Biber in Aukrug
Im Jahr 2005 wurden erstmals Spuren des Bibers in Aukrug gesichtet. Ob der Bünzau-Biber aus einem Tierpark entkommen oder ganz von der Elbe nach Aukrug gewandert ist, weiß man nicht. Fest steht, dass es sich um einen Einzelgänger handelt, da es seit dem keinen Bibernachwuchs an der Bünzau gab (Stand 2021).[1] Vermutlich wurde der Bünzau-Biber erstmals am Ufer der Stör (Entfernung zur Elbe beträgt ca. 40 km) am 17. Oktober 2005 durch von ihm gefällte Bäume dokumentiert.[2]
Geschichte der Elbebiber
Ursprünglich besiedelten Biber fast alle Flußsysteme Europas. Sie waren häufig anzutreffen, auch im früher waldreichen Schleswig-Holstein. Nacheiszeitliche Biberskelette hat man beispielsweise bei Kiel-Ellerbek, Kappeln, auf der Insel Fehmarn sowie bei den Bauarbeiten für den Nord-Ostsee- und den Elbe-Lübeck-Kanal gefunden. An die ehemalige Verbreitung erinnern heute noch Ortsnamen, wie Bevern bei Elmshorn und Bovenau bei Rendsburg.
Vor 400 Jahren war der Biber hier fast verschwunden: Ihr Fell, verarbeitet zu Mützen und Jacken, war der Hauptgrund für die Verfolgung durch den Menschen. Außerdem galt das “Bibergeil”, ein Duftstoff zur Markierung des Reviers, als wahres Wundermittel.
Im Jahr 1840 wurde der letzte Biber in Schleswig-Holstein erlegt. Auch im übrigen Deutschland wurden die Biber so stark verfolgt, dass die ehemals zahlreichen Bestände im 18. und 19. Jahrhundert rasant abnahmen. Um 1900 gab in Deutschland nur noch wenige Biber in einem Rückzugsgebiet an der Mittelelbe, sie wurden unter strengen Schutz gestellt und breiten sich seit 1970 wieder aus. Naturschützer sahen ihn in Schleswig-Holstein 1996 erstmals wieder an der Elbe zwischen Schnakenbek und Geesthacht.[3] Heute gibt es bundesweit wieder ca. 7.000 Elbebiber.