Archiv:Die Feldaufteilung

Aus Aukrug Geschichte Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Feldaufteilung in den einzelnen Dörfern

1. Bargfeld

Während über die Feldaufteilung in Homfeld keinerlei Akten vorhanden sind, liegen für Bargfeld einige vor[1]. Es wurde auch hier wie in Homfeld ohne behördliche Genehmigung aufgeteilt, und so sind auch hier kein Erdbuch und keine Flurkarte vorhanden. So ganz einfach scheint die Aufteilung doch nicht geglückt zu sein. Das ergibt sich aus der „Instruchon über das Bauerlag Bargfeldt, wo wir das haben wollen mit unser Länderriden und feldern und Holtzung, so wollen wir einn ander Recht tuhn, aber wir können uns nicht einig darum werden, alse wollen wir, das unpratise Männer, welchen auf ihr Ehit und gewißen uns aus ein andern setzen sollen, welches unßer meinung ist. Solches haben wir dißes alle Eigenhändig unter geschrieben. So geschehen

Bargfeldt d. 11. Dezbr 1769

Ratje Breyholtz. Clauß Ratjen. Jasper Bracker. Johann Bracker, Paul Breyholtz".

Außer diesen fünf Hufen waren damals vier Katen, die von den Hufen abgebaut waren und an diese Grundhäuer zahlten, vorhanden. Sie hatten das Recht je zwei Stück Rindvieh und zehn Schafe gegen 24 bzw. 4 ß Grasgeld auf die gemeine Weide zu treiben. Bei der Feldaufteilung wollten drei der Hufner ihnen keine Weide zugestehen, die beiden anderen waren dazu geneigt, wenn die Katen 4 — 5 Mk für das Stück Rindvieh und 6 ß je Schaf zahlen wollten. Kirchspielvogt Krohne vermittelte 1772 einen Vergleich. Danach erhielten Harm Langtim (Stender) und Detlef Behrens (W. Voß), die bereits jeder 1 Morgen Moorland hatten, 1 1/2 Morgen, Claus Otte (lag zwischen Annenhof und W. Voß) und Claus Kröger (Ehlers) je 2 Morgen (Größe des Morgens ist nicht zu bestimmen). Sie sollten nun ihr Vieh auf diesem Grund weiden. Sie haben aber das unverteilte Moor mit benutzt. Die Hirtenkate (Schmied Steffens) wurde 1774 an den Schulmeister Detlef Röschmann verkauft. Dazu war eine Moorwiese von 2 Tn. 241 QuR. und 3 Tn. 15 QuR Ackerland gelegt.

Wie die Verteilung vor sich gegangen ist, wissen wir nicht. Die Dorfschäferei ging um 1800 ein. Jeder Bauer hielt dann seinen Schäfer. Da einzelne Bauern Schafe aus anderen Dörfern auf die Weide nahmen, fühlten die Kätner sich benachteiligt. Sie beantragten 1836 die Auslegung von Weide für 2 Kühe je Kate. Durch diese und weitere Beschwerden wurde die Rentekammer in Kopenhagen veranlaßt, am 29.2.1848 den Bargfeldern die Vermessung und Kartierung der Feldmark und die Anlegung eines Erdbuches aufzugeben. Die Erhebung von 1848 verhinderte die Ausführung. 1855 erneuerte die Holsteinische Regierung den Auftrag. Da damals die Bargfelder Schule errichtet wurde, gaben die Hufner ihre Ellhornskoppeln als Schulland her, Hingst gab seinen Garten als Bauplatz und Harder ein Stück vom Wischhof her. Der Ausgleich dieser Abgaben wurde durch Geld geregelt.

Hufner und Landmesser Matthiesen in Brammer wurde mit der Vermessung, Kartierung und Anlage des Erdbuches beauftragt. Bonitierungsmänner waren Hans Ratjen in Homfeld und Hinrich Thun in Willenscharen. Das Erdbuch stammt von 1858. Es wurde am 31. 1. 1859 genehmigt. Es erhielten (abgerundet in Tonnen je 340 QuR.):

Acker Wiese Holzgrund Heide zusammen
Tn Tn Tn Tn Tn
Christian Hingst 72 16 25 13 128
Johann Harder 60 20 34 27 142
Claus Beckmann 61 12 15 70 160
Ratje Rathjen 68 14 9 28 120
H. D. Ratjen 78 16 18 34 149
Hans Stender 3 3
H. D. Törper 4 4
Cl. Stamer 2 2
Ratje Rathjen Kate 5 4 10
Hans Hingst 3 4
Schule 5 1 6
370 89 103 175 838

Unverteilt blieben 62 Tn. 86 QuR. Moor.

Für Wege usw. waren 28 Tn. 136 QuR. Gerechnet.

Die Feldmark umfaßte also 829 Tn. 169 QuR. je 340 QuR.

1865 wurde das Moor aufgeteilt. Jeder Hufner erhielt ca. 6, Stender und Stamer je 5, Henning Ratjen, Törper, Mehrens und Hans Hingst je 4, die Bargfelder Schule 1 zu, die Bünzer, die seit 1854 das Recht hatte, dort Torf zu graben, 31: QuR, das anzulegende Pastorat 1 Tn.

Bei der Vermessung um 1880 wurde diese Bargfelder Vermessung anerkannt. Da aber bei ihr keine Vermessungssteine gesetzt waren, muß noch heute bei Vermessungen von Grenzsteinen an den Gemarkungsgrenzen ausgegangen werden.

2. Bünzen.

In Bünzen hatte man die Aufteilung am 6. 11. 1772 beschlossen, und hier fließen die Akten reichlicher.[2]

Zunächst eine Instruction.

Das Acker- und Wiesenland wird zuvorderst vermessen und in 3 Klassen, als gut, mittelmäßig und schlecht bonitiert. Hiernächst verfügen sich die Bonitierungsmänner (Carsten Tietje in Bokel, Jochim Rohwer in Thienbüttel und Hinrich Wichmann in Tappendorf) zu den gemeinen Heiden und sonstigen Gemeinheiten und überlegen eid- und pflichtmäßig, wieviel denen Einwohnern zum nutzbaren Betriebe ihrer Landwirtschaft davon nötig sei und bestimmen die Strecke. Diese Strecke wird sodann auch vermessen und specialiter bonitiert. Von der geschehenen Vermessung und Bonitierung sämtlicher Ländereien wird ein speciales Register gemacht und auch davon eine Karte angefertigt. Wenn dies alles geschehen, wird die Karte nebst dem Vermessungs- und Bonitierungsregister an uns eingesendet, da wir denn einen Tag in Büntzen zusammen kommen und die wirkliche Verteilung in Gegenwart sämtlicher Einwohner, der Bonitierungsmänner und des Landmessers vornehmen werden. Vorher aber und ohne wir zusammenkommen, darf keine Verteilung vorgenommen werden, als welches hierdurch namentlich verboten wird. Was den unter den Einwohnern errichteten Vergleich anlanget, darüber wird bei der Verteilung gesprochen werden.

Rendsburg und Nortorf, d. 3. u. Itzehoe, den 10 Dezbr 1773

Weise (Hausvogt)

G. A. Reinhold (Kirchspielvogt)

Cl. Meesch (Klosterschreiber).

Als Landmesser wurde Christian Jargstorff aus Kellinghusen angenommen. Die Vermessung war 1777 erledigt. Es kam nun der Einkoppelungsvergleich zustande:

Actum Büntzen, den 24. Septbr 1777.

In Gegenwart unserer, des Endes benannten Offizialen ist zwischen sämtlichen Königl. u. Itzehoeisch Klösterl. Eingesessenen der Dorfschaft Büntzen bis zur verordnungsmäßigen Approbation nachstehender Einkoppelungs Vergleich beliebet und geschlossen worden.

1. Gesamte bis dahin uneingefriedigte Pflug und Kamp Ländereien, da solche bereits von einem beeidigten Landmesser vermessen und von 3 geschworenen Landverständigen sind wardieret worden, sollen nunmehro ohne Anstand nach Landzahl, oder welches einerlei nach Größe rund Güte der in eines jeden gegenwärtigen Besitz seienden Landteile, verteilet werden. Wohingegen alle von ein oder anderen bereits eingefriedigte Koppeln, ingleichen aller Wiesenwachs ohne Ausnahme ihren Eigentümers ohne Schmälerung oder irgend eine Vergütung verbleiben.

2. Die bis dahin genossene Kamp-Weide anlangend, ist verabredet, daß aus allen Kämpen das 3/7 thl, aus dem Hochbüntz und Wührenkamp aber der 1/16 thl gezogen, und einem jeden nach seiner Pflugzahl gehörig berechnet werden solle; jedoch so daß dieserwegen, von ein oder anderem zu leistende Vergütung nicht aus der Gemeinheit, sondern aus den Kamp-Ländereien geschehen solle.

3. Die auf dem Lande und in den Teichen befindliche Streubäume und Busch werden der getroffenen Verabredung zu folge innerhalb 3 — 4 Jahren von ihren Eigentümern weggeschafft, die an den Koppeln schießende aber verbleiben ihren Eigner zur uneingeschränkten Disposition.

4. Die Gemeinheit angehend, so wird solche nach Hufenzahl verteilt, jedoch ist bei den Kätnern oder 1/8 Hufnern Jürgen Bargfeldt und Hans Mehrens vom gesamten Bauerlag zugestanden, daß sie in diese als 1/5 Hufen teilnehmen sollen, in welchem Maße denn auch der Erbpachtsmüller Hans Hinrich Wichmann, der zu keiner Pflugzahl stehet, infolge Vergleichs von der Gemeinheit empfängt.

5. Versprechen sämtliche Eingesessene einander, in dem Fall sie sich um die Lage der Koppeln nicht gütlich sollten vereinbaren mögen, friedlich zu sein, so wie die Bonitierungsmänner auf ihren geleisteten Eid sie verlegen werden.

Urkundlich ist dieser Vergleich durch unsere Vermittelung getroffen, in duplo ausgefertigt und von uns, den anwesenden Offizialen aufgeschrieben worden. So geschehen zu Büntzen.

Meyer (Hausvogt)

E. C. Mohr (Kirchspielvogt Nortorf)

Meesch. (Klosterschr.).

Es waren vier Bracken[3] vorhanden und ein Schlag Weichloses Land (Hochbüntz und Wührenkamp). Drei der Bracken wurden 4 Jahre geweidet, eine aber nur 3 Jahre, besät wurden sie 3 Jahre. Hochbüntz und Wührenkamp dienten nur nach der Ernte als Stoppelweide. Von den ersteren wurden 3/7 als Weideland verteilt, von letzteren aber nur 1/16.

Gemessen war mit der Hamburger Rute zu 16 Fuß. Die Tonne hatte 340 Quadratruten (QuR). 1 bonitierte Tonne Wiese = 4 ½ bonitierte Tonnen Acker, 1 bonitierte Tonne Acker — 8 bonitierte Tonnen Heide.

Das Erdbuch von 1779[4] enthält nur die Angaben über die kgl. Besitze (abgerundet):

Besitzer Wiese Acker u. Gemeinheit Heide
Tn Tn Tn
Hans Bracker 17 79 19
Hans Herders 21 78 19
Hinrich Heeschen 19 76 19
Hans Delfs Ww. 16 71 21
1/8 H.J. Bargfeldt 4 17 8
Mühle 9 25 3
Instenkätner Ehler Staack 4 4
Gemeinschaftliche Weide 494
88 353 588
Klösterliche Besitze[5]:
1/8 Hufe, Marg. Bracker 12 40 12
1/8 Hufe, Hans Mehrens 3 16 2
Unverteilte Heide 84
Unverteiltes Moor für beide Teile 14

Das Erdbuch im Klosterarchiv verzeichnet für Ehler Staack 7 Tn., und für den neuen Anbauer Hinrich Heeschen 2 Tn. 182 QuR. Dazu Schulmeisterkoppeln von 2 Tn. 318 QuR. Hier befinden sich auch Angaben über die vor der Verteilung gehabten Ackerländereien: Die erste Zahl bedeutet Weichloses Land, die zweite Brachland (abgerundet): Bracker: 5 und 48, Herders 7 und 49, Heeschen 8 und 42, Delfs 5 und 45, Staven (Bargfeldt) 1 und 8, Mühle 0 und 9, 1/2 Hufner Bracker 2 und 14, Achtelhufener Mehrens 0 und 15, Tonnen.

Die Karte der Vermessung, die in schlechtem Zustande erhalten ist, befindet sich im Landesarchiv in Schleswig.

3. Innien.

Innien 1724
Innien 1876
Innien 1900
Innien 1914

Für die Aufteilung der Innier Feldmark liegt keine Instruktion vor. Sie wird ähnlich wie die von Bünzen sein. Hier haben wir eine Aufstellung der Ländereien der einzelnen Höfe vor der Aufteilung.[6]

Acker Koppeln zusammen
Tn QR Tn QR Tn QR
Peter Reimers 41 308 2 283 44 251
Hans Carstens 35 317 4 8 39 325
Claus Ratjen 37 271 4 273 42 207
Claus Schnoor 27 310 6 25 33 335
Hans Bracker (kl.) 31 178 3 183 35 19
Johann Voß (kl.) 30 24 7 246 37 270
Jochim Kühl (kl.) 30 125 0 30 125
1/8 Jürgen Ratjen 2 52 218 2 270
1/8 Ehler Mehrens 2 58 2 58
1/8 Henning Glöy (kl.) 2 62 1 23 3 85
1/l6 Hans Frehse (kl.) 50 179 0 229
1/l6 Marx Bülck (kl.) 179 179

Dazu kamen die Hölzungen:

Reimers 134 Tn a. 340 QR = 18 5/12 Kuhgräsung
Carstens 56 Tn 11 1/16 Kuhgräsung
Ratjen 47 Tn 12 1/12 Kuhgräsung
Schnoor 50 Tn 9 5/16 Kuhgräsung
Bracker 41 Tn 7 1/6 Kuhgräsung
Voß 48 Tn 9 7/12 Kuhgräsung
Kühl 47 Tn 10 3/8 Kuhgräsung

Das Vermessungs- und Bonitierungs-Register[7], 29.9.1773 berichtet:

Die Bonitierungsmänner haben festgesetzt: In Hinsicht der Kampländereien die Verhältnisse des guten Landes zu dem mittleren wie 1 gegen 1 1/4 und des guten Landes gegen das schlechte wie 1 zu 2. Ferner

a) weil in allen 7 Bracken sind und beständig alle Jahr davon 3 in Weide liegen, daß desfalls der 3/7 Teil aller Brackländereien zur Weide zu schlagen und mit der Gemeinweide nach Pflugzahl aufzuteilen sei. Ebenso

b) weil der Bauerkamp alle Jahr besäet und die Weide auf demselben nur von der Zeit an, wenn das Korn herab ist bis zur Wiederbesäumung gemeinschaftlich genutzt worden, so sei auch davon der 1/16 Teil als Weide anzusehen. Nichtweniger

c) weil die Innier aufm Sandberg nur 3 Tage Stoppelweide gehabt, nachgehends aber die Böker diese Weide genutzt, so sei der 1/32 Teil von diesem Kamp zu Weideland anzurechnen und mit den übrigen Gemeinheiten aufzuteilen.

Es kommen also bei dieser Aufteilung dreierlei Arten Ackerlandes in Betracht, als nämlich

a) des Bracklandes (119 Tn. 214 QR),

b) des Bauerkamplandes (62 Tn 147 QR) und

c) des Sandberglandes (58 Tn. 67 QR).

Als Landmesser war Christian Jargstorff aus Kellinghusen, Lehrersohn aus Homfeld, gewählt, Bonitierungsmänner waren Jochim Rohwer, Carsten Tiedge und Hinrich Wichmann, dieselben wie in Bünzen.

Am 8.5.1773 fand in Innien mit den kgl. klösterl. und den Böker Einwohnern eine Besprechung zur Aufstellung des Einkoppelungsvergleichs statt. Außerdem waren Hausvogt C. B. Weise, Kirchspielvogt A G. Reinhold, Klosterschreiber Mesch und Klostervogt Bove aus Langwedel da anwesend.

Der Einkoppelungsvergleich[8]:

1. Die sämtlichen Ländereien der Innier werden auf gemeinschaftliche Kosten vermessen und bonitiert, es erhält aber jeder die Quantität nach der Bonität wieder, die etwa zum Umtausch kommen müssen.

2. Die Holzteile, so bei einer Hufe vorhanden, bleiben bei der Hufe. Die Weide aber wird nach Kuhgräsung bonitiert und denen, welche weniger haben, nach Hufenzahl vergütet. Zu welcher Vergütung die Heid-Lohen und freien Plätze, worauf kein Holz stehet, besonders angewandt werden. Das alsdann noch fehlende ersetzet derjenige, welcher die Vergütung zu leisten hat, von seinen Kampländereien.

3. Die zwei königl. und 2 klösterl. 1/8 Hufener partizieren von der Gemeinheit pro rata nach Hufenzahl.

4. Die Böcker Einwohner erhalten für die drei Jahresweide auf dem Vierth zwischen den Rehmens 7 Tonnen urbares Land und außerdem noch zwei Blöcke auf dem Altenkamp und zwei Blöcke auf dem Bast, welche alle vier dem klösterlichen Untertanen Jochim Kühl zugehören. Das übrige Land zwischen den Rehmens behalten die Böcker ebenfalls, treten aber soviel auf dem Kreutzkamp und Sandberge an die Innier wieder ab.

5. Die Tränke bei der Papenwiese auf dem Böcker Felde bleibt beiden Dorfschaften zum gemeinschaftlichen Gebrauch offen, und soll der dahin zu machende Redder nicht unter 24 Fuß Breite haben.

Als die Aufteilung eben fertig war, beschwerten sich die Kätner wegen der ihnen zugeteilten Koppeln und einigten sich dann mit den Hufnern, ohne den Landmessern darüber Nachricht zu geben. So ist die 1784 von H. Warnsholtz aus Stellau, der aus Innien stammte, nach Chr. Jargstorfs Zeichnungen gefertigte Karte[9] nicht vollständig.

Sie stimmt auch nicht mit dem 1789 gefertigten Erd-Buch[10] überein. Dieses enthält mir die Angaben über die königlichen Besitze. Danach erhielten:

Wiese Acker Heide
Tn QR Tn QR Tn QR
Jacob Reimers 22 188 126 160 11 121
Hans Carstens 18 310 63 207 18 118
Hans Ratjen 17 122 76 207 3 395
1/2 Hinrich Wichmann 7 31 34 96 7 271
1/2 Harm Langtimm 5 272 37 320 7 142
1/8 Jürgen Ratjen 5 80 13 311
1/8 Johann Mehrens 1 305 9 327 2 81
Schmied Stick 117 3 111
Mußfeldt 70
D. Röschmann, Bargfeld 1 72
79 65 367 181 50 248


Durch diese Vermessung ist die Wiese „Lückpott", die vorher zur Möreler Feldmark gehörte, aber einige Jahre vorher von Hans Ratjen gekauft war, zu der Innier Feldmark gekommen. Im Erdbuch heißt sie „Wolkenbekswiese".

Eigenartig war die Mischung der Innier und Böker Ländereien auf dem Sandberg, Ohlenkamp und Bast. Während die Stücke auf dem Ohlenkamp und Bast, die zu einer Innier Hufe gehörten, wohl vor langer Zeit als Aussteuer an die Innier Hufe gekommen waren, muß die Gemeinsamkeit am Sandberg einen anderen Grund haben. Man deutete dies als einen Ausbau der beiden Dörfer voneinander. Es kann aber noch ein anderer Grund vorliegen. Innien hatte nach der Abtrennung Homfelds nur eine kleine Feldmark, die zudem noch stark mit Wald bedeckt war. Es fehlte Innien an Ackerland. Böken hatte genug waldfreien Boden und reichlich Ackerland. Böken kann deshalb Innien die Urbarmachung des Sandbergs gestattet haben. Zur Weide behielt Böken sich den Sandberg vor. Innien hatte genug Weide in den Waldungen. Das muß vor 1281 gewesen sein, denn die klösterlichen Innier hatten Anteil am Sandberg. Sie kamen 1281 unter das Kloster. Wäre der Sandberg später an Innien gekommen, so würden wahrscheinlich die Klosterbauern keinen Anteil bekommen haben, oder es wäre eine Urkunde darüber im so reichhaltigen Klosterarchiv vorhanden. Die heutige Form hat die Enklave Sandberg erst bei der Feldaufteilung erhalten, sie reichte vorher rechts der Chaussee nach Viertshöhe zu. Über die Mischung der Sandbergländereien berichtete Bauervogt Claus Gloy 1831 ans Kloster:

„Vor ungefähr 50-80 Jahren hatten Innien und Böken zwischen Innien und Gnutz an der Landstraße von Itzehoe nach Kiel einen großen Kamp gemeinschaftliches Land. Die Stücke und Schläge lagen kreuz und quer durcheinander, und die Böker hatten den Vorzug, daß ihnen die Stoppelweide allein gebührte. Es fand nun eine Aufkoppelung statt, da behaupteten die Böker die größte Gerechtsame, da der Kamp in ihren Grenzen belegen und noch dazu, daß der Kamp so ganz nahe an Böken liegt. Erstlich haben die Innier mehrere Tonnen für die Vergütung der Weide abgeben müssen, zweitens haben die Innier den schlechtesten Platz vom Kamp erhalten, wo der Wind mit dem Sand wie mit Schnee weht. Hätten die Innier weiter links sollen, so hatten sie ihr schönestes Kleinod, wovon die Innier nichts besitzen, das Torfmoor, berührt, welches unrecht genug erscheint, daß die Innier dort kaufen müssen, wo die Böker großen Überfluß zu verkaufen haben. Hätten wir weiter rechts unser Land bekommen, so hätten wir das beste Land und die Koppeln beinahe vor ihrer Tür bekommen, so hätten sie uns nicht besser los werden können, als gerade an der einen Seite des Kamps zwischen dem guten Lande und dem Torfmoor einen ganz schmalen Strich in die Länge gerade herauf an der Landstraße gelegen, so ist fast keine Innier Koppel, die seitwärts keine Böker Grentze trifft, und ist dieser Strich Landes also um und um mit Böker Feld umgeben, sogar ehe die Landstraße diesen schmalen Strich Landes erreicht, zwischen Innien ist das Land mit Böker Koppeln an beiden Seiten umgeben.

Ganz so schlimm, wie es der Innier Bauervogt machte, war es nicht. Böken hat nahe gelegenes Kreuzkampland abgegeben und entfernteres Land im Vierth bekommen. Was würde Claus Glöy wohl gesagt haben, wenn der Böker Bauervogt mit den gleichen Gründen, die Glöy über das fehlende Moor benutzt, für eine Forderung nach Anteil am reichlichen Innier Wald gestellt hätte?

4. Böken

Nach dem Erdbuch von 1724 hatte Böken 765 Stücke Ackerland mit 197 Tn Aussaat und 93 Wiesen mit 277 Fudern Heu. Die steigende Bevölkerung und die erhöhten Lebensansprüche nötigten die Bauern, mehr Nahrungsmittel zu erzeugen. So wurden dauernd neue Stücke aus der Heide urbar gemacht, meistens im Anschluß an die vorhandenen Ackerländereien, aber auch neue Koppeln wurden hergestellt. Ein Vergleich des Erdbuches von 1724 mit dem Vermessungsregister[11] von 1780 zeigt für Böken eine Zunahme des Ackerlandes von 197 auf 450 Tonnen. Dabei ist allerdings zu bedenken, daß die Größe 1724 nur nach der nötigen Roggeneinsaat geschätzt wurde, 1780 aber durch genaue Vermessung, so daß die Zahlen von 1724 wohl zu niedrig sein können. Auch neue Koppeln wurden angelegt: 1724 waren es 9, 1780 aber 20.

Über die Auseinandersetzung mit Innien wegen des Sandbergs ist unter Innien berichtet. Böken gab dabei Land vom Kreutzkamp an Innien und bekam dafür und für die gehabte Weide auf dem ganzen Sandberg Land auf dem Vierth wieder. Es waren rund 8 Tonnen.

Am 23.4.1774 schrieb der Nortorfer Kirchspielvogt Reinhold an Böken: „Es will verlauten, daß die Eingessenen zu Böken sich unterfangen haben, ihre Ländereien einzukoppeln und ganze Stücke aus der Gemeinheit eigenmächtig einzunehmen. Dieses verordnungswidrige Verfahren wird ihnen also aufs ernstlichste hierdurch untersagt und zugleich anbefohlen, mir Nachricht zu erteilen, wer sie dazu authorisiert hat und zugleich die Gründe anzuführen, warum sie ohne Erlaubnis die Einkoppelung aus der Gemeinheit vorgenommen haben". Die Antwort der Böker liegt nicht vor. Es kann sich aber nur um die mit Innien getauschten Ländereien auf dem Vierth handeln. Diese Ländereien waren 1777 eingekoppelt[12]. Die Vermessung der übrigen Feldmark sollte 1777 geschehen. Nun hatte das Dorf die Hornviehseuche damals „so schlimm, wie kein anderes Dorf im Kirchspiel". Die meisten Einwohner waren darum nicht in der Lage, die Kosten der Vermessung aufzubringen, aber die Vermessung ist trotzdem durch Christian Jargstorf aus Kellinghusen bis 1780 erfolgt. Die Wiesen blieben bei den bisherigen Besitzen. Das Ackerland wurde nach Landzahl, d. h. der gehabten Tonnen, verteilt, die Gemeinheit nach Pflugzahl, d. h. Voll- und Teilhufen. Mit der Vermessung war eine Bonitierung verbunden, und nach bonitierten Tonnen wurde verteilt, 5 bonitierte Tonnen Acker = 1 bon. Tn Wiese, 1 bon Acker = 8 Tn bon. Heide. Die Tonne wurde zu 340 QuR gerechnet (unsere heutige Tn hat 260 QuR). Aus der Gemeinheit erhielt jeder Vollhufner 2 bon. Tn, jeder Viertelhufner 3/4 Tn. Die von Jargstorf angefertigte Karte ist 1810 ihm zu Berichtigungen zugestellt und verloren gegangen. In seinem Nachlaß, der ans Kloster Itzehoe kam, befand sie sich nicht.

Nach dem Erdbuch von 1780 erhielten (die Quadratruten sind weggelassen).

Hufenzahl Name Wiesen Acker Heide
Tn Tn Tn
Vollhufe Hinrich Ratjen 24 73 21
Vollhufe Jochim Jargstorf 24 70 29
Vollhufe Claus Voß 25 70 18
Vollhufe Johann Voß 22 59 44
Vollhufe J. Beckmann 16 58 29
1/2 Hufe Hans Ohrt 11 30 16
1/2 Hufe Hartig Reimers 9 38 6
1/4 Hufe Hartig Reimers 5 14 10
1/4 Hufe Münz 6 18 4
1/4 Hufe Claus Wichmann 4 22 16
1/4 Hufe Michaelsen 5 16 6
1/8 Hufe Henning Kühl 10 15 5
1/8 Hufe Jürgen Kahl 7 18 6
1/8 Hufe Marx Beckmann 8 16 5
Unverteilte Heide 680
Kate Peter Lafiens 1 5
Kate Riecken 8
Kate Peter Bracker 11
Kate Hans Kühl 10
Kate Schulkate 3
Instenkate Stieper 10
Wichmann, Stitshof 0 108
174 561 897

Lafiens hatte dazu noch Koppeln auf dem Bünzer Hollenberg von fast 4 Tonnen.

Von den verteilten Ackerländereien werden rund 30 Tonnen als Holz-und Buschgründe bezeichnet. Außerdem waren auf der unverteilten Heide 57 Tonnen Krattbusch vorhanden. Unter den als Ackerbau verteilten Flächen waren 80 Tn Heide, die im Anschluß an das Ackerland lagen.

„In der Gemeinheit hat jede Hufe 2 bon. Tonnen, jede 1/4 Hufe 3/4 bon. Tonnen erhalten, wozu 8 Freijahre, das übrige aber zu 20 Freijahren bestimmt ist." Solche Belastung der verteilten Gemeinheit gab es nur in Böken und Ellerdorf, bei allen anderen Dörfern des Kirchspiels Nortorf ist in den Erdbüchern eine derartige Belastung nicht verzeichnet. Mit der Verteilung der Feldmark war auch eine Regelung des Herrengeldes verbunden. Es wurde gleichmäßig auf die Hufen gelegt. Jede Hufe hatte 7 Rthlr 83 ß Spec. zu zahlen, das Dorf 53 Rthlr 8 ß. Auch die Roggenlieferung der einen Hufe wurde gleißmäßig auf alle verteilt, aber die ursprünglich verpflichtete Hufe blieb für die Lieferung haftbar[13].

5. Bucken

Da Bucken nur zwei Halbhufen hatte, werden sich die beiden Bauern, nachbarlich geeinigt haben wie in Homfeld. Es liegen darüber keine Akten vor. Es ist nur das Endbuch von 1778 vorhanden[14]. Die Vermessung erfolgte durch den Landmesser Carstens unter Direktion von J. Bruyn, Major und Oberlandmesser pp. Vermessen wurde mit der Hamburger Rute von 16 Hamburger Fuß. Auf 1 Tonne wurden 340 QuR gerechnet. Die Tonne hatte 8 Scheffel, der Scheffel also 42 1/2 QuR. Die Halbhufe Holm (Dr. Block) hatte 208 Tn 2 Scheffel, die Halbhufe Ratjen 177 Tn 3 Scheffel. Die gesamte Feldmark war also 385 Tn 8 Scheffel groß. Die Karte der Vermessung war 1910 im Besitz von Johannes Hölk. Es waren noch 47 Tonnen Heide vorhanden.

Fußnoten

  1. 1. LAS. Abtlg. 104, Nr. 176 u. 772.
  2. 1. LAS. Abtlg. 104, Nr. 798 u. Kl. Itzehoe VüI, Nr. 45.
  3. 2. Bracken: Das Land wurde nicht bestellt, lag als Weide ohne Einsaat.
  4. 3. LAS. Abtlg. 104, Nr. 799.
  5. 4. Kl. Itzehoe, VüI, Nr. 45.
  6. 1. u. 2. LAS. Abtlg. 104, Nr. 820.
  7. 1. u. 2. LAS. Abtlg. 104, Nr. 820.
  8. 3. Kl. Itzehoe VüI, Nr. 199.
  9. 4. Liegt im Kl. Itzehoe.
  10. 5. LAS. Abtlg. 104, Nr. 821.
  11. 1. LAS. Abtlg. 104, Nr. 786.
  12. 2. LAS. Abtlg. 66, Nr. 330.
  13. 3. LAS. Abtlg. 104, Nr. 785.
  14. 1. LAS. Abtlg. 104, Nr . 798.