Schleswig-Holsteinische Erhebung
Am 24. März 1848 nahm die Schleswig-Holsteinische Erhebung gegen Dänemark ihren Anfang. Die Erhebung wurde zum Ersten Schleswig-Holsteinischen Krieg, der von 1848 bis 1851 dauerte. Der Deutsch-Dänische Krieg von 1864 wird auch als Zweiter Schleswig-Holsteinischer Krieg bezeichnet.
Vorgeschichte
An der Volksversammlung in Nortorf am 14.September 1846, die die Antwort der Holsteiner auf den Offenen Brief Christians VIII. bringen sollte, beteiligten sich die Aukruger Bauern lebhaft. Durch ein Aufgebot von Infanterie und Reitern wurde sie verhindert. Noch am 3. März 1848 waren die Transportkosten für das Militär in Höhe von 204 Mk 6 ß und 174 Mk nicht von der Regierung bezahlt. Die Eisenbahngesellschaft drohte mit gerichtlichem Vorgehen, wenn nicht innerhalb von vier Wochen bezahlt wurde.
Das Schlagwort „Up ewig ungedeelt“ (hochdeutsch: auf ewig ungeteilt) wurde zum Motto der deutschen Schleswig-Holsteiner in der Schleswig-Holstein-Frage. Es ist eine Passage des Vertrages von Ripen von 1460, in dem die Herrschaft im Herzogtum Schleswig und im Herzogtum Holstein geregelt wurde. Nachdem August Wilhelm Neuber 1841 diesen Spruch in einem Gedicht verwendet hatte, wurde er zum Schlagwort des 1844 von der holsteinischen Ständeversammlung eingeforderten Landesrechts: „Die Herzogtümer Schleswig und Holstein sind fest miteinander verbundene Staaten“. Up ewig ungedeelt ist heute Wahlspruch des Landes Schleswig-Holstein.
Kriegsverlauf
Gewerbeschuldirektor Jürgen Friedrich Ahrens in Kiel berichtet darüber (2): „Ich sehe noch den alten Hans Rohweder aus Innien, von Neumünster kommend, in raschem Trabe auf die Hofstätte fahren und meinem Vater zurufen: ,Klas, nu geiht los.' Es war am 24. März 1848. Und am Ostertage rückten schon die hannoverschen Husaren bei uns ein".
„Dem Ernst der Lage fehlte auch der Humor nicht. Eine Fuhre Gewehre mit Flintsteinschlössern kam auf Vollmacht Harms Veranlassung mit einem Unteroffizier aus Rendsburg und sollte die kriegsfähige Jugend einexerzieren. Unis Knaben machte das Exerzieren einen Heidenspaß. Mein Vater war verdrießlich, wenn die jungen Leute aus der Brauerei zu den Gewehrübungen antreten mußten. „Speelkram" schalt er, und bald hatte des Spiel ein Ende. Der Unteroffizier wurde nach Rendsburg zurückberufen." Aus dem Aukrug wurden Lebensmittel nach Rendsburg ins Magazin gefahren. Die Fuhrwerke wurden von den Bauern freiwillig gestellt.
Kriegsfolgen
Im Erhebungskampf hatte der Aukrug einen Gefallenen zu beklagen: Joachim Muxfeldt aus Innien, gefallen bei Friedrichstadt am 4. Oktober 1850.
Verwundet wurden Hans Bracker aus Innien, Schuß ins linke Auge, J. Wittmaack aus Bargfeld, Schuß in den linken Unterarm bei Idstedt, Hinrich Göttsche aus Bucken, Schuß durch den rechten Oberarm und Schulterblatt 6. Juli 1849 bei Fredericia, Johann Steuermann aus Böken Brustschuß bei Idstedt.
Deutsch-Dänischer Krieg
Ende Dezember 1863 zogen die deutschen Bundestruppen in den Aukrugdörfern ein.(3) Die Dänen zogen sich langsam von ihnen zurück. Die Bewohner sahen stumm ihrem Abzug nach. Sobald sie fort waren, erschienen schleswig-holsteinische Fahnen, und jeder mußte eine blau-weiß-rote oder eine schwarz-rot-goldene Kokarde an der Mütze tragen, wenn er es gut meinte. Die einrückenden Sachsen und Hannoveraner wurden mit großem Jubel empfangen. Nach ihnen folgte österreichische Einquartierung. Hier lag das Martini-Regiment in Quartier. Es waren schneidige Soldaten.
In den letzten Tagen des Januar 1864 bekam das Regiment plötzlich Befehl zum Abrücken. Die im Freien zubereitete Mahlzeit mußte in Stich gelassen werden. Unter vielen Glückwünschen ließ man sie ziehen; man merkte, daß die Sache jetzt Ernst wurde. Das Regiment nahm am 3. Februar am Sturm auf den Königshügel bei Schleswig teil. Den durchziehenden Preußen wurde wenig Sympathie entgegengebracht, gab man Preußen doch Schuld am Scheitern der Erhebung von 1848. Erst nach dem Sturm auf Düppel gewann man Vertrauen zu Preußen. Der Waffenstillstand zwischen Preußen, Österreich und Dänemark wurde m 18. Juli 1864 unterschrieben, und trat am 20. Juli 1864 in Kraft.
Als der Wiener Friede vom 30. Oktober 1864 den Aukrugern Gewißheit gab daß sie deutsch bleiben würden, kannte der Jubel keine Grenzen, war aber gemischt mit dem drückenden Bewußtsein, daß sie keinen eigenen Staat bilden durften.
Pflanzung von Doppeleichen
Das Zusammenwachsen zweier Stämme, die eine gemeinsame Krone bilden, spielt auf das Motto „Up ewig ungedeelt“ an. So wie eine Doppeleiche nicht getrennt werden kann, ohne dass sie schweren Schaden nimmt und ganz oder teilweise abstirbt, sollte Schleswig-Holstein nur als ein ungeteiltes Ganzes – in einem (künftigen) deutschen Nationalstaat – bestehen können.
Die Eiche wurde wegen ihrer kultischen Bedeutung für die Germanen als „deutscher Baum schlechthin“ angesehen. Ferner versinnbildlicht sie in der Heraldik unter anderem Kraft, Beständigkeit, Kampf und Sieg.
1898 jährte sich der Beginn des ersten Schleswig-Holsteinischen Kriegs, also des offenen Ausbruchs von Feindseligkeiten im Schleswig-Holstein-Konflikt, zum fünfzigsten Mal. Aus diesem Anlass wurden vor allem auf dem Gebiet der ehemaligen Herzogtümer Schleswig und Holstein zu Hunderten Doppeleichen gepflanzt, um den nationalen Gedanken in Schleswig-Holstein zu pflegen. Dabei erwiesen sich gerade in ländlichen Gemeinden die Doppeleichen als kostengünstiges Mittel, die zeitgenössische kaiserlich-nationale Gesinnung einerseits und das unteilbare und erfolgreich dem Deutschen Reich gewonnene einige Schleswig-Holstein andererseits darzustellen.