Archiv:Gesundheitswesen

Aus Aukrug Geschichte Wiki
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Gesundheitswesen

1755 war eine Hebamme für den Aukrug und Meezen in Homfeld. Der Bezirk baute das Wohnhaus für sie. Heute hat die Hebamme ihren Sitz in Innien. 1807 impfte der Pastor Hieronymus Meier aus Nortorf mit Kuhblattern in Innien und Langwedel. Die ersten amtlichen Impflisten sind von 1813 und liegen in dem A. R. 1817.

Um 1895 ließ sich ein Arzt in Homfeld in der heutigen Schmiede nieder. Er konnte sich nicht halten. Der Aukrug wurde von Ärzten aus Nortorf und Hohenwestedt versorgt. 1919 eröffnete im alten Schulhaus in Innien Dr. med. Eugen Seiffe, Marinegeneralarzt, eine Praxis. Nach 1945 sind zwei Ärzte in Innien. 1923 machte sich auch ein Tierarzt hier ansässig.

Das Tuberkulosekrankenhaus Tönsheide der Landesversicherungsanstalt Schleswig-Holstein

Während des ersten Weltkrieges wurde auf dem zu Wiedenborstel gehörenden Teil der Homfelder Feldmark nahe des von der Chaussee nach Wiedenborstel abgehenden Weges ein Gefangenenlager gebaut. Gegen Ende des Krieges wurde dies als Lungenheilanstalt für Gefangene benutzt. Ein Steindenkmal erinnert noch an das Lager. Auch sind einige hier Verstorbene auf einem in der Nähe befindlichen Soldatenfriedhof beigesetzt.

Etwa 500 m nördlich dieses Lagers war eine besonders schöne Heidefläche, die Forstdirektor Emeis sen. mir gegenüber als die schönste Heidefläche Holsteins bezeichnete. Auf dieser Heidefläche des Tönsbergs ist das Krankenhaus Tönsheide erbaut. Über dieses stellte die Landesversicherungsanstalt Schleswig-Holstein mir nachstehende Ausführungen zur Verfügung: Die günstigen klimatischen Verhältnisse (Trockenheit, geringste Niederschlagsmenge) in der Gegend der Tönsberge und der dort vorhandene große Wald veranlaßten die LVA Schleswig-Holstein, dort ein aus Wald und Heide bestehendes größeres Gelände für die Errichtung einer Lungenheilstätte anzukaufen.

Nach einer Bauzeit von rund 3 Jahren konnte im Juni 1931 die Lungenheilstätte Tönsheide mit den Nebenstationen Heidhof und Tannenfelde in Betrieb genommen werden. Die Nebenstation Tannenfelde wurde bereits seit 1925 als Erholungsheim für tuberkulöse Frauen betrieben, während die Nebenstation Heidhof zunächst als Nachfürsorgeheim im Rahmen der Arbeitstherapie diente.

Nach Einführung der sogenannten großen Thoraxchirurgie erhielt die Heilstätte die Bezeichnung Tuberkulosekrankenhaus Tönsheide der Landesversicherungsanstalt Schleswig-Holstein.

Der im Laufe der Zeit eingetretene Bettenmangel für Tuberkulöse zwang dazu, den als Nachfürsorgeheim betriebenen Heidhof in die Zweckbestimmung des Haupthauses einzubeziehen, so daß die Bettenzahl des Tuberkulosekrankenhauses Tönsheide auf 330 anstieg. Das unter der ärztlichen Leitung des Chefarztes Prof. Dr. med. Hein stehende Krankenhaus erfreute sich eines weit über die Grenzen des Bundesgebietes hinausgehenden ausgezeichneten Rufes, der jährlich eine Anzahl ausländischer Ärzte veranlaßt, an dem Krankenhaus zu hospitieren. 1958 begann man, Vergrößerungsbauten zu errichten.