Flurnamen in Aukrug

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Die Flurkarte von Bünzen erwähnt einige alte Flurnamen

Die Flurnamen in Aukrug sind die namentlichen Bezeichnungen (Flurbezeichnungen) von kleinräumigen Teilen der Landschaft (Flur). Flurnamen teilen das Gelände ein und tragen zur Orientierung und Identifizierung bei. Flurnamen kennzeichnen die kleineren und kleinsten geografischen Einheiten, wie Berge und Gipfel, Täler, Wälder, Weiden, Wiesen, Äcker, Auen und Wege.

Flurnamen in Aukrug

Hexenwald, Informationstafel

Eine ziemlich deutliche Vorstellung von dem früheren Zustand unserer Feldmarken geben uns die Flurnamen. Sie bezeichnen häufig den Zustand eines Landstückes vor oder bei seiner ersten Urbarmachung. Sie gestatten deshalb einen Rückschluss auf seinen früheren Zustand. Nur muss man beachten, dass beim Eintragen der Flurnamen in die große Grundsteuermutterrolle um 1880 die Landmesser meistens Mitteldeutsche waren, die unsere Sprache nicht verstanden. So sind oft Entstellungen der Flurnamen vorgekommen. Ein Beispiel: In Böken ist eine Pfahlkoppel. Sie gehört zu Innien und liegt an der Grenze. So könnte der Name von einem Grenzpfahl herkommen. Nun gehörte die Koppel aber vorher einem Pahl aus Innien. Der Böker Besitzer nannte sie deshalb Pahlkoppel, das als Pfahlkoppel übersetzt wurde. Bei der Deutung der Flurnamen ist deshalb nur die im Gebrauch des Besitzers befindliche Form zu wählen, wenn sie nicht mit der amtlichen Schreibweise übereinstimmt.

Die Flurnamen lassen sich in vier Gruppen einteilen, nämlich solche, die auf Wasser, Wald, Heide und altes Kulturland hindeuten.

Auf Wasser deuten hin: Segn, Soll, Saal, Siek, Sichten, vi oder veh, Born, Furt, Forth, Weddel, Hue, Pott, Diek, Rönne; auf altes Ackerland: Esch, Kamp, Rüm, Lann, Feld, Stücken, Spann, Koppel, auf Wiesen: Mede (Mitbek, Meewisch). Für Heide kommt dies Wort und auch Viert in Betracht.

Die größte Menge unserer Flurnamen weist auf Be- oder Entwaldung hin. Nach einer Zählung der in den Grundbüchern enthaltenen Namen deuten darauf hin in Bargfeld 26 von 51, in Böken 19 von 51, in Bünzen 11 von 51, in Homfeld 28 von 88, in Innien 27 von 80.

Böken und Bünzen haben also schon in früherer Zeit geringeren Waldbestand gehabt. Sie hatten Anteil an der großen Ilohheide, die, wie das Vorkommen des Flurnamens Iloh in Bargfeld zeigt, sich bis dorthin erstreckte. Auf Waldbestand deuten hin: Wohld, Hölln, Holln, Holt, Hagen, Loh, Horst, Hesel, Heise, Struck, Busch, Staf, Bast, Brok, Raa, Ratjen, Rehm, Stubben, Kölln, Kahln, Kohlstä, Ek, Bök, Barken, Eller, Weten, Wetjen, Dorn, Dör, Hassel u.a.

Eine Betrachtung der Flurnamen ergibt demnach, dass der Aukrug einst bedeutend mehr Wasser und Wald zeigte als heute. Urbares Land war nur in geringer Menge vorhanden. Die Vermehrung der Bevölkerung und die steigenden Lebensbedürfnisse zwangen die Bewohner, sich mehr dem Ackerbau zuzuwenden. Der fruchtbare Boden des Waldes versprach die besten Erträge. So rückte man diesem zu Leibe. Mit Feuer und Axt gewann man neue freie Flächen zum Ackerbau. Es setzte diese Zeit in der Mitte des 12. Jahrhunderts ein. Von einem Bauern aus Horche (Harrie) wird um 1190[1] n. Chr. berichtet, dass dieser Gottschalk sich keine Mühe verdrießen ließ, gleich den anderen Dorfbewohnern, Eichen und Buchen mit der Wurzel auszugraben, um dadurch seine Ackerländereien zu erweitern. Auch Wiesenland wurde im Pflugland umgewandelt. Als später durch den Einfluss der Niederländer die Viehzucht in Blüte kam, musste mehr Winterfutter gewonnen werden. Was einmal dem Pflug gehörte, konnte nicht entbehrt werden. So wurde der Kampf gegen das Wasser aufgenommen. Sümpfe und Fischteiche verschwanden, die Wiesen an den Auen wurden verbessert oder neu gewonnen. Namen und Zeichen deuten die Stellen ehemaliger Sümpfe und Teiche an.

Man musste sich allerdings mit dem leichter zu bearbeitenden Boden, besonders mit sandigen Ländereien, begnügen, denn die Ackergeräte bestanden zumeist aus Holz. Brachte ein Stück nicht mehr genügenden Ertrag, so wurde es verlassen, und die Heide belegte es mit Beschlag. Das geschah noch nach 1724. Die Weddelstücken in Böken, die damals zum Ackerbau genutzt wurden, lagen um 1870 als Heide, bis sie, nachdem mit Kiefern bepflanzt wurden. Diese fielen nach 1920 der Axt zum Opfer, und heute werden diese Ländereien z. T. wieder als Ackerland genutzt.

Flurnamen von Innien

Obstwiese am Hühnerkamp, Informationstafel

1. Voßbarg, 2. Kleef, 3. Bast (Böfsoh), 4. Oh, 5. Ohrehm, 6. Baßel, 7. Hasselbusch, 8. Nienkoppel, 9. Höppersmoor, 10. Kapelle, 11. Spannstücken, 12. Röfkamp, 13. Dickwischkoppel, 14. Böfskoppel, 15. Beenkamp, 16. Ellerkoppeln, 17. Hölln, 18. Mannhagen, 19. Westerlohe, 20. Rellerholt, 21. Dörbrook, 22. Lohwischen, 23. Huskoppeln, 24. Redderkoppeln, 25. Kampkoppel, 26. Habblandskoppel, 27. Kampkoppel, 28 Acker, 29. Lammhoe, 30. Fahrenskamp, 31. Swieneschen, 32. Heselholt und -wisch, 33. Hallohskoppeln, 34. Nerswischen, 35. Schipphoe, 36. Heselmoor, 37. Heselwisch, 38. Heselheide, 39. Hartkroog, 40. Kölln und Köllnholt, 41. Born, 42. Wulfsrade, 43. Aurehm, 44. Veeh, 45. Viehloh, 46. Goosau, 47. Langenhorst, 48. Lückpott, 49. Fuhlenau, 50. Ellerkrögen, 51. Söhren, 52. Brüggkoppel, 53. Schmähkoppel, 54. Höpen, 55. Ohlenkamp, 56. Höhnerkamp, 57. Schmalenwischen, Enklave Sandberg von Böker Feld umschlossen: 58. Krützkamp, 59. Französische Koppel, 60. Sandberg (Siehe Böken 17).

Flurnamen von Bucken

1. Auwisch, 2. Bötelwisch, 3. Bornwisch, 4. Kleine und Große Moorstücken, 5. Meezer Wald, 6. Rehm, 7. Hollandskoppel, 8. Landsberg, 9. Meezer Berg, 10. Schäferberg, 11. Hohenwestedter Wald, 12. Holzkoppel, 13. Brandheide, 14a und b Neewisch, Neekoppel und Katenwisch, 15. Landsbrook, 16 Möhlenwisch, 17. Moorkoppel, 18. Bekwisch, 19. Liessenbrook, 20. Buckerhorst.

Flurnamen von Bünzen

Obstwiese Römm, Informationstafel

1. Seelenkamp (Sölnkamp), 2. Stockwisch, 3. Eiderswisch, 3a. Langbrook, 4. Brook, 5. Ohlenkoppel, 6. Tensstücken, 7. Dweerkamp,, 8. Moorkoppeln. 9. Hochbünz, 10. Döppersmoor, 11. Dornkamp, 12. Mörken/Bori, 13. Baaren, 14. Brumsieh, 15. Römm, 16. Stitz, 17. Haarkoppel, 18. Hahnmoorskoppel, 19. Hahnberg (Hollnbarg), 20. Börnkuhl, 21. Asch- (Esch-) kornskoppel, 22. Westrehm (Bisrehm), 23. Ellerskamp, 24. Brückwischenkamp, 25. Wöhrden, 26. Beekwischen, 27. Ackersberg, 28. Langenkamp, 29. Korkamp, 30. Voergünn, 31. Dezen- (Depen-) moor, 32. Meenwischenstücken, 33. Horns Bek, 34. Meenwischen, 35. Schäferheide, 36. Schäferkoppeln, 37. .. 38. Schlettsegen, 39. Hasengrund, 40. Wisbekheide, 41. Hornskoppeln, 42. Barkhoe, 43. Grode Wisch, 44. Hudenbrook, 45. Vierth, 46. Dithmarscher Bergen, 47. Bredenbeekskroog, 48. Bredenbeekswischen.

Flurnamen von Böken

1. Rüm (Römm), 2. Brüggkoppel, 3. Landwegskoppel, 4. Schulkoppeln - Winkelsteinsmoor, 5. Neeland, 6. Wetjen (Weeten), 7. Heeselwisch, 8. Neekoppel, 9. Leeschrehm (von Liesch = Schilf), 10. Rethbrook, 11. Fuhlenau, 12. Fuhlenbrook, 13. Rühmlandsbarg, 14. Großen Moor, 15. Törfmoorsviert, 16. Pahlkoppel und Armenkoppel, 17. Sandberg (zu Innien), 18. Lohkoppeln, 19. Krützkamp, 19a. Jebenkamp, 20. Viert, 21 Voßbarg, 22. Bast, 23. Kinnerkamp, 24. Hunnenkamp, 25. Kleefkamp, 26. Schmahensklink (Schmalnklint), 27. Schaarmoor, 28. Mastbrook, 29. Mastbrookkoppel, 30. Twissel, 31/32. Vörsten Horst, 33. Bockhorst 34. zu 30, 35. Osterwisch, 36. Weddelstücken, 37. Kallhornsmoor, 38. Hüttenkölln. (Hüttenkörn), 39. Iloh, 40a. Mitbeeken, 40b. Neenkamp, 41. Böfskoppel, 42. Ohlenkamp, 43. Aubarg, 44. Hollenbarg, 45. Neekoppel, 46. Hollenbargsmoor, 47. Börnkuhl, 48. Hamoor (Hammoor), 49. Rehorn, 50. Entensoll (Entensaal).

Flurnamen von Bargfeld

1. Heeselwiese, 2. Barkau, 3. Barkauwisch, 4. Bockwischen, 5. Huenkamp, 6. Huenwisch, 7. Dähnbrook, B. Dähnbrookswisch, 9. Korkwisch, 10. Eckenwischen (Eekenw.), 11. Wiewisch, 12. Ihlostücken, 13. Diekwisch, 14. Neuenkämpe, 15. Schwartenkämpe, 16. Langkoppeln, 17. Neukoppeln, 18. Moordicken (-dieken), 19. Dieks- (o. Dieks-)knölln, 20. Büschen, 21. Wiesehof (Wischhof), 22. Ohlenhoff, 23. Hustedt, 24. Lohe, 25. Achternhöfen, 26. Altenbrahm, 27. Schaarbre, 28. Kleef, 29. Achstenbrahm, 30. Rönnerkoppel, 31. Beck-(Beek-)wisch, 32. Beck-(Beek-)wischenberg, 33. Neukoppel, 34. Heidlage, 35. Eckholm (Eek-), 36. Bregrundt, 37. Lehmkuhlenholz, 38. Stets, 39. Heidlage, 40. Neut, 41. Böverwisch, 42. Westerfelde, 43. Stüff, 44. Soll (vordersten u. achtersten), 45. Burkämpe, 48. Holtröh, 47. Bergkoppel, 48. Lüttwisch, 49. Mittelwisch, 50. Warmlohe, 51. Hochbass, 52. Trenthönsholz (-wiesen), 53. Grebenkuhlen, 54. Hohbass (vordersten - hintersten), 55. Heidlagen, 58. Grotkoppel, 57. Halskragen, 58. Grotkoppel, 59. Lüttoh, 60. Lüttkoppel, 61. Ellhorn (großer, vorderster u. hinter.ster), 62. Bredenhorst, 63. Langkoppeln, 64. Lüttjen, 65. Heeselkämpe, 66. Ziegelkoppel, 67. Heeselhoop-(holz, koppel u. wiese), 68. Glasblöck, 69. Stritholm, 70. Schmehwisch, 71. Ellerholm (vorderster, mittelster u. hinterster), 72. Lichtenkoppel, 73. Bredenhorst, 74. Dannenkoppeln, 75. Gebel, 76. Bockroyen, 77. Moorwiese, 78. Torfmoor, weitere Flurnamen: Sefferskoppel, Moorkoppel, Vörstkoppel.

Einzelbeschreibungen

Viele der alten Flurbezeichnungen werden heute noch verwendet oder finden sich in Straßennamen wieder. In Innien sind unter anderem die Wohngebiete Schmähkoppel, Brüggkoppel und Lammhoe nach den alten Namen benannt, und die Straßen Hasselbusch, Zum Hölln, Sören, Ohlenkamp und Hühnerkamp lassen erkennen, wo sich die Flurstücke befanden, als sie noch landwirtschaftlich genutzt wurden. Ein paar wenige Namen sind heute auch durch Naturschutzprojekte, Historie oder neue Nutzungen allgemein bekannt:

Bori

Informationstafel Bünzer Burg (mit Burg Bori)

Als Burg Bori werden die Reste einer mittelalterlichen Turmhügelburg (Motte) in Bünzen bezeichnet. Sie befindet sich rund 200 Meter südlich des Flusses Bünzau in der Nähe des Sportzentrums. Heute existiert noch ein kleiner bewaldeter Hügel, der mit einem Burggraben umgeben ist.

Der Aukruger Bund hat diese Fläche, insgesamt 2,57 ha groß, 1993 erworben. Die Bünzer Burg ist ein Kulturdenkmal, ein Schutz- und Rückzugshügel zur Verteidigung vor Angreifern aus dem 12. Jahrhundert. Die Fläche besteht aus drei Teilen: dem Niederungsbereich Brumsieh an der Au, der Burg Bori mit einem Eichenbestand, der mit seinen Kronen ein Hallendach über der Burg bildet, und dem höher liegenden mageren und trockenen Bereich. Zunächst wurden diese Flächen von unseren eigenen Jersey-Ochsen „Pütt und Pann“ extensiv gepflegt. Seit 2013 werden sie gemeinsam mit der neu entstandenen ERNA-Jungviehweide von den Heckrindern beweidet. Mit dieser Bewirtschaftung konnte die Artenvielfalt auf allen drei Biotoptypen verbessert werden. Im Niederungsbereich Brumsieh sind wieder Sumpfdotterblumen zu sehen und um die Burg herum hat sich ein Ilex-Saum gebildet. Dichte Brombeerinseln auf der Trockenfläche bieten Rückzugsgebiete für Insekten und Vögel. Im November 2012 wurde im hinteren, von hier nicht einsehbaren Teil ein Amphibienteich angelegt. Gleichzeitig entstand in unmittelbarer Nähe eine neue Abbruchkante zur Wiederansiedlung von Uferschwalben, die früher in den alten Sandlöchern nisteten. Der Teich wurde durch das schleswig-holsteinische Landwirtschaftsministerium im Rahmen des Artenhilfsprogramms „Froschland“ finanziert.

Hühnerkamp

Hühnerkamp, Informationstafel

Auf dem Gelände wurde im August 2015 der Oberboden abgetragen und im vorderen Bereich aufgetragen. Die dann nährstoffarme hintere Fläche wurde mit Saatgut von unserer Heidenelkenfläche und von der Nordoer Heide angesät. Der vordere Teil, die nährstoffreichere Boden-Auftragsfläche, wird mittels regelmäßiger Heugewinnung auf natürliche Weise ausgemagert. In jährlich wiederkehrenden Arbeitseinsätzen werden insbesondere der Aufwuchs von Zitterpappel und Spätblühender Traubenkirsche, aber auch von Farn und Jakobs-Greiskraut aus den Flächen und den an-grenzenden Knicks entfernt, um so den wertvollen Bestand der Heidenelke und weiteren Pflanzen der Trockenrasengesellschaft erhalten zu können. 2017/2018 wurde der vor uns liegende Knick mit dem in 10 m Breite beidseitig abgezogenen Oberboden neu aufgesetzt und mit standortgerechten Gehölzen bepflanzt.

Die Obstwiese am Hühnerkamp ist das ehemalige Kleingartengelände der Gemeinde Aukrug und befindet sich seit Dezember 2001 in der Pflege des Aukruger Bundes. Eingebettet zwischen ERNA-Wiesen, Teich und Gehölzrand liegt die Obstwiese gut geschützt am Dorfrand. Die wenigen Altbäume stammen noch aus der Kleingartenzeit. In den vergangenen Jahren wurden weitere Hoch- und Halbstammbäume gepflanzt, so dass der derzeitige Bestand auf dieser Fläche bei ca. 90 Obstbäumen liegt. Durch die Schaffung dieser extensiv bewirtschafteten Obstwiese und durch das Pflanzen von alten, zum Teil unbekannteren regionalen Obstsorten leisten wir einen wertvollen Beitrag für den Sortenerhalt. Von uns angelegte Lesesteinhaufen, Benjeshecke und installierte Nisthilfen geben der Tier- und Insektenwelt ein Zuhause. Nach jahrelanger extensiver Schafbeweidung suchen wir nach Alternativen wie Mahd und anschließendem Aufstellen von Heureutern.

Kapelle

Die Kapelle zu Innien lag am Wege nach Bargfeld, wo noch heute ein erst 1837 entstandener Ausbau die Bezeichnung "Kapelle" trägt und der vorbeifließende Bach Kapellenbach heißt.

Neut

Dem Aukruger Bund wurde 1990 die Pflege und Entwicklung des Neut zu einem Magerrasenstandort von der Gemeinde übertragen. In unserer Kulturlandschaft finden sich durch starken Einsatz von Düngemitteln immer weniger magere, d.h. nährstoffarme Flächen und damit immer weniger Lebensraum für die Pflanzen, die diesen Boden benötigen bzw. Insekten, die von diesen Pflanzen leben. Hier liegt die Heidenelkenfläche, ein Sandmagerrasen, der schon seit 25 Jahren brach liegt und entsprechend ausgemagert ist. Hier wächst der größte Bestand an Heidenelke in Aukrug. Dieser Bereich dient auch als „Spenderfläche“ für andere Trockenrasenflächen z.B. am Boxberg und in Brokstedt, d.h. das Saatgut wird hier aufgenommen und auf die neuen Flächen übertragen.

Rempen

Rempen, Informationstafel

Die Flächen Rempen und Stackhoe sind mit 3,9 ha das erste große Projekt des Aukruger Bundes. Der Rempen ist seit 1985 im Eigentum des Vereins. Stackhoe wurde uns zeitgleich von der Gemeinde Aukrug zur weiteren Entwicklung als Landschaftsschutzgebiet überlassen. Die 0,9 ha große Schneedewiese wurde 1993 erworben. Mit dem ehemaligen Amt für Land- und Wasserwirtschaft (ALW) Kiel überplante der Aukruger Bund die damals schlichte Niederungswiese. Es wurde der 4000 m² große See angelegt und die verrohrte Burbek in diesem Bereich wieder geöffnet. Seit dieser Zeit haben auch wir immer mehr dazugelernt. Nach einer anfänglichen jährlichen Mahd zur Ausmagerung stellte sich eine zunehmende Artenarmut ein. Wir wechselten zu einer extensiven Beweidung mit Rindern. Dabei wurde das Beweidungskonzept mehrmals geändert und immer mehr Bereiche für die Rinder zugänglich gemacht. Einige können sich noch an Pütt und Pann, zwei Jersey-Ochsen erinnern, die wir dort selbst gehalten haben. Seit vielen Jahren stellt uns nun ein Landwirt seine Galloways als Landschaftspfleger zur Verfügung. Im Randbereich wurden 2020 einige Gehölzflächen „auf den Stock gesetzt“, um mit dem jungen Pflanzenaustrieb Flora und Fauna einen entsprechenden Lebensraum zu bieten. Auch langfristig werden wir immer wieder pflegend eingreifen müssen, um eine möglichst große Naturvielfalt zu erreichen und zu erhalten. Im Bruchwald entlang des Burbeks und zwischen Teich und Bünzau wird - außer dem Schneiden einiger Sichtfenster - auch weiterhin nicht eingegriffen.

Römm

Die Initiative zur Anlage dieser kleinen Obstwiese kam von den Anwohnern. Die Idee wurde gern vom Aukruger Bund aufgenommen und umgesetzt. So pflanzten Aktive des Aukruger Bundes mit zahlreichen kleinen und erwachsenen Anwohnern in einer Gemeinschaftsaktion am 01.02.2019 diese 18 Obstbäume. Bei den Bäumen handelt es sich zumeist um alte, erhaltenswerte und/oder seltene Sorten. Die Aktion wurde von der BINGO Umweltlotterie unterstützt. Zur weiteren Aufwertung der Fläche wurden die Streifen zwischen den Bäumen im Frühjahr 2019 zunächst umgebrochen und mit speziell für diese Fläche angemischtem Saatgut aus dem Projekt "Blütenmeer 2020", bestehend aus 30 % Kräutern und 70 % Gräsern, eingesät. Diese Wildblumenwiese wird künftig nur zwei Mal im Jahr gemäht und anschließend geheut, damit das Saatgut herausfällt. Später wird das Mahdgut abtransportiert.

Spann

Obstwiese Spann, Informationstafel

Auf dem Spann befindet sich nicht nur die Leichtathletikanlage und der Fußballplatz der Aukrugschule, sondern auch der Festplatz der Gemeinde Aukrug.

Die Obstbaumanpflanzung vom Aukruger Bund für Natur- und Landschaftsschutz nahm seinen Anfang im Jahr 2014 mit dem 20-jährigen Jubiläum der Partnerschaft Aukrug-Sién. Die beiden Partnerorte entschieden sich, zu ihrem Jubiläum jeder in seinem Ort 20 Bäume zu pflanzen. So bat der Partnerschaftsverein den Aukruger Bund um Unterstützung bei der Pflanzung und Pflege. Gemeinsam mit Schülern und Schülerinnen des dritten Jahrgangs der Aukrugschule wurde am 10. Oktober 2014 in einer großangelegten Aktion die Pflanzung durchgeführt. In den Folgejahren hat der Aukruger Bund weitere Bäume dazu gepflanzt, sodass ca. 40 Bäume hier stehen. Weitere fünf wurden vor der Schule gepflanzt. Ab 2019 hat der Kindergarten die Baumwiese für sich entdeckt. So wurden Beete zwischen der Obstbaumreihe angelegt, wo jede Kita-Gruppe ihr eigenes Stückchen "Land" individuell pflegt. Nicht zuletzt aufgrund dieser Aktivitäten wurde am 25. September 2019 der Kindergarten Aukrug als erster zertifizierter Naturparkkindergarten in Schleswig-Holstein ausgezeichnet.

Siehe auch

Einzelnachweise