Archiv:Gemeindevertretung Aukrug 11.6.1981

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Zeitungsartikel aus der Schleswig-Holsteinischen Landeszeitung vom Juni 1981

Zeitungsartikel

Zeitungsbericht in der Schleswig-Holsteinischen Landeszeitung über die Sitzung der Gemeindevertretung Aukrug am 11. Juni 1981 - Text: Holger Hauschildt

Sporthalle ist beschlossene Sache

Gemeindevertretung Aukrug wägte Nutzung mit Kosten ab

Aukrug (hau) Die von den meisten Aukrugern mit Interesse verfolgte Entwicklung der Planungen zum Bau einer Sporthalle hat auf der letzten Sitzung der Gemeindevertretung einen erfreulichen Höhepunkt erreicht. Nachdem sich alle Fraktionen und die zuständigen Ausschüsse sehr eingehend mit diesem Thema befaßt haben und insbesondere Bürgermeister Hans-August Jensen sich stark um eine für die Gemeinde tragbare Finanzierung eingesetzt hat, wurde einstimmig beschlossen, eine Halle in den Maßen 19 mal 42 Meter zu bauen.

Mit den notwendigen Nebenräumen, Außenanlagen und der erforderlichen Ausstattung wird nach Abzug aller Zuschüsse ein Betrag von 650 000 bis 800 000 DM im ungünstigsten Fall von der Gemeinde zu tragen sein. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Eitel Necker erklärte, daß eine zwar schwierige, aber doch sinnvolle Abwägung von sportlichen Belangen in Schule und Verein auf der einen und den Kosten auf der anderen Seite getroffen wurde.

Der SPD-Vorsitzende Reimer Reimers wies nochmals darauf hin, daß die Folgekosten immer wieder zu bedenken sind. Diese ca. 100 000 DM pro Jahr werden auch von den Benutzern der Halle mitgetragen werden müssen, was für den TSV Aukrug eventuell zu einer Beitragserhöhung führen wird, Da der große Nutzen der Halle jedoch vom größten Teil der Bevölkerung positiv gesehen wird, werden die Bürger dies wahrscheinlich auch einsichtig tragen.

Ein weiterer Tagesordnungspunkt, der bereits auf der letzten Versammlung zu Kontroversen geführt hatte, war der SPD-Antrag auf Senkung der Kindergartengebühren wegen verdoppelter Kreiszuschüsse.

Nach Beratungen im Sozialausschuß trug dessen Vorsitzender Heinrich Asmus einen anderen Beschlußvorschlag vor. Hiernach sollen die zu erwartenden steigenden Kosten durch die Zuschüsse aufgefangen werden, so daß in absehbarer Zeit keine neuen Gebührenerhöhungen ins Haus stehen, die Familien sollen durch den kostenlosen Besuch eines gleichzeitig im Kindergarten befindlichen zweiten und dritten Kindes entlastet werden und weiterhin von den Kosten für den Jahresausflug freigehalten werden. Ferner soll der Haushaltsansatz für Sachausgaben um 1000 DM erhöht werden. Insgesamt ergäbe sich so eine Ersparnis von etwa 6000 DM für die Eltern.

Der anschließend vorgetragene Kompromißvorschlag der SPD, der eine pauschale Senkung aller Gebühren um 10 DM vorsah, fand nicht die Zustimmung der Versammlung. Mit zehn Stimmen, vier Gegenstimmen und zwei Enthaltungen wurde der Vorschlag des Sozialausschusses angenommen.

Nicht zuletzt seit der Ortsbeiratssitzung in Bargfeld ist der Abriß eines alten Bauernhofes und der Neubau von fünf Reihenhäusen mit 28 Wohneinheiten im Ortskern von Bargfeld ein umstrittenes Thema. Heinrich Asmus begründete den Beschluß des Ortsbeirates, der den Neubau im Niedersachsenstil einem eventuell bald verfallenen "alten Spukhof in Bargfeld" vorzieht. In der weiteren Diskussion wurde insbesondere von Reimer Reimers (SPD) und dem Vorsitzenden des Bau- und Planungsausschusses Hermann Carstens (CDU) entgegnet, daß die Gemeindeentwicklung entgegen gefaßter Beschlüsse nicht auf die privaten Interessen des Verkäufers und des Bauunternehmers Rücksicht nehmen darf. Im Ortsbild von Bargfeld, das ein reines Mischbebauungsgebiet ist, würde ein Siedlungsbau in dieser Form, eine einschneidende Maßnahme sein, die sich nicht in die Umgebung einfügt. Außerdem seien bei den nur 180 Einwohnern des Ortsteils etwa 60 Neubürger eine noch nicht abzuschätzende Belastung.

Weil unter den Gemeindevertretern keine Einigung erzielt werden konnte, wurde die Angelegenheit an den Bau- und Planungsausschuß weitergeleitet.

Bürgermeister Jensen gab einige wichtige Gemeindeangelegenheiten bekannt. So soll in dieser Woche die Einweisung der beteiligten Firmen am Restausbau der Hauptstraße erfolgen; auf den Spielplätzen am Boxberg und den anderen Spielplätzen sollen Reparaturen durchgeführt werden; noch diesen Monat soll die Abnahme der Schmäkoppel-Erschließung erfolgen und Mängel an der Straße Böken-Bünzen sollen abgestellt werden. Zum bis zur Sitzung umstrittenen Thema "Bünzer Teich" teilte er mit, daß H. Reese, Sarlhusen, von seinem Vorpachtrecht Gebrauch gemacht hat.

Eine Anerkennung Aukrugs als Erholungsort ist noch in diesem Monat zu erwarten.

Die Gemeindevertretung faßte weiterhin mehrere Beschlüsse. In der Bünzer Feldmark sollen mit entsprechender Förderung zunächst drei Wirtschaftswege ausgebaut werden. Dem Bau eines Radweges von Böken nach Bünzen wurde zugestimmt. Für die Ortsentwässerung Homfeld und Bargfeld sollen Entwürfe erstellt werden.

Nach umfangreichen Beratungen und zahlreichen Änderungen der Pläne ist der Auslegungsbeschluß zum Bebauungsplan 11 - Lammhoe - bei einer Enthaltung gefaßt worden. Das Plangebiet liegt an der Hauptstraße in Richtung Nortorf gegenüber dem Gebiet Schmäkoppel und sieht etwa 30 Einfamilienhäuservor.

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