Tanzschule in Aukrug

Aus Aukrug Geschichte Wiki
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Petra Harms, geb. Butenschön und Henning Rohwer 1972 beim Walzer tanzen.
Die Tanzsparte des TSV Aukrug zeigte 1982 ihr Können auf der Aukrug-Woche.

Über die Geschichte der Tanzschulen in Aukrug liegt bisher nur ein Bericht vor. Dokumentiert ist, dass mindestens seit dem 18. Jahrhundert in den Aukrugdörfern bei den verschiedensten Anlässen getanzt wurde. Es gab die Volkstänze, die zum volkstümlichen Brauchtum gehören und Gesellschaftstänze, die zu geselligen Festen und Feiern aller Art aufgelegt wurden.

Vor dem Aufkommen, der meist kommerziell betriebenen Tanzschulen nach dem Zweiten Weltkrieg, lernte man die Tänze, Bewegungen oder Tanzfiguren sowie mit dem Tanzen verbundene Fertigkeiten vermutlich von Kindesbeinen an in der Familie und in praktischer Weitergabe auf den Tanzveranstaltungen selber. Erste Tanz-Wettbewerbe wurden in Europa zu Beginn des 20. Jahrhunderts organisiert. Englische Tanzlehrer begannen Ende der 1920er-Jahre damit, die bekanntesten Formen zu standardisieren, aber erst 1960 fand die erste Weltmeisterschaft in den Latein-Tänzen statt[1].

Tanzschule Ruge

In den 1960er, 1970iger Jahren gab es im Gasthof Tivoli regelmäßig Tanzunterricht. Dazu kam Claus Ruge aus Hademarschen, um den Kindern verschiedene Tänze beizubringen. Neben den Standardtänzen Polka und Walzer, unterrichtete er auch Volkstänze, z.B. Rheinländer (zu zweit oder zu viert), Bauerntanz, Polonaise und Hacke, Spitze 123. Vielen ist vielleicht noch „Go von mi, go von mi, ik mach di nie sehn“ und „Ach lieber Schuster du“ in Erinnerung.

Aber auch gutes Benehmen wurde von ihm vermittelt. Die Jungen hatten die Mädchen mit einer Verbeugung aufzufordern, und die Mädchen mussten mit einem Knicks die Aufforderung annehmen. Krönender Abschluss war der Abtanzball. Dazu wurden die Eltern eingeladen, damit die Kinder das erlernte vorführen konnten. Claus Ruge hatte zu diesem Anlass einen großen Fundus an Kostümen dabei, die z.B. für den Bauerntanz angezogen wurden. Claus Ruge war Teil der „Rugsche Kapelle“, die rund um Hademarschen bekannt war für ihre flotte Tanzmusik[2].

Einzelnachweise

  1. Tanzschulen im Wandel der Zeit
  2. Bericht von Petra Harms, geb. Butenschön, im März 2023