Ehrenmale in Aukrug

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Das Ehrenmal in Aukrug-Böken
Gedenkstein vor der Kirche in Nortorf

Ehrenmale in Aukrug beschreibt die beiden erhaltenen Ehrenmale in Aukrug-Innien und Aukrug-Böken, die an die Gefallenenen der beiden Weltkriege erinnern. Die Kriegerdenkmale in Innien und Böken wurden 1974 bzw. 1973 abgerissen. Der Artikel Kriegsgräberstätten in Aukrug behandelt Gedenkstätten, an denen Bestattungen erfolgten, alle weiteren sind unter Denkmale in Aukrug beschrieben.

Den bisher ersten dokumentierten Kriegstoten hatte der Aukrug im Erhebungskampf zu beklagen: Joachim Muxfeldt aus Innien, gefallen bei Friedrichstadt am 4. Oktober 1850. Er ist auf keinem Ehrenmal verzeichnet.

Im Krieg von 1870/71 fielen aus dem Aukrug:

  1. Heinrich Lüneburg aus Bargfeld in Verneville bei Gravelotte (†18. August 1870, Dienstgrad Füsilier)
  2. Hans Ibs aus Bünzen in Failly bei Gravelotte (†1. September 1870, Dienstgrad Grenadier, Schuss in den Kopf)
  3. Claus Jargstorf aus Innien in Amanvillers bei Gravelotte (†18. August 1870, Dienstgrad Kanonier)
  4. Gustav Rehder aus Homfeld in Phaffans bei Belfort (†17. Dezember 1870, Dienstgrad Kanonier, Schädelbruch durch Einschlagen einer Granate in sein Quartier[1]

Die Namen stehen auf dem Gedenkstein vor der Nortorfer Kirche.

Ehrenmal Böken

Das Ehrenmal in Böken ca. 1959
Die Schule 1941 noch mit dem Teich davor

Das Ehrenmal befindet sich an der alten Schule in der Böker Straße Nr. 39 (Ecke Aubarg). Neben einem großen Findling mit der Inschrift 1939 - 1945 befinden sich auf der Rasenfläche davor in vier Gruppen 27 kleinere Steine mit Namen und Daten von Gefallenen oder Vermissten, die zum Teil nach 1945 verstorben sind. Über die Geschichte dieses Denkmals wurde in den bisherigen Aukrug-Chroniken ebenso nicht berichtet wie über das Kriegerdenkmal Böken, das sich im Ortszentrum am Wasserturm befand.

Am Standort des Ehrenmals befand sich ursprünglich ein Teich, der zugeschüttet und mit Birken und Heide bepflanzt wurde. Der große Findling wiegt etwa sechs Tonnen und wurde mit einem Tieflader aus Heinkenborstel geholt.

Laut dem Onlineprojekt Gefallenendenkmäler wird auf den Einzelsteinen an folgende 14 Tote und Vermisste des Zweiten Weltkrieges erinnert[2]:

  1. Gustav Bartz,* 6. Februar 1910, Vermisst 15.01.1945 bei Deutsch Eylau
  2. Willi Bruhn, * 24.06.1925 in Neumünster, † 26.06.1944 Montecatini/Italien
  3. Wilhelm Lahann, * 22.07.1925 in Böken, † 25.06.1944 Cherbourg-Peninsula/Frankreich
  4. Bruno Lemke, * 1. August 1920, Vermisst 12.1942 bei Charkow/Ukraine
  5. Adolf Ludwig
  6. Minna Möller, * 9. Januar 1905, Vermisst 1945 im Osten
  7. Johannes Peters, * 08.10.1908 in Böken, † 12.12.1945 Lager Naltschik bei Rostow/Kaukasus
  8. Hermann Reimers
  9. Heinrich Rieckers
  10. Willi Rieckers, * 06.12.1902 in Böken, † 20.03.1947 in Kriegsgefangenschaft in Kiew
  11. Helmut Steffen, * 18.03.1924 in Böken, † 09.07.1944 bei Molodetschno-Lida/Weißrussland
  12. Wilhelm Steffen, * 10.06.1922 in Böken, † 12.06.1942 Kamarz/Ukraine
  13. Otto Stumkal, * 12. Februar 1924, † 1945 im Osten
  14. Hans Wiese, * 15. Juni 1902, Vermisst 02.1942 bei Kaluga/Russland

Die Beschriftung der weiteren 13 Steine ist noch nicht aufgeklärt.

Ehrenmal Innien

Das Ehrenmal neben der Aukruger Kirche vor dem 2. Weltkrieg
Kranzniederlegung zum Volkstrauertag 2021 am Innier Ehrenmal neben der Kirche

In den Jahren 1921 und 1922 wurde neben der Kirche das Ehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges errichtet und am 23. April 1922 eingeweiht; einen Tag später erfolgte der erste Spatenstich für den Bau des Kirchturmes. Die Entwürfe beider Bauwerke stammten vom kaiserlichen Baurat Jürgen Kröger, der seit 1919 in Innien im Ruhestand lebte. Die 45 kleinen Gedenksteine erinnern an die Gefallenen der Aukrugdörfer von denen sechs schon vor dem Bau des Ehrenmals hier beigesetzt wurden. Ihre Grabsteine befinden sich schräg liegend unmittelbar vor dem Ehrenmal und sind eine Kriegsgräberstätte, deren Gräber dauerhaft bestehen bleiben. Es gibt keine begrenzte Ruhefrist.[3]

1956 wurden die Einzelsteine anders geordnet, um Platz für die Ehrung der Gefallenen des Zweiten Weltkrieges zu schaffen. Die Gemeinde Innien hatte zur Finanzierung der Umbaukosten auch eine Sammlung bei den Bürger:innen durchgeführt, die 5.000 DM einbrachte. Die Gemeinde Böken hat sich an dem Umbau nicht beteiligt. Für jedes Dorf setze man einen Stein mit der Zahl der Gefallenen und Vermissten und einen für die gefallenen Angehörigen der Vertriebenen. Die Einweihung erfolgte am Volkstrauertag unter großer Beteiligung der Bevölkerung.

Der Text auf dem Denkmal lautet:

1914 – 1918
1939 – 1939
IHREN
GEFALLENEN
UND
VERMISSTEN

KIRCHEN
GEMEINDE
INNIEN
ICH LEBE UND IHR SOLLT AUCH LEBEN

Liste der Gefallenen 1914 - 1918

Kriegsgräberstätte mit sechs Grabstellen
Gedenksteine für die anderen 39 Gefallenen des Ersten Weltkrieges
Das Ehrenmal Innien beim Onlineprojekt Gefallenendenkmäler
Ehrenmal Innien bei Genealogy.net

45 Aukruger starben als Soldat im Ersten Weltkrieg, viele von Ihnen im Stellungskrieg in Frankreich. Sechs von ihnen wurden in Aukrug am Ehrenmal in Innien bestattet, von 15 weiteren sind die Kriegsgräberstätten bekannt[4]. Die hinter den Jahreszahlen ergänzten Informationen wurden aus dem Onlineprojekt Gefallenendenkmäler übernommen.[5] Bilder aller Grabsteine sind bei genealogy.net einsehbar.[6]

Bargfeld

  • Heinrich Suhr 1915,
  • Max Wittorf 1916, gefallen 22. Juli 1916, ruht auf der Kriegsgräberstätte in Menen. Endgrablage: Block L Grab 3093
  • Fritz Heldt 1918, Reservist, 28 Jahre alt; ruht auf der Kriegsgräberstätte in Morisel, Block 3 Grab 179
  • Alwin Quandt 1916.
  • Gustav Ratjen 1916, Infanterist, 21 Jahre alt; ruht auf der Kriegsgräberstätte in Maissemy, Block 7 Grab 1658

Böken

  • Erich Harms 1914, Musketier, 22 Jahre alt; ruht auf der Kriegsgräberstätte in Saint-Symphorien, Block 3 Reihe A Grab 7
  • Hans Vollstedt 1914.
  • Heinrich Vollstedt 1917.
  • Johannes Steuermann 1915.
  • Johannes Glindemann 1916.
  • Hans Lüthje 1916.
  • Bernhard Driller 1917, Infanterist, 19 Jahre alt; ruht auf der Kriegsgräberstätte in Montaigu I, Block 2 Grab 148
  • Johannes Wiese 1917, Grenadier, 23 Jahre alt; ruht auf der Kriegsgräberstätte in Asfeld, Block 4 Grab 607
  • Hans Rathmann 1918, Vize-Feldwebel, ruht auf der Kriegsgräberstätte in Bonn, Nordfriedhof, Reihe 64 Grab 510

Bünzen

  • Markus Rathjen 1914.
  • Hans Rathjen 1918.
  • Johann Imkamp 1916.
  • Hans Carstens 1918, Leutnant, † 29.01.1918 in Wewelghem, vor dem Innier Ehrenmal begraben
  • Hinrich Carstens 1918.
  • Johannes Rohwer 1918.
  • Henning Looft, Infanterist, † 26.06.1917 in Douai, vor dem Innier Ehrenmal begraben

Homfeld

  • Ernst Köpke (auf dem Stein Koepke) 1914, Gefreiter, ruht auf der Kriegsgräberstätte in Nampcel, Block 8 Grab 493
  • Heinrich Bracker, Infanterist, † 20.05.1918 in Bielefeld, vor dem Innier Ehrenmal begraben
  • Carl Pingel 1916, Infanterist, 27 Jahre alt; ruht auf der Kriegsgräberstätte in Menen, Block E Grab 2388
  • August Steen 1918, Kanonier, 19 Jahre alt, ruht auf der Kriegsgräberstätte in Lambersart, Block 1 Grab 1112
  • Heinrich Münz 1916.
  • Rudolf Münz 1918, Unteroffizier, ruht auf der Kriegsgräberstätte in Sailly-sur-la-Lys, Block 2 Grab 486

Innien

  • Friedrich Rohwer 1914; ruht auf der Kriegsgräberstätte in Saint-Symphorien, Block 1 Reihe R Grab 2
  • Hans Rieper, gefallen am 12.11.1914 in Steenstrate
  • Wilhelm Langmaack 1915.
  • Johannes Langmaack 1915.
  • Hans Stühmer 1915.
  • Johannes Langmaack 1916.
  • Hugo Staven 1916, Leutnant, ruht auf der Kriegsgräberstätte in Wervicq-Sud, Block 5 Grab 194
  • Erwin Staven, Vizewachtmeister, † 27.07.1918 in Innien an Kriegsfolgen, vor dem Innier Ehrenmal begraben
  • Henning Butenschön, Kanonier, † 04.11.1918 in Neuenahr, vor dem Innier Ehrenmal begraben
  • Hans Staben, Kanonier, † 18.08.1917 in Verdun, vor dem Innier Ehrenmal begraben
  • Hans Breiholz 1916, Infanterist, 35 Jahre alt, vermisst
  • Ernst Haacks, gefallen am 16.9.1916 in Stanislau
  • Detlef Theede 1918.
  • Wilhelm Theede 1918.
  • Heinrich Hauschildt 1916.
  • Claus Rohwer 1917.
  • Hans Schüssel 1917, ruht auf der Kriegsgräberstätte in Laon-"Bousson", Block 10 Grab 150
  • Wilhelm Rathjen 1918, gefallen am 1.10.1918 in Canroir, Kanonier, ruht auf der Kriegsgräberstätte in Cambrai, Block 11 Grab 1

Liste der Gefallenen 1939 - 1945

Im Zweiten Weltkrieg fielen 181 Soldaten aus Aukrug. 86 Namen sind in der Geschichte des Aukrugs von 1959 noch nicht aufgezeichnet worden, nur für Homfeld stimmte die Zahl auf dem Gedenkstein von 1957 mit den 17 Namen der Namensliste überein. Für Böken konnten die zehn fehlenden Namen ermittelt und nachgetragen werde, für Bargfeld, Innien und Bünzen gelang dies noch nicht vollständig. Das Chronikteam geht davon aus, dass 1957 die Geburtsdaten des Standesamtes maßgeblich für die Gefallenenzahlen auf den Steinen des Denkmals war. Wer in den Aukrugdörfern geboren war und als tot oder vermisst galt, wurde mitgezählt, unabhängig vom Wohnort 1939. Georg Reimer zählte hingegen die Gefallenen mit bestehenden familiären Bezügen nach Aukrug. Gefallene, die keine Verwandtschaft mehr in Aukrug hatten, sind bei ihm nicht erwähnt, obwohl sie hier geboren wurden.

Gedenkstein der Gemeinde Homfeld

Gedenkstein Homfeld
Zum tiefen Gedenken an unsere 17 Gefallenen
Gemeinde Homfeld

Zweiter Weltkrieg 1939-1945 – Gefallene Homfeld: 1. Walter Heinrich Begemann, 2. Hans Heinrich Wohlers, 3. Wilhelm Massen, 4. Heinrich Johannes Ratjen, 5. Claus Heinrich Voß, 6. Karl Friedrich Hitzemann, 7. Rudolf Laband, 8. Johannes Hinrich Haase, 9. Emil Böthern, Bucken, 10. Heinrich Mohr, 11. Paul Otto Hamann, 12. Otto Ludwig Maaß, 13. August Steen, 14. Willi Rathjen, 15. Otto Ratjen, 16. Max Rohwedder, 17. Hans Gloy (vermisst). Nachgetragen: 18. Hans Grünagel[7]

Gedenkstein der Gemeinde Böken

Gedenkstein Böken
30 opferten sich für uns
Gemeinde Böken

Zweiter Weltkrieg 1939-1945 – Gefallene Böken: 1. Johann Hermann Heeschen, 2. Hermann Walter Klingforth, 3. Wilhelm Emil Steffen, 4. Walter Hinrich Paul Greve, 5. Hans Heinrich Runge, 6. Johannes Heinrich Markus Bruhn, 7. Helmut Müller, 8. Willi Bruhn, 9. Helmut Steffen, 10. Paul Ludwig Jakob Hoop, 11. Johannes Peters, 12. Hermann Gloy, 13. Wilhelm Lahann, 14. Hans Rathjen, 15. Erich Rathjen, 16. Hans Wiese, 17. Heinrich Rickers, 18. Hermann Rickers, 19. Bruno Lemke, 20. Hermann Reimers, Nachgetragen: 21. Willy Kordt, 22. Johannes Martin Peter Mohrdieck, 23. Wilhelm Radtke, 24. Werner Bobsien, 25. Max Karl Cornelsen, 26. Willi Driller, 27. Wilhelm Gerdt, 28. Wilhelm Ernst Rieckers, 29. Johann Struve, 30. Gustav Bartz. Hinweis: In Böken liegen auf dem Ehrenmal noch Steine für Minna Möller, Adolf Ludwig und Otto Stumkal ohne Jahresangaben. Vermutlich kamen sie ursprünglich nicht aus Böken.

Gedenkstein der Gemeinde Bünzen

Gedenkstein Bünzen
39 gaben ihr Leben hin
Gemeinde Bünzen

Zweiter Weltkrieg 1939-1945 – Gefallene Bünzen: 1. Ernst Friedrich Albert, 2. Ernst Otto Adolf Sienknecht, 3. Jürgen Rohwer, 4. Ernst Rohwer, 5. Helmut Messer, 6. Johann Friedrich Rohwer, 7. Wilhelm Karl Kröger, 8. Markus Looft, 9. Willy Arno Rohwer, 10. Jonny Heinrich Rohwer, Nachgetragen: 11. Theodor Augustin, 12. Wilhelm Carsten Göttsche, 13. Hermann Rohwer, Gefallene 14 bis 39 sind noch nicht namentlich bekannt.

Gedenkstein der Gemeinde Bargfeld

Gedenkstein Bargfeld
24 kamen nicht zurück
Ehre unseren Toten
Gemeinde Bargfeld

Zweiter Weltkrieg 1939-1945 – Gefallene Bargfeld: 1. Otto Wilhelm Boost, 2. Werner Behrens, 3. Hans Stender, Gefallene 4 bis 24 sind noch nicht namentlich bekannt.

Gedenkstein der Gemeinde Innien

Gedenkstein Innien
Wir betrauern unsere 71 Brüder
Gemeinde Innien

Zweiter Weltkrieg 1939-1945 – Gefallene Innien: 1. Hans Walter Nagel, 2. Heinrich Rohwer, 3. Hans Peter Fink, 4. Heinrich Witteborg, 5. Robert August Pehlke, 6. Herbert Hermann Gustav Grau, 7. Wilhelm Johann Klammer, 8. Heinrich August Wilhelm Severidt, 9. Walter Drews, 10. Hans Claus Breiholz, 11. Hans Joachim Röschmann, 12. Heinrich Wehnke, 13. Ove Redlefsen, 14. Hans Heinrich Siem, 15. Walter Arthur Klammer, 16. Christian Friedrich Busch, 17. Reinhold Erich Teichmann, 18. Helmut Winkler, 19. Theodor Franz Schulz, 20. Claus Heinrich Rohwer, 21. Wilhelm Sierck, 22. Robert Wüstenberg, 23. Günter Kracht, 24. Helmuth Lipp, 25. Johannes Brandenburg, 26. Max Schrader, 27. Willi Brüggen, 28. Matthias Kock, 29. Johannes Feierabend, 30. Heinrich Feierabend, 31. Hans Friedrich Christiansen, 32. Gerhard Ulrich, 33. Hermann Schlüter, 34. Otto Seehawer, 35. Hans Seehawer, 36. Klaus Imkamp, 37. Klaus Klammer, 38. Ernst Oellerking, 39. Hans-Peter Törper, 40. Johannes Haase, 41. Paul Schnoor, 42. Theodor Schulz, 43. Erich Tonnesen, 44. Hans Tonnesen, 45. Theodor Tonnesen, Nachgetragen: 46. Georg Hermann Bruhn, 47. Kurt Jackson, 48. Ernst Kruppa, 49. Richard Kruppa, 50. Kurt Paetow, 51. Max Prange, 52. Hellmut Lensch, 53. Max Steuermann, 54. Gottfried Friedrich Wilde, Gefallene 54 bis 71 sind noch nicht namentlich bekannt.

Gedenkstein der Heimatvertriebenen

Gedenkstein Heimatvertriebene
Unsern Brüdern und Schwestern
Die Heimatvertriebenen

Der Stein erinnert an die gefallenen Angehörigen der Vertriebenen.

Gedenkstein in Tönsheide

Gedenkstein in Tönsheide beim Heidhof

Südlich des Heidhofes befindet sich am Rand des Fußweges ein Gedenkstein für die Gefallenen aus Tönsheide, deren Namen Georg Reimer in seiner Liste unter Innien mit aufgeführt hat (siehe oben). Unter einem Tatzenkreuz und der Jahresangabe 1939-1945 sind Werner Behrens, Herbert Grau, Helmuth Lipp, Heinrich Rohwer, Paul Schnoor und Reinhold Teichmann in alphabetischer Reihenfolge ihrer Nachnamen aufgeführt.

Gedenktafeln der Feuerwehren

Ehrentafel der Freiwilligen Feuerwehr Innien für die Gefallenen im Ersten und Zweiten Weltkrieg

Bei der Freiwillige Feuerwehr Aukrug-Innien gibt es eine Gedenktafel für die in den beiden Weltkriegen gefallenen Kameraden. Ob es solche auch in den anderen Ortsteilen gibt, wurde vom Chronikteam noch nicht ermittelt.

Der Erste Weltkrieg hat in vier Jahren und knapp dreieinhalb Monaten rund 17 Millionen Menschenleben gefordert. Das sind bei 1.563 Kriegstagen durchschnittlich knapp 10.900 Tote täglich. Der bekannte Künstler Otto Dix war ein Zeitgenosse der auf der Tafel gelisteten Feuerwehrkameraden. 1914 hat er sich wie so viele junge Männer begeistert als Freiwilliger an die Front gemeldet. Sehr schnell hat er dort aber die Realität des Kriegsalltags erkannt und mit deutlichen Worten unmissverständlich geschildert:

„Läuse, Ratten, Stacheldraht, Flöhe, Granaten, Minen, unterirdische Keller, Körper, Blut, Mäuse, Kugeln, Bomben, Feuer: Teufelswerk. Das ist der wahre Krieg.“

Der kleine Frieden im Großen Krieg: Westfront 1914: Als Deutsche, Franzosen und Briten gemeinsam Weihnachten feierten.[8]

Die Gefallenen waren Väter, Brüder und Söhne, die in ihrem familiären Umfeld schmerzlich vermisst wurden. Darüber hinaus waren sie auch Feuerwehrkameraden, die nicht mehr in die Reihen ihrer Wehr zurückkehren konnten.

Gedenkblätter für die Gefallenen und Kriegsteilnehmer

Für Böken, Innien und Bünzen wurde jeweils ein Gedenkblatt an die Gefallenen und Kriegsteilnehmer des Weltkrieges 1914-1918 erstellt, auf denen alle Soldaten des Dorfes mit Foto und einer vollständigen Namensliste abgebildet sind. Für die Gefallenen ist das Sterbedatum vermerkt. Drucke der Gedenkblätter wurden auch für die Angehörigen der Opfer und für die Kriegsteilnehmer erstellt, zum Teil in kleineren Formaten. In Aukrug-Böken hing es bis 1990 im Feuerwehrgerätehaus, heute befindet es sich im Saal der Gaststätte "Zum Rübezahl". Ob und wo sie in Innien und Bünzen öffentlich montiert waren, ist nicht überliefert. Die Gemeinde Bargfeld ließ 1955 ein einzelnes, ledergebundenes Exemplar einer Ehrenchronik erstellen, in der Ehrengedenkblätter für jeden Gefallenen und Kriegsteilnehmer archiviert wurden. Über den Verbleib eventuell ebenfalls erstellter Gedenkblätter für Homfeld ist nichts bekannt (Stand August 2023).

Gedenkblätter für die Angehörigen unserer gefallenen Helden

Gedenkblatt für Max Hinrich Wittorf aus Bargfeld (1886-1916)

Das Gedenkblatt für die Angehörigen unserer gefallenen Helden war eine Farblithographie des Graphikers Emil Doepler im Ersten Weltkrieg. Per allerhöchster Kabinettsorder wurde am 27. Januar 1915 von Kaiser Wilhelm II. anlässlich seines Geburtstages das Gedenkblatt für die Hinterbliebenen der gefallenen deutschen Soldaten in Auftrag gegeben. Im Februar genehmigte der Monarch den Entwurf von Emil Doepler und wählte selbst den Bibelspruch.Es sollte den Dank des Vaterlandes ausdrücken und als eine bleibende Erinnerung den Angehörigen dienen. Das Gedenkblatt wurde antragslos beim Tod eines deutschen Kombattanten in Kriegsfolge zuerkannt. Das zumeist in der Garnison verbliebene Ersatzbataillon des entsprechenden Regiments ermittelte hierzu die Heimatadresse und verschickte bzw. überbrachte das Gedenkblatt an die nächsten Angehörigen. Bei verheirateten Soldaten war dies die Ehefrau, bei Ledigen die Eltern, gemäß der gesetzlichen Erbfolge. Der entsprechende Erlass wurde vom Kriegsministerium am 29. März 1915 ausgestellt. Angehörige zuvor Gefallener wurden rückwirkend bedacht. Die Vergabepraxis blieb bis Kriegsende bestehen. Das Gedenkblatt für Max Wittorf aus Bargfeld ist im Original inklusive der Versandhülse und des Anschreibens erhalten.

Einzelgedenken auf Grabsteinen

Ruhestätte der Familie Siem
Das Grab von Hans Siem in Bourdon im Juni 2022
  • Hans Siem (*12.12.1910 in Innien; † 05.06.1940 in Gouy/Somme in der Nähe von Abbeville[9]), Gefreiter, ruht auf der Kriegsgräberstätte in Bourdon, Block 37 Reihe 2 Grab 52. Er war der erste gefallene Aukruger Soldat im Zweiten Weltkrieg. Das Familiengrab in Aukrug trägt die Inschrift:
Zum ehrenden Gedenken an
unseren lieben Sohn, unseren guten Bruder
Hans Siem
geb. 12.12.1910 gest.5.6.1940 b.Abbville i.Frkr.
Wir neigen in Ehrfurch unser Haupt
vor dem Tode und der Tapferkeit
  • Hans Friedrich Christiansen (* 26.03.1909 in Flensburg; † 05.07.1944), war der Sohn von Carl Christiansen und Neffe des in Aukrug lebenden Friedrich Christiansen. Die Inschrift in Aukrug ist unleserlich. Ein identischer Stein befindet sich auf der Familiengrabstätte von Kapitän Carl Christiansen in Wyk auf Föhr.[10]. Er trägt die Inschrift:
Zum Gedächtnis
Hans Friedrich Christiansen 
Fliegerleutnant D.R. 
* 26.3.1909 in Flensburg
Verschollen i.d. Nordsee 
5.7.1944 gegen England

Sonstige Einzelgedenken

Der Stein steht im Boxbergweg rechts vor dem Gebäude mit der Hausnummer 2. Er wurde vom Landschaftsmaler Willy Koepke erstellt.

Dass es in Aukrug mindestens einen gab, der am Rade der Weltgeschichte etwas mitdrehte, daran erinnert in Homfeld der Gedenkstein mit der Aufschrift:

Zum Gedächtnis 
des Patrioten 
*1850 Fr. Rathjen †1925
1870/71

Gemeint ist Friedrich Rathjen, der als junger Bauernsohn den Krieg 1870/71 als Kanonier mitgemacht hatte.

In der entscheidenden Schlacht bei Sedan am 1. September 1870 war die Geschützstellung Friedrich Rathjens auf einem Hügel bis auf 6 Mann und 8 Kanonen aufgerieben worden. Dennoch gelang es den verbliebenen 6 Kanonieren, den nachstürmenden Gegner abzuweisen, indem sie mit letztem Einsatz bis zur äußersten Erschöpfung aus ihren acht Rohren feuerten, so schnell sie irgend konnten — damit täuschten sie eine weit stärkere Streitmacht vor. Die Franzosen schwenkten ab und stießen so auf die Hauptmacht der Preußen, die schließlich den Sieg davontrugen. Friedrich Rathjen und seine fünf Kameraden wurden als „Helden von Sedan" persönlich zur Kaiserkrönung nach Versailles befohlen, wo sie die ihrem Dienstrang entsprechende höchstmögliche Auszeichnung empfingen.

Siehe auch

Einzelnachweise