Archiv:Grusswort des Aukruger Bürgermeisters Jensen
Grußwort der Gemeinde Aukrug
Als nach der ersten Aukrug-Woche im Jahr 1972 der Gedanke auftauchte, daß man eine solche Veranstaltung in längeren oder kürzeren Abständen wiederholen sollte, da stellte sich die Frage nach einem besonderen geschichtlichen Anlaß.
Angeregt durch das historische Datum der ersten urkundlichen Erwähnung eines Einwohners aus Innien, das Georg Reimer in seinem Buch „Die Geschichte des Aukrugs" eigentlich nur beiläufig beschreibt, war mir aufgefallen, daß diese Erwähnung im Jahr 1128 für das Jahr 1978 den runden Zeitabschnitt von 850 Jahren darstellte. Damit war die Idee zur 850-Jahrfeier geboren .
Daso de Ennige, der erste urkundlich erwähnte Einwohner Inniens, war ein Königsmörder, der den Wendenkönig Zwentepolch, aus was für Gründen auch immer, umgebracht hat. Die Geschichte des Aukrugs begann also mit einem Fürstenmord. Trotzdem soll uns dieses Datum Anlaß sein, unsere Gemeinde und ihre Bürger in einer Vielzahl von Veranstaltungen zur Selbstdarstellung anzuregen. Es trifft sich, daß noch ein weiterer runder Zeitabschnitt in diesem Jahr zu einer Rückbesinnung aber auch zu Gedanken auf die Zukunft Anregung gibt.
Ich meine damit die zehnjährige Wiederkehr jenes 2. Juli 1968, an dem der Aukrug-Vertrag durch den damaligen Innenminister Dr. Schlegelberger an einem unvergeßlich schönen Sommertag in feierlicher Form im Namen der Landesregierung Schleswig-Holstein ratifiziert wurde.
Diesem Vertrag aus dem Jahr 1968 verdankt die Gemeinde Aukrug ihr Entstehen. Wir selber, die wir seitdem in der Gemeinde politische Verantwortung tragen, aber auch die Bürger werden sich an diesem Tage fragen, ob dieser Aukrug-Vertrag für die Entwicklung der Gemeinde von Bedeutung gewesen ist und Vorteile für alle gebracht hat oder nicht. Ich meine: Ja! Auch in unserer schnellebigen Zeit sollte man nicht alles so schnell vergessen. Wir sollten daran denken, was in den vergangenen acht Jahren hier in der Gemeinde an Einrichtungen für die Bürger entstanden ist und welche wirtschaftliche Bedeutung diese Einrichtungen inzwischen für alle bekommen haben. Dabei meine ich nicht nur die zur Versorgung der Bürger neu entstandenen Anlagen, sondern auch die durch vielfache Maßnahmen geförderten kulturellen Einrichtungen.
Sie tragen in erster Linie dazu bei, daß hier in der Gemeinde soviel Gemeinsinn lebt, der sich immer wieder erneuert und der allgemeinen Entwicklung unseres Ortes ständig neue Impulse gibt. Wie wäre es sonst zu erklären, daß durch die Neubaugebiete in der Gemeinde in wenigen Jahren die Zahl der Einwohner um die 3.500 betragen wird?
Ich meine, daß wir alle uns über das Erreichte freuen können. Ich grüsse alle Mitbürger und die vielen Besucher der Festwoche, denen ich hiermit ein herzliches Willkommen zurufen möchte. Mögen auch Sie sich in der Gemeinde Aukrug wohlfühlen.
Jensen, Bürgermeister