Archiv:Reichsarbeitsdienst in Aukrug

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Reichsarbeitsdienst (RAD) im Aukrug

Im Sommer 1932 wurde in Bargfeld in der ehemaligen Schule eine Unterkunft für den Freiwilligen Arbeitsdienst „Heimatwerk Rendsburg" ausgebaut. Die Arbeitsdienstmänner kamen aus Neumünster und Umgebung aus dem großen Heer der sechs Millionen Arbeitslosen. Vermittelt wurden sie von den Arbeitsämtern. Zum Teil blieben sie, zum Teil verließen sie das Lager wieder, wobei sie dann das Anrecht auf Arbeitslosenunterstützung verloren.

Die Arbeitsmaßnahme für das Bargfelder Lager war die Verbreiterung der Bünzau um drei Meter zwischen Innien und Sarlhusen. Die Lehrer des Aukrugs hielten an zwei Abenden der Woche Vorträge bzw. Unterricht in Heimat-, Natur- und Erdkunde, Kulturkunde und Singen.

Zur gleichen Zeit entstand in Tannenfelde ein Arbeitsdienstlager des Stahlhelms (Bund der Frontsoldaten). Die Arbeitsvorhaben dieses Lagers waren Wegebau, das Anlegen von Wanderwegen, Schaffung neuer Heideflächen, Pflanzen von Bäumen und Sträuchern um die neugebaute Lungenheilanstalt Tönsheide herum.

Die vier Lager in der Gegend (Tannenfelde, Nindorf, Bargfeld und Sarlhusen) wurden im Herbst 1933 zusammengefaßt, blieben aber weiterhin bestehen.

Nach der Machtübernahme 1933 wurde der Freiwillige Arbeitsdienst zentral zusammengefaßt, dem Innenministerium unterstellt und von dem späteren Reichsarbeitsführer Hiesl weiter ausgebaut. (Berichterstatter H. Helbig)

1934 wurde in Innien im Gebäude des Elektrizitätswerks ein Stammlager für den Freiwilligen Arbeitsdienst eingerichtet. Auch Baracken wurden gebaut und der Vorplatz bis zur Straße geebnet als Übungsplatz. Seine Bezeichnung war RAD-Lager 73/2 Innien. Der 1. Zug machte Straßenbauarbeiten in Richtung Gnutz, der 2. Zug befestigte Waldwege, und der 3. Zug arbeitete an der Begradigung der Bünzau.

An Wahlsonntagen fanden Ummärsche durch die Dörfer statt, um auch alle Bewohner noch einmal auf die Wahl einzustimmen. Sonst war an Wochenenden abwechselnd Tanz im Bahnhofshotel oder im Tivoli. 1938 wurde das RAD-Lager ins Rheinland verlegt. (Berichterstatter Herr Klemm aus Brande-Hörnerkirchen)

Ein Freiwilliger Arbeitsdienst für junge Mädchen ist in Räumen des Frauenheims (heute Erlenhof) eingerichtet worden. Aufgabe war die Besorgung der Wäsche für die Arbeitsdienstlager Bargfeld und Meggerkoog, dazu Wäscheausbesserung, Strümpfestopfen und Kultivierung von Heideland! Die Einrichtung wurde im Oktober 1933 verlegt.