Archiv:Gemeinde und Amt von 1970 bis 1995

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Gemeinde und Amt von 1970-1995

Amtsvorsteher Hermann Carstens

Amtsvorsteher Hermann Carstens

Am 8. September 1895 wurde Hermann Carstens in Bünzen geboren. Die alte Wassermühle war der Besitz seiner Eltern. 1921 heiratete er nach Böken und übernahm die Land- und Gastwirtschaft von seinem Schwiegervater Lobsien.

Mit ganzer Hingabe stand Hermann Carstens mehrere Jahrzehnte im öffentlichen Leben. Bereits 1949 wurde er zum Amtsvorsteher des ehemaligen Amtes Innien gewählt. Dieses Amt bekleidete er bis zur Gründung des Amtes Aukrug 1970. Er gehörte zu denen, die die Zeichen der Zeit früh erkannten und im Zusammenschluß der Aukrugdörfer zur großen Gemeinde Aukrug eine ideale Lösung sahen. Die günstige Struktur und einmalige Lage ließ eine Gemeinde erstehen, an deren Aufschwung sich Hermann Carstens in den letzten Jahren mit freuen konnte.

Neben seiner Tätigkeit als Amtsvorsteher nahm Hermann Carstens noch mehrere Ehrenämter wahr. Lange Jahre war er Wehrführer in der Gemeinde Böken, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Meiereigenossenschaft Innien, Kirchenältester, Vorstandsmitglied der Verbandssparkasse Hohenwestedt und Mitglied des Rendsburger Kreistages. Bis zuletzt noch gehörte er der Untersuchungskommission des Kreises Rendsburg-Eckernförde beim Kreiswehrersatzamt in Schleswig sowie dem Beschwerdeausschuß beim Landesausgleichsamt an. Auch war er als Schiedsmann des Amtes Aukrug tätig. Er war Inhaber der „Freiherr vom Stein-Medaille". 1973 ist Hermann Carstens verstorben. Durch seine offene Art und sein fröhliches Wesen erfreute er sich auch über die Grenzen des Aukruges hinaus großer Beliebtheit.

Bürgermeister Hans August Jensen

Bürgermeister Hans August Jensen

Die 25jährige Geschichte Aukrugs ist entscheidend von Hans August Jensen geprägt worden. Sein Lebensmittelpunkt war Aukrug. Er wuchs hier auf, lebte immer in seinem Haus in Innien mit seiner Familie und übte seinen Beruf als Bankkaufmann bei der Raiffeisenbank in Aukrug aus. Deshalb kannte er die Familien in den Aukruger Dörfern gut und hatte zu vielen langjährige freundschaftliche Beziehungen. Auch in der Feldmark wußte er über jeden Weg und jeden Bach Bescheid, als Jäger war er oft in der freien Natur unterwegs.

Schon als junger Mann übernahm Hans August Jensen Ehrenämter. Als im November 1945 der TSV Aukrug neu gegründet wurde, wurde er 2. Vorsitzender, 1948 erster Vorsitzender. Er war immer sehr an Sport interessiert. So konnte es durchaus passieren, daß Termine wegen wichtiger Fußballspiele verlegt wurden.

Immer galt seine besondere Aufmerksamkeit der Verbesserung der Sportanlagen: Für das Freibad und den Ausbau des Sportzentrums setzte er sich mit ganzer Kraft ein. Als Höhepunkt seiner kommunalpolitischen Arbeit sah er die Errichtung der Sporthalle, die seinen Namen trägt. Der eigentliche Beginn seiner kommunalpolitischen Laufbahn waren die Kommunalwahlen im Frühjahr 1962. Er wurde damals in die Innier Gemeindevertretung gewählt. Von Anfang an kümmerte er sich intensiv um die Gemeindeangelegenheiten und spielte eine führende Rolle in der Kommunalpolitik.

Die entscheidende kommunalpolitische Leistung Jensens war sein Einsatz für den Zusammenschluß der fünf Dörfer. Er war zutiefst von der Notwendigkeit der Bildung einer einigen größeren Gemeinde überzeugt und warb unermüdlich für diese Sache. Er hat die noch Zögernden überzeugt und die Begeisterung für die neue Gemeinde Aukrug geweckt. Dabei nutzte er intensiv seine vielen persönlichen Freundschaften. Es war für Hans August Jensen charakteristisch, daß er sich immer um gute persönliche Beziehungen bemühte, die er oft zu Freundschaften weiterentwickelte. Hans August Jensen war sich bei der Übernahme des Bürgermeisteramtes der neuen Gemeinde des Umfangs und der Schwierigkeit der auf ihn zukommenden Arbeit wohl bewußt. Er nahm, wie er später einmal sagte, die Wahl zum Bürgermeister nur mit inneren Vorbehalten an, weil vor der Größe der Aufgaben und ihrer Bewältigung bei ihm selbst große Bedenken bestanden hätten. Es war für Hans August Jensen immer eine Selbstverständlichkeit, daß die Verwaltung der Gemeinde vorbildlich geführt wurde. Dabei verwaltete er nicht nur vom Schreibtisch aus — schriftliche Unterlagen fertigte er nur im unbedingt erforderlichen Maß an - sondern versuchte im Gespräch mit den Betroffenen die notwendigen Maßnahmen zu erklären und bemühte sich, das Verständnis der Bürger zu erreichen.

In vielen Einzelfällen, auch gerade bei technischen Problemen, machte er sich sachkundig, um einerseits sparsam und andererseits doch wirksam die richtigen Anordnungen treffen zu können. Mit großer Geduld und Gründlichkeit erläuterte er in den verschiedenen Gremien und gegenüber den interessierten Bürgern die Sachverhalte und warb für die von ihm als richtig erkannten Vorstellungen. Er konnte ruhig zuhören, aber durchaus auch leidenschaftlich argumentieren. Bei den manchmal heftigen Auseinandersetzungen in der Gemeindevertretung nahm er engagiert Stellung, blieb aber immer fair dabei, so daß man sich hinterher wieder an einen Tisch setzen konnte. Nur selten kam es zu Entscheidungen, die er nicht mittragen konnte. So hielt er die Herausnahme der Wochenendhausbebauung aus dem Flächennutzungsplan nicht für richtig, vertrat sie aber nach außen loyal. Eine Haltung, die in der Kommunalpolitik keineswegs selbstverständlich ist. Die Förderung eines lebendigen Vereinslebens lag ihm immer ganz besonders am Herzen. Wenn es irgend möglich war, besuchte er die besonderen Veranstaltungen der Vereine, um die Verbundenheit zwischen Gemeinde und Vereinen deutlich zu machen. Er war sich wohl mehr als mancher der jüngeren und oft etwas nüchterneren Generation über die Bedeutung der gefühlsmäßigen Beziehung der Einwohner zu ihrer Gemeinde bewußt. Dies fand seinen ganz besonderen Ausdruck in der 850-Jahr-Feier 1978, die durch Hans August Jensen angeregt wurde und an deren Planung und Durchführung er entscheidend mitwirkte. Er war begeistert und bewegt von dem großartigen Mitmachen der ganzen Bevölkerung.

Bei der Verabschiedung Hans August Jensens aus dem Bürgermeisteramt beendete sein Nachfolger Eitel-Wolf Necker die Würdigung seiner Tätigkeit mit folgenden Worten: „Wenn man sich die Entwicklung Aukrugs unter der Führung Hans August Jensens vor Augen hält, kann man es eigentlich gar nicht fassen, daß in nur 15 Jahren dies alles entstanden ist. Das konnte nur gelingen, weil Jensen als Bürgermeister einen großen Teil seiner Arbeitskraft, ja seines Lebens, unter Hintenanstellung seiner privaten Interessen für die Gemeinde, das heißt für seine Mitbürger, zur Verfügung gestellt hat.

Der Dank der Gemeinde und ihrer Bürger kann eigentlich nur darin liegen, daß sie das blühende Gemeinwesen, das unter seiner Führung und in seiner Verantwortung als Bürgermeister Aukrugs entstanden ist, mit Bürgersinn, Gemeinschaftsgeist und Leben erfüllen."

Für seinen Einsatz wurde er am 29. Oktober 1984 durch die Verleihung der Freiherr vom Stein-Medaille durch den Innenminister des Landes Schleswig-Holstein gewürdigt. Als Dank aller Aukruger Bürger ernannte die Gemeindevertretung Hans August Jensen zum Ehrenbürgermeister der Gemeinde Aukrug. Am 26. März 1989 ist Hans August Jensen verstorben.

Amtsverwaltung Aukrug

von Günter Maaß

Wechsel im Amtsvorstand 1994 - Links der neue Amtsvorsteher Gustav Göttsch, rechts der scheidende Amtsvorsteher Claus Schnoor (vorn Verwaltungsangestellter Jürgen George)
Die Amtsverwaltung „auf einen Blick" — von links nach rechts: Stefanie Tietz, Willi Schimmelpfennig, Jürgen George, Karin Hauschildt, Martina Clausen, Günter Maaß, Anja Striebich, Kay Fischer, Imke Doose, Kristin Metzger, Günter Ott, Jenny Lemke, Joachim Kaak, Ilse Butenschön, Julia Boelcke, Peter Michaelsen, Stefanie Lüpke, Hans Rathjen, Inge Wilckens, Corinna Schulz, Gustav Göttsch

Nachdem im Aukrug-Buch von 1978 durch Heinrich Bünger ausführlich die Entwicklung vom Amt Innien zum Amt Aukrug in der Zeit von 1970 bis 1978 beschrieben wurde, soll hier in erster Linie auf die weiteren 17 Jahre eingegangen werden. Gemeinsam mit dem Amt Aukrug werden viele Schleswig-Holsteinische Amtsverwaltungen am 01.04. 1995 auf ihr 25jähriges Bestehen zurückblicken können. Im Gegensatz zur Gemeinde Aukrug, die zum 01.01.1970 sich aus 5 Ortsteilen freiwillig zusammenschloß, wurde durch eine Gesetzesregelung auf der Ebene der Ämter und Kreise zum 01.04.1970 eine kommunale Gebietsreform vorgenommen. Zum damaligen Amt Innien, das aus der heutigen Gemeinde Aukrug bestand, kam das Amt Wasbek, bestehend aus den Gemeinden Arpsdorf, Ehndorf, Padenstedt und Wasbek, hinzu.

Die Zahl der Amtsausschußmitglieder, die von ihren jeweiligen Gemeindevertretungen gewählt wurden, stieg aufgrund gesetzlicher Änderungen und steigender Einwohnerzahlen von 8 auf inzwischen 15 an.

Aufgrund der Mehrheitsverhältnisse und unter Berücksichtigung früherer Absprachen wurden die ehrenamtlichen Leiter der Amtsverwaltung, die Amtsvorsteher, jeweils aus dem Bereich des ehemaligen Amtes Wasbek durch den Amtsausschuß gewählt.

Der Bürgermeister der Gemeinde Arpsdorf, Heinrich Bracker-Wolter, übergab sein Amt nach 12jähriger Tätigkeit 1982 an den Bürgermeister der Gemeinde Padenstedt, Claus Schnoor. Nachdem dieser wiederum 12 Jahre das Amt innehatte, wurde 1994 der Bürgermeister der Gemeinde Ehndorf, Gustav Göttsch, zum neuen Amtsvorsteher gewählt. Die Amtsvorsteher nehmen das Amt als Ehrenbeamte wahr. In der hauptamtlichen Leitung des Amtes ergaben sich seit dem 01.01.1976 keine personellen Veränderungen, d.h., daß Günter Maaß seit diesem Zeitpunkt die Aufgabe des Leitenden Verwaltungsbeamten und Willi Schmelzpfennig die Aufgabe des Kämmerers und des stellv. Ltd. Verwaltungsbeamten wahrnimmt. Die vom Gesetzgeber mit der Novel lierung der Amtsordnung vorgenommenen Änderungen hinsichtlich der Aufgabenverteilung zwischen dem Amtsvorsteher und dem Ltd. Verwaltungsbeamten hat praktisch kaum Auswirkungen gehabt, da eine Zusammenarbeit, wie sie vom Gesetzgeber nunmehr vorgesehen wurde, bereits seit Jahren praktiziert wurde.

Die übrige Besetzung der hauptamtlichen Mitarbeiter des Amtes hat sich den Veränderungen der Aufgaben angepaßt und wie in anderen öffentlichen Verwaltungsbereichen auch zu einer Vergrößerung des Personalstandes geführt.

Wesentliche neue Aufgabe der Amtsverwaltung wurde die Unterbringung und Betreuung von Asylbewerbern und Aussiedlern. Nachdem noch 1979 im Amtsausschuß Mittel für den Bau von Sanitäreinrichtungen für die Behelfsheime am Erlen-weg in Höhe von 15.000 DM bereitgestellt wurden, sah sich der Amtsausschuß veranlaßt, ab 1990 am Erlenweg einen Neubau mit fünf Wohnungen nach Abriß der Behelfsheime und der Sanitäranlage zu erstellen. Weiter wurden in Aukrug und Wasbek drei Wohngebäude erworben und in allen Gemeinden zeitweise sechs bis acht Wohnungen angemietet. Nachdem anfangs die Zahl der Asylbewerber überwog, ist seit 1993 die Zahl der Aussiedler gestiegen und die der Asylbewerber zurückgegangen. Da das Amt auch für gemeindliche Selbstverwaltungsaufgaben zuständig ist, soweit eine oder mehrere amtsangehörige Gemeinden gleichartige Aufgaben zu erfüllen haben, wurde der Bau der zentralen Wasserversorgungsanlage der Gemeinden Arpsdorf, Ehndorf und Padenstedt durchgeführt. Seit Jahren läuft die Klärschlammbeseitigung aus Hauskläranlagen und abflußlosen Gruben in allen Gemeinden unter Regie des Amtes.

Insgesamt ist festzustellen, daß sich die Struktur der Amtsverwaltung Aukrug von einer Ordnungsverwaltung weiter zu einer Leistungsverwaltung hin entwickelt hat. Nach den großen Investitionen im Hoch- und Tiefbau in den 70er und 80er Jahren werden die zur Verfügung stehenden Mittel seit Beginn der 90er Jahre in erster Linie dafür verwendet, die geschaffenen Einrichtungen ordnungsgemäß zu betreuen. Für die nächsten Jahre ist die Aufstellung von Landschaftsplänen vorrangig zu sehen sowie bauliche Weiterentwicklungen, insbesondere in Padenstedt und Ehndorf.

Immer wieder hat sich der Amtsausschuß mit Fragen der Gemeindeschwesternstation bzw. Sozialstation auseinandergesetzt. Zur Zeit wird die Verwaltung des Krankenpflegevereins durch die Amtsverwaltung mit erledigt.

Nachdem die Ämter ab 1990 verpflichtet waren, die Stellen von Gleichstellungsbeauftragten einzurichten, wurde diese Stelle von Frau Bärbel Voß-Effelsberg, die auch andere Aufgaben für die Gemeinde Aukrug wahrnimmt, besetzt.

Ausgang der 70er Jahre formierte sich der Amtsfeuerwehr-Musikzug. Niemand wird dieses kulturelle Angebot im Amtsbereich und weit darüber-hinaus missen wollen.

Nach dem Zusammenschluß der Ämter Innien und Wasbek und der Festlegung des Amtssitzes in Aukrug konnte von der Amtsverwaltung das Untergeschoß des ehemaligen Villengebäudes, Bargfelder Straße 10 im Ortsteil Innien, genutzt werden. Das Gebäude war schon Gemeindeeigentum. Von Anfang an herrschte dort jedoch eine räumliche Enge, die 1979 erste Pläne für eine Erweiterung nach sich zog. Nachdem die Hausmeisterwohnung des Ehepaares Gol-chert im Obergeschoß frei wurde, erfolgte 1980/81 ein grundlegender Umbau. Dabei konnte insbesondere ein separates Trauzimmer, das gleichzeitig für Besprechungen dienlich ist, geschaffen werden. Besonders aufwendig war der Neubau einer feuerfesten Treppenanlage im Obergeschoß. Die Eingangssituation wurde zum Süden hin neu geregelt und damit der Zugang von den Parkplätzen auf kurzem Wege möglich.

Bereits 1991 entstand der Bedarf für eine weitere räumliche Vergrößerung. Insbesondere datenschutzrechtliche Bestimmungen ließen nicht mehr zu, daß Mitarbeiter mit verschiedenen Aufgaben in einem Raum auch Publikumsbesuche erledigten. Darüberhinaus mangelte es von Beginn an an geeigneten Aktenlagerräumen. Die Sanitärräume der ehemaligen Turnhalle wurden abgerissen und im gleichen Bereich großzügige Büroräume geschaffen.

Ein großer Akten- und Büromaschinenraum konnte in der ehemaligen Ziegelei-Schüttguthalle eingerichtet werden. Besonders erfreulich ist, daß die Gemeinde Aukrug sich nach langem Zögern doch noch entschieden hat, die ehemalige Turnhalle zu einem Versammlungsraum auszubauen. Die Gemeinde und das Amt können deshalb gemeinsam neu geschaffene Sanitäreinrichtungen und einen neuen Eingangsbereich nutzen.

Die technische Entwicklung der elektronischen Datenverarbeitung ist, wie überall in Wirtschaft und Verwaltung, beim Amt Aukrug schnell vorangegangen. Nachdem anfangs noch Lochstreifengeräte in der Kasse und extern verarbeitete Lochkarten für das Meldewesen zum Einsatz kamen, wurde bereits 1981 eine Mehrplatzanlage für den Bereich Haushalt, Steuerverwaltung und Kasse sowie Meldewesen installiert. Nachdem diese Anlage nicht mehr ausbaufähig war, erfolgt 1991/92 die Installation einer modernen EDV-Anlage. Inzwischen sind alle Arbeitsplätze mit Personalcomputern ausgestattet, die untereinander vernetzt sind. Es können spezielle Verwaltungsprogramme entweder am Arbeitsplatz oder gemeinsam auf einem zentralen Rechner zum Einsatz kommen. Darüber-hinaus werden weltweit angebotene Programme für den Schriftverkehr, die Organisation und Kalkulation genutzt.

Die Parteien in der Gemeindevertretung

CDU Ortsverband Aukrug

Der CDU-Vorstand — von links: Eitel-Wolf Necker, Nils Kuhnke, Hans Jürgen Kalfier, Arija von der Geest-Timm, Hans-Heinrich Langhann, Helmut Fenske, Gerd Looft-Böttiger, Stephanie Bruhns, Holger Steen. Lutz von der Geest

Vorsitzende:

  • 1973-1985 Eitel-Wolf Necker
  • 1985-1988 Horst Grünewald (Necker stand nicht mehr zur Verfügung, weil er das Amt des Bürgermeisters übernommen hatte)
  • 1988-1991 Helmut Fenske
  • 1991-1994 Eitel-Wolf Necker (H. Fenske war beruflich in die neuen Bundesländer abgeordnet)
  • 1994 Helmut Fenske

Mitgliederzahl: ca. 85

Der CDU Ortsverband arbeitet schwerpunktmäßig an der Gestaltung der Kommunalpolitik in Aukrug. In Bürgergesprächen wird versucht, möglichst viele Bürger für die Probleme der Gemeinde zu interessieren und ihre Meinung für die kommunalpolitischen Entscheidungen aufzunehmen.

SPD Aukrug

Der SPD-Vorstand 1994 — von links: Rolf Schneekloth, Hauke Andersen, Hannelore Gehringer, Joachim Rehder, Detlef Kabelmacher, Brigitte Petersen-Techau, Heiner Schaalburg-Logan, Sybille Butenschön, Norbert Sehmeißner

Der Ortsverein der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands wurde am 26. 2. 1971 gegründet. Damals war Hermann Kröger 1. Vorsitzender. Noch heute sind einige Gründungsmitglieder aktiv. Von den zur Zeit gut 70 Mitgliedern ist das älteste 82 Jahre alt, das jüngste 18. Der Ortsverein trägt mit einer Vielzahl von Veranstaltungen zum Leben in der Gemeinde bei.

Seit 20 Jahren gibt es das Sommerfest, seit 19 Jahren den vielbesuchten Weihnachtsbasar, dessen Erlös für gemeinnützige Zwecke in der Gemeinde verwendet wird. Neun Jahre alt sind der Klön- und Grogabend für die Vertreter aller örtlichen Vereine, der Aukrug-Boßel-Cup und der SPD-Preisskat. Vor drei Jahren wurde das Kinderfest zum erstenmal gefeiert. All dies findet regelmäßig alljährlich statt.

Seit 1976 erscheint die Ortsvereinszeitung „kontakte" ununterbrochen viermal jährlich, mit zusätzlichen Wahl-Sonderausgaben.

Aukruger Interessengemeinschaft (AI)

Die Kandidaten der AI 1994 — von links: Andreas Andresen, Klaus-Peter Bargheer, Margit Timmermann-Schaper, Siegfried Carstens, Johannes Carstens, Rolf Schaper, Maren Claussen-Stolzen-berg, Ratje Reimers

Als vierte politische Kraft im Aukrug hat sich Ende 1981 die Aukruger Interessengemeinschaft, kurz AI, formiert. Sie wurde gegründet von einer Gruppe politisch interessierter und aktiver Bürger Aukrugs. Die Mitglieder dieser Gruppe haben sich Ende der siebziger Jahre in der Anti-Kernkraftbewegung kennengelernt. Seit dieser Zeit wurden mehr und mehr die ökologischen Interessen in der Politik vertreten. Da „grüne" Aspekte zur damaligen Zeit von den etablierten Parteien nicht vertreten wurden, hatten Gruppierungen dieser Couleur schnell Aufwind. Die AI begann mit ein paar aufklärenden Flugblättern ihre damals noch außerparlamentarischen Aktionen in Aukrug und nur auf Aukrug bezogen.

Heftige Kritik einerseits und Sympathie andererseits bestärkte die Gruppe in ihrem Handeln, so daß sie am 2.12.1981 eine Satzung zur Gründung der AI als kommunale Wählergemeinschaft beschloß. Treibende Kraft war damals Ratje Reimers mit den Gründungsmitgliedern Margit Timmermann-Schaper, Rolf Schaper, Heinke Carstens, Johannes Carstens, Maike Carstens-Behrens u.v.a. Die Ziele laut Satzung sind:

  • der Einsatz für eine harmonische Entwicklung der Dörfer Aukrugs und für den Erhalt des Dorfcharakters
  • Schutz von Landschaft und Natur
  • sparsame Energie- und Rohstoffverwendung sowie Förderung umweltfreundlicher Energieerzeugung.

Der Antritt zur Kommunalwahl '82 klappte noch nicht, aber 1986 erreichte die Al über 13 Prozent der Wählerstimmen. Ratje Reimers und Johannes Carstens konnten damit in der Gemeindevertretung mitarbeiten. Der derzeitige Vorstand besteht aus Johannes Carstens, Margit Timmer-mann und Siegfried Carstens, die auch für die AI in der Gemeindevertretung mitarbeiten.

Der FDP-Ortsverband

Die Kandidaten der FDP 1982 — von links: Dieter Schade, Wolfgang Voß, Peter Werner, Rüdiger Kluwe, Norbert Johannsen, Wilfried Lamprecht

Im Gründungsjahr 1974 konnte der FDP-Ortsverband zwei Sitze in der Gemeindevertretung einnehmen. Es handelte sich hier um Erhardt Koopmann und Günther Ott, letzterer hat auch den Ortsverband als Vorsitzender geleitet. 1978 übernahm Dieter Schade den Vorsitz. Neben konstruktiver, liberaler Ortspolitik wurden auch Veranstaltungen wie FDP-Ralley, Sommerfeste und der noch heute beliebte FDP-Preisskat angeboten. Wolfgang Voß hatte von 1982 bis 1986 den Vorsitz des FDP Ortsverbandes Aukrug. Nach 1986 übernahm Peter Werner den Vorsitz.

Seit dieser Zeit gibt es in der Gemeindevertretung keine absoluten Mehrheiten mehr. Der FDP-Gemeindevertreter sah und sieht hier die Aufgabe und die Chance des FDP-Ortsverbandes, als bindende liberale Partei der Mitte für die Bürgerinnen und Bürger des Aukruges zu wirken. Mittlerweile besteht der Ortsverband aus 16 Mitgliedern, derzeitiger Vorsitzender ist der jetzige Bürgermeister Heinrich-Hermann Behr.

Gemeindevertreter der Gemeinde Aukrug von 1970 bis 1995

Gemeindevertretung 1982 – 1986 stehend von links: Detlef Ratjen, Hans-Otto Jessen, Manfred Mahlke, Hermann Carstens, Klaus-Dieter Struve, Christian Kreutz, Heinrich Asmus, Christian Busch, Wolfgang Voß, Dieter Schade, Ingolf Raudonis, Werner Koslowski, sitzend von links: Eitel-Wolf Necker, Hans August Jensen, Reimer Reimers, Alfred George, Margret Höhne
Gemeindevertretung 1970-1994 Sitzverteilung

Kommunalwahl 1994

2513 Wahlberechtigte (91 mehr als 1990) hatten die Wahl zwischen insgesamt 36 Kandidaten der CDU, SPD, FDP und AI. Der Wahlkampf war eher ruhig, der Ausgang inklusive Bürgermeisterwahl aber ungewohnt spannend. Das lag vor allem daran, daß Bürgermeister Reimers der SPD als Kandidat nicht mehr zur Verfügung stand und sich viele Wähler deshalb umorientieren mußten.

Um es vorweg zu sagen: Die bisher größte Gemeindevertretung wählte den Kandidaten der kleinsten Partei zum Bürgermeister. Wie kam es dazu?

Als am Ende des Wahltages (die Wahlbeteiligung war im Vergleich zur vorigen Wahl leicht angestiegen) die Stimmen ausgezählt waren, zeigte sich, daß die AI der SPD einen Sitz abgenommen hatte. Die CDU brachte alle Direktkandidaten durch und errang einen Sitz mehr, als ihr nach dem Stimmenverhältnis zustand. Das führte zu jeweils einem weiteren Sitz bei SPD und FDP, statt 17 gab es nun 20 Gemeindevertreter, und zwar 9 für die CDU, 6 für die SPD, 3 für die AI und 2 für die FDP.

Die Bürgermeisterwahl Mitte April war somit offen und verlief überraschend: Die SPD zog ihre Kandidatin zurück, und somit standen nur noch die Kandidaten der CDU und FDP zur Verfügung. Gewählt wurde der Landwirt Heinrich-Hermann Behr von der FDP. Erster stellvertretender Bürgermeister wurde Hermann Carstens (CDU) und 2. stellvertretende Bürgermeisterin Hannelore Gehringer (SPD).

Die Ausschüsse wurden mit folgenden Vorsitzenden besetzt:

  • Bau- und Planungsausschuß: Hermann Carstens (CDU)
  • Haupt- und Finanzausschuß: Rolf Schneekloth (SPD)
  • Ausschuß für Öffentliche Einrichtungen: Gerd Heine (CDU)
  • Ausschuß für Schule, Jugend und Sport: Claus Ratjen (CDU)
  • Sozialausschuß: Hannelore Gehringer (SPD)
  • Ausschuß für Umwelt und Landschaftspflege: Ratje Reimers (AI, bürgerliches Mitglied)
  • Ausschuß für Fremdenverkehr, Naherholung und Wirtschaftsförderung: Gerd Looft-Böttiger (CDU)

In den Kreistag wurde Eitel-Wolf Necker direkt gewählt, er hatte auch in der letzten Wahlperiode die CDU vertreten. Gerhard Gehringer kam über die SPD-Liste ebenfalls in den Kreistag. In der konstituierenden Sitzung des Kreistages wurde Eitel-Wolf Necker zum 1. Vorsitzenden des Finanzausschusses gewählt.