Archiv:Wie es dazu kam

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Wie es dazu kam

Im Jahr 1972 feierten gleich zwei Vereine in der neuen Gemeinde Aukrug ein Jubiläum: Der Männergesangverein Innien und Umgebung von 1882 wurde 90 Jahre alt der Turn- und Spielverein Aukrug von 1922 wurde 50 Jahre alt. Diese beiden Ereignisse schienen es den Vereinsvorständen wert, daß man ein gemeinsames Fest daraus machen sollte. Die Gemeindevertretung der neuen Gemeinde Aukrug zeigte sich: Diesem Gedanken gegenüber aufgeschlossen und gab Anregungen für den Verlauf der geplanten Festlichkeiten. Damit war der Gedanke der "Aukrug-Woche" geboren.

Zu dieser Zeit bestand die Gemeindevertretung noch aus Mitgliedern einer kommunalen Wählergemeinschaft, so daß parteipolitische Gegensätze in der Vertretung nicht vorhanden waren. Die politischen Kräfte in den 5 Aukrug-Dörfern hatten sich vor der Wahl des Jahres 1970 darüber verständigt, daß im neuen Gemeinderat die einzelnen Dörfer entsprechend ihrer Größe vertreten sein sollten. Um dieses Ziel erreichen zu können, war eine kommunale Wählergemeinschaft für den gesamten Aukrug gegründet worden, in der jeder wahlberechtigte Bürger Mitglied sein konnte. In jedem Dorf wurden in öffentlicher Wahl die für den Gemeinderat vorgesehenen Kandidaten gewählt und in einer Einheitsliste zusammengestellt.

Es bestanden zu dieser Zeit in der Gemeinde noch keine örtlichen Gliederungen der politischen Parteien, so daß diese Möglichkeit der Kandidatenauswahl ohne Widerspruch vor sich gehen konnte. Alle waren sich auch darüber einig, daß mögliche Reibungspunkte in parteipolitischer Hinsicht vermieden werden sollten, um den Start in die neue Gemeinde Aukrug nicht unnötig zu erschweren.

Der Aukrug-Gedanke war damals noch neu und z.T. ungewohnt. Aus diesem Grund schien die Durchführung einer "Aukrug-Woche" besonders geeignet, das Zusammengehörigkeitsgefühl aller Einwohner zu stärken.

Diese erste "Aukrug-Woche", die vom TSV Aukrug und vom Männergesangverein getragen wurde, fand im September 1972 unmittelbar im Anschluß an die Olympischen Spiele 1972 in München statt. Sie war ein großer Erfolg für die Veranstalter. Der Erfolg war sogar so groß, daß sofort der Gedanke auftauchte, solche "Aukrug-Woche" zukünftig regelmäßig zu veranstalten. Zugleich setzte sich aber auch der Gedanke durch, solche "Aukrug-Wochen" nun nicht alljährlich durchzuführen, und den Gedanken nicht zu verwässern und zu etwas Alltäglichen werden zu lassen. Es schien vielmehr angebracht, sich an einem besonderen historischen Datum oder an sonstigen besonderen Vorkommnissen zu orientieren. Mit anderen Worten, es müßte immer ein besonderer Anlaß vorliegen, wenn die "Aukrug-Woche" gefeiert werden sollte.

Nun ergab es sich, daß in diesen Jahren 1973 und folgend sehr oft Besuchergruppen in der Gemeinde weilten, um die bei uns geschaffenen Einrichtungen und auch die schöne Umgegend im Naturpark Aukrug kennenzulernen. Vielfach wurde es anläßlich eines solchen Besuches vom Bürgermeister erwartet, daß er einen Vortrag über Geschichte und Entwicklung des Aukrugs hielt. Dabei fiel mir eigentlich mehr zufällig auf, daß in unserem Heimatbuch von Georg Reimer "Die Geschichte des Aukrugs"' von einem gewissen Daso de Ennige die Rede war, der im Jahre 1128 oder 1129 den Wendenkönig Zwentepolch erschlagen haben soll. Dieser Daso de Ennige wäre demnach der erste Einwohner von Ennige (Innien), der in einer Urkunde erwähnt wird. Ich ließ gelegentlich die Bemerkung fallen, daß diese erste urkundliche Erwähnung eines Einwohners aus Innien durchaus Anlaß sein könnte, daraus eine "Aukrug-Woche" aufzubauen, zumal sich die Erwähnung im Jahre 1128 für das Jahr 1978 als 850 JAHRFEIER darstellen ließ.