Grünanlagen in Aukrug
Es gibt nur wenige von Menschen gestaltete öffentliche Grünanlagen in Aukrug, die hier in der Reihenfolge ihrer Entstehung vorgestellt werden.
Bürgerpark Aukrug
Ursprünglich gehörte der größte Teil des heutigen Parks zur Villa Domine, die 1888 vom ersten Ziegeleibesitzer Rudolf Domine erbaut wurde. Der private Garten wurde zum Amtsgarten, als das Amt Innien seinen Amtssitz in die Bargfelder Straße 10 verlegte (der genaue Zeitpunkt konnte bisher nicht ermittelt werden, vermutlich Mitte der 1920er-Jahre). Der Teich ist ein Tagebaurestloch der Innier Ziegelei, die dort Ton abbaute.
Der Bouleplatz des TSV Aukrug im Gemeindegarten wurde 2013 eingeweiht und 2016 erweitert[1]. Der damalige zweite Vorsitzende des TSV, Claus Ratjen, hatte sich im Jahre 2011 in Hohenwestedt durch die dortige Bouleanlage inspirieren lassen, sich auch für eine Anlage in Aukrug für den Seniorensport des TSV einzusetzen. Im Rahmen des Postleitzahlenfestes (24613) wurde der Bouleplatz feierlich eröffnet.
Für knapp 100.000 Euro wurde der Amtsgarten im Frühjahr 2025 zum Bürgerpark umgestaltet. Vor dem neuen Eingang zu den Versammlungsräumen ist ein viertelkreisförmiger Platz mit einer kleinen Bühne entstanden, die als Auftakt für eine zukünftige Nutzung erstmals beim Kunst- und Musikfest Fief-un-föfftig vielseitig bespielt und erprobt wurde. Musik hat an dieser Stelle allerdings schon eine über 20-jährige Tradition. Bereits 2003, 2010, 2013 und 2016 haben hier tolle und gut besuchte Musikfeste mit bis zu 400 Gästen im Rahmen der Aukrug-Wochen stattgefunden.
Friedhof Aukrug
Bereits vor dem Bau der Kirche 1893 wurde 1892 der für alle Aukrugdörfer zuständige Friedhof angelegt. Bis dahin fanden die Bestattungen in Nortorf statt. Der Bauplatz für das Pastorat und der Friedhof waren von Claus Rohweder gekauft. Die Gemeinde legte dazu ein daran befindliches Sandloch, das die Kirchengemeinde als Teil des Pastoratsgartens zurechtmachte.
Bei der starken Zunahme der Einwohnerzahl wurde der Friedhof nach dem Zweiten Weltkrieg zu klein. Anliegende Ländereien zur Vergrößerung waren nicht zu haben. Nun hatte die Dorfgemeinde Innien entdeckt, dass der niedrig gelegene Teil des Pastoratsgartens, der beim Kirchenbau ein Sandloch und der Kirchengemeinde zur Verfügung gestellt war, im Grundbuch nicht als Eigentum der Kirchengemeinde eingetragen war, also noch im Besitz der politischen Gemeinde Innien stand. Sie stellte diesen Platz zur Vergrößerung des Friedhofs zur Verfügung. Der Kirchenvorstand musste darauf eingehen, obgleich es als sicher anzunehmen ist, dass der Platz beim Bau der Kirche überlassen ist. Durch den beim Erweiterungsbau von Tönsheide zu entfernenden Sand wurde im Januar 1958 der Platz erhöht. Im November 1962 konnte der neue Friedhofsteil, der durch Zuschüttung des tiefer gelegenen Pfarrgartens entstanden war, in Benutzung genommen werden. Dem Pastorat verblieb nur ein kleiner Garten.
Eine andere notwendige Maßnahme fiel in die Amtszeit des Pastors Wackernagel, nämlich eine dringend erforderliche Erweiterung des Friedhofsgeländes. Auf dem Wege des Landtausches im Rahmen der Flurbereinigung konnte die „Presterwisch" in Böken gegen ein Wiesengelände an der östlichen Friedhofseite getauscht werden. Es war allerdings eine umfangreiche Aufschüttung erforderlich. Nach gehöriger Ablagerung konnte Anfang 1975 die erste Belegung erfolgen, 1977 wurde die Erweiterung des Friedhofs offiziell eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben. Gleichzeitig trat eine neue Friedhofssatzung nach den Richtlinien des Landeskirchenamtes in Kraft. Die Trägerschaft und Verwaltung des Aukruger Friedhofs wurde 2016 an die Kirchengemeinde Nortorf übergeben.
Dorfplatz Böken
Spätestens mit dem Bau des Kriegerdenkmals 1910 war die Grünanlage im Ortszentrum von Böken gärtnerisch gestaltet. Der Gedenkstein für die Schleswig-Holsteinische Erhebung, der heute auf dem Dorfplatz steht, befand sich ursprünglich an der Kreuzung Böker Straße / Poststraße, wie auf einer Postkarte von 1941 zu erkennen ist[2].
Spiel- und Liegewiese am Rehazentrum
Nach einer Bauzeit von rund drei Jahren konnte im Juni 1931 die Lungenheilstätte Tönsheide offiziell als Sanatorium Tönsheide mit der Nebenstation Tannenfelde in Betrieb genommen werden. Schon der Zeitungsbericht vom Dezember 1931 erwähnt die Liegehallen auf der Sonnenseite des Gebäudes und zeigt ein Foto, auf dem Teile der heutigen Gartenanlage erkennbar sind. In den Jahren 1932 bis 1935 wurden durch den Freiwilligen bzw. Reichsarbeitsdienst auf dem Krankenhausgelände Kultivierungsarbeiten unter Anpflanzung von Bäumen zu Windschutzzwecken und Wegebauten vorgenommen[3].
Grünanlage in der Schmäkoppel
Mit den Erschließungsarbeiten des Baugebietes Schmäkoppel wurde am 1. April 1978 begonnen. Zwischen Meisenweg, Georg-Reimer-Straße und Hauptstraße entstand an den verbindenden Fußwegen eine etwa 1500 Quadratmeter große Grünanlage mit Spielplatz, die bisher keinen Namen trägt.
Festplatz Spann
Der Festplatz wurde 1996 zusammen mit der Kurzstrecken-Laufbahn und dem Fußballplatz hinter der Schule angelegt[4].
Die Obstbaumanpflanzung vom Aukruger Bund für Natur- und Landschaftsschutz nahm seinen Anfang im Jahr 2014 mit dem 20-jährigen Jubiläum der Partnerschaft Aukrug-Sién. Die beiden Partnerorte entschieden sich, zu ihrem Jubiläum jeder in seinem Ort 20 Bäume zu pflanzen. So bat der Partnerschaftsverein den Aukruger Bund um Unterstützung bei der Pflanzung und Pflege. Gemeinsam mit Schülern und Schülerinnen des dritten Jahrgangs der Aukrugschule wurde am 10. Oktober 2014 in einer großangelegten Aktion die Pflanzung durchgeführt. In den Folgejahren hat der Aukruger Bund weitere Bäume dazu gepflanzt, sodass ca. 40 Bäume hier stehen. Weitere fünf wurden vor der Schule gepflanzt. Ab 2019 hat der Kindergarten die Baumwiese für sich entdeckt. So wurden Beete zwischen der Obstbaumreihe angelegt, wo jede Kita-Gruppe ihr eigenes Stückchen "Land" individuell pflegte.
Am 10. Oktober 2023 startete der Testbetrieb der Aukruger Hundewiese auf dem Spann, die im Frühjahr 2025 dort fest installiert wurde.
Grünes Klassenzimmer
Um 1980 entstand an der Nordost-Ecke des Sportgeländes ein "reizvoll" gelegener Grillplatz mit Schutzhütte. Der Naturpark Aukrug installierte im März 2022 auf dieser Fläche ein grünes Klassenzimmer. Statt Wände umrahmen Bäume und Wiesen das Klassenzimmer und dem Unterricht in der Natur werden keine Grenzen gesetzt. Finanziert durch den Kreis Rendsburg-Eckernförde und umgesetzt durch den Naturparkverein wurden in den Gemeinden Hohenwestedt, Jevenstedt und Aukrug außerschulische Lernorte eingerichtet. Sie sind für jedermann zugänglich und stehen den unterschiedlichsten Institutionen und Organisationen zur Verfügung.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Boulespaß im Gemeindegarten ©2022
- ↑ siehe Datei:Postkarte Aukrug Böken Mehrbild 1941 Gedenkstein Up ewig ungedeelt alter Standort.jpg
- ↑ siehe Archiv:Die Zeit vor dem II. Weltkrieg (Stecher)
- ↑ Mündliche Information von Bürgermeister Joachim Rehder