Archiv:Wasserwirtschaft

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Wasserwirtschaft

Wasser- und Bodenverband „Untere Buckener Au"

Natürlicher Wasserlauf in Aukrug

(Bericht über eine wegweisende Entwicklung)

Ganz geheim

Du, Anneliese, sag' mal, kannst du wirklich schweigen?
Sagst du es ganz gewiß auch keinem Menschen nach?
Ich kann dir etwas Märchenhaftes zeigen. —
Ich weiß hier in der Nähe einen Bach,
den, glaub ich, will der liebe Gott für sich behalten,
den hat er sich noch schnell so heimlich weggesteckt
ganz still in seines weiten Mantels Falten,
damit man ihn dort nicht entdeckt. 
So ist der kleine Bach vom Schicksal noch begnadigt
und windet sich noch leicht und frei um jeden Knick,
er ist noch nicht besteinigt und begradigt,
er fliefit manchmal sogar ein ganzes Stück zurück.
An seinen Ufern blüht es noch an allen Ecken,
und tausend kleine Vögel singen ihm ihr Lied,
indes die Jungen aus dem Nest die Hälse recken,
wie er so schwungvoll seine krummen Schleifen zieht.
Er hat noch Buschwerk, Schilf und schiefe Bäume,
er hat noch Kraut und Fische, einen schmalen Steg,
er träumt noch friedlich seine schönen stillen Träume
und geht genau wie früher seinen alten Weg.

Dieses Gedicht von Rudolf Kinau spricht für sich, und Detlef Ratjen aus Homfeld hat es bewußt den Anfang dieses Berichts gestellt. Er ist Vorsteher des Verbandes „Untere Buckener Au", einer von den 520 Wasser- und Bodenverbänden in Schleswig-Holstein. Schon sehr früh hat er sich zum Ziel gesetzt, die wenigen naturbelassenen Wasserläufe in unserem Aukrug zu erhalten und die kanalisierten und verrohrten Fließgewässer naturnah umzugestalten. Wieder Leben in die Bäche und Auen zu bringen, das sollte die neue Aufgabe der Wasser- und Bodenverbände sein. Hier tragen alle Verantwortung, die Vorstände sind gefordert.

Gewässersituation der Unteren Buckener Au

Dieser Auabschnitt gehört zu einem der nördlichsten Quellbachsysteme der Stör und umfaßt auf einer Gesamtfläche von 2850 Hektar 50 km Fließgewässer. Davon wurden seit Anfang der sechziger Jahre im Zuge der Ausbau- und Flurbereinigungsverfahren 21 km verrohrt, die meisten anderen begradigt und mit 60 bis 80 cm Fußsicherung verstackt. Die Au wurde 1968 auf 4,5 km kanalisiert ausgebaut. Die Profile der Wasserläufe sind damals so ausgebaut worden, daß der Wasserabfluß möglich ist. Krautwuchs und Sandfrachten führten zwangsläufig zu Staubildungen, die seit nun fast dreißig Jahren nur durch einen hohen Unterhaltungsaufwand vermieden werden konnten. Besonders die Rohrleitungen gaben immer wieder Anlaß zur Sorge.

Die Verbandsmitglieder hatten schon früh erkannt, daß der jährliche monotone Unterhaltungzyklus unterbrochen werden mußte. Von 1975 bis 1985 wurden jährlich regelmäßig 50 000 DM für die Unterhaltung der Gewässer ausgegeben, eine Summe, die nicht mehr zu verantworten war. Neue Wege wurden beschritten: Mähen der Böschungen nur alle zwei Jahre und spätes Entkrauten (um teilweise die Sohlenräumung einzusparen). Diese Maßnahmen haben Kosten gespart, der ökologische Wert der Gewässer wurde nicht verbessert.

1984 wurde erstmals ein Kontrollfischen mit einem Elektrofischereigerät im Aubereich durchgeführt, um den Fischbestand zu erfassen. Im nicht ausgebauten oberen Auabschnitt waren Fische vorhanden, im 4,5 km langen ausgebauten Teil keine. Diese Verödung erklärte sich vor allem durch den einförmigen Ausbau und das durch die technische Gewässerunterhaltung bedingte monotone Milieu. Dies war der eigentliche Anstoß und der zündende Funke für ein radikales Umdenken.

Der naturnahe Ausbau

Naturnaher Ausbau der Buckener Au

Es ist der Aufgeschlossenheit des Vorstandes und der Mitglieder — ausnahmslos aktive Landwirte — zu verdanken, daß die hier angesprochenen Probleme erkannt und angegangen wurden. Am 7.2.1985 faßten Vorstand und Ausschuß den einstimmigen Beschluß für den naturnahen Ausbau der Verbandsgewässer. Jede Menge Überzeugungsarbeit wurde geleistet.

Der Verband veranstaltete Aufeste, Stegeinweihungen und Tage der offenen Tür. Es waren neue Wege, die wegführten von der formalen „Institution Verband", hin zu einer Art Fördergemeinschaft für den „Schicksalsstrom" des Aukrugs, der Buckener und Bünzer Au.

Die Ziele waren:

  1. Mit der naturnahen Umgestaltung der Gewässer sollten auch die landschaftlichen Besonderheiten des Aukrugs wieder sichtbar gemacht werden.
  2. Das ökologische Gleichgewicht sollte wiederhergestellt werden.
  3. Der Schutz vor dem Wasser sollte mit dem Gewässerschutz verbunden werden.
  4. Eine gewässerfreundliche und gleichzeitig kostensparende Unterhaltung sollte erreicht werden. Der naturnahe Ausbau sollte die Selbsthilfe der Gewässer ermöglichen und ihre Mithilfe bei der Unterhaltung.

Ein wesentliches Merkmal im Ökosystem von Fließgewässern ist die Strömung. Es wurde auf eine unterschiedliche und ständig wechselnde Gestaltung der Längen- und Querprofile Wert gelegt. Der Wasserlauf hat Abschnitte mit stärkerem und geringerem Gefälle erhalten, Bereiche, die flach sind oder tief, Ufer mit flachen und steilen Böschungen und mit amphibischen Bereichen, Gewässerstrecken, die besonnt sind, andere mit Beschattung durch einen uferbegleitenden Gehölzsaum. Die bestehenden Stauanlagen und Rohrleitungen wurden entfernt, so daß der Wasserlauf wieder von den unterschiedlichen Lebensformen von der Quelle bis zur Mündung besiedelt wurde.

Betrachten wir den Ausbau 1994, so müssen wir feststellen, daß diese Maßnahme ein voller Erfolg war. In fünf Bauabschnitten hat ein Teil der Aukruger Gewässer viel von seinem einstigen natürlichen Reiz zurückgewonnen. Für den naturverbundenen Menschen bedeutet dies ein Stück mehr Lebensfreude und Lebensqualität.

Zehn Prozent der Fließgewässer sind im Niederschlagsgebiet der Unteren Buckener Au einschließlich des Rader Mühlenbaches und des Hasselbeks in den letzten Jahren naturnah umgestaltet worden.

Diese enorme Leistung wurde von der Gemeinde mit dem ersten Umweltpreis 1989 gewürdigt. Detlef Ratjen aus Aukrug ist von Bundespräsident Dr. Richard von Weizsäcker in Würdigung seiner Verdienste mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet worden. Der damalige Minister für Natur und Umwelt Prof. Dr. Berndt Heydemann überreichte die Auszeichnung am 15.6.1993 mit den Worten: „Detlef Ratjen hat sich Verdienste auf dem Gebiet des Naturschutzes in Schleswig-Holstein erworben. Sein Einsatz gilt der naturnahen Umgestaltung der Fließgewässer. Es ist die erste Maßnahme dieser Art, die in Schleswig-Holstein durchgeführt wurde. Die Maßnahme an der Buckener Au und deren Nebengewässern haben den Aukrug zu einem Schwerpunkt der Umgestaltung der Fließgewässer in Schleswig-Holstein werden lassen. Die meisten der geförderten Maßnahmen liegen in dieser Region."

— Hoffentlich bleibt es so! —

Zum Schluß einige Bemerkungen von Detlef Ratjen: Diese vorbildliche Leistung war nur möglich, weil alle an einem Strang gezogen haben. Wer heute glaubt, Naturschutz ohne die aktive Mitarbeit der Landwirte im größeren Stil verwirklichen zu können, ist zum Scheitern verurteilt. Die Bauern leisteten mit jedem ha Land, den sie für den naturnahen Ausbau abgaben, einen Beitrag zum Gewässerschutz und zum Naturschutz allgemein. Für die Ausweitung der Gewässer und für die Verbreiterung des Uferrandstreifens wurden acht ha benötigt. Diese Fläche wurde ohne viel Aufhebens zur Verfügung gestellt. Es gibt keinen Berufsstand, der in so großem Maße auf eine intakte Natur angewiesen ist, wie der der Landwirtschaft.

Wasser- und Bodenverband Bünzerau (Unterhaltungsverband)

35 Jahre haben Heinz Wilhelm Fölster und Hans Carstens als Vorsitzende des Wasser- und Bodenverbandes Bünzer Au entscheidende Maßnahmen an der Bünzau verantwortlich mitgestaltet

Wo Fuhlenau und Buckerau sich treffen, beginnt die Bünzer Au. Sie mündet nach 9,7 km in die Stör. Der Entwicklung des Verbandes sind im Aukrugbuch von 1978 über fünf Seiten gewidmet, so daß wir hier neben Ergänzungen nur die Folgezeit ins Auge zu fassen brauchen.

Der 1972 erheblich erweiterte Verband hat um die 400 Mitglieder und 4000 ha Einzugsgebiet. Die Fläche verteilt sich auf Innien (420 ha), Homfeld (380 ha), Wiedenborstel (62 ha) Sarlhusen (392 ha), Bargfeld (590 ha), Böken (370 ha), Bünzen (910 ha) und Ehndorf (872 ha). Darüber hinaus hat die Bünzau das Wasser von fünf weiteren Verbänden aufzunehmen: Obere Bucker Au, Untere Bucker Au, Obere Höllenau, Untere Höllenau und Fuhlenau. Man kann den Verband deshalb auch als „Durchfluß-Verband" bezeichnen. Insgesamt dient die Bünzau als „Vorfluter" für ca. 25 000 ha.

Die Arbeit an den Wasserläufen

Bünzautal südlich von Bünzen

Der Vorsitzende des Verbandes Hans Carstens und der Auwärter Hans Grunow hatten als sehr gutes Gespann 43 km offene und 26 km verrohrte Läufe, 250 Kontrollschächte, 6 Sandfänge und 5 Sohlenabstürze zu betreuen und überwachen. Uferabbruch, Versandung, Verkrautung und Verkolkung waren zu verhindern.

Die kleineren Gräben wurden von Hans Grunow in Handarbeit gereinigt, die Böschungen jährlich gemäht, seit 1973 mit einem Mähgerät. Der fünf Meter lange Ausleger mit dem 1,90 m langen Doppelmesser langt problemlos über die Koppelzäune hinweg.

Das alles und vieles mehr erledigte Hans zur großen Zufriedenheit aller Verbandsmitglieder. Im Sommer müssen in der Niedrigwasserzeit die Böschungen befestigt werden. Hier hat sich eine Schicht Steinschotter hinter dem Stack gut bewährt. Kontrollschächte werden mit einem 2,50 m langen Handbagger ein- bis zweimal im Jahr ausgetieft, Sandfänge nach Bedarf ausgebaggert. Mit dem anfallenden Material werden beschädigte Böschungen aufgefüllt.

Die Rohrleitungen müssen besonders intensiv kontrolliert werden. Sind sie verstopft oder beschädigt, legt sie ein Lohnbagger frei. Kleinere Instandsetzungen werden durch die Verbandsmitglieder erledigt, für größere Reparaturen und das Legen von Ersatzleitungen wird ein Tiefbauunternehmen angefordert.

100-jähriges Verbandsjubiläum und weitere Aufgabenbereiche

1982 feierte der Verband sein hundertjähriges Bestehen. Vor Vertretern des Landeskulturamtes, der Kreisverwaltung, des Amtes für Land- und Wasserwirtschaft Kiel, den Bürgermeistern und den Vereinsmitgliedern ließ man in Ansprachen die Vereinsgeschichte Revue passieren.

Deutlich wurde dabei das zweite große Anliegen des Verbandes neben den wasserwirtschaftlichen Aufgaben: Natur und Kultur in Einklang zu bringen und dadurch den Reiz des Naturparks Aukrug zu erhöhen. Die Bepflanzung der Uferböschungen ist ein Beispiel dafür. Sie wurde 1979 in Eigenhilfe und ohne Zuschüsse begonnen und 1986/87 zusammen mit dem Aukruger Bund mit Geldern der Landesregierung im größeren Rahmen fortgesetzt. Schwarzerle, Haselnuß, Weißdorn, Traubenkirsche, Schlehe, Hagebutte, Weide, Holunder und Vogelbeere sollten die Wasserläufe und -flächen einsäumen.

1987-1990 konnten in Zusammenarbeit mit der Teilnehmergemeinschaft der Flurbereinigung Ehndorf die offenen Gräben naturnah nachgebaut werden. Ganz besonders hervorzuheben ist die Gestaltung von 16 Biotopen. Im Verbandsgebiet entstanden in schöner und ruhiger Lage Teiche, Tümpel, auch Feuchtwiesen und Trockenbiotope, durch Schutzstreifen abgeschirmt.

Inzwischen bestätigt das wiedererstandene vielfältige Leben in unseren Gewässern ihre allmähliche Gesundung. Am 23. März 1974 stand im Rendsburger Tageblatt: „Es darf geangelt werden!" Der Unterhaltungsverband, nunmehr Eigentümer der Gewässer, verpachtete die Wasserflächen an den Sportangelverein mit dem Vorsitz von Willi Bajorat. Auch jeder Urlaubsgast mit Fischereischein kann beim Fremdenverkehrsbüro eine Berechtigungskarte zum Angeln erhalten. Natürlich steht die Bünzer Au auch dem Wassersport offen. Im Kanu-Wanderbuch wird sie als interessanter Wasserlauf für Kanu- und Kajakfahrer beschrieben.

Wechsel beim Verbandsvorstand

Zwanzig Jahre lang war Hans Carstens aus Böken Vorsitzender des Unterhaltungsverbandes. In dieser Zeit hat die Bodenversiegelung durch Neubaugebiete rapide zugenommen. Dadurch wurde die Au durch das abfließende Oberflächenwasser erheblich mehrbelastet, und dies führte zu Sohlabtragungen und Böschungsschäden. Hans Carstens hat das vorausgesehen und mit vielen Beteiligten und Fachleuten Gespräche über Lösungsmöglichkeiten aufgenommen. Übereilte Ausbaumaßnahmen nach „herkömmlichem Kanalisierungsmuster" lehnte er ab.

Im Februar 1992 hat er seine Aufgaben in jüngere Hände gelegt. Gerd Heine aus Bargfeld wird seine gute Arbeit sicherlich kontinuierlich und konsequent fortführen. Landrat Bellmann überreichte Hans Carstens als Dank und Anerkennung die Ehrenurkunde des Kreises Rendsburg-Eckernförde für seine zwanzigjährige erfolgreiche Arbeit und treuen Dienste für den Wasser- und Bodenverband Bünzer Au.

Im Augenblick wartet der Verband auf Vorschläge des Amtes für Land- und Wasserwirtschaft, die sich aus den laufenden Untersuchungen ergeben sollen. Auch mit Blick auf die schwierigen finanziellen Rahmenbedingungen muß die Nutzung des Talraumes mit der Forderung nach einem intakten Lebensraum Bünzau sinnvoll miteinander verknüpft werden.

Ein Ziel: „Raum" für die Bünzau

Aus dem „Bauernblatt" vom 10.9. 1994 - Renaturierungsprogramm im Aukrug kann beginnen

Nachdem die Bemühungen gescheitert sind, EG-Gelder für ein Naturschutzprogramm im Aukrug, Kreis Rendsburg-Eckernförde, zu erhalten, hat sich die schleswig-holsteinische Umweltministerin Dr. Edda Müller entschlossen, wesentliche Teile dieses Vorhabens nun allein mit Landesmitteln umzusetzen. Anläßlich einer Ortsbesichtigung in der Gemeinde Bargfeld gab sie jetzt den Startschuß und beendete damit einen jahrelangen Schwebezustand, der Landwirte und Naturschützer gleichermaßen ärgerte.

In einem Stufenplan sollen bis voraussichtlich zum Jahr 2000 drei Millionen DM Fördermittel für die Realisierung bereitgestellt werden. Mit der Durchführung des Programms ist das Amt für Land- und Wasserwirtschaft (ALW) Kiel beauftragt worden.

Im Vordergrund wird die Renaturierung der Bünzau, einem Nebengewässer der Stör, und ihrer Zuflüsse stehen. Das Einzugsgebiet dieses Bachsystems umfaßt immerhin rund 30.000 Hektar. Während die zumeist in den Aukrug-Wäldern liegenden Oberläufe außergewöhnlich naturnah geblieben sind, sind die unteren Abschnitte Anfang der sechziger Jahre technisch ausgebaut und auf großen Strecken verrohrt worden. Dadurch haben die Bäche nicht nur ihre ökologische Funktion weitgehend eingebüßt, sondern infolge von Erosionen stiegen die Unterhaltungskosten immer weiter an. Viele Rohrleitungen müssen darüber hinaus in absehbarer Zeit erneuert werden, so daß neben ökologischen auch gewichtige ökonomische Gründe für eine Umgestaltung der Gewässer sprechen. Nicht ohne Grund unterstützten der Wasser- und Bodenverband „Bünzau" und die betroffenen Landwirte einhellig das Vorhaben.

In einem ersten Bauabschnitt sollen die verrohrten Strecken der drei Bäche Glasbek, Sellbek und Tönsbek wieder geöffnet und das Gewässerbett naturnah wiederhergestellt werden. Für den Erwerb der dafür benötigten Flächen und die Baumaßnahmen werden Kosten von rund 1,5 Millionen DM veranschlagt. Das ALW Kiel rechnet mit einer Realisierung bis 1997. Anschließend soll das Bünzautal renaturiert werden, wobei es vorwiegend darum geht, dem Gewässer „Raum" zu geben. Durch den technischen Ausbau ist die Bünzau in einen zu engen und zu starren Rahmen gezwängt worden, so daß es immer wieder zu starken Abbrüchen und Landverlusten kommt, was aufwendige Unterhaltungsmaßnahmen erfordert. Eine Entspannung dieser unbefriedigenden Situation gelingt nur, wenn die heute bis unmittelbar an das Gewässer reichende landwirtschaftliche Nutzung zurückgenommen wird. Selbstverständlich müssen die Landwirte entweder finanziell entschädigt werden oder Ersatzland erhalten.

Um das Programm umzusetzen, plant das ALW Kiel ein Flurneuordnungsverfahren. Dies erleichtert den notwendigen Flächentausch ganz enorm. Nachdem die ersten Informationsveranstaltungen sehr positiv verlaufen sind, soll das Verfahren möglichst noch 1994 eingeleitet werden.

Ministerin Müller stellte den Modellcharakter des Programms heraus, der einen bedeutenden Schwerpunkt des Umweltschutzes im Kreis Rendsburg-Eckernförde mit Auswirkungen auf das gesamte Land darstelle. Besonders lobte sie die Aufgeschlossenheit des Wasser- und Bodenverbandes und der Landwirte sowie die gute Zusammenarbeit mit dem ALW Kiel, das mit seinen vielfältigen Kompetenzen geradezu prädestiniert sei für solche integrierten Aufgaben. Das Bünzau-Projekt belege eindrucksvoll, daß Ökologie und Ökonomie zumeist zwei Seiten derselben Medaille seien.

Ernst-Wilhelm Rabius

Amt für Land- und Wasserwirtschaft Kiel