Archiv:Die Zelter-Plakette

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Die Zelter-Plakette

Am 6. Juni 1982 wurde dem Männergesangverein Innien von 1882 in Itzehoe-Sude während eines Festaktes die Zelter-Plakette durch den Herrn Minister Günter Flessner verliehen. Diese begehrte Plakette wird seit 1956, als Bundespräsident Theodor Heuss den "Erlaß über die Stifung der Zelter-Plakette" herausgab, als Auszeichnung an Chöre verliehen, die sich in langjährigem Wirken besondere Verdienste um die Pflege der Chormusik und des Deutschen Volksliedes und damit um die Pflege und Förderung des kulturellen Lebens erworben haben.

Wer war nun Karl Friedrich Zelter ?

Die Bedeutung, die der "Sportvater" Jahn für das Turn- und Sportwesen hat, könnte man in bezug auf den Deutschen Sängerbund dem "Ur-Chorvater" Zelter zuschreiben. Karl Friedrich Zelter wurde am 11,12.1758 in Petzow geboren. Nach dem Besuch des Gymnasiums durchlief er eine Handwerkslehre als Maurer und legte 1783 die Meisterprüfung ab.

Schon seit seiner Kindheit kam er mit der Musik in Berührung. Er erhielt Geigenunterricht, spielte im Theaterorchester und wurde unter J.A. Hiller Primgeiger bei der Berliner Messiasaufführung. 1784 trat er. in die Berliner Singakademie unter Leitung von K.Fr. Fasch, dessen Nachfolger er im Jahre 1800 wurde, ein und brachte sie zu großer Blüte. Im Jahre 1809 gründete Zelter beispielgebend für das ganze Jahrhundert die erste "Berliner Liedertafel", einen von Zunftgeist und Patriotismus geprägten Männergesangverein mit gehobenem Bildungsniveau.

Bis zu seinem Lebensende unterrichtete er eine große Zahl von persönlichen Schülern: Mendelssohn-Bartholdy, Nicolai, Loewe, Bach, Hellwig usw. Zelter war ein einflußreicher Organisator der preussischen Musikerziehung. Das Königliche Institut für Kirchenmusik wurde 1822 von ihm gegründet, Man ernannte ihn zum Musikprofessor der Berliner Akademie der Schönen Künste. 1829 wurde er mit dem Roten Adlerorden und ein Jahr später mit dem philosophischen Ehrendoktor der Universität ausgezeichnet.

Am 15.5.1832 starb er in Berlin, nur wenige Wochen nach Goethe, dessen musikalischer Berater und einziger Duz-Freund er war. Goethe beschreibt Zelter als "grundehrliche, wackere und treffliche Natur - tüchtig, tatkräftig, bärbeißig und derb".

Wir verdanken Zelter viele Chorlieder, u.a. "Der König von Thule", "A Schlosser hat a Gselln ghabt, der hat gar langsam gfleilt". Für uns und das Chorwesen stellt Karl Friedrich Zelter den Gründer des ersten Gesangvereins Deutschlands dar, er blieb über Generationen richtungsweisend bis in die heutige Zeit.