Archiv:Die Schulen des Aukrugs (1913)
Die Schulen des Aukrugs[1].
In der Zeit vor der Reformation dienten die Schulen nur der Ausbildung der Gelehrten. Schulen für das Volk, also Volksschulen, gab es nicht. Sie sind erst eine Schöpfung der Reformation. Zunächst bestand in jedem Kirchspiel nur eine Schule, die Kirchspielschule, in der der Kapellan, der Küster oder der Organist im Christentum, im Lesen und Gesang unterrichteten. Aeltere Nachrichten über die Schulen sind spärlich vorhanden. In dem Nortorfer Kirchenrechnungsbuch, das 1574 beginnt, wird 1586 zuerst „Claves scholmester“ in Nortorf genannt, da ihm aus Gnade eine Tonne Roggen aus dem Kirchenvermögen gegeben wird. 1609 waren Küster und Schulmeister zwei verschiedene Personen, da dem ersteren zwei, dem letzteren, Eler scholmeister, dagegen 1 Tonne geschenkt werden. Jedenfalls war der Küster nicht fähig, selbst den Unterricht zu erteilen, sodaß eigens ein Lehrer angestellt werden mußte. Später kommt es auch noch vor, daß der Küster für Erteilung des Unterrichts sich einen Lehrer hielt. Die Unruhen des 30jährigen Krieges ließen ein Gedeihen der Kirchspielschule nicht zu. Als nach ihm und dem „Polackenkrieg ruhige Zeiten anbrachen, entstanden in unserer Gegend überall sogenannte „Nebenschulen“ in den einzelnen Dörfern.
Ueber ihre Entstehung ist nur selten etwas bekannt. Nur aus den Setzwirtkontrakten läßt sich auf ihr Vorhandensein schließen. In diesen Kontrakten wird der Setzwirt verpflichtet, seine Stiefkinder fleißig zur Schule zu schicken. Solche Verpflichtung findet sich für Ratjen=Homfeld 1661[2] für Ties Wilken in Böken 1662[3] und für Harders in Bünzen 1685[4] In Innien wird uns 1734 ein Schulmeister Jochim Bracker genannt. Solche Verpflichtung der schon 36 Jahre die Schule verwaltet hatte[5]. konnte aber nur ausgesprochen werden, wenn eine Schule in erreichbarer Nähe war. Das konnte aber nicht die 11—15 km entfernte Kirchspiels=schule in Nortorf sein, sondern die Schule des Orts. Somit müssen in den genannten Jahren und Dörfern Schulen vorhanden gewesen sein. Sie existierten nur für den Winter, und Handwerker, die oft nur die allernotdürftigsten Kenntnisse hatten, unterrichteten die Kinder. Trotz aller Mängel und Schwierigkeiten scheinen sie doch einige Erfolge gehabt zu haben.
Genauere Nachrichten über die einzelnen Schulen haben wir erst aus der Zeit um 1740, wo die Synode eine Neuordnung des Schulwesens einleitete. Um eine bessere Besoldung für die Schulmeister ohne Mehrkosten für die Gemeinden herbeizuführen, sollten mehrere Schulen zusammengelegt werden. So sollte Innien gnit Homfeld, Bargfeld und Böken mit Bünzen verbunden werden. Besondere Schulhäuser hatten die Dörfer nicht, Homfeld hatte an der Schäferkate und Bünzen an einer Bauernkate eine eigene Schulstube. In Böken hatte der Lehrer eine eigene Kate, in der die Schulstube war[6]. In dem Plan der im Amte Rendsburg zu combinirenden Schul=Districten[7] heißt es:
IV. 8. Homfeld hat das bisherige Schul=Haus dem Schulmeister frey und beständig einzuräumen. Bocken Kirchspiels Hohenwestedt schicket seine Kinder hierher. Innien ist hiermit zu combinieren, es wäre denn, daß die Eingeseßenen im Stande wären, auf eigene Kosten ohne Anstand ein a partes SchulHauß zu erbauen, wozu sie sich eines kleinen Beytrags noch zu erfreuen haben könnten. 9. Böcken, Büntzen, Bargfeld erbauen zu Büntzen ein Schule, legen einen sicheren Steg an beiden Seiten mit einem Geländer über die Au zu Böken und machen den dazu gehörigen Fußsteig an beiden seiten breiter und höher. 13. die Glashütte zwischen Gnutz und Böcken wehlt ein für alle mahl die nächste Schule.
Die Eingesessenen waren gegen das Zusammenlegen der Schulen. Sie fürchteten, daß zuviele Versäumnisse durch die langen Schulwege entstehen und der Erfolg dadurch sowohl, wie durch die größere Schülerzahl sehr zurückgehen würden. „Sie geben vor, wie es denn auch wahr ist, daß, wenn zuviele Dörffer in eins gezogen werden, der numery der Lernenden zu groß sein werde und der Schulmeister dabey desto weniger Nutzen schaffen könnte, wie denn auch einieder, der nur einwenig gestehen muß, daß ein Schulmeister bei in Schulsachen bewandert ist 50 Kindern seine vollkommene Arbeit finden, und mehreren nicht leicht mit Nutzen vorstehen könne.[8]
1742 konnte der Kirchspielvogt eine Uebersicht[9] über die im Kirchspiel Nortorf zu errichtenden Schulen einsenden. Ueber unsere Dörfer heißt es darin.
„10. Homfeldt mit Bucken werden combiniret. Die Schul=Interessenten räumen dem Schulmeister die in Homfeldt stehende, und gut befundene Schäfer=Kate zur Wohnung ein, wogegen zur Wiederaufbauung eines neuen Hirten=Hauses das benöhtigte Holtz behörigen geseihet (?) werden wird. Zum Unterhalt wird dem Schulmeister gereichet:
1. An Brodt=Korn 2 Tonnen Rocken und 2 Tonnen Buchweitzen.
2. Die freye Weyde (2 Kühe, 6 Schafe mit den Lämmern, 1 Schwein mit Ferken, 2 Gänse mit ihren Jungen, ohne Hirtenlohn).
3. Zur Futterung 3000 M. Heu und 1200 M. Stroh.
4. Zur Feuerung 16 Fuder Torf.
5. Das gewöhnliche Schulgeldt.
11. Innien. Dieses Dorfs Eingeseßene räumen ihre Hirten=Kate, worinen bereits eine Schulstube vorhanden, dem Schulmeister zur Wohnung ein und geben zum Unterhalt des Schulmeisters jährlich:
1. An Brodtkorn 1½ Tonnen Rocken und 1 Tonne Buchweitzen.
2. Die freie Weide für 1 Kuh.
3. Zur Winter=Fütterung für 1 Kuh, 1800 M. Heu und 600 M. Stroh.
4. An Feuerung 12 Fuder Torf und
5. Das gewöhnl. Schulgeldt.
12. Böcken, Büntzen, Bargfeldt. Da Böcken mit der Nebenschule zu Büntzen nicht zu combiniren stehet, sondern in Böcken eine Klipp=Schule angelegt werden muß, indem die Kinder unter 12 Jahren den Weg nach Büntzen nicht passieren können, weil der über die Au anzulegende Steg, wegen der Tieffe und Breite des Wassers, nicht ohne große, und denen 3 Dorffschafften Böcken, Büntzen und Bargfeldt fast unmöglich fallende Kosten, gemacht werden kann. Dahingegen die großen Kinder mit Pferden über die jetzige Brücke, welche mit geringen Kosten auszubeßern, passiren können, in Böcken auch insonderheit, wenn die dasige Glaß=Hütte verhoffentlich wieder zu Stande kommen solte, eine Klipp=Schule wegen dortiger Jugend unentbehrlich ist; So müßen jedoch die Böckener zu der in Büntzen zu errichtenden Neben=Schule pro. rata concouriren. Wie denn der Platz zur Erbauung eines Schulhauses nebst dem Kohlhofe bereits abgestochen worden, als welches denn die SchulInteressenten gegen Bonificirung des Holtzes zu errichten haben werden. Es wird aber der Schulmeister von diesem District jährlich seine sustentation gereichet:
1. An Brodt=Korn: 2 Tonnen Rogken u. 2 Tonnen Buchweitzen.
2. Die freye Weyde wie oben (Homfeld).
3. Zur Winter=Fütterung 3000 M. Heu und 1200 M. Stroh.
4. An Feuerung 12 Fuder Torf.
5. Das gewöhnl. Schulgeld."
Das übliche war Schulgeld für jedes Kind, das lesen lernte 1 /3, für diejenigen, so daneben schreiben lernten 1½ /, wurden sie auch im Rechnen unterrichtet, aber 2 i die Woche. Dazu wurde beim ersten Eintritt in die Schule ein Antrittsgeld (Inspringels=Geld) von 1 / gegeben. „Ferner gibt dem Schulmeister jeder, er mag ein oder mehrere Kinder zur Schule gehen lassen, allemahl, wenn er backet, ein Brodt, und wenn er schlachtet, eine Wurst, wovon er sich denn selbst beköstigen muß.“ Der bisher übliche Wandeltisch (d. h.-der Schulmeister wurde von den Bauern der Reihe nach beköstigt, Reihetisch) mußte aufhören.
Die Schulmeister waren meistens junge, unverheiratete Leute, die im Sommer bei einem Bauern als Knecht dienten, im Winter aber die Dorfjugend unterrichteten. Auch Handwerker, besonders Schneider, übernahmen das Amt. Die Einkünfte reichten oft nicht aus, den Schulmeister zu ernähren, wenigstens nicht, wenn er eine Familie zu versorgen hatte. So legte Christian Unterhorst in Bünzen 1773, als er sich verheiratete, das Schulamt nieder und zog nach Nortorf, wo er sich als Schneider „besser zu ernähren“ hoffte.
Fehlte in einem Dorfe ein Schulmeister, so bemühte sich die Gemeinde im Herbste einen möglichst billigen Schulmeister zu bekommen. Dieser mußte vor dem Pastor eine kleine Prüfung ablegen und, er mochte etwas leisten oder nicht, man mußte ihn anstellen, weil kein besserer zu haben war. Manche von diesen Schulmeistern sind aber sehr brauchbare Leute geworden und haben dann lebenslang der Schule vorgestanden. Die vorhin erwähnten Abmachungen von 1740 kamen aber vorläufig nicht zur Ausführung. 1751 sollten nun die Schulhäuser erbaut werden. Homfeld hatte die Schäferkate, in der sich die Schulstube befand, dem Lehrer eingeräumt und bekam nun Unterstützung für eine neue SchäferIn Bünzen war ein Platz von 150 Fuß Länge und 80 Fuß kate. Breite für die Schulkate ausgestochen. Die 3 Gemeinden hatten aber in einer Eingabe an den König gebeten, ihnen eigene Schulen zu gestatten. Daher unterblieb der Bau des gemeinsamen Schulhauses. Im Frühjahr 1759 brannte die Kate von Marx Stack, in der sich die Bünzener Schulstube befand, ab. Wahrscheinlich haben die drei Dörfer da ihr Gesuch erneuert und eine unterm 14. Sept. 1759 auf Schloß Friedensburg von König Friedrich IV. ausgestellte Urkunde gestattete die Teilung des Schuldistrikts Bargfeld=Bünzen=Böken in drei Bezirke. Allem Anschein nach haben auch nie die Schüler aus Böken und Bargfeld die Bünzener Schule besucht.
In Innien wurde 1767 ein neues Schulhaus gebaut. Der Schulmeister hatte 1768 im ganzen 37 mK 2 ß Einkommen, in Bünzen waren es 32 mk 8 ß und in Homfeld 42 mK 14 ß. Homfeld war nach der Küsterschule in Nortorf und der Gnutzer Schule die bestbesoldete Schulstelle im Kirchspiel Nortorf, Borgdorf mit 12 mk 12 ß die schlechteste. Die Schulmeister mußten ihre Einkünfte von den Leuten selbst sammeln. Da das viele Unannehmlichkeiten mit sich brachte und die Schulmeister oft nichts erhielten, wurden 1771 Schulvorsteher eingesetzt, die das Einsammeln besorgen und für die bauliche Unterhaltung des Schulhauses sorgen mußten.
In Böken wurden 1780 Fachwerk und Sparren für ein neues Schulhaus errichtet. Man entzweite sich aber über die Aufbringung der Kosten und so blieb das Gebäude zwei Jahre lang ohne Dach und Mauerwerk liegen, bis eine Beschwerde des Lehrers Abhilfe brachte. Das brachte ihm aber soviel Aerger, daß er die Schule verließ und sein Brot als Kanalarbeiter verdiente. Das erbaute Haus wurde aber zugleich Hirtenkate und enthielt nur eine Schulstube, in der der unverheiratete Lehrer auch seine Schlafstelle hatte[10].
Nach einem Verzeichnis von 1797 betrugen die Einkünfte unserer Schulmeister:
Homfeld (45 Schüler) 22 Brote, 11 Himpten Roggen, 5½ Himpten Buchweizen, 2 Fuder Heu und Schulgeld, zus. 101 mk. 4 ß.
Innien (25—30 Sch.) 20 Brote, 1 Koppel zu ¾ Tonnen Saatland u. Schulgeld zus. 45 mK 6 ß.
Böken (40—50 Sch.) 33 mk. und 24 Brote zus. 37 mk.
Bünzen (30 Sch.) 27 mK. und 24 Brote zus. 31 mk.
Bargfeld (20 Sch.) 27 mK. und 15 Brote, zus. 30 mk.
Durch das „Schulregulativ für die Schulen des Amtes Rendsburg vom 21. Dezember 1812 wurde eine Neuordnung des Schulwesens für uns geschaffen. Die Nebenschule in Bargfeld ging ein und wurde mit der in Bünzen verbunden, die andern Schulen blieben bestehen. Das Gehalt betrug: Freie Gräsung und Futter für zwei Kühe, 3 Tonnen Roggen, zwei Tonnen Buchweizen, 16 Fuder Torf und 30 Rthlr. Homfeld stand etwas besser da: 4 Tonnen Roggen, 30 Fuder Busch oder 20 Fuder Torf und 35 Rthlr. In Wirklichkeit bekam der damalige Lehrer Carsten Jargstorff mehr. Pastor Thode=Nortorf berichtet[11]: „Der sel. Pastor Meyer und ich freuten uns am 15. Julii 1811 bei unserer Anwesenheit in Homfeldt über die ädle und dankbare Gesinnung der dortigen Eingesessenen gegen ihren vieljährigen, braven, um sie und ihre Kinder so hochverdienten Schullehrer Jargstorf, da sie einstimmig bewilligten und erklärten, daß sie ihm künftig für seine ferneren Dienstjahre jährlich a Hufe ½ Tonne Roggen und ½ Tonne Buchweizen, also überhaupt 5¾ Tonnen Roggen und 5¾ Tonnen Buchweizen geben wollen, ferner a Hufe 3 Fuder Busch oder Torf, die halbe Hufe 2 Fuder dito. Die Hufe 1 Fuder Heu a 800 k., die halbe Hufe die Hälfte aus der mittleren Ernte. Die Hufe 500 U. Stroh, die halbe Hufe 250 M. ... An stehendem Gehalt soll Jargstorf jährlich 50 Rthlr. haben. Dies Versprechen macht den Eingesessenen zu Homfeld Ehre."
Die in Aussicht gestellte Dotierung der Schulstellen mit Dienstland geschah im Laufe der Jahre. Bünzen erhielt 1817, Böken 1819 vier Tonnen Dienstland ausgelegt. Für Homfeld und Innien, wo keine Gemeinheitsländereien mehr zur Verfügung standen, blieb die Lieferung von Heu, Stroh und Korn (außer den 3 Tonnen Roggen und 2 Tonnen Buchweizen) bestehen. Bei den letzten Gemeinheitsteilungen von 1840—50 wurde den beiden erstgenannten Schulen weiteres Land zugelegt, sodaß bei der Bökener Schule 11,57 ha, bei der Bünzener 7,31 ha Dienstland sind.
Für Böken und Bünzen schrieb das Regulativ die Erbauung neuer Schulhäuser vor. In Bünzen erfolgte der Bau 1818, in Böken 1819. Für den Bökener Schulbau wurde das Ständerwerk einer 1701 erbauten Homfelder Kate benutzt. Homfeld erhielt 1827, Innien 1834 ein neues Schulhaus. 1840 genügte das Bökener ebenfalls nicht mehr und 1841 erfolgte der Bau eines neuen für 3574 J. Courant.
Nach 1850 war die Schülerzahl in Bargfeld=Bünzen zu groß geworden. Daher beantragte die Dorfschaft Bargfeld 1853 die Errichtung einer eigenen Distriktsschule. Es waren damals etwa 80 Kinder in Bargfeld vorhanden, von denen 40 im schulpflichtigen Alter standen. Ueber die Abtrennung konnte man sich anfangs nicht einigen. Bünzen lehnte jegliche Trennung ab, während die Bargfelder ein 22 Seiten starkes Gesuch um Trennung ans Ministerium einsandten. Unterm 2. November 1854 genehmigte dieses die Trennung und setzte das Gehalt auf 40000 Soden Torf, 3 Tonnen Roggen, 2 Tonnen Buchweizen, Land für zwei Kühe und 48 Thlr. Reichsmunze fest. Bünzen erhielt die Berechtigung, auf dem Bargfelder Moor die Schulfeuerung bis zum Betrage von 40000 Soden Torf gegen eine der Dorfschaft Bargfeld zu leistende Vergütung von 6 Schilling Rm. a 1000 Soden zu graben.
So wurde im Sommer 1855 mit dem Bau begonnen und am 27. Oktober Jakob Tank als Lehrer angestellt. Für die Schule wurden 6 Tonnen 194 Quadratruten Dienstland ausgelegt.
Zum Bau zahlte jeder Hufner ca. 486 Rthlr. und zum Landankauf ca. 700 Rthlr. Aus dem Jahr 1856 ist uns eine Uebersicht über die Diensteinkünfte einiger Schulen erhalten.
Böken | ||
Geldeinnahme | 49 | Rthlr.R.M. |
Ertrag des Dienstlandes 1½ Tn. Roggenaussaat 6fältiger Ertrag =9 Tonnen, nach Abzug der Aussaat 7½ Tonnen a 8 Rthlr. |
60 | " R.M. |
3/4 Tonnen Buchweizenaussaat 8fältig = 6 Tonnen nach Abzug der Aussaat 5¼ Tonnen a5½ Rthlr. |
28⅞ | " R.M. |
3/4 Tonnen Kartoffelaussaat 8fältig = 32 Tonnen, Aussaat abgerechnet bleiben 28 Tonnen a3 Rthlr. |
84 | " R.M. |
2 Tonnen Hafer, 3fältig = 6 Tn. Aussaat ab= gerechnet 4 Tn. a 5 Rthlr. |
20 | " R.M. |
Summe | 192⅞ | " R.M. |
Lieferungen. | ||
3 Tonnen Roggen a 8 Rthlr. | 24 | " R.M. |
Buchweizen a 5½ Rhtlr. | 11 | " R.M. |
6000 M. Heu a 1000 M. 8 Rthlr. | 48 | " R.M. |
Gesamtbetrag in Geldwert | 323⅞ | " R.M. |
Dazu 32000 Soden Torf. | ||
Ausgaben | ||
Unterhaltung der Befriedigungen | 4 | " R.M. |
Reinigung der Gräben | 8 | " R.M. |
Bearbeitung der Kartoffeln | 16 | " R.M. |
Summe | 28 | " R.M. |
Diese abgezählt ergibt eine Einnahme von | 295⅞ | " R.M. |
Bünzen hatte 300 Rthlr., Homfeld 281 Rthlr.
1859 wurde in Bünzen das jetzige Schulhaus gebaut. Homfeld baute 1891 ein Bauernhaus als Schulhaus um. In Bargfeld wehte 1894 der Februarsturm das Dach ab und das Haus wurde umgebaut. Böken erhielt 1910 und Innien 1912 ein modernes Schulhaus.
An unseren Schulen wirkten als Lehrer
1. Bargfeld.
1759—1811 Detlef Röschmann.
1811—1855 mit Bünzen zusammen.
1855—1860 Jakob Tank aus Bargfeld, später in Nübbel.
1860—1866 Casper Bülck aus Loop, später in Sieversdorf.
1866—1898 Lohse.
1898—1908 Detlef Breiholz aus Vaasbüttel, jetzt Rektor in Neumünster.
1908—1911 Paul Wurr aus Blunk, jetzt in Hohenwestedt. Wilhelm Oberländer. 1911
2. Böken.
Claus Wittorf; Schneider und Kätner.
1719 —1770 Timm Kühl, Kätner in Böken.
—1782 Jochim Rehder aus Gnutz.
1782—1884 Hinrich Mester aus Timmaspe.
1785 Harder Büntzen.
1786—1796 Hans Langmaack aus Homfeld.
1796—1813 Christian Freese aus Böken.
1804 Steuermann aus Gr. Bollstedt.
1813—1839 Christoph Tiedemann aus Osterstedt, Bruder des Tiedemann=Johannisberg im Meggerkoog, des bekannten 48ers.
1839—1840 Hans Fr. Neelsen aus Seedorf, später Propst in Plön und Pastor in Ottensen.
1840—1842 H. Hamann aus Kleve.
1842—1845 C. Poppe, Interimslehrer.
1845—1862 Johann Ahmling aus Oelixdorf, früher Weber u. Musikant.
1862 Threde, Interimslehrer.
1862—1872 J. Rabe.
1872 Grelk, Interimslehrer.
1872—1873 Reimer.
1874 Rohweder, Interimslehrer.
1874—1876 Hans Schröder aus Gr. Bornholt, jetzt in Holstenniendorf.
1876—1904 Jakob Brauer aus Kattbeck, jetzt Lehrer a. D. in Böken.
1904 Georg Reimer aus Ekenis, Kreis Schleswig.
1911 wurde die zweite Klasse eingerichtet. Lehrerin ist Frl. Emma Schlüter aus Heiligenstedten.
3. Bünzen.
1767—1769 (?) Friedrich Möller.
1770—1773 Christian Unterhorst, Schneider von Beruf, später Lehrer in Schülp b. Nortorf.
1773—1774 Ratje Heeschen aus Bünzen, im Sommer Knecht bei seinem Vater.
1775—1779 Jochim Jargstorf aus Langwedel.
1780 Claus Köper.
1797 Marx Bargfeldt.
1811 Jochim Kühl.
1813—1861 Jakob Rohwer.
1862 Threde, Interimslehrer.
1862-1885 Johann Ahmling, früher in Böken.
1885 Hinrich Hoop aus Brux
4. Homfeld.
—1780 Jürgen Jargstorff, schon 1768 genannt.
1780—1819 Carsten Jargstorff, Sohn des Vorigen.
1819—1847 Johann Stolley.
1846—1847 Marx Vollstedt aus Puls, Gehülfe bei Stolley.
1847-1881 Heinrich August Rehder aus Nortorf. Gehülfen: Kohrt und später Rix.
1882 Heinrich Diekgräf aus Gribbohm.
5. Innien.
1698 Jochim Bracker, noch 1734 da.
1766 Marx Bracker.
1774 Carsten Jargstorff, später in Homfeld.
1780—1783 Ratje Schnoor aus Wiedenborstel.
1783—1837 Claus Wittmack.
1837 Martin Voß aus Wapelfeld, seit 1835 Wittmacks Gehülfe †.
1837—1841 Jürgen Friedrich Lindemann, versetzt nach Holstenniendorf.
1841—1853 Chr. Johannsen aus Leck, früher Hauslehrer beim Kammerherrn von Bülow, Verbitter des Klosters Itzehoe, das Patron der Schule war.
1853—1858 Fürgen Bock aus Kl. Vollstedt.
1859—1863 Timm Heinrich Schott, sp. Lebensversicherungsinspektor.
1863—1894 Hans Dammann aus Besdorf, jetzt Lehrer a. D. in Innien.
1894—1903 Carl Giertz, jetzt Boksee b. Kiel.
1903—1904 Georg Reimer, jetzt in Böken.
Seit 1904 Johannes Brandenburg aus Fitzbek.
1904 wurde die zweite Klasse eingerichtet, die von einer Lehrerin verwaltet wird. Lehrerinnen waren:
1904 Marie Röschmann aus Reher, jetzt Elmshorn.
1904—1908 Catharine Krey aus Beckmünde verhr. mit Lehrer Reimer=Böken.
1908 Anna Meyer aus Schafstedt.
Fußnoten
- ↑ Vergl. „Zur Schulgeschichte des Kirchspiels Nortorf“ im Schulblatt der Prov. Schlesw.=Holst. 1913. Nr. 24, 25, 29 u. 30.
- ↑ Altes Kontraktenbuch. Kellinghufen. p. 19.
- ↑ Altes Kontraktenbuch. Nortorf. p. 42.
- ↑ Altes Kontraktenbuch. Nortorf. p. 42.
- ↑ Protocolli Pastoralii I. Nortorf. S. 95—96.
- ↑ Es war wahrscheinlich der 1768 erwähnte Timm Kühl schon damals Schulmeister. Er wohnte auf Schuhmacher Heeschens Kate.
- ↑ Kirchenarchiv von Nortorf
- ↑ Prot Past. Nortorf I. S. 307—308
- ↑ Nach einer Abschrift von 1750 im Nortorfer Pastoratarchiv.
- ↑ Es lag da, wo Zimmermeister Hein wohnt.
- ↑ Nortorfer Pastoratarchiv.