Edith Hauschildt

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Edith Hauschildt
Edith und Alban 2015
Edith Hauschild mit Minister Engelbrecht-Greve und Landrat Jacobsen (1969)

Edith Hauschildt (* 23. Oktober 1934 in Hamburg; † 22. Januar 2024 in Hohenwestedt) war Schwesterhelferin, Unternehmerin und Mitgründerin des Heimatmuseums Dat ole Hus.

Leben

Edith Annemarie Gisela Detjen wurde als nicht eheliches Kind ihrer Mutter Käthje in Hamburg geboren und wuchs dort in Pflegefamilien auf. Über ihre Jugend in den Schrecken des Zweiten Weltkrieges und den schweren Nachkriegsjahren hat sie auch in der Familie wenig berichtet. Von 1950 bis 1951 besuchte sie die Haushaltungsschule in Hamburg-Volksdorf. Ab September 1952 war sie in Aukrug auf dem Bauernhof von Fritz Witt in Stellung. Sie bewohnte dort ein kleines Zimmer ohne eigene Heizung, ihr Lohn betrug 60,- DM im Monat. In dieser Zeit war sie aktiv in der Landjugend Aukrug, lernte Werner kennen, mit dem sie im April 1953 ihre Verlobung feierte und den Bund fürs Leben am 1. Oktober 1954 einging. 1955 wurde sie mit Magret das erste Mal Mutter, ihre Söhne Jürgen und Claus kamen 1958 und 1965 auf die Welt.

Im Jahr 1958 hatten die beiden das heutige ole Hus im Rahmen einer Wohnungsrenovierung entdeckt. Edith war "entsetzt" über die Modernisierung. So entstand spontan der Gedanke, dieses oder ein ähnliches Haus zu erwerben. 1961 nutzten sie die Gelegenheit zum Kauf und verwirklichten ihren Traum, kauften die Kate im November für 10.000 DM und eröffneten am 10. Dezember 1961 die ersten Räume eines privaten Museums. Es wurde ihr gemeinsames Lebenswerk. Den Kaufvertrag mit Bauer Harms aus Bünzen hatten die beiden im Bahnhofshotel Innien unterzeichnet.

Bereits 1970 hatte Edith eine Gaststättenkonzession beantragt. Ihre Idee war ein Museumscafé, wo man in den historischen Räumen Kaffee trinken und dazu Waffeln mit Kirschgrütze und Sahne essen kann. Am 1. Januar 1971 meldete sie, nachdem sie die Konzession für das Café bekommen hatte, ihren Gewerbebetrieb an und war an den Wochenenden vollends mit der Bewirtung der Gäste beschäftigt. Das Waffelessen im olen Hus entwickelte sich über die kommenden Jahrzehnte zu einem Klassiker, der weit über die Region bekannt wurde und bis heute viele Besucher zu einem Museumsbesuch in Aukrug motiviert.

Neben ihrer beruflichen Selbständigkeit ließ sie sich zur Schwesterhelferin ausbilden und trat dem DRK bei. Von 1970 bis 1985 arbeitete sie in der Fachklinik Aukrug, war durch ihre Tätigkeit dort im Dorf und bei Kurgästen als "Fangolilli" bekannt.

Im Jahr 1996 übernahm ihre Familie die Privatpflegschaft für den damals 14-jährigen Alban, der seit 2016 das Museumscafé führt. 2011 hatten Werner und Edith das Museum für einen Euro an die Gemeinde Aukrug verkauft und führten Café und Museumsbetrieb noch bis 2016 bevor der Museumsverein gegründet wurde. Edith lebte in ihren letzten Lebensjahren im Seniorenzentrum Mittelholstein in Hohenwestedt, wo sie 2024 nach längerer Krankheit im 90. Lebensjahr verstarb.[1]

Einzelnachweise

  1. Biografie aus der Trauerrede für Edith Hauschildt von Pastorin Leykum am 23. Februar 2024 in der Kirche zu Aukrug, die zusammen mit Magret Hauschildt erstellt wurde.