Jubiläumsbuch 100 Jahre TSV Aukrug - Ehemalige Sparten
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EHEMALIGE SPARTEN
Im Laufe der 100-jährigen Vereinsgeschichte sind einige Sportarten betrieben worden, die sich in den aktuellen Spartenberichten nicht mehr wiederfinden. Dazu gehörten kleine Sparten von nur kurzer Aktivitätsdauer und auch große Sparten, die das halbe Vereinsleben wirkten.
FAUSTBALL UND SCHLAGBALL
Faustball und Schlagball waren die Aktivitäten zur Gründungszeit unseres Vereins. Beide Sportarten hatten den Vorteil, dass außer einem ausreichend großen und ebenen Spielfeld keine Aufwändigen Ausrüstungen angeschafft werden mussten. Als Spielfläche stellte der Bauer und Gemeindevorsteher Heinrich Glindemann aus Innien eine Koppel zur Verfügung. Die Schule hatte dafür Geräte. 15 "Jünglinge", so steht es in frühen Protokollen geschrieben, gingen unter der Leitung von Junglehrer Heinrich Rühsen zu Lehrer Johannes Brandenburg und baten um Ausleihung der Bälle.
Beim Faustball wird ein Ball mit dem Unterarm oder der Faust über ein Spielband / eine Leine gespielt. Es gibt Ähnlichkeiten zum Volleyball, jedoch darf der Ball hier bei ebenfalls maximal drei Spielern je einmal den Boden berühren. Im TSV Aukrug wurde das Faustballspiel bis ca. 1938 betrieben und nach Kriegsende von Handball abgelöst.
Ebenso erging es dem Schlagball, der auch als Ursprung des Baseballspiels bezeichnet wird. Mit einem Schlagholz wird der Schlagball gespielt. Läufer und Fänger bestimmen den Spielfluss, dessen Ziel Punktgewinne sind.
GERÄTETURNEN
Schon kurz nach der Vereinsgründung gab es 1924 erste Geräteturnriegen der Männer und Frauen. Die erste "Sporthalle" war der Saal der Gasthofs und Vereinslokals "Aukrug-Tivoli" (Gastwirtschaft Lipp, heute Kulturwerkstatt AuKrug). Der Vorturner war Christian Runge (Böken).
Die Frauenriege bestand aus Magda Gloy, Anni Truls, Inge Matthiesen, Mila Kaack, Else Stümer und Grete Haaks.
Motor des Turnens war der damalige Vorsitzende Adolf Beinlich, der in Bezug auf den Gründer des Deutschen Turnwesens "Turnvater Jahn" (1778-1852) auch als "Vater Beinlich" bekannt war.
Die Metallhülsen für die Reckstützen und Spannseile waren noch Jahrzehnte später im Fußboden des Saals zu sehen.
1925 erfolgte der Anschluss des Vereins an die "Deutsche Turnerschaft".
1928 wurde in einem feierlichen Festakt eine Vereinsfahne geweiht, die heute noch im Sportlerheim hinter Glas hängt (Schießstand). Die Aukruger Turner nahmen ihre Fahne im selben Jahr mit zum Deutschen Turnfest in Köln.
Im August 1930 verbesserten sich die Voraussetzungen für den Turnsport: die neu gebaute Turnhalle wurde eingeweiht (heute Bürgersaal beim Alten Amt)
ASTHMASPORT
Die Sparte wurde Mitte der 90er Jahre als erste schleswig-holsteinische Asthma-Sportgruppe vom Ltd. Medizinaldirektor Dr. med. Hans-Joachim Lepthin (Fachklinik Tönsheide) gegründet.
Seine langjährigen Erfahrungen der Fachklinik mit Asthmapatienten und anderen Atemwegskrankheiten waren Voraussetzung für eine erfolgreiche Arbeit. Die Gruppe hatte mit etwa 15 Teilnehmern pro Trainingstermin eine stattliche Größe erreicht.
Ausgewählt wurden insbesondere für Asthmatiker geeignete Sportarten, die überwiegend in der Gymnastikhalle, aber auch im Bewegungsbad und im Muskeltrainingsraum (Kraftraum) der Fachklinik durchgeführt werden. Die Gruppe wurde zu jedem Termin ärztlich begleitet und von Krankengymnastinnen praktisch betreut.
(Kurzfassung eines Beitrags von Dr. med. Hans-Joachim Lepthin zur Festzeitschrift "75 Jahre TSV Aukrug")
CALISTHENICS
Calisthenics ist eine Art des Trainings, bei dem nur das Körpergewicht als Widerstand verwendet wird. Dazu gehören klassische Übungen wie Klimmzüge und Liegestütz, aber auch an akrobatischen Elementen wurde gearbeitet, wie z. B. dem Handstand.
Calisthenics wurde seit 2015 angeboten. Die Gruppe war immer sehr klein, da nicht immer alle der ca. 10 Mitglieder dabei waren.
Der Trainer und Spartenleiter Kevin Zoch musste das Angebot leider 2018 beenden, da er für sein Studium weggezogen war.
Gerade weil die Calisthenics Gruppe sehr klein war, hat man sich sehr gut kennengelernt. Die Gruppe war stark zusammengewachsen und viele der Teilnehmer sind bis heute sehr gut befreundet.
Kevin Zoch
FRAUENFUSSBALL
Die Mannschaft gründete sich 2006 aus einer Wette heraus. Im Zustand gesteigerter Lebensfreude beschlossen Rü (Rüdiger Althaus) und Uwe Schöning, eine Damen-Fußballmannschaft zu gründen und als Trainer zu fungieren. Der eine war skeptisch und vertrat das Vorurteil: Frauen können doch kein Fußball spielen. Der andere war zuversichtlich und sicher, es den Mädels beibringen zu können.
Schnell fanden sich Aukruger Frauen unterschiedlichen Alters, die hoch motiviert waren und voller Begeisterung steckten. Allerdings konnten zunächst nur 30% mit dem Ball umgehen. Der Rest überzeugte durch Ehrgeiz und Spaß am Spiel. Nichtsdestotrotz entwickelte sich aus dem "Haufen" eine richtige Mannschaft. Sie bestach durch Harmonie und Teamgeist trotz häufiger Trainerwechsel. Auch auf Mannschaftsfahrten z.B. nach Berlin oder Schwerin hatten alle viel Spaß miteinander.
Zum Saisonstart 2013/2014 entschieden die Spielerinnen mit dem damaligen Trainer, Bernhard Glüsing, von Großfeld auf Kleinfeld umzusteigen – so kam der Erfolg. Die erste und einzige Frauen-Fußballmannschaft des TSV Aukrug wurde Herbstmeister und schließlich Meister der Kreisklasse Segeberg/ Neumünster.
Wie viele Sportvereine hatte auch diese Mannschaft hin und wieder einen Mangel an Spielerinnen, so dass zwischenzeitlich eine Spielgemeinschaft mit Nortorf entstand und später ein paar Spielerinnen aus Neumünster hinzukamen. Doch immer wieder zogen einige der jungen Frauen für einen Ausbildungs- oder Studienplatz in andere Städte und Länder - andere gingen in die Babypause. Auch die Trainer waren keine Konstante, so dass sich die Mannschaft schließlich im Jahr 2017 auflöste.
Nanette Bohne
JU JUTSU
Seit 2008 haben Hans-Joachim Rathjen und Uwe Weinkauf eine Ju Jutsu Gruppe trainiert. Die "sanfte Kunst" – so die Übersetzung aus dem Japanischen - basiert hauptsächlich auf Selbstverteidigungstechniken. Als Trainingsstätte diente der Bürgersaal (frühere alte Turnhalle; siehe Sportstätten), in dessen Nebenraum die Bodenmatten gelagert wurden.
Der Trainingsbetrieb begann Anfang 2008; es bildete sich ein Kernteam von etwa 10 Erwachsenen. Im Sommer 2008 nahmen erstmals acht Aukruger mit Erfolg an der landesweiten Prüfung zum Gelbgurt (5. Kyu) teil. Ende 2008 hatte sich auch eine Kinder- und Jugendlichen-Gruppe gebildet, die viel Spaß an diesem Kampfsport hatte. Mit dem Trainer Francesco de Leo war die Gruppe auf bis zu 20 Mädchen und Jungen angewachsen.
Das Training machte Spaß und war erfolgreich, was durch den Erwerb höherer Gürtel-Grade bestätigt wurde. Alle Gürtelgrade waren bis 2012 in der Sparte vorhanden: weiß, gelb, orange, grün, blau, braun und schwarz.
Der Motor der Sparte, Hans-Joachim Rathjen, zog sich 2013 aus der Spartenleitung und dem Trainingsbetrieb zurück. Es konnte keine neue Spartenleitung gefunden werden. Die Trainingsintensität sank auch, so dass die Sparte nur bis 2017 Bestand hatte.
Hans-Joachim Rathjen
LEICHTATHLETIK
Als in den ersten Vereinsjahren die Glindemann’sche Koppel als provisorischer Sportplatz genutzt wurde, gab es auch erste Leichtathletik-Wettbewerbe. Diese zeigten in Anbetracht der bescheidenen Bedingungen beachtliche Leistungen: Hans Süpke, Hans Seehaber: Schlagballweitwurf 87.50m | Hans Gosch: Hochsprung 1.50m | Hans Brüggen: 100m-Lauf 12.20 sek.
Eine Leichtathletik-Sparte, die nach den Richtlinien des DLV (Deutscher Leichtathletik Verband) arbeitete, wurde erst knapp 40 Jahre später 1963 von Walter Butenschön und Conrad Rieckmann gegründet. Erfolgreiche Sportler waren damals Dr. Jörg Hein (speziell im Speerwurf) und Jochen Rahmlow (Mittel- und Langstreckenlauf; 15. der Deutschen Marathon-Meisterschaften in Berlin in 2:52:59,6 Stunden). Beim Sommersportfest des TSV Aukrug am 6.9.1964 verglich man sich in allen Altersklassen im Mehrkampf, Mittelstrecken- und Staffellauf mit Sportvereinen aus der Umgebung.
Aus "Geschichte des Aukrugs 1978":
1970 übernahm der junge Horst Hauschildt die Leitung. Er war ein vorbildlicher Sportler, der es mit Fleiß, Beharrlichkeit und unermüdlichem Einsatz verstand, allmählich die Jugend des Aukruges zu interessieren und schließlich auch zu aktivieren. Unter Anleitung eines Trainers aus Neumünster wurde das leichtathletische Training nach modernen Methoden aufgebaut, und bald zeigten sich die ersten Erfolge bei sportlichen Veranstaltungen.
Der junge, sportfreudige Hans-Joachim Rathjen wurde 1972 für seinen Einsatz und seine Leistungen vom Verein zum "Sportler des Jahres" gewählt. 1974 errang er die Landesjunioren-Meisterschaft im Speerwerfen und die Landesvizemeisterschaft im Weitsprung.
Neben Hans-Joachim Rathjen gab es etwa 80 weitere Sportlerinnen und Sportler in allen Altersklassen, die sich in Kreis- und Landesbestenlisten vordere Plätze erkämpft hatten. Dabei waren es nicht nur die "klassischen" Lauf-, Wurf- und Sprungdisziplinen. Horst Hauschildt hatte auch für einen Dorfverein so "exotische" Disziplinen wie Diskus- und Hammerwerfen, Hürdenlauf, Dreisprung oder Stabhochsprung eingeführt. Da es hierbei nur wenige Aktive in Schleswig-Holstein gab waren z.B. Klaus-Dieter Rathjen, Peter Michalke und Holger Hauschildt in der Landesbestenliste im Hammerwerfen vertreten.
Aufschwung für die Sparte brachte auch die 1970 eingeweihte Kurzstrecken-Laufbahn mit einem Gummi-Kork-Belag (Rubcor) mit Weit- und Hochsprunganlage am A-Platz (diese Anlage ist heute nicht mehr vorhanden). In der Landesbestenliste 1970 waren Aukruger Sportler 34 mal vertreten und auch 1971 gab es über 30 Platzierungen unter den besten Zehn.
Es gab einige Lauftalente bei den Schülern. Unter Regie von Heinrich Lamp entwickelte sich 1972 eine kleine Läufergruppe, die er wie folgt beschreibt:
Thomas Althaus, Rudolf Althaus, Joachim Rehder (unser heutiger Bürgermeister), Jürgen Rudat, Jörg Rogge, Gudrun Kruse, Heike Henning: das war der Kern der Läufergruppe. Ab jetzt erhöhte sich das Trainingspensum und der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten: schon bei den Landes-Waldlaufmeisterschaften 1973 in Trappenkamp belegten Thomas und Rudolf Althaus die ersten beiden Plätze und mit Joachim Rehder den 1. Platz in der Mannschaft. Kurz danach wurde der Landesrekord der Schüler in der 3 x 1000 m Staffel um glatte 10 Sekunden unterboten.
Es folgten Starts auf Bundesebene. Für uns Aukruger ein Novum, auf Deutschen Meisterschaften starten zu dürfen. Der Start in Koblenz: 1000 m Vorlauf: Thomas glänzte mit 2:43,6 Min über 1000 m und erreichte somit den Endlauf. Doch der Endlauf unserer Lampenfieber gestressten "Rennfohlen" endete in ein Chaos: gleich nach dem Start stürzten vier, Thomas inclusive; er schied aus. Trotzdem: es war für uns ein besonderes Erlebnis. Rudolf musste über 2000 m keine Vorläufe bewältigen: 25 Läufer gingen an den Start; Lampenfiebergeplagt starteten sie. Das Ergebnis: in 6:11,6 Min erreichte er als 8. Das Ziel.
In Osnabrück fanden die Staffelmeisterschaften statt: Thomas, Rudolf und unser heutiger Bürgermeister Joachim Rehder versuchten ihr Glück: das Ergebnis – Platz 7 in guten 8:59,0 Minuten.
Ja, und da wäre noch ein läuferisches Talent zu erwähnen: Jörg Rogge, der sich durch fleißiges Trainieren den Landestitel über 2000 m in Itzehoe erkämpfte. Auch er qualifizierte sich für die Deutschen Meisterschaften in Bielefeld. Auch Jörg erreichte einen guten Mittelplatz unter 37 Teilnehmern.
Berufliche Veränderungen veranlassten mich zur Aufgabe meiner Trainerarbeit. Der letzte Start war ein Volkslauf in Aukrug.
Auch Horst Hauschildt veränderte sich beruflich in Richtung Bonn, so dass diese Leichtathletik-Ära zu Ende ging. Einige ältere Jugendliche um Hans-Joachim Rathjen wechselten zu Gut Heil Neumünster.
Aus der Festzeitschrift „75-Jahre TSV Aukrug“ (etwas gekürzt)
Im Mai 1990 legten Hans-Joachim Rathjen und Holger Doms den Grundstein für eine neue Schülerleichtathletik-Sparte des TSV Aukrug. Durch Mundzu-Mund-Propaganda und dem Mitwirken der eigenen Kinder der beiden Trainer konnte mit knapp 10 Schülerinnen das erste Training durchgeführt werden.
Gleich bei den ersten Kreismeisterschaften 1990 in Gettorf trumpften die Aukrugerinnen im Alter von 7-11 Jahren auf: Melanie Rathjen (1. Platz), Henrike Jessen (3. Platz), Jenne Lepthin (4. Platz), Nicole Doms (5. Platz), Anna-Lena Lepthin (13. Platz), Stephanie Rathjen (3. Platz), Wiebke Bushell (6. Platz). Somit hatte der TSV Aukrug seine 1. Kreismeisterschaft in der Leichtathletik errungen. Carolin Struck belegte 1995 bei Landesmeisterschaften den 5. Platz. Im Jahr 1996 wurden vom TSV Aukrug 85 mal 1. Plätze belegt. 1997 kamen bis zu 50 Teilnehmer zum Training.
Die erfolgreiche Schüler- und Jugendarbeit blieb über etwa 25 Jahre erhalten. Zahlreiche gute Platzierungen auf Kreis-, Landes- und Norddeutscher Ebene wurden erzielt. Beispielhaft seien die "Hochsprung-Asse" Melanie Rathjen, Ulrike Wolter und Avje Petersen genannt.
Einen weiteren Aufschwung brachte die neue Leichtathletik-Anlage am Spann, mit der die Trainingsbedingen verbessert wurden.
Von Ende 1992 bis 1996 konnte Torsten Gerhardt als dritter Trainer „verpflichtet“ werden. Ab 1997 besetzte Hannelore Barthel diesen Posten. Hans-Joachim Rathjen beendete seine Traineraufgabe 2001. Holger Doms machte mit wechselnden Co-Trainerinnen weiter.
In den darauffolgenden ca. 15 Jahren bildete sich ein 10- bis 20-köpfiges Team, das viel Spaß am Sport zeigte. Der Leistungssport stand dabei nicht mehr im Mittelpunkt.
Zum Schluss noch ein Aukruger Leichtathletik-"Gewächs": Ole Lepthin hatte mit Hans-Joachim Rathjen und Holger Doms seine ersten Leichtathletik-Trainer, die ihn stark förderten. Der erfolgreiche Jugendliche wechselte zu anderen Vereinen wie dem Rendsburger TSV und SG Kronshagen/Kieler TB, mit dem er 2003 Deutscher Mannschaftsmeister und 6. in der Einzelwertung in der Jugend-B im Zehnkampf wurde.
(zusammengestellt aus einer Chronik der Sparte von Horst Hauschildt, sowie Beiträgen von Heiner Lamp und einer Chronik von Holger Doms)
REITEN
Bereits Ende der 70er bis Anfang der 80er Jahre gab es in Aukrug einen Reitverein um Ernst Bretzlaff. Die Begeisterung für das Reiten im Naturpark war und ist groß, so dass sich 1991 wieder Reiterinnen und Reiter zusammenfanden, um erneut einen Verein zu gründen. Starthilfe suchten sie beim TSV Aukrug: 1991 wurde eine Reitsparte gegründet. Spartenleiter war Claus Johann Harms.
Im Buch „Die Geschichte Aukrugs“ von 1995 heißt es: Man wollte insbesondere Kinder und Jugendliche im Umgang mit ihren Ponys und Pferden unterstützen und fördern, unabhängig davon, ob es dabei um die Freizeitreiterei oder den Turniersport ging. Die ganze Begeisterung der Vereinsgründer hätte vielleicht nicht ganz ausgereicht, wenn nicht Silke und Nils Kuhnke bereit gewesen wären, ihre Reithalle dem Verein für seine Veranstaltungen zur Verfügung zu stellen. Unter diesen positiven Voraussetzungen entwickelte sich die Reitsparte rasch. So gibt es nach drei Jahren bereits über 50 Reitsportler. Auch die Breitenarbeit hat bereits Früchte getragen: Nach knapp zwei Jahren machten 15 Kinder und Jugendliche ein Reitsportabzeichen (vom kleinen Hufeisen bis zum Deutschen Reitsportabzeichen K1. III). Aber auch der Turniersport kam nicht zu kurz. So starten Reiter des Vereins sowohl im Springen wie in der Dressur bei Mannschaftswettbewerben in der Kategorie L.
Um die Jüngsten nicht zu vergessen, schaffte die Reitsparte 1992 ein Voltigierpferd an. Beim Voltigieren wird man mit Pferden vertraut. Es ist eine gute Gelegenheit für den Einstieg in den Reitsport, und es gibt sogar eine Tuniergruppe. Damit sind jedoch die Aktivitäten der Reitsparte noch nicht erschöpft. Neben vereinsinternen Veranstaltungen organisiert die Reitsparte jagdliche Ausritte, hat das traditionelle Ringreiten wieder zum Leben erweckt und nimmt jährlich an der Aktion "Ferienspaß" teil. Alle hoffen, daß es so weitergeht.
Die Reitsparte im TSV Aukrug gab es bis Ende 1996. Sie gliederte sich aus, um den eigenen Reitverein Aukrug e.V. zu gründen. www.reitverein-aukrug.de
SEGELFLIEGEN
Anfang 1973 wurde eine Sparte „Segelfliegen“ gegründet, in der begeisterte Flugsportler ein "Sprungbrett" zur eigenen Vereinsgründung im selben Jahr fanden. Am Himmelfahrtstag 1973 wurde das neue Segelfluggelände eingeweiht und der damalige Spartenleiter Dr. Albert Prasch konnte die Umwandlung der Sparte in den selbständigen Verein "Segelflug Aukrug e.V." verkünden. www.segelflug-aukrug.de
SPIELERISCHE BALLGEWÖHNUNG
2013 hatten wir (Mareike Allais und Ragna Meyer-Bokelmann) beide Jungs im Alter von drei Jahren und wollten der Altersgruppe sportlich etwas anbieten. So sind wir auf die Idee gekommen, „spielerische Ballgewöhnung“ im TSV Aukrug anzubieten. Wir haben dies dann per Mundpropaganda und Aushang kommuniziert und waren dann nach kurzer Zeit mit 20 kleinen Stöpseln für 45 min einmal die Woche in der Sporthalle. Dort haben wir erste Übungen mit unterschiedlichen Bällen angeboten und ausprobiert. Auch erste kleine Laufübungen und Tickspiele haben wir mit eingebaut. Den Kindern und uns hat es viel Freude gemacht. Nach zwei Jahren (2015) sind die Jungs dann zum Fußball gewechselt und wir haben die Gruppe aufgelöst, da es keinen Nachfolger gab.
Mareike Allais
TANZEN
Ende der 1970er Jahre gab es bereits eine Tanzsparte im TSV Aukrug. Mit dem Spartenleiter Karl-Otto Güstrau wurden Standard- und lateinamerikanische Tänze trainiert, die auch während der Jubiläums-Festwoche zum 60-jährigen Bestehen des TSV Aukrug im Jahr 1982 vorgeführt wurden. 1983 wurden die Kreismeisterschaften Rendsburg der "Nichtturniertänzer" im Gasthof Aukrug ausgetragen. Diese Sparte löste sich einige Jahre später auf.
Eine neue Tanzsparte gab es später, über die Ute Marckmann (damals Petersen) berichtet:
Also, wir haben die Tanzsparte vermutlich 2000 ins Leben gerufen. Es ist eine Teilnehmerliste vom 1.7.2000 wieder aufgetaucht mit den Namen der 11 Tanzpaare, mit denen wir gestartet sind. Spartenleiterin war ich. Es gab vorab ein Gründungstreffen im Restaurant Boxberg mit allen Interessierten. Nach Gesprächen mit dem Vorstand vom TSV (Eckardt Schuldt) und dem Bürgermeister (Nils Kuhnke), der uns den großen Versammlungsraum kostenlos zur Verfügung gestellt hat, konnten wir loslegen.
Als Trainer konnten wir Jan Dannemann und Imme Heimann aus Kiel gewinnen. Sie waren Turniertänzer in der Sonderklasse; Imme hat eine Ausbildung zur Tanztrainerin absolviert. Für die Trainer haben wir einen Spartenbeitrag erhoben, um sie bezahlen zu können.
Wie es meistens so ist, wurde die Zahl der Paare, die regelmäßig zum Tanzen erschienen, immer weniger und es kamen auch kaum neue Paare nach - trotz Versuchen der Werbung und Mund-zu Mund-Propaganda. Am Ende waren wir nur noch 4 Paare und wenn dann einmal ein Paar nicht konnte, lohnte es für die Trainer gar nicht mehr, aus Kiel zu kommen. So haben wir dann die Sparte aufgelöst, vermutlich 2010.
Ute Marckmann
WEITERE AKTIVITÄTEN
In Protokollen aus der Zeit nach dem Wiederbeginn nach 1945 werden auch eine Laienspielgruppe, eine Instrumentalgruppe, Gesang, Schachspiel und auch Boxen aufgeführt. Darüber ist nichts Näheres bekannt.
Holger Hauschildt