Klärwerk und Kanalisation

Aus Aukrug Geschichte Wiki
(Weitergeleitet von Klärwerk Aukrug)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Das Aukruger Klärwerk im Ortsteil Bünzen: Betriebsgebäude, Werkstatt, Technikgebäude
Klärbecken SBR 1, eine der beiden biologischen Reinigungsstufen
Tiefbauarbeiten in der Hauptstraße. Der Hof Gloy rechts musste dem Neubaugebiet Schmäkoppel weichen

Das Klärwerk und die Kanalisation in Aukrug wurden ab 1975 errichtet.

Klärwerk Aukrug

Das heutige Klärwerk wurde 2003 in Betrieb genommen und arbeitet im sogenannten SBR-Verfahren. Das Sequencing-Batch-Reactor-Verfahren (deutsch: Sequenzielles Biologisches Reinigungsverfahren; kurz SBR-Verfahren) ist eine Variante des konventionellen Belebtschlammverfahrens. Für das SBR-Verfahren sind in Aukrug zwei voneinander unabhängige Becken errichtet worden, in denen das zulaufende Abwasser im Wechsel jeweils acht Stunden behandelt wird. Die Reaktoren durchlaufen einen Zyklus bestehend aus den Phasen Füllen, Mischen, Belüften, Sedimentieren und Dekantieren. In der Sedimentation setzt sich der Schlamm unten ab. In der Dekantion fährt ein Teleskopschieber herunter, der die biologisch geklärte Wasserschicht abzieht.

Klärwerk von 1975 bis 2003

Das alte Klärwerk im Januar 1985

Am 31. Oktober 1974 trat die neue Hauptsatzung der Gemeinde in Kraft, eine Satzung über die Entwässerung der Grundstücke und deren Anschluss an die Kanalisation wurde beschlossen. Parallel zum Bau des Klärwerks lief der Ausbau der Kanalisation und Wasserversorgung. Es zeichnete sich ab, dass Homfeld eine eigene Kläranlage in Form von Klärteichen nach dem Prinzip der Wurzelraumentsorgung erhält. Die Erdgasversorgung wurde vorbereitet. Nach der Genehmigung des Bebauungsplanes Schmäkoppel in Innien mit mehr als 100 Einfamilienhäusern setzten dort die Erschließungs- und Neubauaktivitäten zügig ein.

Das "alte" Klärwerk in Bünzen arbeitete auf biologischer Grundlage durch Umwälzung und Zufuhr von Sauerstoff. Das abgeklärte Wasser floß durch eine Rohrleitung in die Bünzau. Derartige große Unternehmungen, die Millionenbeträge erforderten, hätten ohne die zusammengefasste Leistungsmöglichkeit der vereinigten fünf Dörfer nicht bewältigt werden können. Ihre Planung, Durchführung und Kontrolle lag in Händen einer aus Ingenieuren bestehenden Bauleitung, die den Bürgermeister und die Gemeindevertretung beratend zur Seite stand und die ausführende Firma kontrollierte.

Kanalisation

Nicht minder wichtig als die Wasserversorgung der Gemeinde war 1974 der Bau der Abwasserbeseitigung, d. h. der Vollkanalisation. In der Präambel des Gesetzes über die Abwasserbeseitigung hieß es, dass die Umweltbelastung durch die Verrieselung des Schmutzwassers auf den einzelnen Grundstücken dazu führe, das Grundwasser zu verseuchen, da eine Versickerung wegen der Verdichtung des Bodens nicht mehr erfolge, eine Ableitung wegen der unterschiedlichen Geländeform in vielen Fällen nicht durchführbar und eine vernünftige Klärung in einem 3-Kammer-System technisch gar nicht möglich sei. 90 Prozent der Grundeigentümer, die vom Gesetz verpflichtet waren, zweimal im Jahr den Inhalt ihrer Klärgrube abfahren zu lassen, kamen dieser Verpflichtung nicht nach, und die zunehmende Verrohrung der kleinen Wasserläufe führt dazu, dass ein großer Teil der Abwässer verhältnismäßig ungeklärt in die Bünzau ging. Das bedeutete eine Gefährdung unserer Fischwelt und der kleineren Bäche.

Für Regenwasser bestand eine besondere Leitung, die in die Burbek führt und an die sich jeder Hauseigentümer anschließen konnte. Jauche durfte niemals abgeleitet, sondern musste abgefahren werden. Gewiss war die Vollkanalisation damals eine für die Gemeinde und die Bürger kostspielige Angelegenheit, aber ohne sie hätte keine weitere Bebauung erfolgen können.

Der genehmigte Plan der in der Durchführung befindlichen Kanalisation bezog sich auf Innien, Böken und Bünzen. Eine Firma wurde beauftragt, für die folgenden 10 Jahre ein Gutachten für die Abwasserbeseitigung in Bargfeld und Homfeld aufzustellen, für die dann kleinere örtliche Kläranlagen geschaffen werden sollten.

Die Kanalisation im Ortsteil Innien wurde 1978 abgeschlossen. Das große Klärwerk, in der Mitte zwischen Böken und Bünzen an der östlichen Seite der Bünzau gelegen, war zu diesem Zeitpunkt bereits seit einiger Zeit in Tätigkeit.

Weblinks

Siehe auch