Jubiläumsbuch 100 Jahre TSV Aukrug - Handball

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HANDBALL

Aktive Aukruger Handballer/innen von der HSG’91 Nortorf
1948 Zum Handballspiel auf einem Apfelsinen-LKW
Tsv jubilaeumsbuch 059 2021 handball jugendtraining.jpg
ca. 1940 Handballmannschaft
1981 Frauenmannschaft
ca. 1955 Männermannschaft
stehend von links: Werner Busch, Friedrich-Otto Rathjen, Hugo Kracht, Otto Christiansen, Jochen Michaelsen, Paul Dahlke
kniend von links: Günter Peter, Bodo Timmreck, Werner Heesch, Günter Lutz

Die Geschichte der Handballsparte des TSV Aukrug begann bereits 1926. Als eine der größten Sparten des Vereins wurde sie 1934 offiziell eingetragen.

Trainiert und gespielt wurde anfangs auf den Flächen der heutigen „Brüggkoppel“ in Böken, dann erfolgte der Umzug in die Straße „Zum Hölln“ und weiter zum Gelände des heutigen Kindergartens in Innien. Der letzte Umzug erfolgte auf den heutigen Parkplatz beim Schwimmbad in Bünzen wo nach und nach der Sportplatz entstanden ist.

Erst Ende der 40 er Jahre konnte die Handballsparte richtig durchstarten. Die ersten Schüler- und Männermannschaften wurden gegründet. Zu diesem Zeitpunkt spielten sie draußen auf dem Großfeld mit 11 Spielern in einer Mannschaft gegen andere Vereine im Kreis Rendsburg. Die Handballer fuhren zu den Spielen auf der Ladefläche eines geliehenen Apfelsinenlasters oder Viehanhängers. Das wäre heute undenkbar!

Selbst der Fußballboom in den 50 er Jahren konnte die Handballsparte nicht in die Knie zwingen. Sie vergrößerte sich unter anderem mit einer Frauenmannschaft. Einen großen Beitrag dazu leistete Werner Busch, der als Trainer fungierte und als Obmann 30 Jahre die Handballsparte leitete. Bei Turnieren gab es jetzt auch Kleinfeldhandball.

In den 60ern wuchs die Sparte langsam, aber stetig. Einen Aufschwung erlebte der Aukruger Handball in den 70ern durch die Möglichkeit die Sporthalle am Amtsgebäude zu nutzen. Eine Kuriosität wies die Halle auf. Der Raum war so klein, dass das Tor auf einer gefliesten Wand aufgemalt war. Um Spielzüge zu trainieren, wurde quer zum Tor gespielt. Trotz der widrigen Trainingsumstände, hat die damalige Mädchen-Jugendmannschaft unter der Leitung von Christian Busch den Aufstieg in die Bezirksliga geschafft. Die Heimspiele wurden in Hohenwestedt ausgetragen.

In dieser Zeit wurden mehrere Jugendmannschaften gegründet. In den Minimannschaften spielten Jungen und Mädchen noch gemeinsam, danach erfolgte die Geschlechtertrennung. Daraufhin gab es eine Vereinbarung zwischen den Handball- und Fußballtrainern, dass die Jungs zum Fußball wechseln mussten.

Aufgrund der Vergrößerung der Handballsparte Ende der 70er Jahre reichte die kleine Sporthalle am Amtsgebäude nicht mehr aus. Als Christian Busch Anfang der 80er Jahre die Tätigkeit des Handballobmanns von seinem Vater, Werner Busch, übernahm, setzte er sich stark für den Bau der „Bürgermeister-Jensen-Halle“ ein. Dafür ließ er sich extra in den Gemeinderat wählen. 1984 war es dann endlich soweit. Die neue Sporthalle wurde passend zum 50- jährigen Spartenbestehen eingeweiht. Die neuen Trainings- und Spielmöglichkeiten sorgten dafür, dass es in Aukrug eine Damen-, eine Männer- und fünf Mädchenmannschaften gab. Mit Günter Lutz konnte die Handballsparte einen erfahrenen Trainer, der mit der Zweitliga-Männermannschaft des FTN Neumünsters National und international erfolgreich war, für sich gewinnen. Er leitete über Jahre erfolgreich die Frauenmannschaft und konnte einige dazu motivieren, den Jugendbereich auszubauen. Zwei seiner Spielerinnen gründeten eine große Minimannschaft, deren Spielerinnen Günter Lutz später noch in der Frauenmannschaft trainierte. Die Handballsparte wuchs stetig.

Mitte der 90er Jahre suchte die Gemeinde einen Streetworker, um den Jugendlichen weitere Perspektiven zu ermöglichen. Unter dem Motto „Sport gegen Gewalt“ handelte die Handballsparte spontan mit der Zielsetzung „wir müssen die Jugendlichen da abholen, wo sie sich aufhalten“.

Sönke Schneider und Wolf Britt erklärten sich daraufhin bereit, eine männliche Jugendmannschaft aufzubauen, von denen heute noch einige Spieler in den Männermannschaften vertreten sind. Ende der 90er entstand leider ein Trainer- und Spielermangel im Seniorenbereich, daraufhin wurde die SG Aukrug/Hohenwestedt gegründet. Diese bestand bis 2015.

Aufgrund des Spielermangels der männlichen Jugend A sowohl in Aukrug als auch in Nortorf, wurde erstmals 2008 Kontakt zur HSG’91 Nortorf aufgenommen. Und es entstand eine gemeinsame männliche Jugend A Mannschaft.

2015 schloss sich die Handballsparte des TSV Aukrugs aufgrund von Schiedsrichter-, Spieler- und Trainermangel der HSG’91 Nortorf offiziell an. Diese besteht jetzt aus den Stammvereinen: TUS Nortorf, Timmasper SV, SV Langwedel, VfL Bokel und TSV Aukrug.

Alle Jugendmannschaften (weiblich und männlich) sind vertreten und einige Altersklassen sogar mehrfach besetzt. Im Seniorenbereich sind jeweils zwei Frauen und Männermannschaften aktiv. Die Mannschaften sind vertreten von der Kreisliga bis zur Schleswig-Holstein-Liga. Diese große Spielgemeinschaft hat viele Vorteile. Unter anderem die Trainingsmöglichkeiten in Nortorf und Aukrug, einen großen Förderverein (FUH), Schiedsrichter und dass in jeder Altersklasse die Möglichkeit geboten wird, Handball zu erlernen und zu spielen. Ein weiterer Vorteil der HSG’91 Nortorf sind die Fördermöglichkeiten im Jugendbereich durch Handballcamps in Kooperation mit dem Handball Verband Schleswig-Holstein und dem Jugendförderprogramm des THW Kiel.

Die Handballsparte vom TSV Aukrug hat in den letzten Jahrzenten viele Trainer, Betreuer, Schiedsrichter und Spieler kommen und gehen sehen. Aber seit über 40 Jahren gibt es eine Konstante in der Sparte, die wir besonders erwähnen möchten: Harald Bellinghausen.

1976 wechselte Harald vom PSV Neumünster Handball zum TSV Aukrug Fußball. Zwei Jahre später konnte ihn die TSV Aukrug Handballsparte als Trainer einer Frauenmannschaft für sich gewinnen. 1980 hat Werner Busch ihn überzeugt, sich zum Schiedsrichter ausbilden zu lassen und gleichzeitig den Schiedsrichterwart der Handballsparte zu übernehmen. Ganze 35 Jahre hat Harald diesen Posten vorbildlich und mit Leidenschaft ausgeführt. Neben seiner Schiedsrichtertätigkeit für den TSV Aukrug fungierte er auch als Trainer und stellvertretender Obmann sowie als Ausbilder für Schiedsrichter auf Kreisebene.

Mitte der 80er Jahre stieg Harald als Schiedsrichter in die Landesliga auf und führte Kampfgericht bei der Regionalliga und 2. Bundesliga.

Für sein großes Engagement im Handballbereich des TSV Aukrug, seinen Einsatz seit über 42 Jahren als Schiedsrichter und seinen umsichtigen und positiven Umgang mit den Kindern wurden ihm zahlreiche Ehrennadeln verliehen.

Harald ist besonders bei den Kindern als Verkehrskasper und als Zauberer beliebt und dafür in ganz Schleswig-Holstein bekannt. Mit einer Engelsgeduld hat er den kleinsten Spielern die Handballregeln nahegebracht, auch wenn hierfür das Spiel angehalten werden musste. Oftmals hat er die kleinen Kinder persönlich umgedreht, um ihnen zu zeigen, dass sie in die falsche Richtung laufen.

Für über 40 Jahre Unterstützung der Handballsparte des TSV Aukrug gebührt Harald Bellinghausen besonderer Dank.

Ein großes Dankeschön auch an all e Obmänner /-frauen, stellvertretende Obmänner/-frauen, Schiedsrichterwarte, Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter, Spielwartinnen und Spielwarte, Trainerinnen und Trainer, Betreuerinnen und Betreuer, Spielerinnen und Spieler, Eltern, Zuschauerinnen und Zuschauer, Sponsoren und an alle, die unsere Handballsparte mit Rat und Tat unterstützen.

Ines Schneider




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