Denkmale in Aukrug

Aus Aukrug Geschichte Wiki
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Gedenkstein des Waldverbandes
Gedenkstein für Carl Emeis im Forst Iloo zwischen Aukrug und Timmaspe

Für ganz unterschiedliche Ereignisse oder Personen wurden kleine und große Denkmale in Aukrug errichtet. Drei Bauwerke wurden durch ihren Eintrag in die Liste der Kulturdenkmale unter Schutz gestellt und ein Naturdenkmal wurde von der Gemeinde ausgewiesen. Nicht enthalten sind Ehrenmale und Gedenksteine an Kriegsgräberstätten in Aukrug.

Baumschule des ersten Schleswig-Holsteinischen Waldverbandes

Der Gedenkstein für die Baumschule des ersten Schleswig-Holsteinischen Waldverbandes befindet sich auf dem Gelände der ehemaligen Fischzucht Kemnitz. 1880 wurde dieser Stein zwischen der Itzehoer Chaussee und den Behm'schen Teichen aufgestellt. Er trägt die Inschrift: "Baumschule des Ersten Schlesw. Holst. Waldverbandes gegründet im Jahre 1874. Den Wald zu pflegen, Bringt Allen Segen"

Provinzialforstdirektor Carl Emeis

Christian Sophus Johannes Carl Emeis (* 31. Januar 1831 bei Flensburg (Kluesries); † 2. März 1911 in Flensburg) war ein deutscher Provinzialforstdirektor, Pionier der Bodenmelioration und Gründer des Heidekulturvereins für Schleswig-Holstein. Im Forst Iloo und im Langenberger Forst bei Leck in der Nähe des Ochsenweges sind ihm Gedenksteine gewidmet.[1]

Arbeitslager des Stahlhelm Arbeitsdienstes

Erinnerungsstein an den Stahlhelm Arbeitsdienst an einer Mauer in Aukrug-Bargfeld

Für das Jahr 1935 ist eine Ortsgruppe Nationalsozialistischer deutscher Frontkämpferbund (NSDFB), vorher bekannt als "Stahlhelm" durch Zeitungsberichte belegt. Schon 1933 hatte dieser ein Arbeitslager in Bargfeld unterhalten und dort einen Gedenkstein am Annenhof verbaut.

Schneiderstein

Der Schneiderstein, plattdeutsch Sniedersteen, ist ein Stein mit dem eingemeißelten Zeichen des Schneiderhandwerks am Grenzwall zwischen Waldhütten und Hennstedt. Der mündlichen Überlieferung nach soll hier einst ein Schneider umgebracht worden sein. Ob es wahr ist, weiß man nicht so genau. Jedenfalls heißt dieser Grenzweg in Waldhütten „Mörderweg"! Die Meezener sagen „Strietweg" (hochdeutsch: Streitweg).

Der Stein befindet sich an der Landesstraße 121 zwischen Waldhütten und Hennstedt an der Kreisgrenze. Von Aukrug kommend beginnt der "Mörderweg" rechts hinter der Itzespitze. Gleich an der Einmündung hinter dem Parkstreifen liegt bzw. steht der Stein jetzt auf einem Betonsockel.

Detlef Breiholz

Der Bienenkorb auf dem Grabstein von Detlef Breiholz

Der von Thomas Ingwersen gestaltete Stein auf dem Familiengrab Breiholz befindet sich direkt hinter der Kirche. Es trägt die Inschrift: Dem unermüdlichen Führer und Förderer der deutschen Bienenzucht – Dem Schmied des Deutschen Imkerbundes Detlef Breiholz in dankbarer Verehrung – Die deutschen Imkerverbände

Detlef Breiholz war Vorsitzender des Preußischen Imkerbundes, 1922 übernahm er die Leitung der Vereinigung der Deutschen Imkerverbände, aus denen dann 1925 der Deutsche Imkerbund (D.I.B.) entstand, deren Vorsitzender er bis 1929 blieb.[2] Als Präsident der damaligen „Vereinigung deutscher Imkerverbände“ setzte er die Namensänderung während der Mitteldeutschen Fachausstellung für Bienenzucht 1925 in Gera durch. Es handelte sich aber nicht nur um eine einfache Namensänderung. Der D.I.B. wurde 1926 in das Vereinsregister eingetragen. Zu diesem Zeitpunkt waren in Deutschland 105.000 Imker mit insgesamt 1.550.822 Bienenvölkern registriert[3]. Als einen der Schwerpunkte ihrer Vorstandsarbeit im Imkerbund sahen Breiholz und Wahle die Schaffung eines einheitlichen Warenzeichens für deutschen Honig. Unter seiner Präsidentschaft wurde das heute noch verwendete Imker-Honigglas, damals "Einheitsglas" genannt, eingeführt.

Knick mit Knickharfen

Das Naturdenkmal Knick mit Knickharfen in Homfeld ist ein 50 Meter langer Knick mit rund 250 Jahre alten Knickharfen, der 1990 unter Schutz gestellt wurde.[4] Die Kreisverordnung zum Schutze eines Naturdenkmals in der Gemeinde Aukrug wurde am vom 24. Juli 1990 erlassen und war der Auftakt für verschiedene Pflegemaßnahmen. So wurden die dickstämmigen Rot- und Hainbuchen in der Nähe des Weges zwischen Heidehaus und Waldhütten nach 45 Jahren erstmals wieder auf den Stock gesetzt.

Lübsche Trade

Der Gedenkstein in der Nähe der B 430

Die Lübsche Trade war ein mittelalterlicher Handelsweg zwischen der Hansestadt Lübeck und Dithmarschen, dessen Bedeutung mit dem Aufblühen der Hansestadt Lübeck etwa im 14. Jahrhundert zunahm. Jahrhunderte war der Weg für den Handel nicht mehr relevant und heute erinnern nur noch die Flurnamen an die Route.

Die Lübsche Trade wurde besonders im 14. Jahrhundert stark genutzt. Sie diente den Lübecker Kaufleuten als Verbindung zu den Häfen an der Westküste und zu den großen Märkten in Heide, Meldorf und Husum, andererseits den nach entsprechendem Vertragsschluss mit der Hansestadt Lübeck der Hanse von 1468 bis 1558 assoziierten freien Bauern aus Dithmarschen als Weg zu den Märkten des Ostseeraumes.[5]

Durch die Überbauung mit modernen Verkehrswegen lässt sich der genaue Verlauf durch Holstein heute nur an wenigen Stellen nachvollziehen. Für den Bereich Aukrug hat der Heimatforscher Georg Reimer versucht, den historischen Verlauf zu klären. An der Einmündung auf die Bundesstraße 430 befindet sich ein Gedenkstein.

Edith und Werner Hauschildt

Gedenkstein für Edith und Werner Hauschildt

Am 25. Juli 2024 wurde zum 5. Todestag von Werner Hauschildt auf dem Gelände des Heimatmuseums Dat ole Hus ein Gedenkstein für die Museumsgründer enthüllt. Ilona Engel hatte nicht nur die Idee, sondern spendete auch gleich das Preisgeld ihres Bürgerpreises für den Gedenkstein.

Die Stele kommt aus Bargfeld. Sie wurde vom Beiratsmitglied des Museumsereins Jan Marcus Carstens gespendet. Sie stand viele Jahre vor dem Feuerwehrgerätehaus in Bargfeld. Gedenksteine sind eine schöne Art, die Erinnerung an geliebte und bemerkenswerte Menschen zu bewahren, Edith und Werner Hauschildt waren solche bemerkenswerten Persönlichkeiten.

Schleswig-Holsteinische Erhebung

Schriftplatte
Gedenkstein an der Kirche.

In der Schleswig-Holsteinischen Erhebung spielte Rendsburg eine zentrale Rolle. Mit der Einnahme der Festung Rendsburg am 24. März 1848 begann die Schleswig-Holsteinische Erhebung gegen das Königreich Dänemark. In Böken befindet sich im Dorfzentrum ein Gedenkstein mit der Aufschrift "'Up ewig ungedeelt - 24. März 1848 - 1903" aus der geschlossen werden darf, dass er zum 55. Jubiläum der Erhebung errichtet wurde. Das Denkmal befand sich ursprünglich an der Kreuzung Böker Straße / Poststraße, wie auf einer Postkarte von 1941 zu erkennen ist. Ob bei der Errichtung auch eine sogenannte Doppeleiche gepflanzt wurde, konnte noch nicht ermittelt werden.

1898 jährte sich der Beginn des ersten Schleswig-Holsteinischen Kriegs, also des offenen Ausbruchs von Feindseligkeiten im Schleswig-Holstein-Konflikt, zum fünfzigsten Mal. Aus diesem Anlass wurden vor allem auf dem Gebiet der ehemaligen Herzogtümer Schleswig und Holstein zu Hunderten Doppeleichen gepflanzt, dazu Denkmäler wie Gedenksteine eingeweiht, um den nationalen Gedanken in Schleswig-Holstein zu pflegen. Dabei erwiesen sich gerade in ländlichen Gemeinden die Doppeleichen als kostengünstiges Mittel, die zeitgenössische kaiserlich-nationale Gesinnung einerseits und das unteilbare und erfolgreich dem Deutschen Reich gewonnene einige Schleswig-Holstein andererseits darzustellen.

Bau der Kirche 1893

Der Stein vor der Aukruger Kirche verweist auf einen Psalm: "Und rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten, und du sollst mich preisen." (Psalm 50,15). Die "5015" gilt als "himmlische Notfallnummer" und wird in einer humorvollen Eselsbrücke auch als „Telefonnummer Gottes“ bezeichnet[6].

Deutsche Einheit 1990

Deutsche Einheit

Errichtet und mit einer Feierlichkeit eingeweiht wurde der Gedenkstein 2005 vom Ortsverein der CDU anlässlich des 15-jährigen Endes der Deutschen Teilung[7].

40 Jahre Fussball im TSV

Im Jahr 1999 feierte die Fußballsparte des TSV Aukrug ihr 40-jähriges Bestehen und stellte vor dem Sportlerheim einen Jubiläumsstein auf.

Drei eingetragene Kulturdenkmale

40 Jahre Fussball im TSV

Die Bünzer Wassermühle ist eine gut erhaltene Wassermühle aus dem 16. Jahrhundert im Ortsteil Bünzen der Gemeinde Aukrug. Heute ist die Mühle nicht mehr in Betrieb.

Das Heimatmuseum Dat ole Hus ist ein Niederdeutsches Fachhallenhaus mit zweimal vorspringenden bretterverschaltem Frontgiebel und rückseitig abgewalmten Reetdach.[8] 1724 wurde die Hufe erstmals in den Amtsrechnungen aufgeführt. Der Besitz hatte das Recht zur Führung einer Schankwirtschaft und einer Brennerei. Der heutige Bau von 1790 besteht aus zwei Wohnungen, die beide mit Stube, Wandbetten, einem Bilegger, einer Küche mit Schwibbogen und Speisekammer sowie einem Stall an der Diele ausgestattet sind. Das Haus war bis zum Einbau des Schornsteins im Jahre 1907 ein Rauchhaus, in dem der Rauch über die von beiden Wohnungen gemeinsam genutzte Diele abzog.[9]

Im Rahmen von Führungen können die Innenräume im Olen Hus besichtigt werden, die einen anschaulichen Eindruck bäuerlicher Wohnkultur aus dem 18. bis ins frühe 20. Jahrhundert vermitteln. Aus dem gleichen Zeitraum stammen die Arbeitsgeräte, die in einem Stall, vier Remisen und im Bienenstand ausgestellt sind. Regelmäßig zeigt das Museum kleine Sonderausstellungen zu verschiedenen Themen.[10]

Das 1907 erbaute, nur 7 m hohe Wasserturm Aukrug-Böken liegt am Dorfplatz von Aukrug-Böken an der Böker Straße. Es ist eher ein Wasserhochbehälter, wird von den Einheimischen aber als Wasserturm bezeichnet.

Drei abgerissene Kriegerdenkmale

Das Kriegerdenkmal Innien war ein Ehrenmal an der Kreuzung Hauptstraße / Heinkenborsteler Straße in Aukrug-Innien. Es wurde am 1914 eingeweiht und 1974 beim Bau der Kanalisation zerstört[11].

In Böken lag das Kriegerdenkmal im Ortszentrum auf der Grünanlage am Wasserturm und stand dort noch Anfang der 1960er Jahre[12]. Wann es zerstört wurde, ist nicht bekannt, dies könnte jedoch im Rahmen des Straßenausbaus 1973 geschehen sein.

In Wiedenborstel stand bis zur Sprengung in den 1950er-Jahren das Kriegerdenkmal für den Kreis Steinburg, dessen Name durch Postkarten und das Genehmigungsverfahren belegt ist. Sprengmeister Heinrich aus Poyenberg hat die Sprengung vorgenommen. Es wurde dem Erdboden gleichgemacht, mit Sand zugeschüttet und mit Bäumen bepflanzt.

Bargfeld

Unbekannter Gedenkstein in Bargfeld

Eine 1901 gelaufene Postkarte zeigt für Bargfeld einen Gedenkstein und im Hintergrund ein bisher unbekanntes Haus. Vielleicht hatte er auch die Inschrift "Up ewig ungedeelt" getragen und wurde zeitgleich mit dem Stein in Böken aufgestellt. Wir wissen es (noch) nicht und können auch nichts über seinen Verbleib berichten.

Einzelnachweise

  1. "Fischteiche" vom Langenberger Forst. sh:z vom 21. September 2009.
  2. Geschichte des D.I.B.
  3. in: 100 Jahre Deutscher Imkerbund e.V. – Eine Chronik zum Jubiläum, Seite 19
  4. Landschaftsrahmenplan für den Planungsraum II Kreisfreie Städte Kiel und Neumünster Kreise Plön und Rendsburg-Eckernförde
  5. Philippe Dollinger: Die Hanse. 2. Auflage, S. 124 ff.
  6. Morgenandacht -Die Sache mit der Telefonnummer Gottes
  7. Information von Hans Heinrich Langhann
  8. Kunst-Topographie Schleswig-Holstein, 5. Auflage 1982, Seite 623
  9. Georg Reimer: Die Geschichte des Aukrugs, 1978, Seite 421ff
  10. Das Ole Hus beim Museumsverband Schleswig-Holstein
  11. Bildnotiz im Fotoalbum für Hans August Jensen
  12. Noch in der Schulzeit von Jochen Behrens (um 1960) mussten die Schüler aus Böken dort häufig sonnabends das Unkraut zupfen und harken.