Jubiläumsbuch 100 Jahre TSV Aukrug - Sportstätten und Sportlerheim

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SPORTSTÄTTEN UND SPORTLERHEIM

Tsv jubilaeumsbuch 024 1983 sporthalle.jpg

Im Laufe der 100 Jahre hat der TSV Aukrug eine Reihe von Sportstätten genutzt.

Bei der Recherche war uns natürlich das Gründungsmitglied der Fußballabteilung, Günter Peter, sehr behilflich, aber auch Karl Heinz Manke, Günter Michalke und Holger Hauschildt konnten sich an viele Daten und Ereignisse erinnern.

Vereinslokal "Aukrug Tivoli" Hier war zur Vereinsgründung 1922 die erste Sportstätte. Auf dem Saal wurde ein Spannreck für die Turner installiert.

Alte Turnhalle / Bürgersaal

Im August 1930 wird die Turnhalle beim alten Amtsgebäude eingeweiht. Es stand eine Sportfläche von nur ca. 16,5 * 11,8 Metern zur Verfügung. Diese Halle wurde bis in die 1990er-Jahre von vielen Sparten genutzt. An der Stirnseite zur Amtsverwaltung gab es einen kleinen Geräteraum. Eine Treppe darin führte zu einer Fläche auf einer hölzernen Zwischendecke, die als Umkleideraum benutzt wurde.

Die Turnhalle hatte zwei Sprossenwände, Kletterseile, Ringe und (zu niedrig angebrachte) Basketballkörbe.

Das Handballtraining musste – wie Vieles - improvisiert werden. Es gab keine Tore und keinen Platz. Ein Handballtor wurde auf eine geflieste Wand gemalt. Später wurde aus Kanthölzern und Maschendraht ein Handballtor gezimmert.

1980/81 erfolgte ein erster Umbau mit Erweiterung der Amtsverwaltung. In diesem Zuge musste der Geräteund Umkleidebereich der Turnhalle weichen. Es wurde jedoch ein deutlich besserer Ersatz geschaffen: auf der Seite zur Ziegelei wurde ein Anbau mit Umkleideräumen und erstmals auch Duschen geschaffen.

Mit der „Bürgermeister Jensen-Halle“ ließ ab 1984 die Nutzung der Turnhalle nach. Einige Sparten mussten jedoch viele Jahre auf eine Trainingszeit in der neuen Halle warten (die Volleyballer z.B. bis 1993), so dass der Sportbetrieb in der Turnhalle weiter ging. 1991 erfolgte ein weiterer Umbau mit Erweiterung der Amtsverwaltung.

Der zehn Jahre zuvor erstellte Anbau musste Büroräumen weichen. Die Turnhalle wurde zum "Bürgersaal" ausgebaut und erhielt u.a. große Fenster zur Teichseite. Auch der Bürgersaal wurde für Sport des TSV Aukrug genutzt; so trainierten die Tanzsparte dort von ca. 2000 bis 2010 und die Ju Jutsu Sparte bis 2017.

Frühere Sportplätze

Die ersten Sportplätze wurden durch Feldhandball genutzt (10 Feldspieler und 1 Torwart). Hier die ersten Sportplätze.

Ab 1922: Die in der Chronik beschriebenen Aktivitäten fanden auf verschiedenen Flächen der Landwirte statt.
1948: Hauskoppel von Willi Reimers, heute Brüggkoppel
ca. 1952: Hauskoppel von Heinrich Reimers, heute Lohkoppel (praktisch andere Straßenseite)
ca.1954: Innien am Hölln die Koppel von Sattler Stahl (die Gemeinde hat Bäume gerodet und den Sportplatz gebaut)
ca. 1956: An der Schule (heute Kindergarten). Dabei wurde Handball auf Kleinfeld gespielt.
1958: Gründung der Fußballabteilung und es wurde auch auf dem Platz an der Schule gespielt. Die Fenster der Schule wurden dabei mit alten Fischernetzen gesichert. Aber es konnte schon mal vorkommen, dass am Montagmorgen eine Fensterscheibe kaputt war und ein Ball im Klassenzimmer gefunden wurde. In einem separaten Schuppen wurden Sägespäne der Zimmerei Voß gelagert. Diese dienten zur Markierung der Linien.

Ab ca. 1960 wurde kein Feldhandball mehr gespielt.

Aukrug Stadion

Die Fußballer zogen 1964 an die heutige Sportstätte um. Der erste Platz war der jetzige Parkplatz für das Schwimmbad und den Sportplatz. Dort wurde eine Holzbaracke als Umkleidemöglichkeit und Sportlerheim aufgestellt. Es waren zwei Kabinen, ein Aufenthaltsraum mit Kanonenofen und einen Geräteraum. Als Waschmöglichkeit stand draußen einen Kaltwasserhahn zur Verfügung, der im Winter natürlich abgestellt wurde. Als Sitzmöbel dienten teilweise alte ausgebaute Kinositze aus dem Kino am Bahnhof.

1969 B-Platz Einweihung
1969 B-Platz Einweihung Kurt Pahlke

Im Mai 1969 wurde dann der heutige B-Platz angelegt und ein Jahr später der A-Platz. Dabei waren es am Anfang erst gut gemähte Koppeln mit zwei Toren.

Der C-Platz wurde einige Jahre später als Trainingsplatz angelegt, dieser war aber sehr wellig. Hier kam dem TSV aber die 25-Jahrfeier der Gemeinde Aukrug "zu Hilfe". Die Firma, die das Festzelt auf dem C-Platz aufbaute, hat mit ihren schweren Fahrzeugen den Platz stark beschädigt, sodass die Gemeinde den Platz neu angelegt hat. Jetzt hatten wir auch eine ebene Spielfläche.

Genauso gab es eine glückliche Fügung für den Kleinfeldplatz neben dem Parkplatz (D-Platz). Es sollte jemand eine Fläche an der Straße "Zum Sportplatz" fräsen. Leider (für uns positiv) hat man die Straßenseite verwechselt und unseren jetzigen D-Platz bearbeitet. Die Fläche war danach schwarz und musste neu angelegt werden, aber nicht auf unsere Kosten. So sind wir zu einem zusätzlichen guten Platz gekommen.

1974 wurde die erste Flutlichtanlage auf dem B-Platz mit vier Lampen installiert. 1976 wurde dann der ganze Platz ausgeleuchtet und einige Zeit später auch der C-Platz. Diese Anlagen sind dann 2019 auf LED-Licht umgestellt worden.

1970 Leichtathletik in der alten Turnhalle
1971 Leichtathletik mit TUS Krempe alte Leichtathletikanlage am A-Platz

Von 1970 bis Mitte der 1990er Jahre gab es am A-Platz auch eine Leichtathletik-Anlage, die für den Vereins- und Schulsport genutzt wurde. Es wurde rund um den Fußballplatz eine 400-Meter-Laufbahn geschaffen. Dreiviertel davon war jedoch nur eine Grasbahn. Für den Kurzstreckenlauf war eine damals moderne Bahn mit einem Gummi-Kork-Belag (Rubcor) gebaut worden, die auch mit Spike-Schuhen genutzt werden konnte. Auch eine Weit- und Hochsprunganlage an der westlichen Seite des A-Platzes hatte den gleichen Belag. An der östlichen Seite gab es eine Kugelstoß-Anlage. Am heutigen C-Platz hatten die Sportler sogar Abwurfringe für Diskus- und Hammerwurf.

1977 wurde die Tennissparte gegründet, die zunächst zwei Hartplätze auf dem Areal nordöstlich des A-Platzes realisierte. Später kamen drei weitere Plätze hinzu. Diese wurden in einer damals neuen Bauweise realisiert: Kunstrasen, der mit Quarzsand verfüllt wurde. Im Laufe der Jahre wurden diese Plätze immer schlechter; der Kunstrasen war zusammengedrückt und der Quarzsand rutschig. Die drei Plätze wurden als klassische Aschenplätze neu aufgebaut.

Als Aufenthaltsort und auch für gesellige Runden hatte die Tennissparte eine Hütte direkt an den Plätzen gebaut. Leider war und ist dieser abgelegene Ort immer wieder Treffpunkt und Ziel von Vandalismus.

Sportplatz Spann

Die Außensportanlagen auf dem Spann (das ist das Gelände hinter der "Bürgermeister Jensen-Halle") werden und wurden von der Schule sowie hauptsächlich von den Leichtathleten, der Trimm-dich-Gruppe und teilweise den Fußballern genutzt. Die Kurzstrecken-Laufbahn mit Hoch- und Weitsprunganlage und der Fußballplatz wurden 1996 erstellt. Einige Jahre später folgte das Beachvolleyballfeld.

Sportlerheim

1971 Brand und vollständige Zerstörung der Baracke

Als erstes Sportlerheim kann man die o.g. Baracke auf dem jetzigen Parkplatz bezeichnen. Diese Baracke brannte 1971 komplett nieder. Zu der Zeit hatte eine schottische Militäreinheit während ihres Manövers bei uns trainiert und auch Freundschaftsspiele gegen uns bestritten. Nach einem Training wurde die nasse Kleidung auf Heizstrahler gelegt. Nach dem Verlassen der Baracke hat man diese vergessen und dies führte dann einige Stunden später zum Brand und der vollständigen Zerstörung des Gebäudes.

Die Gemeinde und der Sportverein reagierten sehr schnell und so konnten schon ein Jahr später die jetzigen Umkleidekabinen inklusive Schützenkeller (Zugang über eine Außentreppe) in Betrieb genommen werden. Zahlreiche Sportler des TSV hatten große Teile in Eigenleistung realisiert. Die Übergabe an den TSV Aukrug erfolgte am 13. September 1972 im Rahmen der 50-Jahr-Feier unseres Vereins durch Bürgermeister Hans-August Jensen und Landrat Geerd Bellmann.

1972 Einweihung des Sportlerheims - Landrat Geerd Bellmann gratuliert dem TSV-Vorsitzenden Hermann Carstens

Zwei Jahre später wurden dann – ebenfalls mit viel Eigenleistung - die Räumlichkeiten der Gaststätte fertiggestellt. Der darunter liegende Kellerraum mit Terrasse zum tiefer gelegenen Gelände wurde von der Gemeinde der "Aktion Jugendtreff Aukrug e.V. (AJT)" zur Verfügung gestellt. Die Gemeinde hatte das alte Bünzer Schulgebäude verkauft, wo die AJT seit 1972 einen ehemaligen Klassenraum genutzt hatte. Ende 1990 löste die AJT sich auf und der Raum wurde von der Schützensparte übernommen.

1973 Sportlerheim Aukrug 2. Bauabschnitt

Die Kabinen wurden inzwischen 2-mal renoviert. Beim ersten Mal führte die Renovierung zu einem Wasserschaden, der dann den ganzen Schützenkeller in Mitleidenschaft gezogen hat.

Nachdem die Garage als Geräte- und Lagerraum erstellt wurde, sind diese mehrmals in Eigenleistung erweitert worden. Als letzte Baumaßnahme wurde das Vordach vor den Kabinen gebaut.

Nachdem Uwe Schöning für die Fußballabteilung das Sportlerheim übernommen hatte, wurden umfangreiche Renovierungsmaßnahmen auch mit Unterstützung der Gemeinde im Sportlerheim durchgeführt.

Das Sportlerheim wurde von vielen Betreibern bewirtschaftet. • Toni (Anton) und Mariechen Sattler (Baracke auf dem jetzigen Parkplatz) • Erika und Hein Wolkowski (auch Platzwart) • Rolf Schneekloth • Hans Jürgen Passig • Husain Boran (kurz) • Uwe Schöning • Tanja Klug

Dass die Sportstätten inklusive des Sportlerheims und der Kabinen in dem jetzigen sehr guten Zustand sind, ist nur mit sehr viel persönlichem Engagement vieler ehrenamtlicher Mitglieder des Sportvereins ermöglich worden. Hier sind besonders Günter Peter, Günter Michalke, Bruno Schmidt und Uwe Schöning zu nennen, die die Plätze pflegen und bei der Renovierung des Sportlerheims sehr viel Zeit investiert haben.

1981 Anbau an die alte Aukruger Turnhalle

Bürgermeister Jensen-Halle

Im Mai 1981 beschloss die Aukruger Gemeindevertretung, eine neue Sporthalle bei der Schule bauen zu wollen. Die Halle mit Spielfeldmaßen von 19 mal 42 Metern, Umkleide-, Sanitär- und Nebenräumen sowie einer Tribüne war mit 650.000 bis 800.000 DM veranschlagt worden. Die Detailplanungen wurden fortgesetzt, so dass im September 1982 der Beschluss gefasst werden konnte, den Bauantrag zu stellen und die Gewerke auszuschreiben. Der TSV Aukrug hatte eine Beteiligung von 50.000 DM zugesagt. Nach Abzug aller Zuschüsse blieben für die Gemeinde Aukrug Kosten von ca. 550.000 DM.

Sehr förderlich für die Beratungen und Beschlüsse war es, dass mit Christian Busch (Handball), Hermann Carstens (TSV-Vorsitzender), Reimer Reimers (Schule, Trimm-dich-Gruppe), Heinrich Asmus (TSV-Schriftwart) und Ingolf Raudonis (Tischtennis) mehrere Aukruger Sportler in der Gemeindevertretung waren.

Im Hinblick auf diese großartige Verbesserung der Trainings- und Spielbedingungen wurde auf der Jahreshauptversammlung 1982 beschlossen, dass der Verein sich an den Kosten der Halle wie beschrieben beteiligt. Die Beiträge wurden „kräftig“ angehoben: Erwachsene zahlten ab 1983 nun 7 statt 5 DM und Familien 10 statt 7 DM. Im Vergleich zu anderen Vereinen im Lande war das immer noch günstig.

1983 Bürgermeister Hans-August Jensen legte ein Aukrug-Wappen in den Grundstein

Am 25. Mai 1983 rückten die ersten Baufahrzeuge an, um die Fundamente zu erstellen. "Freude und Glück in einer friedlichen Zeit" lautete die Schlussformel der von Bürgermeister Hans-August Jensen verlesenen Urkunde, die am 21. Juni 1983 im Grundstein vermauert wurde. Die Grundsteinlegung wurde von Schule, Gemeinde und Sportverein gefeiert.

1983 Die Betonstützen der Halle ragen in die Höhe

Bereits zwei Wochen später konnte man schon aus der Ferne sehen, dass eine neue große Halle entsteht: die 18 Betonstützen waren aufgestellt, um die Wände und das Hallendach aufzunehmen.

Am 13. Oktober 1983 wurde das Richtfest gefeiert. Gäste aus der Aukruger Gemeindevertretung, der Schule und dem TSV Aukrug konnten sich über den Baufortschritt ihres „Jahrhundertbauwerks“ freuen. Den Richtspruch hielt der Bordesholmer Zimmermann Klaus Elwardt, der damals Spieler beim Handball-Bundesligisten THW Kiel war.

1984 Halleneinweihung - der Aukruger Landtagsabgeordnete Heinz-Wilhelm Fölster und Kulturminister Dr. Peter Bendixen
1984 Handballer Marek Panas vom THW Kiel setzt sich im Fussball gegen Günter Michalke und Ingo Kangarlou durch

Am 7. April 1984 war es dann soweit: die neue Sporthalle wurde eingeweiht und erhielt den Namen ihres großen Fürsprechers Hans-August Jensen – "Bürgermeister Jensen-Halle". Es war ein großartiges Fest mit sportlichen Vorführungen zahlreicher Sparten, der Schule, des Kindergartens und des Erlenhofes.

Weitere Höhepunkte waren ein Fußball- und Handballspiel der Gemeindevertretung gegen die Trimm-dich-Gruppe, ein Fußballspiel des TSV Aukrug gegen die Bundesliga-Handballer des THW Kiel und ein Handballspiel des THW Kiel gegen eine Auswahlmannschaft. Der THW Kiel konnte durch Vermittlung des Spielers Klaus Elwardt nach Aukrug gelockt werden, dessen Firma das Hallendach gebaut hatte. Neben ihm liefen bekannte Handball-Größen wie Uwe Schwenker und Marek Panas in Aukrug auf.

Der offizielle Festakt war – begleitet vom Schulchor mit Schlulleiter Reinhod Ohm – gefüllt mit positiven Reden von Bürgermeister Hans-August Jensen, Kultusminister Dr. Peter Bendixen, Landrat Geerd Bellmann, Schulleiter Reinhold Ohm und weiteren.

Der Hallen-Belegungsplan ist seitdem vom Schul- und Kindergartensport am Vormittag bis zum Ende der TSV Aukrug Trainingszeiten um 22 Uhr vollständig ausgebucht. An den Wochenenden findet der Punktspielbetrieb im Handball, Tischtennis und Jugendfußball statt.

2013 wurde der Hallenboden erneuert. Aus Grün wurde Blau. Einige Seitenlinien mussten nach Abschluss der Arbeiten noch übermalt und etwas versetzt neu aufgemalt werden. Über die plötzlich fehlenden Bodenhülsen für Ballsportnetze in Längsrichtung der Halle wurde bereits an anderer Stelle geschrieben.

Rolf Grotelüschen



Impressionen



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