Hufner, Kätner und Insten

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Eine von zwei Lohnarbeiterkaten vom Hof Behm am Ortseingang von Innien, die an Hausnummer 33 brannte am 8. August 1968 ab.
Die Weberkate in Innien
Die ehemalige Hirtenkate in Innien

Die Begriffe Hufner, Kätner und Insten finden sich häufig in den verschiedenen Ausgaben der Geschichte des Aukrugs. Mit ihnen verbunden war die Stellung der Menschen in der bäuerlichen Gesellschaft, die bis Mitte des 19. Jahrhunderts durch die Größe der Hofstelle, das Eigentumsrecht und das Nutzungsrecht an der Allmende bestimmt wurde.[1]

Durch die Feldaufteilung veränderte sich auch die gesellschaftliche Ordnung und das dörfliche Zusammenleben. Georg Reimer hat die Feldaufteilung für den Aukrug gründlich erforscht und beschrieben, wobei deutlich wird, dass dieser Prozess fast zwei Jahrhunderte dauerte und nicht lediglich aus der abschließenden Landverteilung bestand. Er begann weit vor 1780 und endete erst 1840.

Bäuerliche Gesellschaft

Die alte Kate der Familie Heeschen in der Hauptstraße 26. Das Bild entstand vermutlich in der Zeit zwischen 1912 und 1914. Es zeigt (von links) Frieda Heeschen, Margarethe Heeschen und Hermann Heeschen. Hermann war der Vater von Rudolf "Rudi" Heeschen

Volles Recht am Felde hatten nur die Vollhufen. Kleinere Besitze bezeichnete man als halbe, Viertel- und Achtelhufen. Die um 1660 erwähnten Viertelhufen in Böken und Bünzen sind schon 1585 nach ihren Steuern nur als Achtelhufen anzuerkennen, wie auch um 1724. Die im Bauernbuch aufgeführten Viertelhufen sind später durch Teilung von Vollhufen entstanden. Die Achtelhufen hatten nur wenig Ackerland. Noch 1680 werden die Böker Achtelhufen als Katen ohne Land bezeichnet, d. h. sie hatten kein Ackerland oder keine Wiese, sondern mußten sich das Land von den Vollhufnern heuern. Das Dorf hatte ihnen die Berechtigung eingeräumt, einige Pferde und etwas Rindvieh auf die gemeine Weide zu treiben.

Außer diesen Besitzungen gab es noch „Häuer oder Freikaten". Diese waren auf dem Grunde eines Bauern von einem jüngeren Sohn, der als Handwerker oder Tagelöhner sein Brot suchen mußte, erbaut. Das Gebäude war Eigentum des Erbauers, Gebäude galten als „bewegliches Eigentum". Der Grund blieb bei der Hufe. Der Kätner hatte eine jährliche Grundhäuer an die Hufe zu zahlen, meistens 1 Rthlr. Gar häufig war er auch verpflichtet, dem Hufner „einen Meyer und einen Binder für einen Tag in der Ernte" zu stellen. Die Katen hießen Freikaten, weil sie von allen Lasten und Abgaben (bis auf Verbittelsgeld) frei waren, da die Hufe die bisherigen Lasten weiter zu tragen hatte. Manche der sogenannten „alten Katen" sind auf diese Weise entstanden.

Insten

Im 17. und 18.Jahrhundert entstand eine Schicht von Menschen, die weder Land noch Wohnraum besaßen. Mit dem Begriff "Insten" (aus dem mittelniederdeutschen „Insate“ = Insasse) wurden in der bäuerlichen Gesellschaft jene Bewohner bezeichnet, die als Tagelöhner auf den Höfen lebten — dabei wurde die gesamte Familie mit einbezogen. Sie wurden auch "Landmann" genannt, besaßen weder Land noch Wohnraum und mußten zur Miete wohnen. Die Miete konnte durch Geld oder Arbeit erbracht werden. Auf der Geest und in der Marsch war es üblich, das Miete bezahlt wurde.

Die Insten stellten die untere Stufe der dörflichen Unterschicht dar. Unvollständige Familien, verwitwete Frauen von Kätnern mit ihren Kindern, invalide Landarbeiter oder Landhandwerker gehörten dazu. Mit dem Wachstum der Bevölkerung, verschärfte sich die wirtschaftliche Not. Im Rahmen der Diskussion um das Vereinigungsprozess- und Versammlungsrecht sowie der Meinungsfreiheit kam es 1848 zu Instenunruhen.

Kätner

Die Katen — die kleineren Bauernstellen — wurden von den so genannten "Kätnern" bewirtschaftet, die als Kleinbauern einen im Vergleich zu den Hufnern einen geringeren Status besaßen. Die Schicht der Kätner entwickelte sich aus Nachsiedlern schon im 13. Jahrhundert und war nicht an der Dorfgemeinschaft beteiligt, oft waren es auch so genannte "abgeteilte" Bauernkinder, so daß anfangs viele Katen zu einer Hufe gehörten.

Die Pestzüge seit der Mitte des 14. Jahrhunderts stoppten das Anwachsen der Schicht der Kätner. Bereits im 16. Jahrhundert sind sie jedoch wieder im ganzen Land zu finden. Schon im 17. Jahrhundert gab es in Schleswig-Holstein Dörfer, in denen es mehr Kätner als Hufner gab. Auf Druck der Kätner wurden sie zum Teil an der Dorfgenossenschaft (Holstein) beteiligt und erhielten Nutzungrechte für Holz, Torf, Lehm. Laub- und Weiderechte. Sie übten aufgrund ihrer kleinen Bauernstellen größtenteils noch ein Handwerk neben der Landwirtschaft aus, z.B. als Schmied, Schneider, Tischler, Weber oder Stellmacher. Die Kätner wurden Ende des 18. Jahrhundert zu den Hauptverlierern der Verkoppelung.

Hufner

Die von Georg Reimer im Bauernbuch nter Nr. 8 (rechts) und Nr. 9 erfassten Vollhufen in der Hauptstraße Nr. 31 und Nr. 29.

In den hochmittelalterlichen Dörfern hatten nur die landbesitzenden Bauern Anteil am genossenschaftlich bewirtschaften Land. Der Teilhaber an der Dorfgenossenschaft wurde in Holstein und Stormarn als Hufner (hovener, Höfner) bezeichnet. Er besaß Mitspracherecht in der Gemeinde und konnte die Gemeinheitsländereien gleich seinen Genossen nutzen.

Als durch Hufen-(Hof-)teilungen immer mehr ganze Hufen zerschlagen wurden, kam es zu Teilhufen von bis zu 1/64 Hufe. Der Teilhufner blieb jedoch für seinen Anteil genossenschaftsberechtigt. Die Bedeutung der Hufenverfassung schwand mit dem Entstehen der preußischen Landgemeinden nach 1867.[2]

Die Hufen waren je nach Region unterschiedlich groß. In manchen Gegenden hat man für eine Hufe 30 Morgen festgelegt. In heutige Maßeinheiten übersetzt, war eine Hufe zwischen sechs und 18 Hektar groß. Auch ein Morgen war nicht immer gleich, weil seine Größe von der Landschaft und der Art des Bodens abhing. Ein Morgen bezeichnete die Fläche Ackerland, die ein Bauer mit einem Pflug an einem Vormittag beackern konnte. Das waren ungefähr 2.500 m², also ein halbes Fußballfeld.

Verlehntsmann

War der Bauer alt, so überließ er die Hufe gewöhnlich dem ältesten Sohn. Trat der aus irgendeinem Grunde zurück, so bekam er gewöhnlich einen größeren Geldanteil an der Erbschaft oder eine Geldsumme für das Zurücktreten verschrieben. Mitunter wählte in Homfeld der Vater sich den Hoferben unter seinen Söhnen aus. Meistens hatte er dann die älteren Söhne schon mit einer Hufe versorgt. Die Kaufsumme war meistens unter dem Kaufwert der Stelle. Es galt, die Hufe der Familie zu erhalten und weichenden Erben für später, wenn sie im Leben irgendwie Schiffbruch erlitten, eine Zufluchtsstätte zu gewähren. Außer der Kaufsumme mußte der Annehmer die Pflicht übernehmen, die jüngeren, beim Verkauf noch unverheirateten Geschwister auszusteuern, eine Pflicht, die nach 1775 ins Schuld- und Pfandprotokoll eingetragen wurde und mit dem Verlehnt allen anderen Forderungen voranstand.

Der Vater zog auf das Verlehnt (Altenteil). Dafür war bei den meisten Hufen ein besonderes Haus vorhanden, die Verlehntskate, noch heute „de Kat" genannt, wenn es auch eine „Villa" ist. Das Verlehntshaus gehörte zur Hufe, und der Besitzer war zur Unterhaltung der Kate verpflichtet. Der Besitzer mußte dem Altenteiler ein bestimmtes Verlehnt, das bei der Übergabe genau festgelegt war, liefern, es bestand in Kornland, Heu, Feuerung und Weide für einige Kühe. Gewöhnlich hatte der Verlehntsmann in jeder „Brack" ein Stück Land. In Homfeld waren es sieben Stücke, von denen vier bestellt wurden. Ihre Größe betrug 1724 1 1/2 — 2 Tonnen. Für die Bearbeitung hatte der Hufner zu sorgen. Auch mußte er dem Vater ein Fuhrwerk zur Verfügung stellen, wenn er es forderte. Wo besondere Betriebszweige der Wirtschaft vorlagen, erhielt der Altenteiler seinen Anteil. Die Homfelder Verlehntsleute hatten sich gewöhnlich gewisse Hölzungen zur Nutzung vorbehalten.

Zum Verlehnt der Hufe von Paul Ration gehörte meistens das „Diekwischenholz". In diesen Hölzungen durfte der Verlehntsmann eine festgesetzte Zahl Faden Holz zum Verkauf hauen, es aber nicht „verhauen". „Ingleichen werden der alten ihre Schweine des Sommers bei des Sohnes Schweinen frei mit gehütet, wie auch, wenn Mast vorhanden ist, der Vater ein Schwein frei mit aufjagt"[3]. Ebenso behielt Holm in Bucken sich zwei Fischteiche zurück, „Kohlstedter Teich und den langen Grasteich“. Sein Sohn mußte ihm jährlich 1 Tonne Malz und einen großen Himpten Salz liefern. In seltenen Fällen wurden statt des Landes und der Weide Korn, Milch und Butter geliefert. Wenn bei kleineren Besitzen kein Verlehntshaus vorhanden war, bekam der Altenteiler die kleine Stube des Bauernhauses als Wohnung eingeräumt. Hier war das Altenteil natürlich kleiner.

Setzwirt

„Im Falle, daß der Hufenbesitzer stirbt, bevor der älteste Sohn seine mündigen Jahre erreicht hat, so werden gewöhnlich der hinterlassenen Witwe, auch wenn sie sich wieder verheiratet, gewisse Jahre (Setzjahre-Setzwirt) festgesetzt, worin sie die Nutznießung (Stavenrecht) der Hufe hat, und dafür die Erziehung der Kinder nach dem Herkommen besorgt. Nach Ablauf dieser Jahre, die wohl zuweilen, wenn kleine Kinder da sind, über die Zeit der Mündigkeit hinausgehen, bezieht die Witwe, wenn sie sich wieder verheiratet hat, auch der Ehemann, das gebräuchliche Verlehnt."[4]

Konnte der Verlehntsmann sich mit dem Stavenbesitzer nicht vertragen, oder zwangen ihn sonst Gründe, seine Wohnung anderswo zu nehmen, so wurde das Verlehnt mitunter in Geld umgewandelt. Konnte man sich nicht über die Summe einigen, so kam es vor, daß das Verlehnt verhäuert wurde. Der Verlehntspächter trat dann in die Rechte des Verlehntsmannes und zahlte diesem die bedungene Pacht in bar.[5]

Wirtschaftlichkeit einer Hufe

Georg Reimer hatte schon in der ersten Chronikausgabe Zahlenmaterial zusammengetragen, mit dem man sich an Hand dokumentierter Beispiele die Ausstattung und Wirtschaftlichkeit einer Vollhufe Mitte des 18. Jahrunderts vorstellen konnte. Die erste Aufstellung ist eine kurze Ausgaben- und Ertragsübersicht aus dem Jahr 1711, die zweite eine ausführliche Darstellung der Ausgaben und Erträge (Gewinn- und Verlustrechnung) der Homfelder Hufe von Hans Holm im Jahr 1765. An dritter Stelle steht die Aufstellung zum Inventar einer Hufe von 1754 mit allen Gegenstände umd Vermögenswerte (Bilanz), der am Abschluß ein Aussteuerverzeichnis aus Bucken gegenübergestellt wird.

Ausgaben und Ertrag einer Hufe 1711

Über die Ausgaben und den Ertrag einer Hufe[6] haben wir folgende Nachricht von 1711:

1 Knechtslohn …........... 12 Rthlr nebst Kleidung und Schuhen,
1 Mädchenlohn …............ 6 Rthlr nebst Kleidung und Schuhen,
1 Junge ….............. 3 — 4 Rthlr nebst Kleidung und Schuhen.
Bauliche Unterhaltung, Schmiede- und Rademacherarbeit Weibes- 
und Kinderkleidung 12 — 14 Rthlr.
Brotkorn …............... 16 — 20 Tn Roggen.
Für Grütze, Mehl, ein paar Schweine und Gänse zu 
mästen …..................10 — 12 Tn.

Aussaat:

Winterroggen            9 — 10, Sommerkorn 6 — 7 Tn, Heu 39 Fuder.
Ertrag das 4. Korn.

Der Ertrag der Hufe reichte nicht aus, die 47 Rthlr Abgaben zu bestreiten.

Bericht des Hans Holm in Homfeld 1765

Wie schlecht die Verhältnisse im Aukrug waren, zeigt uns ein Bericht des Hans Holm in Homfeld[7] von 1765:

Verzeichnis
von demjenigen, worin meine sogenannte Hufe Landes besteht, ehrlich und gewissenhaft hier angezeiget, wie folget:
Mein sämtliches Pflugland besteht in 20 Tonnen Aussaat, wovon der Halbscheid beständig Nachbarngleich drei Jahre unbesäet liegen muß, weil der Boden sehr schlecht und sandig ist, um sich wieder zu     erholen. Also können nur jährlich bei meiner schlechten Wohnstelle, die keine Hufe heißen kann, 10 Tonnen ausgesäet werden, nämlich an Winterroggen 5 Tn, an Sommerroggen 1 1/2 Tn, an Buchweizen 3 1/2  Tn. Balanziert mit der Angabe 10 Tn Aussaat.

Nach Landesuntersuchungs- und Commissionsordnung mußte a Tn Aussaat an Schatz- oder Kontribution jährlich entrichtet werden 1 Mk 2 ß macht 11 Mk 4 ß. Bei meiner Wohnstelle sind nur 34 Fuder Heuwindung.

Davon wird entrichtet Schatz nach Landesordnung a Fuder 3 ß macht … 6 Mk 8 ß. 
Wegen des Grasens der Schafe auf der gemeinen Weide
und des Hornviehs muß entrichtet werden ............................14 Mk
Eines Knechtes Lohn  	…...........................................60 Mk
Eines Dienstmäckhens Lohn 	 …..................................36 Mk
An einen Jungen 	 …..........................................10 Mk
D.ie Beköstigung vor diese ,drei Personen rechne nur .	…..........152 Mk
Für den Schmied für Pferde- und Wagenbeschlag jährl.. . . …........20 Mk 
Für den Schuster für Schuhe für mich, meine Frau und 9 kleine
Kinder jedem jährl. 2 Paar Schuhe rechne nur 	 …..................24 Mk
Schneiderlohn etwa 	 …..........................................30 Mk
Rademacherarbeit jährl. 	 …..................................18 Mk
Kirchen-, Priester- und Küster-Pflichten etwa ….....................3 Mk
Zur Kontribution bin ich gesetzt auf 	 …..........................72 Mk
und Schreibgebühr      ….................................................12 ß
Acht Tage muß ich jährl. zu Itzehoe eggen a Tag 1 Mk 8 ß . 	....12 Mk
(Es sind 3 Meilen Weges n. Itzehoe zu reisen)
Einen Tag muß ich zu Itzehoe Roggen mähen  	…....................1 Mk  8 ß
Fürs Holzschlagen in des Klosters Hölzungen  	…....................1 Mk 10 ß
Deputatholz für die Conventualinnen (Klosterdamen)
von Hennstedt nach Itzehoe zu fahren, 2-3 Faden . . .	…............6 Mk
20 Ellern Deichpfähle nach Itzehoe liefern  	…....................3 Mk
Für ein Giebelschwein, worüber itzo Streit ist, sollen
annitzo entrichtet werden  	…....................................6 Mk
da dieselben bei den vorigen Klosterhäuptern zu 3, 4 u. 5 Mk
gutgetan haben.
Spinngeld	 ….........................................................8 ß
Für 10 Besen  	 ….........................................................2 ß
Kälbergeld, als eine Neuerung, so von gegenwärtigen Kloster-
obrigkeit 1765 zum ersten Male mir angemutet worden, da ich
schon 18 Jahre gewohnet, ohne von solcher Abgift etwas
zu wissen  	….....................................................2 Mk
Ich muß jährl. zu des Klosters Aussaat liefern 1 Tn. Rg.	….....8 Mk
Fünfjährige Bitte mit Schreibgeld  	….............................1 Mk 10 ß
Intraden und Jagdgeld................................................1 Mk 12 ß 
Für Herrenfuhren, so ich tun muß von Innien nach
Langwedel setze nur 	 …...........................................36 Mk
4 Tage auf Klopfjagd gehen  	….....................................3 Mk
Wildfuhren etwa  	….............................................2 Mk
An die Springhoer Mühle für Mühlenholz zu bauen, zu fahren
und Handarbeit bei der Mühle, obgleich Matten entrichtet
wird, etwa  	….....................................................2 Mk 
Ich selbst, Frau und 9 Kinder zu bekleiden, und beköstigen
gering gesetzt 	 …..........................................300 Mk
                                                             Latus 829 Mk 14 ß

Meine Einkünfte als

für 6 Faden Weichholz zu 	 …....................................18 Mk
für 5 Pferde Gräsung zu 	 …....................................15 Mk 
für 8 Stück Hornvieh, worunter 4 Kälber begriffen sind,
a Stück 2 Mk 	 …....................................................16 Mk
Gräsung für 20 Stück Schafe a 4 ß  	…..............................5 Mk
Grundheuer für eine Kate  	…......................................6 Mk
Für die Hausstelle  	…..............................................2 Mk 4ß
Oben angeführte 10 Tn. Aussaat rechne etwa Ernte
36-40 Tonnen, wenn es gut zuträgt, durch die Bank
angeschlagen zu 5 Mk 	 …............................................200 Mk
Das Heu, 34 Fuder a 3 Mk 	 …....................................102 Mk
Jährliche Einkünfte …................................................364 Mk 4 ß

Diese Einnahme von der Ausgabe abgezogen, bleibt noch
Ausgabe übrig über Vermögen 	 ….....................................465 Mk 10 ß

Ob zwar die extraordinaire Schätzung nicht alle Jahr eintreffet, so sind selbige doch unterweilen größer, als zu vermuten steht:

1. Die Frau Abtissin (es ist aber noch nicht bekannt)
daß ihre Vorfahren genossen haben a Hufe ...............................3 Mk
2. An Prinzessinsteuer erlegt ..........................................3 Mk
3. Ritterschaftliche Umlage rechne durch die Bank,
weil etliche Jahr mehr, und einige Jahr nichts gegeben wird ............1 Mk
4. Kriminalunkosten nach Maßgabe des Kontributions-
Buches jahraus, jahrein ................................................1 Mk 8 ß
                                                                        8 Mk 8 ß

An Abgaben zahlte er nach seiner Berechnung 160 Mk 14 ß zuviel.

Über die Fuhren klagt das Schreiben:

Die zu Gelde angeschlagenen übertriebenen Hofdienste, die vom Kloster aus eigener Macht abgeänderten, und im Vorspann vor schwere Kutschen und Chaisen verwandelten Fuhren mit vier Pferden vor einem offenen Wagen, wenn eine Konventualin verreiset, und die gar oft für ihre Anverwandten für Kutschen und Chaisen verlangten Vorspannpferde, die an fremde Prediger mit ihren Frauen, Ratsherren, Handwerker und andere Reisende, weil es gar zu oft vorkommt und schnurgerade gegen die Klosterordnung § 46 angehet, sind eine große Belastung der Bauern.

Holm bekam auf diese seine Klage hin eine Ermäßigung der Kontribution von 24 auf 18 Rthlr, wie sie schon sein Vater gehabt hatte.

Das Inventar einer Hufe 1755

Über das Inventar einer Hufe haben wir von 1755 eine Aufstellung. Henning Ratjen in Homfeld war kinderlos nach zehnjähriger Ehe gestorben[8]. Die Witwe bekam ihre Aussteuer und die Hälfte der Hochzeitsgeschenke und mußte abziehen. Den Hof übernahm ein älterer Bruder Hans Ratjen, dessen Rechnungsbuch auf dem Hofe aufbewahrt ist.

Inventarium[9] 
Über den sämtlichen Nachlaß meines verstorbenen Mannes Henning Ratjen, wie solcher bei seinem Absterben in Humfeldt den 28. September 1754 sich würklich befunden, 
welchem folget eine fernere Anzeige von demjenigen, so seit meines Mannes Tode bisher aus der Hufe geflossen, zu dem Nachlaß nunmehro auch gehöret, 
folglich diesem Inventario annektieret worden.

An barem Gelde

In einem Geldbeutel 3 doppelte Cronen oder 3 Zwo Markstücke. Das übrige bare Geld, so beim Absterben meines Mannes vorhanden gewesen, habe zwar nicht spezialiter gezählt. Nach den in meiner Haushaltsrechnung für Monat Oktober und November angeführten Ausgaben findet sich, daß 143 Mk 12 ß müssen vorhanden gewesen sein, indem Ende des Monats November kein bar Geld mehr vorhanden gewesen, dieses Geld auch nicht anders ausgegeben, als zu dem, was für sotane beiden Monaten in obgedachter Rechnung angeführt, mithin Courant 143 Mk 12 ß.

Aktiv-Schulden

Ausstände lasse ich hier fehlen.

Passiv-Schulden

Schulden lasse ich hier fehlen.

An Silberzeug

  • 40 Stück silberne Knöpfe (Randbemerkung mit Blei: fehlen 10 Knöpfe, bleiben 30. 1 Mk bezahlt vom Stück der Knöpfe, so daran fehlen)
  • 2 große silberne Büchsenknöpfe (Hosenknöpfe).
  • 3 alte silberne Camisollsknöpfe.
  • 4 platte dito, 1 doppelter durchgebrochener Halsknopf.
  • 2 paar silberne Schuhschnallen mit eisernen Bügels.
  • 7 silberne Löffel, weilen diese 7 Löffel Hochzeitsgaben sind, die uns a. 1743 zur Hochzelt gegeben, so gehört mir von dem Gewicht die Hälfte.

Was sonsten an silbernen Knöpfen vorhanden sind, finden sich, wie in der Folge zu sehen, noch in den Kleidern.

An Immobilien

als

  • 1. Die in der Dorfschaft Homfeldt hiesigen Kirchspiels belegene, von meinem seel. Mann bewohnte volle Hufe Landes etc.
  • 2. Das zu sotaner Hufe Landes gehörige und meines Mannes Mutter auf Lebenszeit verschriebene Verlehnts- oder Abschiedshaus und Stall mit Zubehör samt den zum Abschied gelegten Ländereien, Wischen und Holzteilen und was dem anhängig.

Hausgerätschaft

Das zur Hufe und Ackerbau gehörige Pferde- und Wagengeschirr nebst Hausgerätschaft.

3 Pflüge, 6 Eggen, worunter 4 mit eisenen Zinken, 4 Wagen, worunter der Kirchwagen mit seinen Leitern und Brettern, 4 Paar Wagenleitern, 2 Mistschlöpen, 4 Mistforken, 5 Ascher, 1 eiserne Kleischaufel, etliche Heu- und kleine Forken, 2 Holzsägen, 1 Handsäge, 3 Äxte, 1 Beil, 3 Schneidemesser, 1 Schneidebank, 1 Häcksellade mit brauchbarem Messer, 1 altes Messer, 1 Hammer, 2 Kneifzangen, etliche Bohrer als große, mittelmäßige und kleine, 10 Lehen, worunter 4 Korn- und 8 Grasschnatten, 2 Heidlehen, 1 Rainfarnleh, 2 Stück Haarzeug, 1 Pflugkette, 3 Baumketten, 2 kurze Schlittenketten, die Schlitten sind aber zur Zeit schon in Stücken gewesen, 3 Drahtsiebe, 2 Haarmehlsiebe, 1 Schenenmehlsieb, 6 Korn Schenensiebe, 4 Durchschläge, 3 Feilen, 1 Notammer, 1 Feuerhaken, 1 Dachstuhl, 1 kleine Hildenleiter, 1 große Scheunenleiter, 1 Futterkiste, so nagelfest, 1 dito, so los steht, 2 Wagenstühle, 1 dito mit Lehnen, 1 Sattel, 1 Sattelkissen, 2 kleine Trennzäume, 4 Leinenhalter, 9 Sälen, 1 Sielkissen, 3 Halskoppel, 3 Hintertauen, 2 Vordertauen, 11 Stück Zäume, 3 Stück Leiden, worunter ein gedoppelt, 1 Peitsche, 3 Vor- und 3 Hinterwagensteg, einige alte Stücken von Wagengeschirr als Wagenstelle, Räder pp, so aber alt und unbrauchbar, 11 Stück schmale Bretter, so als Wagenbretter zusammengelegt, 4 Pulter- oder Bindelbäume, 2 Tragbahren, 1 Misthaken, 2 Heilharken, 4 hölzerne Moljen, 2 langgestielte Kornschaufeln, 1 kurze Hand- und Wurfschaufel, 1 Beekbesen (?), 4 Flegel, worunter ein zerbrochen, 1 Backeltrog, 1 Futtertrog, 5 Flachsbraken, worunter eine doppelt, 2 Zwingfüße, nebst 2 Zwingblätter, 4 Waschhölzer, 2 Spinnräder, 2 aufstehende Winden, 1 Bockwinde, 1 Wollkratzblock mit Kratzen, 1 Garnhaspel, 4 Tonnenbütten, von unterschiedlicher Größe, 1 Strohkorb, 1 Lichtlade, 1 Fußschemel, 1 Pferdeschere, 1 Kohlbütte mit eisernem Stößer, 1 Kuhglocke, 3 Zuber oder Täfer, 2 Bücktonnen, 1 kleine Handbütte, 4 hölzerne Eimer, davon 3 mit eisernen Banden, 2 Wetzsteine, als ein großer und ein kleiner, 1 Schleifstein, 1 Waschtisch, 1 runder Küchentisch, 1 Bükschrahe, 2 kleine Biertönnchen, 1 kleines Halbankertönnchen, 1 Faatbalje, 1 Bierlechel von etwa 5 Kannen, 1 Holzhammer mit H D R, allerhand unbrauchbares Eisen.

Andere Möbel und Hausgeräte

1 große Schlaguhr mit grün gestrichenem Gehäuse, 1 spanisches Rohr, 1 Hagelflinte, 1 schloßfeste Bank oder Kiste etwa 5 Fuß lang, worin des verstorbenen Mannes untenbenannte Kleider vorhanden, 1 Messer und Gabel in einer Scheide mit weißen Schalen, 1 Zollstock mit 1 kleinen Zirkel, 1 Ölstein mit einem Riemen, 1 doppelte Viehflöte, 1 Paar Messingsporen, 1 Spul mit 1 Schnur, 1 länglicher Tisch ohngefähr 7 Fuß lang mit 2 Schubladen, 1 Sitzbank hinter dem Tisch etwa 8 Fuß lang, 1 schmale Wagenlade, so schloßfest, 1 Kleiderschrank ohngefähr 7 Fuß hoch mit einer Tür, und schloßfest, 1 alte schmale Lade 6 Fuß lang, auch schloßfest, 1 runder Teetisch auf einem Bein, 17 hölzerne Stühle, worunter 2 mit Lehnen, 1 Backlade, 1 Lichtputze, 1 grüner Topf mit darin stehendem „Semper Vie“, 8 Stück große und kleine Bouteillen, 1 Zuckerbüchse, so grün und bunt angestrichen, 1 Teedose, auch grünbunt angestrichen, 1 geflochtener runder Korb mit Deckel, 1 dito viereckiger mit einem Henkel, 1 dito runder ohne Henkel, 1 dito ondinairer viereckt mit einem Handgriff, 4 Weingläser und 1 etwas kleiner, 1 Stutzglas, so geschliffen, 1 kleine weiße Bouteille, 1 lange Bank, inwendig abgeteilt, 12 leere Tonnensäcke, 1 Himptenbeutel, 1 schräger Beutel, Wachs darin auszupressen, 39 Stück Garnspulen nebst den Sticken und Vorwerk, 1 Spiegel mit schwarzem Rahmen, 1 runder, mit 2 Klappen aufgeschlagener Tisch, 1 gelber Krug mit silbernem Deckel, 12 Porzellanteetassen, worunter eine Oberschüssel etwas kleiner als die anderen, 1 Himptenmaß, 1 Spintenmaß, 2 Mehlkruken, 1 Sirupskruke.

Prahm

Ein Prahm mit den dazugehörigen darin befindlichen Gerätschaften liegt itzo zu Büntzen.

Küchengerät

3 Messingkessel, 1 großer Kupferkessel, 4 eiserne Grapen, wobei zu merken, daß ich unter andern einen Kupfergrapen eingebracht, so mein seel. Mann gegen einen eisernen vertauschte, welches in meiner Mitgaberechnung wird angeführt werden, 1 Messingmörser mit dem Stoßer, 2 kupferne Teekessel, 2 zinnerne Leuchter, 2 zinnerne Kannen, 1 zinnernes Butterfall, 2 zinnern Quartierkrüge, 1 kupfern Dingel, 1 zinnerne Schale, 2 zinnerne Kindermündcken, 1 zinnerner Teepott, 1 zinnerner Zuckerstößel, so zerbrochen, 1 blecherne Puddingflasche, 1 blecherner Leingießer, 1 Eisenrost, 1 Feuerzange, 2 Kesselhaken, 2 eiserne Pfannen, 1 Feuerstülper, 1 Tür vor einem Kachelofen, 1 kleines Feuerfaß, 1 eiserner Feuergrapen, 1 Brandrocke, 12 Stück hölzerne Teller, 1 Messingreibe, so zerbrochen, 1 kleine blecherne Reibe, 1 blecherner Trächter, 2 blecherne Lampen, 2 Drahtleuchter, 1 Butterkarrn mit 2 Scheiben, 1 Butterschale, 1 blecherner Rohmschleef, 8 hölzerne dito, 1 Buttertönnchen, 1 Mehltönnchen, 18 hölzerne Löffel, 1 blecherne Leuchte, so etwas beschädigt, 1 eiserner Dreifuß, 1 alte Axt, 8 große holländische Schüsseln, 15 holländische blaue Teller, 13 dito rotbunt, 3 holländische Schalen, 1 dito, klein, 34 Stück steinernes Küchengeschirr an Schüsseln, 11 Stück steinerne Schalen, 21 Stück steinerne Milchpötte, 6 Stück hölzerne Milchsetten, 10 Stück schwarze Töpfe.

Des seeligen Mannes Kleider

  • 1 Fiefkamm gestreift bunt Futterhemd mit Metallknöpfen,
  • 1 dito, braun mit Metallknöpfen,
  • 1 dito mit dergl. Knöpfen,
  • 1 schwarz Fiefkamm Futterheand mit Haaren knöpfen,
  • 1 dito mit dito,
  • 1 dito mit Hornknöpfen,
  • 1 altes braunes Lakens Futterhemd ohne Knöpfe,
  • 1 grauer Huttmantel,
  • 1 braun Damasten Futterhemd mit silbernen Knöpfen,
  • 1 blau Damasten Futterhemd mit silbernen Knöpfen,
  • 1 wollen Calmancken Brusttuch mit silbernen Knöpfen,
  • 1 ordinär dito mit platten silbernen Knöpfen,
  • 1 neue Lederhose mit silbernen Knöpfen,
  • 1 alte dito mit silbernen Knöpfen,
  • 1 schwarz Lakens Rock mit Hornknöpfen,
  • 1 dito mit dito,
  • 1 blau Lakens Rock mit Kamelharknöpfen,
  • 1 schwarzgrauer Reisrock mit Hornknöpfen,
  • 1 Hut, 2 Paar schwarze Strümpfe, 4 Paar griese dito, 4 Paar blaue do,
  • 1 Paar schwarze Fingerhandschuhe, 1 Paar blaue dito,
  • 2 gelbe und 1 schwarzes Halstuch,
  • 1 lederne Geldkatt,
  • 1 Bündel neue Lederlappen, 1 bereitetes Hundefell.

Leinen-und Wollenzeug und dergleichen Garn

  • 6 Hemden,
  • 1 Flachsen Bettlaken, 3 volle Breite a 5 Quartier 5 1/2 Ellen lang,
  • 1 Flachsen Bettlaken, 3 volle Breite a 5 Quartier 5 Ellen lang,
  • 1 Flachsen Bettlaken, 3 volle Breite a 5 Quartier 3 3/4 Ellen lang,
  • 2 flachsen Bettlaken von 3 vollen Breiten a 5 Quart. 5 Ellen lang,
  • 1 Gansaugen Tischtuch von 2 Breiten 3 1/2 Ellen lang,
  • 1 heden Bettlaken 2 1/2 Stück breit a 5 Quartier 4 1/4 Ellen lang,
  • 1 heden Bettlaken 2 1/2 Stück breit a 5 Quartier 4 1/2 Ellen lang,
  • 1 heden Bettlaken 2 1/2 Stück breit a 5 Quartier 4 3/4 Ellen lang,
  • 2 dito, so alt item a 5 Quartier 4 Ellen lang,
  • 4 Kissenbühren gemerkt H D R,
  • 1 heilen Laken 4 1/2 Ellen lang, 2 1/2 Breiten a 5 Quartier,
  • 1 heden Laken 3 Breite a 5 Quartier,
  • 6 tägliche Dielenhandtücher,
  • 8 tägliche Tischtücher,
  • 6 Ellen feines flässen Leinen, es sind in allem 22 Ellen gewesen, 8 davon sind zu des seel. Mannes Sarg auszuschlagen gebraucht, und 8 Ellen sind zu meinem Totenzeug hingelegt, also nur übrig die angeführten 6 Ellen, 1 1/2 Ellen flässen Leinen a 5 Quartier breit,
  • 4 Ellen flässen Leinen a 5 Quartier breit,
  • 2 1/2 Ellen blau und weiß bedrucktes Leinen a 5 Quartier breit,
  • 13 1/2 Pfd. flässen Garn mit den Netzen, davon noch Leinen gemacht werden muß zur Ablohnung der Dienstboten,
  • 11 1/2 Ellen Dreitritt, so bunt und verfertigt, um Dienstboten damit abzulohnen und ist 6 Quartier breit,
  • 27 3/4 Ellen weißen Dreitritt, so ebenfalls verfertigt, um die Dienstboten damit abzulohnen,
  • 9 Stuhlkissen, so z. T. ziemlich verbraucht,
  • 2 Wagenpfühle, 6 Stuhlkissenblätter, davon nur 2 ausgestopft zu 2 Wagenpfühlen buntes Überzeug,
  • 1 1/4 Ellen bunten Fiefkamm,
  • 3 Pfd. gefärbt und gesponnen Wollgarn,
  • 5 Ellen gestreift Beiderwandt a 6 Quartier,
  • 3 Ellen gestreift Beiderwandt a 6 Quartier,
  • 4 Stuhlkissen, schwanzbunt und unten mit rotem Leder.

An Betten und Bettzeug

  • 2 volle Betten, jedes mit 1 Laken und 2 Kissen,
  • 3 volle Volksbetten, jedes mit Laken und 2 Kissen,
  • 1 Bühren Unterbett 3 Ellen lang und 2 1/2 Ellen breit,
  • 1 Bettdecke von Dichtschlag mit Überzug von Bedrucktem Leinen 2 1/4 Ellen lang und 2 1/4 Ellen breit,
  • 1 Hauptpfühl von Dichtschlag 2 1/4 Ellen breit,
  • 1 Saartuchen Federdecke,
  • 2 gewürfelt Schlagstuch Kissenbühren,
  • 5 Kisseninnels, 4 Dobbelsteinkissen, 1 buntes Kissen,
  • 8 Kopfkissen von Innels mit Federn gestopft, Dreeschlag zu einer Bettdecke.

Bücher

  • Valentin Heins, Fröhliche und Beyenburgs Rechenbuch,
  • D. Hinrich Müllers Evang. und Lütkemanns Epist. in 1 Band in 4,
  • Das Neue Testament so alt in 8,
  • 2 alte Rendsburger Gesangbücher in 8.
  • Habermanns Hertzensopfer in 8,
  • Tietzens Geistl. Wasserquelle in 8,
  • Das Neue Testament in 12,
  • Baili Übung der Gottseeligkeit in 12,
  • Hamburger Gebeth und Gesang Buch in 12,
  • Johann Ahrends Paradieß Gärtlein in 52,
  • Kleiner Catechismi, Evang. Epist. Gesang- und Gebeth Buch in 12.

Lebendiges Vieh

  • 8 Stück brauchbare Pferde,
  • 2 annitzo zweijährige Füllen, 1 Füllen von 1 Jahr ist neulich krepiert, 14 Stück Hornvieh, wovon aber seitdem 1 Starke verkauft, welche in meiner Haushaltsrechnung berechnet wird,
  • 9 Stück annitzo 1 und 2jährige Lämmer, wovon 1 Stück verkauft und wie vorher berechnet werden wird,
  • 23 Stück alte Schafe,
  • 5 Stück jährige Schweine,
  • 4 alte Gänse und 1 Ganner,
  • 4 Stück Hühner,
  • 1 weißgelber großer Haushund, Greif genannt,
  • 12 Bienenstöcke mit Bienen und etliche leere Körbe,
  • 1 kleiner Stand mit Giffelhonig und ein wenig ausgeschnittenes Wachs.

An Holz

Etwas Candisholz ist vorhanden gewesen, wovon 1 Fuder verkauft und in meiner Haushaltungsrechnung berechnet wird. Das übrige liegt im Backhause noch gegenwärtig.

Sodann 9 Faden allerhand Knüppelholz, welche itzo Carsten Glöye in Hennstedt a 2 Mk verkauft, so noch unbezahlt.

Das bei Absterben meines Mannes vorhandene eingeerntete Korn an Roggen, Hafer und Buchweizen und Gerste ist in der Haushaltung verbraucht und aufgefüttert, soweit es zureichend gewesen ist, verkauft ist nichts davon.

Der Schulmeister, Kuhhirte, Schäfer und Schütter haben was ihnen ordinair gereicht wird davon bekommen.

Fernere Anzeige von demjenigen, so seit meines Mannes Tode bis hieher aus der Hufe geflossen, dem Nachlaß nunmehro hinzukommt.

Junges Vieh oder Zuwachs

  • 3 kleine Füllen,
  • 3 Kälber, wovon 2 verkauft und in der Haushaltungsrechnung berechnet, 2 Kälber, von 2 jungen Starken, 1 dito, so erst angekommen,
  • 4 zugehende Lämmer,
  • 5 Lämmer, wovon 3 verkauft und wie oben berechnet, 1 ist gestorben, 1 ist noch vorhanden,
  • 27 junge Pilken.

An Holz ist gehauen und größtenteils noch vorhanden

1. Von dem Birkenholz zu Bändern sind verfertigt und vorhanden 19 Großbund, wieviel noch aus dem übrigen kommen kann, läßt sich nicht determinieren. Die Kosten für die Verfertigung der Bänder kommen in der Haushaltsrechnung in Ausgabe.

2. An Fadenholz ist vorhanden und zwar:

an Buchen 12 Faden
an Eichen 4 Faden welches von meinen eigenen Leuten
an Buchen 4 Faden gehauen;
an Eichen 1 Faden
an Buchen 26 1/2 Faden so H. Fienck u. J. Sienknecht gehauen;
an Buchen 18 Faden von P. Pieper, H. Wittorf und Claus
an Eichenknüppelholz 4 Fäden Timm gehauen;
an Ellern 13 Faden so P. Pieper, H. Wittorp und Claus
an Birken 2 Faden Busch gehauen;
an Hegebüchen 2 Faden
an Ellern 15 Faden
an Birken 3 Faden so P. Pieper und H. Wittorp gehauen.
an Hegebuchen 2 Faden

An Ellern und Birken, so Hinrich Otte allein gehauen, aber noch nicht völlig abgekürzt und aufgesetzt, ist ohngefähr nach seiner Mutmaßung und Aussage gegen 30 Faden.

Ein Buchenbaum, so der seel. Mann selbst bei seinem Leben an Hans Off für 24 Mk verkauft, welchen Baum Hans Off diesen Winter niederhauen lassen, da ist noch an Pollholz vorhanden, so er noch nicht abgeholt, 4 Faden grob und 1 Faden Knüppelholz.

Zwei Eichenbäume, so Hans Off für 15 Mk bekommen und gehauen, davon noch das Pollholz auf dem Platz ungehauen liegt.

Eine kleine Eiche, so Barteld Delfs in Westedt bekommen, wie der seel. Mann ihm noch bei seinem Leben versprochen und geschenket, diesen Winter aber erst gehauen und abgeholt, so ungefähr 20 Fuß lang gewesen.

Eine kleine Eiche, so ich selbst hauen lassen und an den Hegereuter geschenket, gleich die übrigen Dorfeinwohner getan, das Pollholz ist aber zu Zaunstaken im eigenen Nutzen des Hofes verbraucht, der Stamm aber liegt noch im natura hie vorhanden.

Eine kleine Buche von ohngefähr 2 Faden Holz habe ich verkauft an Claus Ibs, Rademacher zu Fitzbek, für 11 Mk 4 ß.

Ein Buchenbaum im Immenbusch zu Fadenholz niedergehauen, davon das Pollholz gehauen, der Stemmel aber noch ganz.

4 Faden Buchen, 2 Faden Birken, 1 Faden Ellern stehen im Barkenhorst, so Hinrich Finck zuständig wegen seiner zu fordern habenden protension vom vorigen Jahr.

Ein Faden Ellernklovenholz steht in Kellinghusen auf Carsten Ratjens Schiffsstede.

2 Faden Kloven Buchenholz in der obersten Horst stehend.

Von der itzo gegenwärtigen und auf dem Felde stehenden Einsaat ist zu merken, daß ausgesät Winterroggen 12 1/2 Tn., Sommerroggen 2 Tn., Hafer 4 1/2 Tn., Gerste 1 Himpten 1 Spint Buchweizen, weil solcher noch nicht völlig all, rechne 6 Tn. Aussaat.

Davon die 3 ersten als Roggen und Hafer angekauft mithin in meiner Haushaltsrechnung berechnet, die beiden letzten Einsaat sind von eigen Korn.

Was an Viktualien als Speck und Fleisch gewesen und noch vorhanden, wird haushälterisch umgegangen.

Kellinghusen in der kgl. Vogtei den 27. Mai 1755.

Trinke Ratjen, Jürgen Tewes.

Aussteuerverzeichnis zum Vergleich

Leider sind die erwähnte Haushaltsrechnung und das Aussteuerverzeichnis der Frau nicht mehr vorhanden. Darum lasse ich die Aussteuer der Bauerntochter Margaretha Holm in Bucken folgen. Sie erhält, wenn sie zu Ehren kommt (-heiratet):

8 Ellen zu Gardinen a Elle 8 ß 4 Mk
Noch soviel Gardinen zu 1 Bett 6 Mk
22 Ellen Kaufleinen a Elle 8 ß 11 Mk
6 Triepen Stuhlkissen a Stück 3 Mk 18 Mk
zu einem schwarzen Ehrenkleid, Tuch und Platen 54 Mk
1 braun Lakens Kleid mit Platen und Tuch 54 Mk
Vier Hellen angesetzt zu 14 Mk
Ein Dutzend silberne Knöpfe zu 6 Mk
soviel Zeug vor die Kissen 6 Mk
ein Lakens Rump gesetzt zu 3 Mk
1 Grapen und Kessel, Rieve und Pfeffermühle, 1 Haspel, 1 Spinnrad, 1 Salzfaß, 1 eiserne Ellen, 1 Lichtlade, 1 Handrolle, 1 Spuhlstock, 1 eiserner Schleif, 1 Strikeisen mit 2 Bolten, 1 Dutzend Teller, Löffel mit einem Brett, 1 Kleiderbürste, 2 Kummen, 1 Butterkarrn, 1 Rohmbütte, 8 Stühle oder in allem an Geld 45 Mk
Noch 2 große Koffer oder
1 Seite Speck und 1 Tn. Roggen in natura 50 Mk
1 Kuh oder dessen Statt 36 Mk
1 Ochse oder an Geld 36 Mk
1 Schwein oder an Geld 6 Mk
Sa. 343 Mk

Dazu bekam sie Federn zu einem Bett und 4 Pfd. Wolle[10]

Einzelnachweise

  1. Lars Hennings: Familien- und Gemeinschaftsformen am Übergang zur Moderne - Haus, Dorf, Stadt und Sozialstruktur zum Ende des 18. Jahrhunderts am Beispiel Schleswig-Holsteins, in Beiträge zur Sozialforschung Band 7
  2. Klaus-Joachim Lorenzen-Schmidt und Ortwin Pelc (Herausgeber): Schleswig-Holstein Lexikon, 2. erweiterte und verbesserte Auflage, 2006, Neumünster, Wachholtz-Verlag, ISBN 13: 9-783529-02441-2
  3. 33. Kl. Itzehoe, Homfeld.
  4. 37. Prov. Ber. 1798 ü, S. 395.
  5. 38. A. Kontr. Prot. Nortorf, S. 527.
  6. 32. LAS. Abtlg. 66, Nr. 130.
  7. 33. Kl. Itzehoe, Homfeld.
  8. 34. Hofakten Paul Ratjen in Homfeld.
  9. 35. Erklärung von Wörtern siehe Glossar von Wörtern und Begriffen.
  10. 36. Kontrakt Holm, Bucken im Nort. Kontr. Bude 1742.