz für die Pantoffelmacherei und andere Industrien geliefert werden. Bei dem später einsetzenden Kahlhieb blieben sämtliche gewachsenen, Nutzholz versprechenden Eichen in planmäßiger Verteilung stehen, während die abgeholzten Flächen unter Anleitung les damaligen Forstdirektors Emeis mit Kiefern und Fichten aufgeforstet wurden. Durch den Heidekulturverein und den ersten schleswig-holsteinischen Waldverband, dessen Vorsitzender Hölk vom Jahre 1895 an bis nach dem Kriege war, wurden alle forstlichen Bestrebungen vorzüglich beraten und gestützt. Bei den Neubauten der letzten Jahre wurde bereits Bauholz verwendet, das Hölk selbst angepflanzt hat.
Holzwirtschaft
Daneben bietet der Bestand reiche Auswahl an Nutzholz, wobei das Einfriedigungsmaterial für die Weiden eine bedeutende Rolle spielt. Die finanzielle Unterstützung der Wirtschaft durch den Wald war ehedem von ganz besonderer Bedeutung, weil der öffentliche Kredit außerordentlich gering war, und den Ansprüchen einer solchen Wirtschaft, die nach allen Seiten hin sich entwickeln und ausbauen wollte, nicht annähernd genügte. Man bedenke nur, daß das Betriebskapital einschließlich der Gebäude im Jahre 1874 nach Hölks Angaben 18.000 Mark betrug, daß es aber 1914, also vor dem Kriege, auf 154.000 Mark gestiegen war. Später wurden freilich die Kreditverhältnisse günstiger, als der Kreditverein in Hohenwestedt und die Spar- und Darlehnskasse in Innien gegründet wurden. Es war aber auch das nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Von dem großen Nutzen der schleswig-holsteinischen General-Landschaftskasse, die erst in den letzten Jahren segensreich hervorgetreten ist, hat Hölk nicht mehr viel gehabt, weil damals seine Anlage bereits weit genug auf eigenen Füßen stand.
Stallbauten
Neben der Landkultur her entwickelten sich die übrigen durchgreifenden Maßnahmen, die dazu erforderlich waren, aus dem Nichts etwas Großes zu schaffen. Namentlich die Gebäude sind nach und nach errichtet worden, dabei stets der Neuzeit entsprechend. Mit viel praktischem Geschick angelegt ist der Pferdestall Die Pferde stehen heute in einzelnen Boxen, eine Methode, die Arbeit sparend und Dünger konservierend zugleich ist. Im Kuhhause ist die Einzelfütterung durchgeführt, welche die volle Ausnutzung der Tiere gewährleistet, ohne die Arbeit zu beeinträchtigen. Im Schweinestall ist darauf Bedacht genommen, daß Füttern, Streuen und Ausdüngen auf die Miststätte leicht und wenig zeitraubend ist. Sowohl im Kuhhause wie im Schweinestall ist die Konservierung der Jauche gründlich durchgeführt. Bei sofortiger Abtrennung im Stall befindet sie sich weiter unter völligem Luftabschluß in den Leitungen und Jauchegruben. In der Vorkammer einer solchen werden Kadaver verjaucht, und die sich ergebende Flüssigkeit weitergeleitet, ohne daß die Luft hinzutreten kann. Auf solcher Grundlage konnte sich die mustergültige Rinderherde des Hofes entwickeln, die bei Kriegsausbruch aus 40 Milchkühen und 65 Stück Jungvieh bestand.
Milchwirtschaft
Weil ihre Geschichte von besonderem Interesse ist, darf ihr auch an dieser Stelle ein besonderes Wort gestattet sein. Unter Benutzung eines neuerbauten Eishauses hat Hölk im Jahre 1875 die Eismeierei nach Schwartz'schem Verfahren eingerichtet. Die hochfeine Butter fand damals sofort reißenden Absatz, weil sie, namentlich im Winter, die Stoppelbutter, eine Dauerware vom vorhergehenden Sommer, die fast ausschließlich den Markt beherrschte, bei weitem übertraf. Zentrifugenmeiereien gab es damals nicht. Diese traten erst nachher in Konkurrenz. Ebenso begehrt waren die Käse aus Magermilch. Die Butter wurde in Kisten bis zu 40 Pfg. über den Börsenpreis verschickt; die Käse erzielten anfangs 25 Pfg dann 30 Pfg. per Pfund nach kurzer Anlagerung. Das überstieg den damaligen Preis für den schleswig-holsteinischen Magerkäse um mehr als das Doppelte. Dieser Betrieb gestaltete sich so vorteilhaft, daß für eine Reihe von Jahren Milch aus den Nachbardörfern hinzugebracht wurde. Schließlich wurde diese Wirtschaftsweise aber aufgegeben, als sich die Schwierigkeiten mehrten, weibliches Dienstpersonal zu beschaffen und gleichzeitig die Genossenschaftsmeierei in Homfeld gegründet wurde, die besonders auf Hölks Betreiben die Milch nach Leistung, d. h. nach dem Fettgehalt bezahlte. Dieser Verlauf der Milchwirtschaft brachte es mit sich, daß Hölk den Ansprüchen der Zeit folgend, planmäßig danach strebte, Mastfähigkeit und Milchergiebigkeit seiner Kühe züchterisch zu verfolgen. Diesem Zweck diente die Zuführung von passenden Deckbullen, die Zuchtauswahl aus nur selbstgezüchteten Tieren, die Milchkontrolle, reichliches Füttern und ein scharfes Reinausmelken. Das Milchwiegen ist von Anfang an gründlich durchgeführt, bis schließlich der Hohenwestedter Kontrollverein einsetzte. Alle Kälber wurden angesetzt und die weiblichen blieben mindestens zur Stelle bis zum Abmelken nach dem erstmaligen Kalben. So wurde reichlich ausgemerzt und Jahrzehnte lang dem Viehstapel die besten Tiere erhalten. Eine sorgfältige Buchführung unterstützte diese Arbeit.
Schaf- und Schweinehaltung
Die Schafhaltung ist durch die intensive Rindviehzucht verdrängt worden, nachdem dieselbe anfangs noch am Platze war und sich die Herde in den ersten 10 Jahren von 87 auf 200 Stück erhöht hatte. Sehr groß war vor dem Kriege die Schweinehaltung und sehr wertvoll die großen Düngermassen, die der Hof daraus gewann. Im Jahre 1874 hatte Hölk 4 Schweine; 1914 war der Bestand bis auf 400 Stück gestiegen. Das hat leider zum großen Teil aufgehört, nachdem der Krieg die Zufuhr an ausländischer Gerste unterbunden hat.
Folgen der Bewirtschaftung
Wie Bucken als ganzer Hof in jüngerer Zeit eigentlich erst geschaffen worden ist, ist an allen Enden in den Sandheiden des Kreises gearbeitet worden, wenn es sich in den meisten Fällen auch nur um die Urbarmachung einzelner Parzellen handelte, die hier und da einer bereits bestehenden Bauernstelle zugewonnen wurden. So hocherfreulich auch dieser Fortgang der Regsamkeit ist, ein trübes Blatt findet sich doch in seinen Annalen. Der Wald hat vielfach der landwirtschaftlichen Nutzung auch da Platz machen müssen, wo er nicht nur aus landschaftlichen, sondern auch aus wirtschaftlichen Rücksichten sich hätte behaupten müssen. Seine Ausrottung und Umwandlung in Wiesen haben Phosphat und Kalisalze in unserem feuchten Klima fast zu leicht gemacht. Hohe Holzpreise förderten den Entschluß. Jungvieh wurde auf die Kahlschläge getrieben, um die neuen Triebe abzunagen. So starb und verweste der Baum, während durch die Düngung das Gras sich allmählich durchrang. Den Schöpfern solcher Weidekulturen gebührt allerdings nicht der gleiche Ruhm wie dem alten Herrn von Bucken; sie teilen auch nicht mit ihm Weitblick, Schöpfersinn und edle Auffassung ihrer Aufgabe.
Gemeinde Homfeld im Kirchspiel Innien
Zur Gemeinde Homfeld gehört jetzt auch Bucken. Es umfaßte früher 2 Halbhufen, jetzt 2 Höfe von 154,5 und 130 ha. Sie gehörten zum Zivilkirchspiel Nortorf, kirchlich aber noch heute zu Hohenwestedt. Vor 1200 wohnte hier ein Nanno von Bucken, der mit dem Kloster Neumünster einen Acker in Einfeld gegen einen Hof bei Remmels (Papenau?) tauschte. Um 1760 bauten die Buckener einen Damm durch die Wiesen nach Vaasbüttel, wodurch sie einen bequemeren Kirchweg erhielten. Die Berechtigung, Wegegeld für die Benutzung des Dammes zu erheben, besitzt noch die Hölksche Hufe!) nutzt sie aber nicht aus. — Besitzer 1602: Jochim und Ratke Holm. 1) Vergl. S. 169—173. Heidekultur.
Das Kirchspiel Innien. 512 Flurnamen 1724: Acker: Nienland, Bahrstücken, Stücken, Brandtheyde, Nienwischkamp, Halbland, Hohenfelde, Lohesteinkamp, Langenbargskamp, Lohewischkoppel, Kuhhartskoppel, Rehtwischkoppel, Bahrenkoppel, Wischkoppel, Altenheyde, Nienland, Borststücken. Schon damals waren die Höfe arrondiert und die früheren zahlreichen krummen Knicks deuten auf frühe Einkoppelung. Wiesen: Wildfuhrt, Beckw., Mühlenw., Nienw., Wischhoff, Rehtw., Borrenw., Auwisch, Leschw.