Archiv:Ehrenmale und Soldatenfriedhöfe
Ehrenmale und Soldatenfriedhöfe
Volkstrauertag
„Vor 60 Jahren wurde auf Initiative des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge der Volkstrauertag eingeführt. Später wurden aus den Kriegsopfern „Helden" gemacht. — Die toten Soldaten wollten keine Helden sein —.
Als vor vierzig Jahren der zweite Weltkrieg zu Ende ging, war es allen Menschen klar: Solche Schrecken dürfen sich nicht wiederholen." (aus der Ansprache des Bürgermeisters) Es ist kaum bekannt, daß in Aukrug fünf Soldatenfriedhöfe vorhanden sind, und zwar neben drei größeren auch zwei kleine von jeweils sechs Gräbern. Die Soldatenfriedhöfe unterliegen nicht den üblichen Auflösebestimmungen der allgemeinen Friedhofsordnung, sondern die dort Begrabenen haben aufgrund zwischenstaatlicher Vereinbarungen Dauerruherecht. Die Grabstellen werden von der Gemeinde mit Unterstützung des Staates und des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge gepflegt und unterhalten.
Drei deutsche Soldatenfriedhöfe
Ein kleiner Soldatenfriedhof mit sechs Gräbern aus dem 1. Weltkrieg befindet sich unmittelbar vor dem Innier Ehrenmal. Auf dem Südostteil des Innier Friedhofs hat ein Gräberfeld aus dem 2. Weltkrieg seinen Platz. 43 deutsche Soldaten, die im damaligen Reservelazarett Tönsheide gestorben sind, ruhen dort. Da der Friedhof Innien in Platznot geriet, weil die gestorbenen Soldaten nicht in ihre Heimat überführt werden konnten, entstand der Waldfriedhof an der Straße nach Hennstedt. Dies ist eine eindrucksvolle Ruhestätte mit über 120 Gräbern.
Zwei Friedhöfe russischer Soldaten
Mitten auf dem Innier Friedhof sind sechs russische Soldaten begraben, die während des ersten Weltkriegs im Gefangenenlager Wiedenborstel gestorben sind. Weil im Lager hauptsächlich kranke Gefangene untergebracht waren, gab es viele weitere Tote, die der Innier Friedhof nicht aufnehmen konnte. Deshalb wurde im Wald neben dem Lager der sogenannte „Russenfriedhof" angelegt, der stets erhalten blieb. Ende des 2. Weltkrieges wurden dort auch Zivilarbeiter und -arbeiterinnen begraben, die hier in der Gegend verstorben sind. Sie stammten aus Polen und Rußland und arbeiteten zwangsweise auf den Bauernhöfen. Besonders nachdenklich macht die Bezeichnung „Arbeiterin" auf dem Grabkreuz eines 14-jährigen Mädchens.