Archiv:Tagebuch von der Imkerschule

Aus Aukrug Geschichte Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wohnhaus von Gustav Dathe in der Eystruper Strubenstraße, Bildquelle: Heimatverein Eystrup Grafschaft Hoya e.V.
Das ehemalige Dathe Haus in Eystrup kurz nach der Sanierung, Bildquelle: Heimatverein Eystrup Grafschaft Hoya e.V.
Titelseite des Tagebuches
Rudolph Dathe, Bildquelle: Heimatverein Eystrup Grafschaft Hoya e.V.
Lehrvertrag der Imkerei Dathe in Eystrup für Johannes Reimers von 1901
Sein Ausbildungszeugnis von 1902

Tagebuch von der Imkerschule (15. April - 15. Oktober 1902) zu Eystrup (Hannover) für Johannes Reimers[1]

Vom 15. April - 1. Mai nicht genau angeführt

Kastenvölker in Transportkisten umgesiedelt. Auf Gandesbergen die Kasten gereinigt und Honigwaben zugehängt. Korbvölker ausgesucht, verpackt und versandt. Gasche (?) auf die neuen Vorsatzkasten genagelt. Abends gefüttert und nächsten Morgen die Teller wieder weggenommen und die Bänke gereinigt. Am 20. April nach Büken zur Versammlung gewesen, Vortrag von Herrn Disselhorst, von der Praxziß, für die Praxziß, wobei er über die holsteinischen Imker sehr gemein sprach. Am 27. April nach Brakel gewesen, 110 km zurückgelegt.

Monat Mai

  1. Mai: Zucker gekocht, Kasten gestrichen, Bänke gereinigt, Masse Stiche bekommen. 3/5 Pfund Zucker 2/5 Pfund Wasser.
  2. Mai: Kasten gestrichen. Abends gefüttert.
  3. Mai: Kunstwabenplatten gemacht. Abends todtmüde.
  4. Mai: Bänke gereinigt. 2 Briefe geschrieben. Meier radfahren gelernt.
  5. Mai: Kasten gestrichen Glasthüren eingesetzt. In Gandesbergen gefüttert.
  6. Mai: Kunstwaben gemacht. Bienen zur Bahn gefahren.
  7. Mai: Bänke gereinigt. Versandstöcke von Gandesbergen geholt, daselbst gefüttert.
  8. Mai: Himmelfahrt Bänke gereinigt. Karten geschrieben.
  9. Mai: Zucker gekocht Kunstwaben geschnitten. In Gandesbergen gefüttert.
  10. Mai: Kunstwaben gewalzt. Brief nach Brackel geschrieben.
  11. Mai: Sonntag. Besuch aus Oyten, nach Gandesbergen gewesen.
  12. Mai: 15 Körbe verpackt. 6fach vom Bienenschauer abgebrochen. Körbe gefüttert.
  13. Mai: Steine abgeputzt. Honigtrenner gereinigt. Fenster eingesetzt. Bänke gereinigt.
  14. Mai: Hühnerstall eingefriedigt. Fenster eingesetzt. Gandesbergen revidiert. Körbe gefüttert.
  15. Mai: Auf Gandesbergen revidiert. Wabenschrank geordnet. Kasten geordnet. In Gandesbergen gefüttert.
  16. Mai: Kasten geordnet.
  17. Mai: Kasten geordnet, Körbe gefüttert.
  18. Mai: Bänke gereinigt, zur Kirche gewesen, Gandesbergen gefüttert.
  19. Mai: Pfingsttag. 2. Brief geschrieben, spazieren gegangen.
  20. Mai: Kunstwaben gewalzt. Körbe gefüttert.
  21. Mai: Gandesbergen Honigwaben eingehängt. Andere Honigarme wurden gefüttert oder eine Wabe zugefügt. Bei warmem Wetter werden schwache Völker verstärkt. Bis jetzt immer kaltes regnerisches Wetter. Auf Weiselrichtigkeit untersucht. Schwache Korbvölker abgetrommelt und auf starken Bau mit vieler Brut gejagt und das starke Volk auf den schwachen Bau mit weniger Brut gejagt, so werden die Völker gleich. Ableger Nr. 149 waren zwei junge Königinnen ausgelaufen.Eine von diesen wurde mit einer Brutwabe und dem Volke drauf in einen leeren Kasten gehängt, dazu eine leere Wabe. Das Flugloch bis zum Abend zugelassen. Mit der anderen wurde es ebenso gemacht. Die alte Königin wurde in einen Käifg gethan und erhielt mit ihren noch übrigen Brutwaben wieder den alten Platz Ale drei müssen aber scharf beobachtet werden. In Gandesbergen und die Körbe gefüttert.
  22. Mai: Kunstwaben gewalzt und geschnitten. Körbe gefüttert.
  23. Mai: Kunstwaben geschnitten. Bienenhaus gerichtet. Körbe gefüttert.
  24. Mai: Bänke gereinigt. Kunstwaben geschnitten. Körbe gefüttert.
  25. Mai: Nach Oyten gewesen. Etelsen Fahnenweihe. Auf dem Rückwege von da mit dem Zuge gefahren.
  26. Mai: Wanderkasten nach Gandesbergen gebracht, von da 80 Besetzte wieder mit nach Eystrup genommen. Von Ruhrflecken gereinigt. Honigwaben eingehängt.
  27. Mai: Teller weggenohmen. Kasten geordnet und aufgestellt. Die Neuen in Gandesbergen 2. Kasten in Versandkisten umgesiedelt. 3 Körbe abgetrommelt, mit dem einen weisellosen einen schwachen verstärkt. Die beiden anderen nur umgejagt. Körbe gefüttert. Die beiden Stubenvölker gleichgemacht. Dem Einen eine Brutwabe genommen, eine Leere wieder eingefügt. Die Brutwabe dem anderen nebst zwei Leeren hinzugefügt. Beide sitzen jetzt auf zehn Waben, auf 6 überwintert.
  28. Mai: Bänke gereinigt. Hier in Eystrup den Kasten Honig — und leere Waben eingehängt. In Gandesbergen ebenso. Der Ableger vom 21. Mai war weisellos, er hatte 2 Weiselzellen angesetzt und muss nach acht Tagen untersucht werden. Starkes Gewitter.
  29. Mai: Bänke gereinigt. Kästen in Eystrup leere Waben zugefügt. Starken Völkern werden Brutwaben aus dem Brutnest entnommen, Leere dazwischen gehängt, damit diese von der Königin bestiftet werden und dann die Brutwaben zuletzt eingehängt. Kunstwaben geschnitten. Körbe gefüttert.
  30. Mai: 1/2 6 hoch. Bänke gereinigt. Kasten in Eystrup leere - und Honigwaben zugehängt. Kunstwaben geschnitten. In Gandesbergen ebenso in einem Kasten war eine alte unbrauchbare Königin, dieselbe getödtet, dann dem Volke ein Stübchen = Brutwabe zugehängt, (das Stübchen aber herausgenommen) aus der offenen Brut sie sich dann bald eine junge Königin ziehen , nur, die Bienen geben der Brut anstatt gewöhnlich verdautem Futterbrei jetzt königliches Futter, so ist in 12 - 16 Tg. die Königin da. Den Kasten in Eystrup Futter - oder Schebenhonig — Waben zum reinigen gegeben. Körbe gefüttert. Waben ausgeflickt. Herr Dathe erzählte uns: In den Kasten 200 hätte er einen kleinen Nachschwarm von ca. 200 Bienen am 30. Mai 1901 gethan. Dann aus 180, 9 Brutwaben dazu, weil Letzterer Schwarmgedanken hatte. Nun aber behielt er die Schwarmgedanken noch, deshalb hätte er die 9 Brutwaben in den Honigraum gehängt und die Schwarmgedanken waren dahin, unten natürlich 9 Leere wieder eingehängt. Aus diesen beiden Kasten hat er zum Herbst a Kasten 20 Pfund und 10 Pfund Scheibenhonig geerntet. Soweit kann man's bei den Körben nicht bringen. Morgens 7°C Nachmittags 24° C. Ein Gewitter naht heran.
  31. Mai: Bänke gereinigt. Futterstifte vor die Fluglöcher gesteckt. Honigkammer geordnet, das Bienenhaus mit Ziegeln gedeckt. Zwei weisellose Korbvölker abgetrommelt, zwei Andere damit verstärkt. Körbe gefüttert. Sehr warm.

Monat Juni

  1. Juni. Sonntag. Auf der Verdener Dommweih gewesen. Sie dauert von Sonntag bis Freitag. In den Dom sind wir hinein gewesen, derselbe ist von Kaiser Karl dem Großen erbaut worden.
  2. Juni. Honigkammer geordnet. Um 3 Uhr mit Frau Dathe nach Büken Hoyer gewesen. Herr Troun hatte heute 7 Schwärme bekommen.
  3. Juni. Auf Gandesbergen den Kasten Waben ins Breutnest gehängt, um das Schwärmen zu verhindern. Kasten 115 saß auf 15 Waben, er hatte die Schwarmgedanken, die er vor sechs Tagen hatte, behalten, deshalb entnahmen wir ihm die Bruewaben, mit allden Weiselzellen und machten den Ableger in den Kasten No 112. Nun muß dieser aber öfter nachgesehen werden, wegen der jungen Königinnen. Körbe gefüttert.
  4. Juni. Waben eingehängt. Körbe geflickt, mit Kuhdung beschmiert und gefüttert.
  5. Juni. Mit einem Paket nach Verden gewesen. In die Kasten Waben eingehängt. Laube fertig gemacht.
  6. Juni. Kunstwaben eingeklebt. Abstandstifte eingeschlagen.
  7. Juni. Abstandstifte eingeschlagen. Kasten und Körbe gefüttert.
  8. Juni, Sonntag. In Gandesbergen 3 Ableger gemacht. Aus einem Honigraum mit 5 Brutwaben, nahmen wir 3 und hängten sie einzeln in die Bruträume 3 neuer Kasten. Dann nahmen wir aus einem anderen 3 ... kalte Weiselzellen und fügten mit ein, in die 3 Brutwaben, Brief nach H. Banbe geschrieben.
  9. Juni. 12 Körbe abgetrommelt. D. h. die Vorschwärme heruntergeholt, weil sie bei solch schlechten Wetter von selbst nicht kommen. Hat man nach 10 - 15 Minuten das Volk heraus getrommelt, so sucht man nach der Königin; hat man sie gefunden, so deckt man ein Korbtuch über den Trommelkorb und stellt in bis Abends an die Seite, dann stößt man sie auf den betreffenden Korb oder Kasten. Wenn man mit dem Abtrommeln fertig ist, so schlägt man die letzten Bienen heraus und bringt den Mutterstock, nachdem man die Königin gefunden hat, auf den alten Stand, wo bislang ein anderer gestanden. Den Kasten Waben ins Brutnest gehängt. Einem Weisellosen Wabe mit offener zugehängt, das Stäbchen (Stübchen) aus der Wabe genommen, damit die Bienen da die Zellenansetzen können, dann bekam er am Abend ein weiselloses Volk zu und dann ein futter Stampfhonig. Kann man beim Abtrommeln die Königin nicht finden, so stellt man den Korb auf ein glettes Brett, ist die Königin da, so liegt bald ein Ei auf dem Brett.
  10. Juni. Rähmchen genagelt. 8 Schwärme abgetrommelt. 7 ( ) gleich mit der Königin, den achten weillosen wieder auf den Mutterkorb gestoßen. Die Sieben nach Gandesbergen in die neuen Kasten gebracht. Den Körben das Drohnenwachs weggeschnitten. Körbe und Kasten gefüttert. 1/2 10 Uhr Feierabend.
  11. Juni. Scheibenhonigwaben gereinigt. Mobilk... gestrichen. 8 Schwärme abgetrommelt und nach Gandesbergen in die neuen Kasten gebracht. Körbe und Kasten gefüttert. Drohnenwachs weggeschnitten. Feierabend 9 Uhr.
  12. Juni. Rähmchen genagelt. 8 Schwärme abgetrommelt, nach Gandesbergen in die Kasten gebracht.
  13. Juni. 8 Schwärme abgetrommelt u. in Gandesbergen in die Kasten gethan. 1 Schwarm bekommen. Sämmtliche Körbe in Kasten gefüttert.
  14. Juni. Teller unterraus genommen. Kunstwaben gemacht. 8 Schwärme abgetrommelt. Die letzten Schwärme in den Kasten gefüttert und Körbe.
  15. Juni. Sonntag. Körbe zum Abtrommeln ausgesucht. Einige Kasten revidiert. Zum Schützenfest gewesen fein amüsiert.
  16. Juni. Kunstwabenplatten gewalzt.9 Schwärme abgetrommelt u. nach Gandesbergen gebracht.
  17. Juni. In Gandesbergen den Kasten Waben eingefügt um das Schwärmen zu verhindern. Kunstwaben eingelötet.
  18. Juni. In Gandesbergen den Kasten Waben eingefügt. Einen Nachschwarm bekommen. Waben angelötet, den Nachschwarm in ein Bienensieb gethan und gesiebt, die 4 Königinnen mit je einer Handvoll Bienen in die Weiselzucht gethan. Vorher zwei Waben und einen Napf voll Honig hinein, dann so lange eingesperrt bis sie ruhig sind.
  19. Juni. Wachs eingeschmolzen. Ein Kasten hatte 18 bedeckelte Weiselzellen. (Wir hatten eine Brutwabe in diesen weisellosen Kasten gethan.) Diese Zellen nahmen wir heraus und fügten sie in ein Zellenrähmchen. Wenn nun ein Nachschwarm kommt, thun wir ihn getheilt in die Weiselzucht und geben ihm, wenn nicht genug Königinnen vorhanden sind, von diesem Zellenrähmchen eine Zelle oder eine junge Königin. Kasten gefüttert.
  20. Juni. Teller unterrausgenommen und Bienen zurückgebracht und Schieber geschlossen. Betten rausgetragen. Kunstwaben angelötet. 3 Nachschwärme eingefangen. Sie hatten 12 Königinnen. Des Abends thaten wir die Königinnen mit je einer Handvoll Bienen in 12 Weiselzuchtkästchen. Einem Bienenkorbe für das ausgeschnittene Drohnenwachs 3 Kunstwaben eingeflickt.
  21. Juni. Morgens um 6 Uhr schon 1000 Steine abgeladen. Die Weiselkästchen geordnet. Körbe für Nachschwärme zurecht gemacht. 2 Vor - und 3 Nachschwärme bekommen. Die Nachschwärme in die Weiselzucht gethan und die Vorschwärme in ...... , die Körbe gefüttert.
  22. Juni. Sonntag. 2 Nachschwärme in die Weiselzucht gethan. Brief nach Hause geschrieben.
  23. Juni. Körbe zurecht gemacht und Nachschwärme hineingethan.
  24. Juni. Honigräume der Kasten nachgesehen. 14 junge Königinnen gefunden. Teller unterraus genommen.
  25. Juni. Körbe zurecht gemacht u. Nachschwärme hineingethan.
  26. Juni. Körbe zurecht gemacht. 10 Nachschwärme eingefangen und Körbe damit besetzt. Nach Brüken zur Tierschau gewesen.
  27. Juni. In die letzten Körbe Richtwachs eingeklebt und mit Kuhdung beschmiert. Die letzten 6 Vorschwärme abgetrommelt und verschickt. 17 Nachschwärme bekommen. 11 Körbe damit besetzt. 1/2 10 U. f.
  28. Juni. Den Kasten die Brutwaben zurückgezogen und die Kunstwaben dazwischen gehängt. Ein Korb, von dem der Vorschwarm herunter ist, schwärmt gewöhnlich innerhalb 14 — 21 Tagen, nachdem nicht mehr.
  29. Juni. Sonntag. Den ganzen Tag Kunstwaben angelötet, Nachschwärme eingefangen und sie Abends untergebracht.
  30. Juni. Kunstwaben angelötet, selbige nach Gandesbergen gebracht. Nachschwärme eingefangen und sie Abends zur Verstärkung der Nachschwärme od. schwacher Mutterstöcke benutzt.

Monat Juli

Wanderbienenstand in der Lüneburger Heide, Bild aus Seite 477 in "Die Gartenlaube", 1897.
Dathes Bienenstand in Gandesbergen, Bildquelle: Heimatverein Eystrup Grafschaft Hoya e.V.
Teil der Bienenzuchtanlage in Eystrup 1891, Bildquelle: Heimatverein Eystrup Grafschaft Hoya e.V.
Johannes belegte im Juli Unterrichtskurse in der Bienenzucht und erhielt dafür eine Teilnehmerurkunde
  1. Juli. Kunstwabenplatten gemacht und aufgeräumt.
  2. Juli. Kunstwaben gewalzt und geschnitten. Vortrag, über den Umgang mit Bienen. Am Tage lieben die Bienen helle glatte Kleidung, in der Nacht dagegen die dunkle Kleidung. Wenn man einen Korb herum nimmt, so muss man ihn stets so halten, dass die Waben senkrecht stehen. Dann musß man immer leise sein und gemütlich dabei bleiben, den Rauch zur rechten Zeit und an die richtige Stelle im richtigen Maße geben. Die Bienen haben vielerlei Nutzen. Sie tragen Honig und bereiten den Wachs. Sie befruchten die Blüthen, indem sie den Blüthenstaub von einer Blüthe mit zur anderen nehmen.
  3. Juli. Kunstwaben gewalzt und geschnitten. 1 Schwarm bekommen. Vortrag über Arten der Bienen und deren Vermehrung. Unsere Bienen nennen wir Heid (?)bienen, dann die deutsche (Holstein) Krainer (?), Italiener, Kaukasische, Zyprische, Ägyptische, Afrikanische, die Indische (Apis ....., Ceylon) Malibonnen (Melibonnen?) und Trigonen, sind stachellose Bienen. Es gibt 200 Arten von Bienen. Die Italienische ist die mutigste, raubt sehr gern und lässt sich nicht berauben. Sie nimmt keine Flugbienen an, wird deshalb sehr leicht volksschwach. Fräulein Pollins hat die Italienische Biene hier eingeführt, sie wohnt in Lüneburg. Mit der Italienischen Biene. Mit Einführung der italienischen Biene sind viele irre Anschauungen gelichtet z. B. das Alter der Bienen und das der Königin, und wie lange die Brut offen und wie lange sie bedeckelt ist. Die Bienen werden in drei Arten, aber nur 2 Geschlechter geteilt. Die Königin und die Arbeiter sind weiblichen Geschlechts und die Drohnen männlichen. Die Königin hat volkommene und die Arbeiter unvollkommene Geschlechtsorgane. Beide stammen von einem Ei. Soll eine Königin erbrütet werden, so bekommt die Made nur mehr und besseres Futter. Die Königin kann aus einer Bienenzelle od. einer Königinzelle erbrütet werden. Wir unterscheiden: Heftzellen, Übergangszellen, und Verbindungszellen. Dann Weiselzellen, Drohnenzellen, Arbeiterzellen, und Nachschaffungszellen. Die Eier gebrauchen eine Brutwärme von 28 — 32° Wärme. Das Ei liegt 3 Tage in der Zelle, das Füttern thun die jungen Bienen, die vor 14 Tagen nicht ausfliegen. (Ammen) Diese füttern die Königin auch. Vor dem Bedeckelungstag bekommt die Brut soviel Futter, dass sie die letzte Zeit genug haben. Die Königin braucht zur Entwicklung 16 Tg. Die Arbeiter 21 Tg. Die Drohnen 24 Tg. Die Königin ist 3 Tg. Ei, 5 - 6 Tg Made, 7 - 8 Tg Nymphe. Die Arbeiter 3 Tg. Ei,7 Tg Made, 11 Tg Nymphe. Die Drohnen 3 Tg. Ei, 6 Tg Made, 15 Tg Nymphe. Die Königin kann an einem Tage 2000 Eier legen, die schwerer sind wie ihr eigenes Körpergewicht. (Legemaschine).
  4. Juli. 13 Nachschwärme eingefangen. Nach Büken gewesen, Kirche besichtigt, den Namen ins Kirchenbuch eingetragen. In der Nacht um 12 Uhr nach Hause, in der Marsch verirrt. Vortrag über: Sprache und Sinne der Bienen. Die ausgelaufene Königin thütet und die in den Zellen zurückgehaltene quackt. Im Flugloch sind stets Wachen. Die Bienen haben 5 Augen: 2 Netzaugen und 3 Stirnaugen. Die Netzaugen zerfallen wieder in je 300 kleine Zellaugen. Die Gehörssinne liegen in den Fühlern. Die Biene gehört zu den Hautflüglern, Milibohnen und Trigonnen und Hummeln tragen auch Honig. 200 Arten gibt es noch mehr, von Bienen die auch Honig tragen dass die Bienen die Zellen sechseckig bauen, kommt von ihrem angeborenen Instinckt. Durch die Wahlzucht ist die Heidbiene entstanden.
  5. Juli. Die Entwicklung der Bienen im Frühjahr. Der Brutanschlag der Bienen ist verschieden. Einige Königinnen fangen schon im Januar an zu brüten, gewöhnlich aber erst im Februar. Dann schreitet die Brut mit der Witterung vor. Das Brutnest beginnt in der Mitte des Bienensitzes, recht dicht am Flugloch, Zur Bereitung des Brutfutters braucht die Biene viel Wasser. Es ist von großem Vorteil, wenn die Bienen Buchweizenhonig haben, wenn nicht, so muß man die Bienen tränken. Sobald es warm wird, kann man mit der Spekulatiffütterung beginnen (Pollenreicher Honig) 1/2 Pfund Zucker ist gleichwertig mit einem Pfund Honig. Mit frisch ge............ Zucker füttert man im Frühjahr am besten. Um Faulbrut zu verhüten, thut man gut, wenn man mit Kreolin auf dem Stande arbeitet und solches kann man auch zum Futter setzen. Auf 10 Liter 1/10 Liter, das ist das sicherste Mittel gegen Faulbrut. Das Sandlaufen oder die Maikrankheit. Die Ruhr ist eigentlich keine Krankheit, sie entsteht meistens durch Beunruhigung, Wasser — oder Luftnot. Um bei der Spekulatiffütterung das Räubern zu verhindern, thut man gut, wenn man mit Mehl füttert, das brauchen sie auch zum Brutanschlag. (Gebeuteltes Roggenmehl.)
  6. Juli. Sonntag. Geschrieben. Nach Drügger gewesen.
  7. Juli. Kunstwaben geschnitten. Vortrag: Weisellosigkeit und deren Heilung und verschiedenartige Drohnenbrütigkeit. Hat ein Volk eine befruchtete Königin verloren, so ist es halb weisellos.(wh) Sie können sich aus der offenen Bienenbrut noch immer Junge Königinnen nachziehen. Das thun sie nur aus 4 -6 tägigen Bienenmaden. Das sind Nachschaffungszellen, die anderen nennt man Schwarmzellen. Nehmen die Bienen nun eine zu alte Made, so kann die Königin leicht etwas klein und verkrüppelt werden. Zweite Art von Weillosigkeit. Hat ein Volk eine junge Königin und diese auf dem Befruchtungsausflug verloren geht, so ist das Volk ganz weisellos, denn die Bienen können sich dann keine Königin mehr ziehen. Weisellos drohnenbrütig ist ein Volk, wenn keine Königin mehr vorhanden ist und einige Bienen Eier legen, daraus kommen aber, weil die Bienen keine Samentasche haben und des wegen die Eier nicht befruchtet werden können nur Drohnen. Die Eier werden aber nur in Weisel — oder Drohnenzellen gelegt. Steht viele Drohnen — und Bienenbrut durcheinander, so nennt man das Buckelbrut, das liegt dann an der Königin, sie ist dann altersschwach oder hat Fehler. Legt die Königin aber nur Drohneneier, so ist das Volk drohnenbrütig. Die Königin ist in der Jugend nicht befruchtet worden. Die Brunst der Königin dauert im Winter 6 Wochen und im Sommer 4 Wochen und am 4. Tage nach der Geburt kann sie schon befruchtet werden, dann tritt sie schon nach 48 Stunden in die Eiablage. (drohnenbrütig ist jungfräuliche Erzeugung oder Parteturgenisis) Ist ein Volk Buckelbrütig, so ziehen sich die Bienen aus Bienenmaden eine junge Königin und die Alte bekommt das Gnadenbrot, so kommt es vor daß zwei Eierlegende Königinnen im Stock sind. Wenn man einem drohnenbrütigen Volk helfen will, so muß man schon eine ziemlich alte befruchtete Königin zusetzen. Weisellosen Völkern kann man helfen durch 1. Eine befruchtete Königin zusetzen 2. Eine unbefruchtete Königin zusetzen, 3. Die Weiselzellen in die Waben fügen 4. Eine Wabe mit unbedeckelter Bienbrut zufügen 5. Umjagen der Völker.
  8. Juli. Kunstwaben geschnitten. Vortrag über Räuberei und deren Vorbeugung. Sie entsteht hauptsächlich bei schlechter Tracht und schwachen Völkern. Meistens verteidigen die Bienen sich aber, hauptsächlich die Italiener, die Wachen im Flugloch kennen den Räuberton schon ganz genau. Die Räuberei beginnt mit Näscherei. Das sicherste Mittel dagegen ist, das Flugloch verengen und Drahtblenden davor machen. Die Räuberei ist am meisten während der Rübsenblüthe und an den ersten Ausflugtagen. Dann kann man mit Mehlfütterung beginnen. Wenn eine Biene von der anderen in den Hinterleib gestochen wird stirbt sie, wenn aber eine in den Brustkorb gestochen wird sterben beide.
  9. Juli. Rähmchen genagelt. Vortrag, über Schwärmen, Bei den Kasten nennt man die Kunstschwärme Fegling od. Ableger, bei den Körben Triebling. Sobald ein Volk Weiselzellen ansetzt, hat es Schwarmgedanken und hört mit dem Bauen auf, lässt auch im Honigtragen nach. Naturschwärme unterscheidet man in: Vorschwärme, Nachschwärme. Mit Ersteren zieht stehts die alte Königin. Wird aber der Vorschwarm wegen der schlechten Witterung zurückgehalten und die junge Königin läuft inzwischen aus, so sticht die junge die Alte ab, und bald kommt doch der Vorschwarm mit der jungen Königin, solchen Schwarm nennt man Singerschwarm. Von dem Vorschwarm kommt der Heidschwarm und von dem Heidschwarm der Jungfernschwarm. Die Alten nennt man Mutterstöcke und wenn der der Heidschwarm schwärmt nennt man den Schwärmer. Ableger macht man auf dreierlei Art: 1. Mit einer jungen Königin. 2. Kann man eine Königinzelle in die Ablegerwabe einfügen. 3. Mit offener Bienbrut.
  10. Juli. Rähmchen genagelt. Vortrag Wie lässt sich die Bienenhaltung am vorteilhaftesten betreiben, und Behandlung der Bienen im Dahtekasten. Mit der Einwinterung beginnt das Bienenjahr, Mitte September. Von den Dahtekasten gibt es dreierlei Art 1. Mittelständer mit hohem Honigraum. 2. Mittelständer mit niedrigem Honigraum. 3. Lagerstöcke. Bei der Einwinterung wird der Honigraum geleert. Der Brutraum wird erst geleert, dann reinigt man den Boden und die Seitenwände. Beim hineinhängen der Waben muss man jede tagzieren. Eine Volle wiegt 5 Pfund 15 Pfund Honig ist für die Einwinterung genug, daran haben 3 - 5 Pfund Bienen Wintervorrat. Eine Wabe die dicht belagert ist hat ein halbes Pfund Bienen. Ein gewöhnliches Volk kann man auf 6 Waben durchwintern. Man muss aber eine Wabe lieber zu hoch tagzieren als zu niedrig. Belagert nach einiger Zeit ein Volk die Waben nicht, so nimmt man demselben noch eine Wabe wieder weg. Hat ein Volk nicht Honig genug, so füttert man es mit Zucker auf. Das Auffüttern muß möglichst rasch geschehen. Zum Auffüttern hat man besondere Teller, in denen grade 1 Kilogramm hineingeht. So viele Kilogramm man noch hinein füttern muß, so viele Teller nimmt man und setzt sie übereinander, damit die Bienen dazwischen können, schiebt man ein Stäbchen dazwischen. Vor dem 15. Oktober muß das Auffüttern beendigt sein. Nach dem Auffüttern kommt das Tränken. Die erste Tränkung findet im November statt. Die 2. Ende Dezember oder Anfang Januar. Die 3. im März. Hinten an im Brutraum hängt man das leere Tränkrähmchen legt ein Stäbchen hinein und stellt auf dieses Stäbchen das Tränkbrettchen mit der Flasche drauf. Wird die hinterste Wabe nicht gut belagert, so nimmt man sie weg und hängt sie in den Honigraum, bis zum nächsten Frühjahr, damit unten die Tränke stets warm bleibt. Hinten an das Tränkrähmchen schiebt man die Filzplatte mit ein Stück Papier dahinter, die Glasthür kann man ganz wegnehmen. Über dem Brutraum legt man ebenfalls eine Filzplatte oder eine Strohmatte. Vergangenen Winter hat ein von Herrn Dahtes Völkern 2 Liter Wasser verbraucht. Wenn ein Volk viel Buchweizenhonig hat, so braucht man nicht zu tränken, weil der viel Wassergehalt hat. Haben die Bienen ihren ersten Reinigungsausflug gehalten, dann reinigt man den Boden und sieht nach, ob auch Königzellendeckel oder tote Königin drunter liegen. Die 2. Revision nimmt man vor, wenn die Bienen den ersten Blütenstaub tragen, dann wird die Tränkevorrichtung herrausgenommen. Ist es dem Volk dann zu enge, so muß man nötigenfalls Honigwaben oder leere zufügen. Ist der Brutraum zu voll, so legt man zwischen beiden Räumen ein Sperrgitter und hängt 3 od 4 -5 nach Oben und unten leere Waben dazwischen. Die in den Honigraum gehängten Waben müssen nach 10 Tagenuntersucht werden, ob auch Weiselzellen dasind. Bei gutem Wetter vermehren sich die Bienen so stark, das man allle 8 Tage wohl Brutwaben nach Oben hängen kann und in 2mal muss der Honigraum dann voll sein. (Ende Mai, Anfang Juni). Wenn die Stöcke so weit sind, werden dann Ableger gemacht, denn ist es gut wenn man Königinnenzucht treibt. Hat ein Volk dann schon Schwarmgedanken, so muß man ihm sämtliche Brutwaben nehmen und in einen anderen Kasten hängen. Dann kann man gleich eine befruchtete Köniign zusetzen. Ableger muß man gleich so viele Brutwaben zusammenbringen, dass der Brutraum voll wird. Man darf noch kein Volk schwächen, wenn es noch nicht auf 20 Waben sitzt. So muß man immer zur rechten Zeit aufpassen, dass keine Schwarmgedanken kommen. Monat Juni und Juli muß man immer Waben zufügen. Nach der Vermehrung kommt die Honigernte. Die Honigraumwaben liefern den Schleuderhonig. Zur Zeit der Heide nimmt man die Honigraumwaben heraus und schleudert sie. Für diese fügt man dann Scheibenhonigwaben hinein. Erst ein Stabrähmchen, dann ein Schied usw. Ist ein Volk stark, so macht man gleich den ganzen Honigraum voll, es gehen 8 Waben und 6 Schiede hinein. Im Brutraum nimmt man 4, die leersten Waben heraus, wenn noch etwas Brut drin ist hängt man sie in einen schwachen oder solange bis die Brut ausgelaufen ist in den Honigraum. Haben die Bienen gute Tracht in der Heide, so hängt man bald noch 3 Scheibenhonigwaben in den Brutraum zu hinein, dass dieser wieder gefüllt ist. Bevor man aber das thut, kann man die Bienen schon auffüttern zum Winter, man gibt sie nämlich so viel Zucker, dass sie die 6 Waben unten volltragen, und den Heidhonig sämtlich zum Scheibenhonig verwenden müssen. Das Wandern mit den Dahtekasten ist sehr einfach, um so mehr bei den neu Konstruierten mit dem Wandervorsatz, bei diesen hat man nur vier Nägel vor die Glasthüre zu schlagen und die Gaschethür (?) vor den Vorsatz zu setzen. Bei dem alten Modell muß man auch erst die Glasthür vernageln, die vier Glasthürschieber öffnen, auf die Schelansitthür (?) müssen alle vier Wirbel gebogen werden und die Lüfttung muß herausgenommen werden und Abends muß man das Flugloch schließen.
  11. Juli. Freitag. Korb geflochten. Vortrag: Wie verbindet man am besten Mobilzucht mit Stabilzucht. Partenurgenesis = Jungfräuliche Erzeugung. Die Dickelsche Lehre. Dickel bestreitet die jungfräuliche Erzeugung. Hängt man in einen weisellosen Kasten junge Bienenbrut, so ziehen sich die Bienen wohl aus der Bienenbrut Bienen und Königinnen (Nachschaffungszellen) aber keine Drohnen. Hieraus ergibt sich, was die Professoren Siebold und Leukard gefunden haben, nämlich: Die Königin gibt den Drohneneiern keine Samenfädchen mit, sondern nur den Bienen — und Königinneneiern, weil aber die Bienen keine, oder nur eine verkümmerte Samentasche haben und deshalb nicht befruchtet werden können, so legen sie unbefruchtete Eiern. Dickel sagt: Das haben die Bienen in ihrer Gewalt, wollen sie eine Königin ziehen, so belecken sie nur die Eier und haben weisellose Bienen keine Drohnen, so erhöhen sie die Deckel, diese nennt Dickel Stacheldrohnen, sind aber nur gewöhnliche Bienen. Dickel wohnt in Darmstadt. Dr. Dzierzon hat durch die Einführung der der italienischen Bienen das Alter der Bienen festgestellt. Die Koryfäen der deutschen Bienenzüchter sind: Dr. Dzierzon, Pfarrer, August, Freiherr von Berlepsch, Professoren: Rudolph Beuckardt und Ernst v. Siebold. Pastor: Georg Kleine. Will man Reinzucht treiben, so muss man das betreffende Volk einsperren, bis die Drohnen der anderen Völker nicht mehr fliegen, denn macht man den Korb oder Kasten auf, die Königin fliegt auf Befruchtung aus und die Drohnen spielen vor und fliegen mit. Wahlzucht. Man nimmt der betreffenden Rasse eien wabe mit offener Brut und hängt diese einem weisellosen Volke zu am besten einem Nachschwarm, dieses Volk zieht dann viele Weiselzellen. Nach dem neunten Tage nimmt man die Zellen weg und fügt sie in weisellose Stöcke oder erst in Weiselzuchtkästchen.
  12. Juli. An den Kasten gearbeitet. Ausflug nach Nordholz gemacht.
  13. Juli. Sonntag. Zur Versammlung nach Rosenbrock gewesen. Vortrag von Herrn Dathe über Bienenkrankheiten und Bienenfeinde.
  14. Juli. Waben angelötet und Korb geflochten. Vortrag über das Vereinigen der Völker im Herbst. Der betreffende Korb wird abgetrommelt, die Königin ausgesucht und das Volk bleibt bis zum Abend im Trommelkorb liegen, damit es sich weisellos fühlt. Dann wird der Korb, der der die abgetrommelten Bienen zu haben soll auf den Trommelkorb gestellt und während der Nacht laufen die Bienen hinauf und am nächsten Tag kann man den Korb an seinen Platz stellen. Damit man im Herbst nicht zu viele Bienen hat und man nicht abschwefeln braucht, so kann man den Brutanschlag 4 - 5 Wochen vor dem Einwintern verhindern, indem man die Königin einsperrt, dann erhält man auch mehr Honig. Zur Auffütterung im Herbst ist der Kristallzucker eigentlich am Besten. Abfälle die nicht recht durchwintern können kann man auch verfüttern. Läuterzucker und Fruchtzucker kann man auch nehmen. Will man im Herbst Völker gleich machen, so kann man das nur beim Wandern. Den alten Korb stellt man auf die Brut, den Schwachen davor, haben die Bienen nun einen Tag geflogen, so setzt man den Korb auf den Platz des Starken und dieser bekommt einen Neuen. Das Überfüttern geht langsam man kommt aber auch damit zum Ziele man stellt einen Teller voll dicken Honig unter den Starken, haben sich viele Bienen auf dem Teller gesammelt, so nimmt man ihn unterweg und stellt ihn unter einen Schwachen, das muß öfter wiederholt werden. Nach zehntägiger Weisellosigkeit nehmen die Bienen jede Königin an. Ist ein Volk aber noch nicht lange weisellos, so muß man die Röhre des Käfigs ganz mit Zucker füllen.
  15. Juli. Dienstag. Rähmchen gemacht. Fragen beantwortet. Ist im Sommer die Königin nicht befruchtet in vier Wochen, so kann sie nicht mehr befruchtet werden. Bei Nachschwärmen, steckt man, bevor man wandert, in jede Gasse ein Speil, wird es während der Wanderung zu heiß, so dass, das Bienentuch (?) warm wird, so muß man schnell die Fluglöcher öffnen. Der Vorschwarm, von dem der Heidschwarm herunter ist, nennt man Schwärmer. Solche und Nachschwärme nimmt man in erster Linie zu Leibimmen, dann die Besten der alten Mutterstöcke. Das die Königin zweierlei Eier legt, ist nicht dadurch erwiesen: Einem deutschen Volke wurde eine italienische Königin zugesetzt, nach 21 Tagen waren gelbe Bienen und nach 24 Tagen gelbe Drohnen da. Ein Volk hat im Sommer durchweg 20 000 Bienen , 4 -5 000 Bienen wiegen ein Pfund also 10 Bienen 1 Gramm.
  16. Juli. Mittwoch. Waben angelötet, in die Kasten Waben gehängt.
  17. Juli. Wie Mittwoch.
  18. Juli. Freitag. Waben angelötet. Honigräume auf Weiselzellen nachgesehen und Kunstwaben zugefügt.
  19. Juli. Bäckchen (?) gemacht. Vortrag wie kann man das Schwärmen verhindern. Inhalt: Bei den Kasten nimmt man Brut weg, wenn solch Kastenvolk auf zwanzig Waben sitzt. Den Körben nimmt man Weiselzellen, oder trommelt sie ab.
  20. Juli. Sonntag. 2. Kasten revidiert. Zur Kirche gewesen und nach Lichtenmoor.
  21. Juli. Sämmtliche Korbvölker auf Weisellosigkeit untersucht. Weisellose Mutterstöcke abgetrommelt, falls eine Königin da war, sie weggenommen und eine Befruchtete zugesetzt. Den Nachschwärmen das Drohnenwachs geschnitten und die Kunstwabenstücke eingeflickt. Von den Vorschwärmen die Heidschwärme abgetrommelt und sie in Kasten gethan.
  22. Juli. Dienstag. Die Kasten für die Heide vorbereitet. Die leeren Waben werden herausgenommem, die sechs besten Brutwaben bleiben unten. Die übrigen Brutwaben in Schwache gehängt, oder die alte Brut oben hinter den Scheibenhonigwaben gehängt, daß sie zur Wanderung heraus genommen werden.
  23. Juli. Mittwoch. Den Kasten in Eystrup Scheibenhonigwaben eingehängt. Fragen beantwortet. Die Vorschwärme gefüttert. Drei Wochen nachdem der Vorschwarm herunter ist (besser 4 Wochen) muß ein Volk auf Weisellosigkeit untersucht werden. Ist das Volk klug, so muß man die Weiselzellen und Näpfchen wegschneiden. Sind nur in den Drohnenzellen Eier, so ist da eine unbefruchtete Königin, sind, aber in den Drohnenzellen und Weiselzellen Eier, so ist der Stock weisellos = drohnenbrütig. Ist ein Volk weisellos = drohnenbrütig, so kann man gleich eine Befruchtete oder Unbefruchtete zusetzen, ist es aber drohnenbrütig, so muß man das Volk abtrommeln, die Königin aussuchen und eine Andere zusetzen. (Nachschwärme abstoßen.) Eine Standbiene muß mindestens 25 - 30 Pfund wiegen. Korb 10 Pfund. 3 Pfund Wachs. 4 Pfund Bienen. 15 Pfund Honig.
  24. Juli. Kasten auf die Wanderung vorbereitet. Vortrag über schlimme Räuberei. Entsteht Räuberei, so muß man gleich Drahtblenden vor's Flugloch machen.Wird es schlimmer, so verengt man das Flugloch, wird's noch schlimmer, so macht man das Flugloch ganz zu, bindet Tuch drunter und legt den Korb bis Abends an die Seite. Nach zehn Minuten lässt man die Räuber aus, nach einer halben Stunde die Letzten. 1 Pfund Zuckerlödung ist gleich einem Pfund Honig. 3 Pfund Zucker ist gleich 4 Pfund Honig.
  25. Juli. Freitag. In Gandesbergen ein Fuder Kasten zur Wanderung fertig gemacht. An jeder Seite einen Nagel vor die Glasthüren geschlagen. Abends auf den Wagen geladen. 54 an der Zahl.
  26. Juli. Morgens 2 Uhr mit dem Rad nach Gandesbergen, von da mit dem Bienenwagen nach Lichtenmoor. 1/2 neun wieder in Eystrup. Nachmittags geschleudert. Abends Abschied der Kurstiften gefeiert. Um 2 Uhr zu Bett gekommen.
  27. Juli. Sonntag. Geschlafen und geschrieben.
  28. Juli. Bienenbänke und Weiselzucht gereinigt. Prüfung. Fragen von Herrn Lehzen und meine Antworten drauf: 1. Wofür sorgt der Imker, nach der Auswinterung, zunächst für seine Bienen? 1. dass die Bienen viel Brut einschlagen. 2. Wie kann der Imker den Bienen dabei helfen? 2. Der Imker muss seine Bienen füttern. 3. Wie nennt man dieses Füttern? 3. Das Füttern nennt man Spekulativfütterung. 4. Was thut der Imker, dieses Füttern zu ersparen? 4. Der Imker wandert mit seinen Bienen. 5. Zu welchen Blüthen, und in welche Gegenden wandert der Imker mit seinen Bienen? 5. Der Imker wandert in den Raps und Rübsen, Weißklee, in die Linde und den Buchweizen. Er wandert hauptsächlich in Elb - und in die Wesermarsch, nach dem Braunschweigschen, dem Lübeckschen und in die Altmark. Die Kurstiften zum Bahnhof gebracht.
  29. Juli. Körbe auf Weiselrichtigkeit untersucht. Drei Drohnenbrütige abgetrommelt, die Königin getötet und eine Befruchtete zugesetzt. Die Weiselzucht untersucht. Die Kasten in Eystrup weiter fertig gemacht zur Wanderung. 60 Pfund Zucker gekocht und in Gandesbergen gefüttert. Die Glasthüren festgenagelt. Bei den alten Kasten die Schieber geöffnet. Abends die Fluglöcher zu gemacht und 46 Kasten aufgeladen.
  30. Juli. Mittwoch. In Gandesbergen die Kasten fertig gemacht zur Wanderung. Schwache Völker mit Brutwaben von starken Völkern verstärkt.
  31. Juli. Siehe vorige Seite.

Monat August

Das Honigschleudern, Bild aus Seite 478 in "Die Gartenlaube", 1897.
  1. August. Freitag. Morgens um 2 Uhr auf dem Rad nach Lichtenmoor, es war ganz fürchterlich kalt. Daselbst die Kasten abgeladen, die Fluglöcher geöffnet, die Kasten in die Wage gestellt und Soden drauf gelegt. Um neun Uhr wieder in Eystrup, geschlafen bis zum Kaffe. Das Korbhaus aufgeräumt und die Weiselzucht unten dieselbige Abends gefüttert.
  2. August. Körbe von Randmaden gereinigt und Zeichen gegeben, ob stark, oder schwach, in Ordnung, oder weisellos, oder ob einer Hunger hätte, letztere Abends gefüttert. In Gandesbergen geschleudert, wegen Räuberei davon gelaufen. Weiselzucht und Körbe weiter untersucht. Königinnen in der Weiselzucht zugesetzt. Unter die Körbe Untersätze gemacht. Abends wieder in Gandesbergen geschleudert. Ungefähr 40 Pfund.
  3. August. Sonntag. Brief nach Hause geschrieben. Hungernde Korbvölker gefüttert. Nach Lichtenmoor gewesen, daselbst einige Kastenvölker gefüttert, einen auf Weiselrichtigkeit untersucht. Weiselzucht, einige Völkchen verstärkt.
  4. August. Körbe gestrichen und gewogen. Mit Bienentüchern zu gebunden und Abends die 120 Korbvölker aufgeladen.
  5. August. Dienstag. Einhalb Vier mit dem Rad gefahren nach Hämelhausen, da die Körbe aufgestellt, die Fluglöcher geöffnet und in vollem Regen wieder nach Hause gefahren. Um zehn Uhr mit dem Zuge nach Verden gefahren, von da mit dem Rad nach Rotenburg und Brockel. Abends % 6 Uhr wieder weg gefahren und kam um 9 Uhr im Regen wieder in Eystrup an. An diesem Tage 3mal durchnässt.
  6. August. Weiselzucht wieder untersucht. Nach Lichtenmoor gewesen, auf Hunger einige Völker untersucht. Eine Königin zu gesetzt. Abends acht Uhr wieder im Regen in Eystrup.
  7. August. Donnerstag. Die für die Wanderung fertig gemachten Kasten auf Weiselzellen untersucht. Nach Hämelhausen gewesen und Korbtücher unterrausgenommen und dabei Rüvers Rad geflickt.
  8. August. Freitag. Die leeren Waben aus dem Honigraum genommen und abgefegt. Weiselzucht geordnet. Weisellose Völker mit Schwachen vereinigt. Die Honigarmen gefüttert.
  9. August. Leere Waben aus dem Honigraum abgefegt. Glasthüren vernagelt und Schieber geöffnet. Abends die Fluglöcher geschlossen und 66 Kasten aufgeladen 1/2 10 Uhr fertig.
  10. August. Sonntag. Um drei Uhr mit den Bienen in die Heide gefahren, abgeladen, die Schiedbretter vorgesteckt und die Schalise (?) vorgemacht, die Fluglocher geöffnet, um 8 Uhr wieder im Hause. Vormittags geschlafen. Brief geschrieben. Weiselzucht gefüttert.
  11. August. Im Kastenschauer aufgeräumt. Die 5 Kasten in Gandesbergen fertig für die Heide gemacht. Eine altersschwache Königin getötete, nach einigen Tagen eine Befruchtete zugesetzt. Die noch nicht ausgelaufene Brut wieder in den Honigraum gehängt.
  12. August. Dienstag. In der Weiselzucht die Teller herrausgenommen. Bollen in der Scheune gesucht und abgemessen zum zerschneiden. Nachmittags nach Hämelhausen gewesen, daselbst die Schieber der Glasthüren zugemacht. Futter nachgeholt und hungernde Korbvölker gefüttert.
  13. August. Nach Lichtenmoor gewesen, die Völker auf Hunger untersucht und Weiselzellen ausgebrochen. Nachmittags nach Hämelhausen gewesen, daselbst einige Körbe und Kasten gefüttert. Das Dach geflickt.
  14. August. Donnerstag. Weiselzucht untersucht. Nach Hämelhausen gewesen und gefüttert.
  15. August. Die Weiselzucht auf Weiselrichtigkeit und Hunger nachgesehen. Nach Hämelhausen gewesen, zwei vereinigt und zwei fleißigen Krainern Scheibenhonigwaben nach Unten gehängt.
  16. August. Sonnabend. Die Futterteller aus der Weiselzucht genommen. Nach Gandesbergen gewesen und da die Brutleeren Waben heraus genommen. Einen fremden Heidbienenstand besucht. Nach Hämelhausen gewesen.
  17. August. Sonntag. Rüvers Rad gereinigt. Nach Gandesbergen gewesen, einige leere Waben herraus genommen,dann noch vier Scheibenhonigwaben nach Unten gehängt, zwischen der ersten Scheibenhonigwabe und der Brutwabe wird ein Schied gehängt. Zwischen ausgebauten und unausgebauten Waben muß immer ein Schied, sonst ist's nicht nötig.
  18. August. Abstandsstifte und Bäckchen angenagelt. Die Weiselzucht gefüttert.
  19. August. Dienstag. Abstandsstifte eingeschlagen. In Gandesbergen den fünf Kasten die leeren Waben weg genommen. Zwei Kasten werden jeden Abend gefüttert, damit sie den Heidhonig nur in die Scheibenhonigwaben tragen. Nach Lichtenmoor gewesen, den Brutraum voll Scheibenhonigwaben gehangen. Schwachen Völkern die Waben Oben ganz weg genommen und Unten nur drei oder vier eingehängt.
  20. August. Am Kastenschauer gearbeitet. In Gandesbergen Zwei gefüttert.
  21. August. Donnerstag. Die Fensterklappen an's Kastenschauer gemacht. Nach Hämelhausen gewesen, die Scheibenhonigwaben von Oben nach Unten gehangen.
  22. August. Thüren vor das Kastenschauer gemacht. Nach Lichtenmoor gefahren und Scheibenhonigwaben in den Brutraum gehangen. Die Brutwaben waren ganz voll Honig, ein weiselloses Volk gefunden.
  23. August. Sonnabend. In der Weiselzucht zwei Königinnen zu gesetzt. Nach Lichtenmoor gefahren. In die letzten Kasten unten Scheibenhonigwaben gehängt. Weiselzucht gefüttert.
  24. August. Sonntag. Brief nach M Raabe geschrieben. Den Fräuleins das Radfahren gelernt.
  25. August. In der Weiselzucht, weisellosen Völkchen Krainer Weiselzellen eingefügt. Von Gandesbergen Zucht — Weiselzellen geholt und in die Weiselzucht — Kästchen eingefügt. 2 Königinnen zugesetzt.
  26. August. Windfedern auch Dach gemacht. Nach Hämelhausen gewesen. Scheibenhonigwaben in den Brutraum gehängt. Nachmittags nach Lichtenmoor gefahren. Sämmtliche Kasten nachgesehen und angefangenen Wirrbau geordnet.
  27. August. Die leeren Honigtonnen auf den Boden geschafft. Rähmchenholz auf den Hausboden gebracht und aufgestapelt.
  28. August. Donnerstag. Rähmchenholz auf den Boden gebracht. Nachmittags nach Lichtenmoor gefahren, in den Kasten die Schiede weiter geordnet und ausgebaute Scheibenhonigwaben aus den Schwachen in die Starken gehängt, damit der schöne Bau besser ausgenutzt wird.
  29. August. Die Rähmchenholzkisten zu genagelt und hinaus transportiert. Des Nachmittags nach Lichtenmoor gefahren, in den Kasten die Schiede geordnet und die ausgebauten Waben in die Starken gehängt.
  30. August. In der Werkstatt aufgeräumt, Hobel geschliffen, nach Hämelhausen gefahren, in drei Kasten die Deckbretter eingelegt.
  31. August. Sonntag. Geschrieben.

Monat September

Besuchergruppe bei der Familie Dathe in Eystrup, Bildquelle: Heimatverein Eystrup Grafschaft Hoya e.V.
  1. September. Montag. Angefangen beim Kasten zu arbeiten. Nach Hämelhausen gefahren, die Schiede geordnet, die letzte Honigwabe zurück gezogen, die großen Scheibenhonigwaben nach Unten, in die starken Völker gefügt, damit der Scheibenhonig eher bedeckelt würde. Am...
  2. kein Eintrag
  3. kein Eintrag
  4. September nach Hämelhausen gefahren und die Körbe und zwei Kasten gewogen, der schwerste Korb wog 42 Pfund. Holz, das zu einem Dathe — Mittelkasten gehört. Kuenenerseen (Maße und ausführliche Bauanleitung)
  5. kein Eintrag
  6. kein Eintrag
  7. September. Sonntag. Nach Mahlen zum Erntefest gewesen.
  8. September. Morgens früh nach Lichtenmoor gefahren, die Kasten fertig gemacht und nachmittags vier Uhr aufgeladen, um acht in Gandesbergen um Neun fertig.
  9. September. Dienstag. Morgens fünf Uhr nach Lichtenmoor gefahren mit dem Wagen, da die letzten Kasten aufgeladen und wieder fort gefahren. Nachmittags zwei Uhr wieder fort von Gandesbergen nach Hause.
  10. Septbr. Vorsatz zum Kasten gemacht und angestrichen.
  11. Septbr. Donnerstag. Das Kastenschauer angestrichen.
  12. Septbr. Rähmchen gemacht.
  13. Septbr. Sonnabend. In Hämelhausen die Körbe gewogen. Der beste Korb wog 42 Pfund.
  14. Septbr. Sonntag. Nach Hingste gefahren.
  15. Septbr. Nach Hämelhausen gewesen und die Körbe zu gebunden, in den Kasten die Glasthüren fest genagelt und die Schieber geöffnet. Die Hälfte Körbe nach Eystrup gefahren und abgeladen.
  16. Septbr. Dienstag. Morgens früh nach Hämelhausen und das letzte Fuder Körbe geholt, dann in zwei Fudern die Kasten geholt und so alle aufgestellt.
  17. Septbr. Die Bienentücher unter den Körben herraus genommen und Stricke um dieselben gelegt. In den Kasten die Schieber geschlossen.
  18. Septbr. Donnerstag. In Gandesbergen die Honigräume entleert und aus dem Brutraum die Scheibenhonigwaben genommen. Der Anbedeckelte wird wird nächtes Frühjahr wieder in die Kasten gehängt zum austragen und die vollgetragenen Bienewachs Waben werden nächstes Frühjahr zu zwei Zwecken benutzt. 1. Werden sie eingehängt wenn die Bienen keinen Honig mehr vorräthig haben und 2. haben die Bienen dann gewöhnlich auch keinen Platz mehr.
  19. Septbr. In Eystrup die Scheibenhonigwaben heraus aus den Kasten genommen und Nachmittags Bretter und Kastenholz auf den Boden geschafft. 40 Pfund Scheibenhonig verschickt nach Baden Pfund 1,20 M. Herr und Frau Dathe reisten heute nach Meschede zur Ausstellung und kommen nächsten Mittwoch wieder.
  20. Septbr. Sonnabend. Vormittags in Eystrup und Nachmittags in Gandesbergen die Scheibenhonigwaben aus den Kasten genommen. In Gandesbergen hatte der beste Mobilstock 37 Pfund Scheibenhonig, mehre gut 20 Pfund.
  21. Septbr. Sonntag. Geschrieben.
  22. Septbr. Die Weiselzucht reviediert, einige Völkchen waren verhungert, die Weisellosen werden mit schwachen Weiselrichtigen vereinigt. Sie Abends gefüttert. Bei zwei kleinen Weiselstöcken haben wir einen warmen Stein drin gelegt, die paar Bienen mit der Königin waren beinahe todt, sie rührten sich noch so ganz eben, nach diesem warmen Stein und einem kleinen Notfutter wurden sie bald lebendig.
  23. Septbr. Dienstag. Asu den letzten Kasten in Eystrup die Scheibenhonig - Waben heraus- genommen. Nachmittags in Gandesbergen die letzten Kasten geleert. L. g. 1. t.
  24. Septbr. Den Vorsatz an meinen Kasten geschraubt und Rähmchen gemacht.
  25. Septbr. Donnerstag. Eine Strohmatte geflochten. 60 Körbe von der Bahn geholt, als sie abgeladen waren, machten wir die Fluglöcher gleich auf, damit keine erstickten. Die Weiselzucht gefüttert.
  26. Septbr. Die Tücher unter den gekauften Körben weggenommen und zwischen den 60 die Leibbienen heraus gesucht. Einige zu schwer, viele zu leicht, einige zu alte Königin, etliche Wirrbau. Die 120 Standbienen gewogen und nachgesehen. Die Bienen taxiert nach Augenmaß. Ein Leibimm muß haben 1. Eine gute Königin,1 - 2 Jahre alt 2. Gutes Volk. 3. Guten Honigvorrat. 4. möglichst graden jungen Kaltbau. 1 Pfund Bienen 5 Pfund Honig. Das Volk muß sich nach dem Korb und nach dem Bau richten. Die meisten Gekauften abgetrommelt und Abends mit diesen Bienen die schwachen Standbienen verstärkt. Die abgetrommelten mit guten Königinnen haben wir leere Kasten besetzt. Der alte Korb, der zu verstärken ist, wird mit Lösung begossen, dann auf die abgetrommelten Bienen gestellt, während der Nacht betteln diese sich ein.
  27. Septbr. Die letzten gekauften Körbe abgetrommelt, und dann auf den Schwefelpot gestellt. In 3 - 5 m. waren die Bienen tot und wir brachten die Körbe in die Stube zum Ausbrechen. Dann die letzten leeren Kasten besetzt. Die Heidschwärme wogen 1,5 —2 Pfund. Haben Selbige auf drei Waben gesetzt. Dann werden sie mit Zucker aufgefüttert 8 - 10 Pfund. Zucker gekocht. 60 + 40.
  28. Septbr. Sonntag. Siebzehn Heidschwärme nach Gandesbergen gebracht. Nach Vethem gewesen, Senmann besucht.
  29. Septbr. Die große Wachs - u Honigpresse fertig gemacht. Körbe ausgebrochen, den Scheibenhonig vom Andern getrennt, fein abgeputzt, es dürfen keine Pollen drin sein und keine Naht, die Brut und das leere Wachs alleine, der Bedeckelte, wie der Unbedeckelte Honig wird kalt ausgepresst, Leckhonig. Wenn man Futterhonig machen will, so nimmt man dazu den Bedeckelten, nimmt man den Unbedeckelten, so muß man den im nächsten Jahr gleich auffüttern.
  30. Septbr. Dienstag. Die letzten Körbe ausgebrochen. Angefangen bei den Kasten einzuwintern, Man setzt die Bienen auf soviel Waben als (sie) gut belagern. Die Bienen und den Honig taxiert man. Macht danach an die Thür die Notize: D.D.3.6.15.d. J., Königin deutsch, Volk deutsch, drei Pfund Bienen, 6 Waben, 15 Pfund Honig. Ein Strich über D heißt alte Königin. Ist es eine Junge, so schreibt man das Datum der Befruchtung dabei. Drei schlechte Korbvölker abgestoßen mit dem Volk u. d. jungen Königin weisellose Kastenvölker verstärkt und beweiselt.

Monat Oktober

Bienenstand der Familie Dathe, Bildquelle: Heimatverein Eystrup Grafschaft Hoya e.V.
  1. Oktober. Mittwoch. In Eystrup die letzten Kasten eingewintert. In Gandesbergen angefangen.
  2. Oktober. In Gandesbergen die letzten Kasten eingewintert. Drei Königinnen zugesetzt. Einige schwache Weisellose, mit schwachen Weiselrichtigen vereinigt.
  3. Oktober. Freitag. Die Übrigen Waben, welche hinter der Glasthür hangen weggenommen und die Schieber zu gemacht. In Gandesbergen drei Königinnen zugesetzt. In Eystrup angefangen beim auffüttern der Körbe. Wieviel Futter sie haben mußten wurd daneben geschrieben, dann zu geschaut wie viel Teller drunter gingen, so viele Striche wurden daneben geschrieben, die Teller wurden übereinander gesetzt, zwischen die Teller legten wir zwei Stäbchen. In ein Teller geht ein Kilo Zucker gekocht.
  4. Oktober. Nach Vethem zu Herr Wehrs gefahren und da 38 Körbe ab getrommelt, die Bienen brauchen wir zur Verstärkung. Die 38 Völker in 13 Körben her gefahren. 25 klm.
  5. Oktober. Sonntag. 41/2 Pfund Honig nach Vater geschickt zum Geburtstage. Erntefest.
  6. Oktober. Honiggläser verpackt und weggeschickt. Drei Töpfe Zucker gekocht und Abends die Körbe gefüttert. Soviel Kilo ein Volk haben musste, soviel Teller setzten wir übereinander hinein, legten Stäbchen dazwischen.
  7. Oktober. Dienstag. Einen Topf Zucker gekocht. Den Kastenvölkern, welche die letzte Wabe nicht dicht belagerten eine genommen. Abetrommelte Bienen gesiebt und schwachen Kastenvölkern ein Futter gegeben, wonach gleich verstärkt.
  8. Oktober. Meinen Kasten pr. Bahn weggeschickt. Die abgetrommelten Bienen gefüttert. Bei Hern Schellhorn das (?) gelernt. In der Weiselzucht, weisellose mit weiselrichtigen vereinigt. Vier Völker nach Gandesbergen gebracht und weisellose vereinigt und Waben genommen.
  9. Oktober. Donnerstag. Zwei Töpfe Zucker gekocht. In Gandesbergen vorbereitet zum füttern. Nach dem füttern verstärkt, weil sich die Bienen beim Futter am Besten vertragen.
  10. Oktober. Zwei Töpfe Zucker gekocht. Teller aus den Kasten genommen und Deckbrettchen geordnet. In Gandesbergen gefüttert.
  11. Oktober. Honigräume gereinigt. In Gandesbergen Blenden vor die Fluglöcher gemacht, wegen Räuberei.
  12. Oktober. Sonntag. Nach Hannover gefahren, nach Herrnhausen mit der elektrischen Bahn gefahren, daselbst das Gewächshaus mit den Troppenpflanzen und das königliche Schloß nebst Garten besichtigt, die königliche Reitschule.
  13. Oktober. In Gandesbergen die Futterteller aus den Kasten genommen und die Deckbretter geordnet. Honig weggeschickt.
  14. Oktober. Dienstag. 18 Körbe abgetrommelt, soviel junge Königinnen damit waren, soviel Kasten haben wir damit neu besetzt, mit den übrigen Bienen haben wir schwache Völker verstärkt. Die neuen Völker wurden nur auf drei Waben gesetzt und dann von Oben aufgefüttert. 12 Pfund Bienen 4 Teller Zucker.
  15. Oktober. Mittwoch. Meinen Reisekorb weggeschickt, dann mein Rad gut in Stand gesetzt und mich reisefertig gemacht, denn Kollegen noch etwas beim Wachspressen geholfen, acht Körbe erhielt Herr Dathe heute noch, waren auf der Roteerburger Ausstellung gekauft. Nachmittags Ein Uhr fuhr ich mit günstigem Winde per Rad über Verden und Rotenburg nach Brakel, woselbst ich 1/2 4 anlangte und bei v. Elling übernachtete.
  16. Oktober. Donnerstag. Nachdem ich mich gut mit Proviant versehen fuhr ich um 1/2 6 Uhr aus Brackel. Auf halbem Wege platzte der hintere Luftschlauch, damit ich aber nicht zu spät kam, fuhr ich dennoch weiter und kam gerade mit dem Zuge auf dem Bahnhof an um 1/2 7 Uhr und war um 1/2 9 Uhr in Hamburg auf dem Hannoverschen Bahnhof. Von wo aus ich mich sofort aufmachte nach Herrn Bode Altona, wo ich um zehn Uhr anlangte. Derselbe war nicht zu Hause, brachte deshalb mein Rad in eine Reparaturwerkstatt, wo ich es um drei Uhr abholen konnte. Inzwischen ging ich zum neuen Museum und habe mir dasselbe von Anfang bis zu Ende in Augenschein genommen. Nachdem ich mein Rad geholt hatte fuhr ich mit dem Zuge 4 Uhr 5 M. nach Neumünster ab und kam daselbst um gut 6 Uhr an. Hier hatte ich 3/4 Stunden Aufenthalt, sodaß ich 6.51 abfuhr und 7.14 Uhr in Innien ankam.

Einzelnachweise

  1. Das handschriftliche Tagebuch wurde von Susanne Reimers transkribiert.