Bildungszentrum Tannenfelde

Aus Aukrug Geschichte Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
QsiconUeberarbeiten 24.png Nachfolgender Artikel oder Abschnitt ist inhaltlich oder sprachlich veraltet. Eine Begründung steht auf der Diskussionsseite. Hilf mit, ihn zu aktualisieren.


Das Bildungszentrum
Die Meyerink'sche Villa Anfang des Jahrhunderts. Die Firma Wm. Meyering & Co. war in den Jahren 1893 bis 1930 in Hong Kong aktiv[1]
Die Villa auf einer Luftaufnahme 1954
Brief der Firma (Wilhelm) Wm. Meyerink & Co. von 1899, gesendet von Shanghai nach Kobe (Japan) per Schiffspost - Stempel SMS Irene

Das Bildungszentrum Tannenfelde ist eine 1974 gegründete Bildungseinrichtung der Unternehmensverbände in Schleswig-Holstein. Träger ist die Studien- und Fördergesellschaft der Schleswig-Holsteinischen Wirtschaft e.V in Rendsburg, ein Zusammenschluß von über 300 Unternehmen. Im Bildungszentrum wird ein breites Spektrum an Bildungsangeboten aus allen Bereichen angeboten. Der Schwerpunkt liegt auf den Gebieten der Erwachsenen- und Weiterbildung sowie die fach- und führungsspezifischen Fortbildung von Mitarbeitern. Bis zum Jahr 2008 hatten über 200.000 Teilnehmer die Seminare in Tannenfelde besucht.[2]

Geschichte

Meyerinksche Villa

Die früher Meyerinksche Villa Tannenfelde, die noch aus der Zeit vor dem 1. Weltkrieg stammte (erbaut 1913[3]), wurde vor dem 2. Weltkrieg von der Lungenheilstätte Tönsheide übernommen, die das Gebäude bereits seit 1925 als Erholungsheim für tuberkulöse Frauen nutze. Als die Räume für die Unterbringung der Leichtkranken nicht mehr geeignet erschienen, benutzte man sie für die Zwecke der Röntgen-Reihen-Untersuchung, bis das Gebäude wegen zunehmender Baufälligkeit unbenutzbar wurde. Das reizvolle Gelände kam zu Beginn der 1970er Jahre in den Besitz der „Studien- und Fördergesellschaft der Schleswig-Holsteinischen Wirtschaft e. V.", die dort eine Bildungsstätte errichten wollte.

Studien- und Fördergesellschaft

Diese Studien- und Fördergesellschaft ist ein freiwilliger Zusammenschluß schleswig-holsteinischer Unternehmen und Unternehmer, die seit 1968 eine berufliche und berufsbezogene Fortbildung in gepachteten Gebäuden durchführte. Als diese für die gewachsenen Anforderungen nicht mehr ausreichten, entschloß die Gesellschaft sich, ein eigenes Institut zu errichten, um mit modernster audiovisueller Ausstattung eine zukunftsorientierte, wirkungsvollere Lehrtätigkeit zu ermöglichen. Mit dem Bau dieser Bildungsstätte in Tannenfelde sind die Voraussetzungen für eine berufliche Weiterbildung in Schleswig-Holstein erheblich verbessert worden. Am 28. August 1973 wurde im Beisein des Wirtschaftsministers, der Vertreter der Wirtschaft und Wirtschaftswissenschaft in feierlicher Form die Grundsteinlegung vollzogen, bei der in seiner Begrüßungsansprache der Vorsitzende der Gesellschaft seinen besonderen Dank dem Bürgermeister und den Gemeinderäten von Aukrug für die Aufgeschlossenheit aussprach, mit der man dem Projekt begegnet sei.

Bildungszentrum

Die Bildungsstätte, die mitten im Naturpark Aukrug liegt, muß über ein Internat verfügen. Es ist ein horizontal gelagerter dreigeschossiger Bau mit jeweils 26 Internatszimmern in den beiden oberen Stockwerken. Sie sind als kombinierte Wohn-, Arbeits- und Schlafräume gestaltet und verfügen jeweils über einen abgeschlossenen sanitären Bereich mit WC, Waschtoilette und Dusche in einer Raumgröße von 18,5 qm.

Im Erdgeschoß befinden sich der Speisesaal (75 qm) und zwei Aufenthaltsräume (je 50 qm). Die drei Räume liegen in einer Flucht und können für größere Veranstaltungen genutzt werden. Ebenfalls im Erdgeschoß liegen die Eingangshalle und die Rezeption sowie die Garderobe mit Automatenraum für Selbstbedienung, Kalt- und Warmküche und Anrichte zur Selbstbedienung. Bibliothek und Sekretariat vervollständigen die Erdgeschoßeinrichtung.

Im Untergeschoß liegen die Personalzimmer mit Aufenthaltsraum, Fernsehräume, Trimmraum, Archiv sowie Vorratsräume und Wäscherei. Im Bildungstrakt sind 2 Lehrsäle von je 100 qm gelegen, die durch einen Innenhof getrennt sind. Dazu kommen Besprechungs-, Dozenten-, Vorbereitungs- und Regieräume sowie die Räumlichkeiten für die Hausverwaltung. Die Versorgungseinrichtungen sind so ausgelegt, daß eine Erweiterung auf die doppelte Kapazität ohne weiteres möglich ist.

Die Erstellungskosten für den Bau betrugen 4,7 Millionen und für die Einrichtungen 0,5 Millionen. Die Gesamtsumme von 5,2 Millionen wurde aufgebracht zu rund einem Drittel aus Eigenmitteln, einem weiteren Drittel aus Mitteln der Zonenrandförderung, 20 vH von der Bundesanstalt für Arbeit nach dem Arbeitsförderungsgesetz und 10 vH durch die Landesregierung zur Durchführung von Gemeinschaftsaufgaben.

Bildungsprogramm

Das Programm der Bildungsstätte ist auf die Führungsqualifikation in der gesamten Wirtschaft spezialisiert mit Seminaren für Vorarbeiter, für Meister und für das höhere Management bis zum Unternehmer. Es geht dabei nicht nur um „Führungswissen", sondern vorrangig um das persönliche „Führungsverhalten". Man will durch eine Zusammenfassung zu kompakten Seminarblöcken von 12 bis 24 Tagen eine möglichst große Wirkung erreichen und damit neue Maßstäbe für die Erwachsenenbildung setzen.

Von dieser Bildungsstätte wird im Laufe der Jahre — 1974 hat sie ihre Pforten geöffnet — ein immer mehr sich verstärkender Impuls für unsere Wirtschaft ausgehen. Neue technische Erkenntnisse, neue wirtschaftliche Zielsetzungen und neue Führungsqualitäten werden hier erarbeitet und geformt werden. Das neue Tannenfelde wird gewiß keinen unmittelbaren Einfluß auf die Entwicklung unserer Gemeinde ausüben, aber doch haben Bürgermeister und Gemeindevertretung recht daran getan, die Entstehung dieser modernen Wirtschafts-Bildungsstätte in unserem Gemeindebereich zu fördern. Zusammen mit der Kurklinik Aukrug und den großzügigen Anlagen der Behinderten-Werkstätte des Erlenhofes gibt auch Tannenfelde mit seinen modernsten Einrichtungen der Erwachsenenbildung unserer Gemeinde den Ruf, ein Zentrum körperlicher und geistiger Förderungseinrichtungen zu sein. Das Bildungszentrum versteht sich als Dienstleistungsbetrieb und als kompetenter Partner der Unternehmen, wenn es darum geht, ganzheitliche Konzepte für Personal- und Organisationsentwicklung sowie firmenspezifische Weiterbildungsprogramme zu entwickeln und umzusetzen. In einem regelmäßigen Erfahrungsaustausch mit Unternehmen, Personalleitern und betrieblichen Bildungsverantwortlichen wird das Verständnis für Maßnahmen der modernen Personalentwicklung gefördert. Dabei nehmen in den letzten Jahren individuelle Firmenseminare zunehmend mehr Raum ein.

Sonstiges

Nach dem Fall der Mauer im Herbst 1989 unterstützte das Bildungszentrum Tannenfelde die Unternehmensverbände in Mecklenburg-Vorpommern beim Aufbau einer eigenen Bildungseinrichtung und führte drei Jahre lang dort Seminare zur Unterstützung der Einführung der Marktwirtschaft durch. Das Herrenhaus Hasenwinkel bei Warin wurde zum Zentrum unternehmerischer Bildungsarbeit in Mecklenburg-Vorpommern. Damit wurde auch gleichzeitig ein wichtiger Eckpfeiler für die Partnerschaft zwischen dem Amt Aukrug und der Stadt Warin gesetzt.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Soloman Bard: Traders of Hong Kong: Some Foreign Merchant Houses, 1841-1899, Hong Kong 1993, S. 105
  2. Bundesverband betriebliche Weiterbildung
  3. Heimatbuch des Kreises Rendsburg