Moore in Aukrug

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Alte Torfpresse im Viertshöher Moor
Bank för Bank worm de Soden rutsteken un op de Schuulkaar laadt. Links to Hann'n dat Törfgeschirr: Törfspaden, Hacke un Schüffel.
De Fruenslüüd schöven de vullen Kaarn na den Dröögplatz
Arbeid an de Törfpress
Dat Fröhstück is toenn. Een grote Kann mit Bottermelk un een mit Kaffe harm de Lüüd mit. An de Gesichter kann man sehn: Dat hett smeckt!

Die Moore in Aukrug waren für die Menschen in den Dörfern eine gute Verdienstmöglichkeit und verläßliche Quelle für günstigen Brennstoff. Während in Homfeld und Innien auch die Wälder für den Lebensunterhalt bewirtschaftet wurden, wurden in Böken die ausgedehnten Moore trockengelegt und abgebaut.

Wie die unten aufgeführte Übersicht aus dem Jahre 1738 zeigt, hatten alle Aukrug-Dörfer Moor, aber Homfeld, Innien und Bünzen nur in sehr geringer Menge. Schon 1959 war auf diesen Feldmarken nichts mehr davon zu erkennen. Auch an den Böker Mooren sind die 220 Jahre nicht spurlos vorübergegangen. Das Winkelsteinsmoor nehmen heute die Schulkoppeln ein. Das Scharmoor ist abgegraben und in Weideland verwandelt. Vom Twisselmoor sind nochgeringe Spuren zu erkennen. Das Rethbroksmoor ist abgegraben, aber nur z.T. in Kultur genommen. Nur an der Viertshöher Seite befindet sich noch etwas Hochmoor. Die beiden Weltkriege haben es stark mitgenommen. 1810 war es noch nicht angegraben. An seinem Südrand befinden sich die vielen Ringe früherer Torfkohlenmeiler. Nicht genannt ist das Kallhornsmoor. Es wird damals wohl noch Sumpf gewesen sein.

Moore im Jahr 1738

Eine Übersicht über unsere Moore aus dem Jahre 1738 zeigt uns das Verhältnis in den einzelnen Dörfern (1).

Böken, 7 3/8 Pflüge.

  1. Rethbrocksmoor hat etwa eine viertel Meile im Umkreis, 5— 6 Fuß tief, (es war oft mehr als 20 Fuß tief. R.) ist unbegraben und in gutem Stande, hat guten schwarzen Torf. Hieselbst ist eine Glashütte angelegt auf Zehn Jahre. Dieses Moor könnte an andere viel abgeben.
  2. Winkelstein Moor 500 schrittlang, 150 schr. breit, 5 — 6 Fuß tief.
  3. Scharmoor 600 schr. lang, 400 sehr. breit, unbegraben.
  4. Twisbelmoor, 150 schr. lang, 150 schr. breit, 4— 5 Fuß tief.
  5. Viertmoor 200 schr. lang, 200 schr. breit, 4-5 Fuß tief, sind beide unbegraben.
  6. Hadenbergsmoor 50 Ruten lang, 24 breit.

Diese Moore könnten zum Teil an andere abgeben. Die Weide gehört der Dorfschaft.

Indigen, 4 1/2 Pflüge und 3 1/4 Pflüge klösterlich.

  1. Heßelmoor, 12 Ruten lang, 12 Ruten breit, ist unbegraben.
  2. Söhrenmoor, 30 Ruten lang, 30 Ruten breit.

Büntzen.

  1. Rubenskampmoor, 60 schr. lang, 60 schr. breit, ist vergraben.
  2. Hadenbergsmoor, 30 Ruten lang, 24 Ruten breit, ist annoch nicht begraben.

Die Weide gehört der Dorfschaft von diese Moore.

Homfeldt, 8 1/2 Pflüge, 3 Katen.

  1. Homfeldt Moor 50 schr. lang, 50 schr. breit, 4 Fuß tief, ist ein gut Moor, welches sich Johann Ratgen allein zueignet.

Bargfeldt, 5 Pflüge, 2 Katen

  1. Bargfelder Moor 700 :sehr. lang, 436 breit, 3 Fuß tief, hat mittelmäßigen Torf und ist wenig begraben."

Erhaltene und renaturierte Moore

Viertshöher Moor

Das etwa 20 Hektar große Gebiet ist ein ehemaliges Hochmoor in der Nähe des Ortsteiles Böken, in dem bis in die Nachkriegsjahre Torf abgebaut wurde. Noch heute sind im Süden des Moores ringförmige Wälle erkennbar, in denen bis etwa 1860 Torfkohle hergestellt wurde. Diese wurde ähnlich wie Holzkohle durch das Bedecken und Anzünden des aufschichteten Torfes hergestellt.

Für den Torfabbau wurde der Wasserstand gesenkt, sodass die typische Hochmoorvegetation größtenteils verschwand und sich Birken ausbreiteten. 2001 begann die Renaturierung des Moores durch den Naturschutzring Aukrug e.V., der dafür den Wasserstand um 1,5 m anstaute, damit sich die Restbestände der Torfmoose, Schwingrasen und Wollgräser wieder ausbreiten konnten. Touristisch erschlossen ist das Gebiet durch einen Rundwanderweg.

Möreler Moor

Informationstafel Aukruger Bund über das Hamm-Moor

Der Aukruger Bund erwirbt im Möreler Moor, das auch Hamm-Moor genannt wird, seit 1998 Moorparzellen mit dem Ziel, den Erhalt und die Regeneration des Hochmoorlebensraumes zu fördern. Das Hamm-Moor ist ca. 56 ha groß, untergliedert in über 65 Flurstücke mit -vor Projektbeginn- über 50 Eigentümern.

Der Aukruger Bund konnte bis 2024 25 Moorparzellen mit einer Gesamtfläche von 16,5 ha erwerben. Seit 1998 hat der Aukruger Bund in Teilbereichen des Moores immer wieder kleinere Vernässungsmaßnahmen durchgeführt. Um den Zustand und die Entwicklungsmöglichkeiten des Moores beurteilen zu können, haben wir 2014 von dem Biologen Dr. Björn-Henning Rickert ein Gutachten erstellen lassen. Das Ergebnis ist, dass durchaus hochmoortypische Bereiche vorhanden und Reste von Torfmoosen flächig zu finden sind.

2020 konnten wir mit dem Erwerb einiger wichtiger Moorparzellen größere zusammenhängende Flächen erhalten. Dies haben wir zum Anlass genommen, die Wiedervernässung voranzutreiben. Zunächst wurden alle Eigentümer, die ihre Parzellen behalten haben, um Zustimmung zur Vernässung gebeten. Zusammen mit den Aukruger Bund – Flächen standen somit über 32 ha zur Wiedervernässung bereit. Nachdem wir die finanzielle Förderzusage durch die Untere Naturschutzbehörde des Kreises Rendsburg-Eckernförde erhalten haben, begann die konkrete Planung durch Dr. Rickert.

Im Frühjahr 2023 wurden dann 130 Einzelstauungen hergestellt. Dazu wurde vorab die konkrete Lage an Hand von Höhenplänen und örtlichen Gegebenheiten festgelegt. Für die einzelnen Stauungen wurden zunächst der Aufwuchs und die Vegetationsreste aus den vorhandenen Gräben herausgenommen. In der Umgebung wurde nach Torfresten gesucht, der Torf lagenweise in die Gräben eingebaut, verdichtet und der Wall sowie die Torfentnahmestellen anschließend mit dem Vegetationsaushub wieder abgedeckt. Mit den im Plan erkennbaren größeren Gräben wurde seinerzeit bei der Herstellung die Ortsteinschicht durchbrochen (Entwässerung des Moores in den Untergrund). In dem vor uns liegenden Bereich fanden im Herbst 2023 größere Erdarbeiten statt. Da nur wenig Torf zu finden war, musste großflächig die Vegetationsdecke entfernt werden. So ist aus der ehemaligen Wiese diese Landschaft entstanden.Der langfristige Erfolg dieser Maßnahmen wird sich erst in den Sommermonaten der kommenden Jahre zeigen.

Nutzung

To Maitied güng dat in't Böker Moor. Schuster Heeschen ut Inn' kunn noch vun dat „Bootarsen" verteilen. De to'n ersten Mal mit bi't Törfsteken weer, müß eerstmal dat „Moorrecht" kreegen. En Schuufkaar worr ümdreiht een hett dat Rad dreiht, twee hebbt den Kandidaten an Arms un Been greepen un mit'n Mors op dat Rad stuppst. Deerns un Fruunslüd hebbt ehr „Moorrecht" op anner Art kreegen. Se müssen sik de bloote Bost mit Bottermelk waschen laaten.
Eine weitere Lehrtafel aus dem Gnutzer Museum
Im Jahr 1900 wurde über das Torfwerk im Möreler Moor berichtet.

Die Nutzung der Moore geschah durch Viehweide und Torfstich. Torfbacken ist hier nie von Bedeutung gewesen, sondern man stellt nur Stichtorf her. Die Torfsoden wurden im eigenen Haushalt als Feuerung benutzt oder auch nach den benachbarten größeren Orten, Neumünster und Itzehoe, zum Verkauf gebracht. Um 1850 fuhren fast alle Bauern aus Böken am Freitag, die kleineren Besitzer im Herbst jeden Tag, mit einem Fuder Torf nach Neumünster. Heute würde dies sich nicht lohnen, aber in jenen genügsamen Zeiten war doch Verdienst dabei. Der Torf war in der arbeitslosen Zeit des Vorsommers von den eigenen Leuten hergestellt, „kostete also nichts" und das Fuhrwerk war auch „umsonst", also erschien der Erlös fast als Reinverdienst. Es ist mir mehrfach von alten Leuten versichert worden, daß die kleinen Besitzer nur durch Torfverkauf die schweren Zeiten nach dem Kriegsjahr 1814 und die Mißernten in den dreißiger Jahren überstanden hätten. Wer nicht Torf grub und verkaufte, sei bankrott gegangen.

Torfstechen

Sobald im Frühjahr das Moor genügend abgetrocknet war und Hafer und Kartoffeln In der Erde waren, ging der Bauer mit seinen Leuten zum Moor, um Torf zu stechen. Die oberen Soden der Bank wurden abgestochen und auf dem abgegrabenen Platz sorgfältig nebeneinander hingelegt, um neuen guten Setzplatz zu gewinnen. Mit dem Torfspaten stach ein Arbeiter in Sodenlänge die Bank ab, mit dem Torfmesser schlug er dann die Soden in etwa 15 cm Dicke ab. Dann schnitt er mit dem Torfspaten in ca. 15 cm Dicke ab und lud sie auf eine Schiebkarre, die ein anderer Arbeiter zum Setzzplatz brachte. Dort war ein Mädchen zum Abladen und Hinlegen der Soden bereit. Entweder wurden die Soden „gestuckt", d. h. zwei Soden wurden auf die Kante gestellt, zwei quer darüber und ein in Richtung der unteren Soden gelegt, oder man legt die Soden in Reihen, so daß die nächste Reihe die vorhergehende bis zur Hälfte bedeckt. Nach einigen Wochen, die Zeit hängt vom Trockenwetter ab, setzte man den Torf in kegelförmige Ringel. Schon trockene Soden wurden in die Ringel gelegt. War die Witterung günstig und Zeit zum Fahren vorhanden, so fuhr man den Torf aus den Ringeln nach Hause, sonst setzte man ihn in lange, schmale Diemen, seltener in große runde Ringel, in denen er nicht zu lange dauernden Regen vertragen kann.

Torfkohlen

Eine weitere Nutzung der Moore geschah durch das Brennen von Torfkohlen. Noch heute beweisen die ringförmigen Hügel am Südrande des Großen Moors bei Viertshöhe, auf deren Grund noch jetzt Torfkohlen zu finden sind, wie stark der Betrieb gewesen ist. Es ging beim Torfverkohlen ähnlich wie bei der Holzverkohlung zu. Der schwarze trockene Torf wurde in Haufen geschichtet, mit Soden bedeckt und angezündet. Unter geringem Luftzutritt ging die Verkohlung vor sich. Die gewonnenen Torfkohlen wurden in Kohlensäcke gefüllt und gewöhnlich nach Itzehoe, später auch nach Neumünster, verkauft. „In allen Schmieden wird mit Torfkohlen gearbeitet. Ja, Schmiede, Rotgießer und Juveliere versichern, daß sie lieber mit Torf- als mit Holzkohlen arbeiten". Die Kohlensäcke wurden zu zwei Salztonnen gerechnet. Ein Sack Kohlen kostete um 1800 in Böken 20-32 ß, während Holzkohlen etwa 1 Rthlr kosteten (= 48 ß). Das Verkohlen von Torf war viel einfacher als die Holzköhlerei. Es waren weniger Leute erforderlich, und die Gefahr des Verbrennens bestand kaum dabei. Es wird uns berichtet, daß ein Bauer um 1790 über 100 Mk aus Torfkohlen gelöst hatte (3).

Vor 100 Jahren wurden hier noch Torfkohlen hergestellt. 1856 hat der 1910 verstorbene Johann Steuermann noch einen Meiler Torfkohlen gebrannt. Die Preise waren aber bedeutend gesunken, so daß er nur 5-6 ß für den Sack bekam. Die Steinkohle war Herr über diesen Industriezweig geworden. Nach 1860 wurden hier keine Torfkohlen mehr hergestellt.

Jeder kennt den Gebrauch von Holzkohle oder Holzkohlebrikett beim Grillen. Warum nehmen wir sie dazu? Weil wir eine rauchfreie Glut zum Garen des Fleisches benötigen. Sie soll genügend Hitze liefern und lange genug vorhalten, dabei wenig Asche bilden. All das hat man seit der Antike auch bei handwerklichen Tätigkeiten benötigt. Beim Schmelzen von Metallen, Glas und Destillation (Paraffinherstellung). Bei uns war der erste zu vermutende Einsatz bei den Rennfeueröfen der Eisenzeit. Jedoch haben uns schwedische Archäologen nachgewiesen, dass dieses Verfahren auch mit getrockneten Holzscheiten geht. Die Brennwerte der Stoffe sind unterschiedlich:

Holz hat, wenn es gut getrocknet ist, einen Brennwert von 15 MJ (Megajoule) / kg.

Braunkohle‚ als Brikettform, hat einen Brennwert von 20 - 22 MJ/kg. Damit vergleichbar ist Holzkohle und Torfkohle. Braunkohle entwickelt jedoch einen unangenehmen Geruch beim Verbrennen.

Steinkohle insbesondere Anthrazit hat einen Brennwert von 30 MJ.

Je höher der Brennwert ist, desto größer ist die erforderliche Flammtemperatur. Bei Holz beträgt sie 200-300°, bei Braunkohle, Holz- und Torfkohle 300-400° und bei Steinkohle 480-550°.

Entscheidend ist aber die Verfügbarkeit. Über Steinkohle und damit auch Koks, Gas und Anthrazit, die möglichst schwefelarm war, verfügte man erst mit dem Bergbau und der Eisenbahn. Bis dahin kannte man bei uns nur Holz und Torf. Wenn man also höhere Temperaturen, eine saubere Verbrennung und möglichst wenig Asche benötigte, gab es nur die Möglichkeit Holzkohle. Bei der normalen Verbrennung von Holz erreicht man die große Hitze nur durch Zufuhr von Luft (Gebläse). Dabei verbindet sich der größte Teil des Kohlenstoffes jedoch mit dem Sauerstoff der Luft und entweicht als Gas. Dieses Gichtgas hat einen ungenutzten Heizwert.

Bei der Herstellung von Holzkohle lässt man die Verkohlung unter Sauerstoffmangel stattfinden und erhält dadurch den Kohlenstoff bis zu 90 %. Diesen hohen Anteil benötigt der Schmied bei der Härtung von Eisen (Aufkohlung). So ist der Beruf des Köhlers eine weitverbreitete Tätigkeit. Das Produkt konnte auch wegen des geringeren Gewichts deutlich besser transportiert werden. Aber auch hierdurch wurde Raubbau am Wald betrieben. Wir kennen Streitigkeiten unter den Kupferhämmern, wo es um die Waldnutzung ging, wenn sich ein neuer Betrieb gründete. Ähnlich wie bei den Mühlenrechten der Streit um das Oberwasser. Energie war vor der Kohlenutzung knapp geworden und so versuchte man sich auch am Torf. Wie das geht, zeigt ein Film der Volkskunde. Die archäologische Landesaufnahme verzeichnet unter der Nr. 61 am Moor bei Viertshöhe 70 ringförmige Hügel mit zentraler Eingrabung. Die Hügel haben durchschnittlich einen Durchmesser von 7,00 m bei einer Höhe von ca. 0,50 m. Sie wurden damals als durchgrabene Grabhügel gedeutet. Heute wissen wir, dass es Reste von Torfmeilern sind.

Wie der Film aussagt, konnte mit zwei Leuten ein Meiler in einem Tag errichtet werden. Die Verkohlung und Abkühlung war erst nach zwei bis vier Wochen beendet. Man kann nicht ausrechnen, ob mehrere Meiler gleichzeitig betrieben wurden. Die Zeit zum Stechen, Aufsetzen (Ringeln) und Trocknen des Torfes muss eingerechnet werden, weil das Voraussetzung für den Meiler war. Entscheidend wird der Absatz gewesen sein. Und da muss man die benachbarte Glashütte als Abnehmer sehen. Darüber berichtet Georg Reimer 1959 in: Die Geschichte des Aukruges: Eine weitere Nutzung der Moore geschah durch das Brennen von Torfkohlen. Noch heute beweisen die ringförmigen Hügel am Südrande des Großen Moores bei Viertshöhe, auf deren Grund jetzt noch Torfkohlen zu finden sind, wie stark der Betrieb gewesen ist. Es ging beim Torfverkohlen ähnlich wie bei der Holzverkohlung zu. Der schwarze trockene Torf wurde in Haufen geschichtet, mit Soden bedeckt und angezündet. Unter geringem Luftzutritt ging die Verkohlung vor sich. Die gewonnenen Torfkohlen wurden in Kohlensäcke gefüllt und gewöhnlich nach Itzehoe, später auch nach Neumünster verkauft. „In allen Schmieden wird mit Torfkohlen gearbeitet. Ja, Schmiede, Rotgießer und Juveliere versichern, daß sie lieber mit Torf- als mit Holzkohlen arbeiten.“ Die Kohlensäcke wurden zu zwei Salztonnen gerechnet. Ein Sack Kohlen kostete um 1800 in Böken 20 - 32 ß, während Holzkohlen etwa 1 Rthlr kosteten (= 48 ß). Das Verkohlen von Torf war viel einfacher als die Holzköhlerei. Es waren weniger Leute erforderlich, und die Gefahr des Verbrennens bestand kaum dabei. Es wird uns berichtet, daß ein Bauer um 1790 über 100 Mk aus Torfkohlen gelöst hatte. Vor 100 Jahren wurden hier noch Torfkohlen hergestellt. 1856 hat der 1910 verstorbene Johann Steuermann noch einen Meiler Torfkohlen gebrannt. Die Preise waren aber bedeutend gesunken, so daß er nur 5-6 13 für den Sack bekam. Die Steinkohle war Herr über diesen Industriezweig geworden. Nach 1860 wurden hier keine Torfkohlen mehr hergestellt. [1]

Im Jahre 1973 wurde in der Landeszeitung ein Bericht veröffentlicht, der hier auszugsweise wiedergegeben wird:

Torfmeiler im Aukrug entdeckt. Auch Torfkohlen wurden hier gebrannt. Die Reste der Meiler findet man noch am Rande des Moores bei Viertshöhe. Um 1790 erlöste ein Bauer daraus in einem Jahr 100 Mark. Um 1860 hörte das Verkohlen des Todes auf. An dem Moor auf dem Gasvierth wurde nach 1725 eine Glashütte errichtet, an der die Bauern Anteil hatten. Sie verfertigten gute grüne Glasware. Scherben und Schlacken findet man noch dort. Als Feuerung diente der auf dem Moor gewonnenen Torf. 1742 war die Glashütte schon eingegangen, doch wird noch 1745 in einem Hufenkontrakt der Hufenanteil an ihr mit übertragen. Sie hatte auf 10 Jahre die Berechtigung zur Nutzung des Moores. Infolge der unordentlichen Haushaltung des Glasermeisters ging sie schlecht, und schließlich sollen die Bauern, wie die mündliche Überlieferung berichtet, die Glasbrenner vertrieben haben.

Vergleichbare Köhlerringe gibt es verstreut in ganz Schleswig-Holstein. Besonders im Norden bei Bramstedtlund sollen mehrere liegen, was ich noch nicht überprüft habe. Hier war der Auftraggeber die Kupfermühle in Wassersleben. Zurzeit ist die Gruppe in Böken die größte bekannte Fundstelle und vielleicht auch die schönste. [2]

Weblinks

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Exkursionsführer am Tag des offenen Denkmals 10.09.2006 in Aukrug
  2. Lehrfilm von Arnold Lühning (Schleswig): Mitteleuropa, Schleswig - Brennen von Torfkohle. Kurzbeschreibung: Die Gewinnung von Torfkohle im Meilerbrand für Schmiedezwecke spielte bis zum Ende des 19. Jahrhunderts in den großen Moorgebieten an der deutsch-dänischen Grenze bei Bramstedtlund eine erhebliche wirtschaftliche Rolle. Der Altbauer und Amtsschreiber H.C.Davidsen, der 1924 den letzten Meilerbrand durchgeführt hatte, zeigt noch einmal an einem kleinen Meiler, wie die Arbeit vonstattenging: Gewinnung von Grasplaggen, Anzünden des Feuers, Aufschütten des trockenen Torfs zum Meiler über dem Feuer, Abdecken des in Glut stehenden Meilers mit Grasplaggen und Sand, nach ca. 4 Wochen Öffnen des Meilers und Entnahme der Torfkohle.Produktionsjahr 1973 Hersteller: B.Topel (Schleswig) Veröffentlichung und Vertrieb: IWF Wissen und Medien gGmbH