Archiv:Geleitworte

Aus Aukrug Geschichte Wiki
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Erfahrungen der Vergangenheit für die Zukunft nutzen

Diese Chronik erscheint zum 850jährigen Bestehen des Aukrugs. Sie beschreibt und untersucht einen speziellen Aspekt der Geschichte, die Zusammenschlüsse von Menschen in dieser Region zur Bewältigung von Schwierigkeiten und Aufgaben, die für den Einzelnen nicht möglich gewesen wäre. Die Chronik ist deshalb nicht Selbstzweck, sondern dient dem Ziel, bei allem Streben nach Fortschritt den Blick zurück - das Frmdament, auf dem wir leben - nicht zu vergessen. Wir sind nicht nur tn die Fußstapfen unserer Vorfahren getreten, wir leben auch von ihren Leistungen und bauen auf ihren Traditionen auf. In der Vergangenheit liegen wichtige Grundwerte für die Bewältigung der Aufgaben der Gegenwart und für die Sicherung der Zukunft.

Diese Grundwerte freizulegen, sie so darzustellen, daß die heutige Generation sie erkennen kann und in die tägliche Arbeit übertragt, das ist die zentrale Aufgabe dieser Chronik. Verbandsdirektor i. R. Albert Lüthje hat diese Chronik verfaßt, die eine wertvolle Ergänzung der Reimerschen Geschichte des Aukrugs darstellt. Ihm gilt unserer besonderer Dank.

Raiffeisenverband Schleswig-Holstein und Hamburg e. V.

Johannes Hansen (Verbandspräsident Kiel)

Dr. Dietrich Hill (Verbandsdirektor)

Vorwort der Raiffeisenbank eG Aukrug

Bei der Betrachtung der Abhandlungen über das landwirtschaftliche Vereins- und Genossenschaftswesen im Aukrug wird sichtbar, wie in früherer Zeit Aufgaben und Notwendigkeiten zum wirtschaftlichen und kulturellen Nutzen der Bevölkerung dieses ländlichen Raumes angefaßt und gelöst wurden. Anders als in heutiger Zeit, in der zunehmend Wirtschaftsförderung vom Staat gefordert wird, ergriff man selbst die Initiative zur Bewältigung großer Aufgaben. Es ist bewundernswert, mit welchem Gemeinschaftsgeist in den damaligen Aukrugdörfern wirtschaftliche und kulturelle Vereinigungen geschaffen wurden, die seinerzeit zum Teil beispielhaft waren und in andere ländliche Räume ausstrahlten. Heute gibt es in Aukrug nur noch zwei Genossenschaften, die Raiffeisenbank und die Wasserleitungsgenossenschaft Böken. Daneben besteht noch die Maschinengemeinschaft Homfeld. In diesen Einrichtungen ist aber heute noch der Geist der Gründer lebendig, Gemeinschaftsaufgaben verantwortungsbewußt zum Wohle der Mitglieder in Selbsthilfe zu bewältigen.

Darüber hinaus ist es der Raiffeisenbank Aukrug ein besonderes Anliegen, örtliche Vereine und kulturelle und soziale Einrichtungen zu fördern und zu unterstützen. Aus dieser grundsätzlichen Einstellung heraus war sie auch sogleich bereit, das Erscheinen dieser Dokumentation mitzutragen. Wir danken dem Raiffeisenverband Kiel für die hilfreiche Unterstützung und die Drucklegung in dieser Form. Unser besonderer Dank gilt jedoch Herrn Verbandsdirektor i.R. Albert Lüthje, der in mühevoller Arbeit Dokumente und Aufzeichnungen aus Archiven zusammengetragen hat. Seinen Bemühungen ist es überhaupt zu verdanken, daß die historischen Tatsachen aus dem Vereins- und Genossenschaftsleben der früheren Aukrugdörfer nicht schon heute in Vergessenheit geraten sind.

Raiffeisenbank eG Aukrug - Der Vorstand

Vorwort von Heinz-Wilhelm Fölster

Mit der Oberwindung des Obrigkeitsstaates wurden auch in unserem Land Kräfte frei, die mit Ernst und fester Hand in freiwilliger Gemeinschaft eingesetzt wurden, um die wirtschaftliche und soziale Lage in der bäuerlichen Bevölkerung zu verbessern. Die Männer, die eine solche Entwicklung vorantrieben und ihre Mitbürger zur Gemeinschaft aufriefen, waren nicht von Eigennutz und Selbstsucht getrieben, sondern von der Einsicht, auch den Landbewohner aus wirtschaftlicher und geistiger Abhängigkeit herauszuführen und ihm gleichberechtigte Mitgliedschaft in einer sich neu formierenden Gesellschaft zu ermöglichen.

Heute werden auch andere politische und wirtschaftliche Anschauungen und Zielsetzungen propagiert, die die Idee der gemeinschaftlichen Selbsthilfe aufgeben wollen. Im Streben nach immer mehr Fortschritt, Wachstum und Gewinn kann es zu nachlassendem Verantwortungsbewußtsein gegenüber der Gemeinschaft und zu einem Erlahmen der inneren Schwungkraft kommen, die für eine genossenschaftliche Gestaltung erforderlich sind. Aus dem genossenschaftlichen Gemeinschaftsbetrieb darf kein anonymer Großbetrieb werden. Aber wir sollten auch in der Gegenwart erkennen, daß das Leben in unseren Dörfern nur dann den Anforderungen der Zeit gewachsen sein kann, wenn die Menschen auch weiterhin Verantwortung für die Gemeinschaft auf sich nehmen.

Wir danken dem Raiffeisenverband Schleswig-Holstein und Hamburg e.V., Kiel, und der Raiffeisenbank Aukrug für die Bereitschaft, die Drucklegung der Schrift zu ermöglichen.

Bargfeld, im Mai 1978 Heinz-Wilhelm Fölster