Amt Aukrug

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Lage des ehem. Amtes Aukrug (einschl. Wasbek) im Kreis Rendsburg-Eckernförde
Wappen des ehemaligen Amtes Aukrug
Das neue Gesicht der Amts- und Gemeindeverwaltung
Einweihung des Amtsgebäudes nach dem ersten Umbau im Frühjahr 1982. Amtsvorsteher Heinrich Bracker-Wolter übergibt den obligatorischen Schlüssel an den Leitenden Verwaltungsbeamten Günter Maaß

Das Amt Aukrug war ein Amt im Kreis Rendsburg-Eckernförde, das von 1970 bis 2012 bestand. Auf einer Fläche von 115 km² lebten zuletzt etwa 6000 Einwohner in den vier Gemeinden Arpsdorf, Aukrug, Ehndorf und Padenstedt

Entstehung

Nach der Annexion Schleswig-Holsteins durch Preußen wurden 1889 die Amtsbezirke Innien (die heutige Gemeinde Aukrug sowie Meezen) im Kreis Rendsburg und Wittorf (Gemeinden Arpsdorf, Ehndorf, Padenstedt, Wasbek und Wittorf) im Kreis Kiel gebildet. Nach der Auflösung des Kreises Bordesholm, wie der Kreis Kiel mittlerweile hieß, kamen die Gemeinden des Amtsbezirks Wittorf ohne Wittorf als Amtsbezirk Wasbek 1932 in den Kreis Rendsburg. 1948 wurden die Gebiete der Amtsbezirke zu den heutigen Ämtern. Das Amt Wasbek blieb unverändert gegenüber dem Amtsbezirk. Das Amt Innien gab Meezen an das Amt Hohenwestedt-Land ab.

Zum 31. Dezember 1969 schlossen sich die Gemeinden Bargfeld, Böken, Bünzen, Homfeld und Innien, die bisher das Amt Innien bildeten, zur vorübergehend amtsfreien Gemeinde Aukrug zusammen. Zum 1. April 1970 wurde aus der Gemeinde Aukrug und den Gemeinden des bisherigen Amtes Wasbek das Amt Aukrug gebildet.

Auflösung

Ab dem 1. Januar 2007 wurden die Verwaltungsgeschäfte des Amtes im Rahmen einer Verwaltungsgemeinschaft von der Gemeinde Hohenwestedt geführt. Die Gemeinde Wasbek verließ zum 15. Juni 2008 das Amt und wird seitdem durch die Stadt Neumünster verwaltet.

Zum 1. Januar 2012 schlossen sich die Gemeinden des Amtes Aukrug mit den Gemeinden der Ämter Hanerau-Hademarschen und Hohenwestedt-Land und der Gemeinde Hohenwestedt zum Amt Mittelholstein zusammen.

Wappen

Blasonierung: „In Rot ein goldenes Wagenrad mit fünf Speichen, kreisförmig begleitet von fünf auswärts gewendeten silbernen Eicheln.“ Die fünf Eicheln symbolisieren die ursprünglich fünf Mitgliedsgemeinden.

Amtsgeschichte 1970 bis 1978

Vom 1. Januar bis 31. Mai 1970 war eine amtslose, aber keineswegs „schreckliche" Zeit. Amtmann Carstens als Vertrauensmann war der Garant der Ordnung und des reibungslosen Übergangs vom Amt Innien zum Amt Aukrug. Damit schied Hermann Carstens aus seinem bedeutungsvollen Amt, das er 20 Jahre unauffällig und mit Zurückhaltung geführt und in dem er sich großes Ansehen und Vertrauen bei seinen Mitbürgern sowie im Kreis und in der Regierung erworben hat. Am 1. Juni 1970 fand die konstituierende Sitzung des Amtsausschusses Aukrug statt. Das Amt Aukrug umfaßt nun die Gemeinden Arpsdorf, Aukrug, Ehndorf, Padenstedt und Wasbek.

Vereinbarungsgemäß sollten für den Posten des Amtsvorstehers Kandidaten aus dem Wasbeker Bereich nominiert werden. So wurde der Bürgermeister von Arpsdorf, Heinrich Bracker-Wolter, zum Amtsvorsteher und der Bürgermeister von Aukrug, Hans August Jensen, zu seinem Stellvertreter gewählt. Zum Standesbeamten wurde Otto Bruse und zu seinen Stellvertretern wurden Hans Jurtzick und Walter Bruse bestellt.

Der erste Amtsausschuß des neuen Amtes Aukrug, entstanden durch die Zusammenlegung der Ämter Innien und Wasbek, setzte sich aus den folgenden Personen zusammen:

  • Bürgermeister Heinrich Bracker-Wolter, Arpsdorf
  • Bürgermeister Hans August Jensen, Aukrug
  • Ausschußmitglied Claus-Detl. Ratjen, Aukrug
  • Ausschußmitglied Ehrhard Koopmann, Aukrug
  • Bürgermeister Gustav Dahmke, Wasbek
  • Ausschußmitglied Horst v. Kleist, Wasbek
  • Bürgermeister Bernhard Trottenberg, Ehndorf
  • Bürgermeister Walter Butenschön, Padenstedt.

Die nun durch die Zusammenlegung in der Personalstärke verdoppelte Verwaltung hatte folgende Zusammensetzung:

  1. Ltd. Verwaltungsbeamter Amtsamtmann Otto Bruse
  2. Amtskämmerer Amtsinspektor Walter Bruse
  3. Amtskassenleiter Angestellter Erwin Fritschka
  4. Ordnungsamt Angestellter Hans Jurtzick
  5. Meldeamt/Standesamt Angestellte Elisabeth Vogt
  6. Sozial- u. Versicherungswesen Angestellte Frl. Ilse Gerhardt
  7. Vollzugsbeamter Angestellter Walter Kahl
  8. Vollzugsbeamter zur Aushilfe Max Tumat
  9. zur Ausbildung Frl. Karin Behrens
  10. zur Ausbildung Bernd Harder

Mit der Vergrößerung des Amtsgebietes vergrößerte sich auch sein Aufgabenumfang. In dem Amtsbereich liegt die Legislative bei den Gemeindevertretungen, während die Exekutive sich in den Händen der Amtsverwaltung befindet.

Alles, was die Gemeindevertretungen beschließen, muß von der Amtsverwaltung ausgeführt werden. Die Gemeinden sollen keine eigenen Verwaltungseinrichtungen, also keine eigenen „Schreibstuben" haben. Je mehr Vorhaben die Gemeinden beschließen, um so mehr Maßnahmen hat das Amt auszuführen. Bei den gegenwärtig anfallenden baulichen Aufgaben, wie Bau von Schulerweiterungen, von Kindergärten, von Sportanlagen, von Gemeindestraßen, von Kanalisation, bei der Regelung der Müllbeseitigung und der Wasserversorgung, dem immer umfangreicher werdenden Sozialwesen, der immer komplizierter werdenden Gebührenabrechnung für Müllabfuhr, für Abwasserbeseitigung, für Wasserversorgung, dem vom Kreis übertragenen Paßwesen, um nur einiges zu nennen, fallen Arbeiten zu, die zwangsläufig zu einer Vergrößerung des Verwaltungsaufwandes führen, von dem sich der Bürger nur schwer eine rechte Vorstellung machen kann. Wenn alles im Interesse der Einwohner schnell und erfolgreich erledigt werden soll, ist ein genau funktionierender Verwaltungsapparat unerläßlich.

Wenn sich in den letzten Jahren im Gemeindehaus Aukrug die Amtsverwaltung personell und räumlich ausgedehnt hat, so muß man einmal die erheblich gewachsenen Aufgaben bedenken und sodann erkennen, daß der Amtsausschuß diese Erweiterung sehr vorsichtig und abwägend vorgenommen hat. In den bisherigen 8 Jahren des Amtes Aukrug ist es gelungen, eine personalbeständige, erfahrene und zuvorkommende Verwaltung aufzubauen, der sich die Einwohnerschaft vertrauensvoll zuwenden kann.

Die Kommunalwahlen vom 17. April 1974 brachten folgende Zusammensetzung des Amtsausschusses:

  • Heinrich Bracker-Wolter, Arpsdorf
  • Hans August Jensen, Aukrug,
  • Ingo Ziehm, Aukrug,
  • Hermann Carstens, Aukrug,
  • Gustav Dahmke, Wasbek,
  • Hermann Stolley, Wasbek,
  • Friedrich Mittendorf, Ehndorf,
  • Claus Schnoor, Padenstedt.

Zum Amtsvorsteher wurden Heinrich Bradcer-Wolter und zu seinem Stellvertreter Hans August Jensen wiedergewählt.

Im Verlauf der 2. Legislaturperiode des Amtsausschusses ergaben sich in der Verwaltung durch das Ausscheiden der beiden maßgebendsten und bekanntesten Beamten, des Leitenden Verwaltungsbeamten Amtsrat Otto Bruse am 31.12.1975 und des Amtskämmerers Amtsinspektor Walter Bruse am 30.9.1975 bedeutsame Veränderungen. Beide schieden aus Altersgründen aus ihren Ämtern. Sie gehörten zu den Männern der "ersten Stunde", die, von Gerechtigkeitssinn und Pflichtgefühl durchdrungen, in ruhiger und überzeugender Weise in den Jahren nach dem Zusammenbruch zwischen den Anliegen der Flüchtlinge und Vertriebenen und den Interessen der Einheimischen zu vermitteln und auszugleichen verstanden und sich um das Zustandekommen der Gesamtgemeinde Aukrug sowie das reibungslose Zusammenfügen der beiden Ämter Innien und Wasbek bleibende Verdienste erworben haben. Ihnen ist aus der Bevölkerung und im Amtsausschuß ein großes Maß an Vertrauen entgegengebracht worden, und das ist vielleicht der größte Lohn, den einer aus mehr als 25jähriger Beamtentätigkeit empfangen kann. Wußte einer nicht Bescheid in amtlichen Sachen: "Möst mal dei Bruse's fragen!"

Die wichtige Frage der Nachfolgeschaft an der Spitze der Verwaltung war in umsichtiger Weise durch Otto Bruse schon vorbereitet worden, indem er eine tüchtige Nachwuchskraft, Günter Maaß aus Hohenwestedt, so förderte, daß sie nach gutem Examen auf der Verwaltungsakademie in Kiel für eine Nachfolge vorgesehen werden konnte. Nach der Beförderung zum Amtsinspektor am 1.12.1973, zum Oberinspektor am 1.12.1974 und Bewährung im praktischen Dienst konnte Günter Maaß für das Amt des Ltd. Verwaltungsbeamten nominiert werden. Der Amtsausschuß hielt ihn für befähigt und wählte ihn für das verantwortungsvolle Amt. Die Kommunalaufsichtsbehörde in Rendsburg bestätigte die Wahl. Nach seiner am 1.12.1975 erfolgten Beförderung zum Amtmann konnte Günter Maaß am 1.1.1976 die Nachfolge des ausscheidenden Otto Bruse antreten.

Die durch den Fortgang von Walter Bruse freigewordene Stelle des Amtskämmerers wurde zunächst von Günter Maaß und dann von dem aus dem Amt Nortorf-Land nach hier versetzten und am 1. August 1977 zum Amtmann beförderten Willi Schmelzpfennig besetzt.

Die 3. Legislaturperiode des Amtes Aukrug begann mit der konstituierenden Sitzung am 25. April 1978. Der Amtsausschuß hat folgende Zusammensetzung:

  • Bürgermeister Heinrich Bracker-Wolter, Arpsdorf
  • Bürgermeister Hans August Jensen, Aukrug
  • Ausschußmitglied Hermann Carstens, Aukrug
  • Ausschußmitglied Eitel-Wolf Necker, Aukrug
  • Ausschußmitglied Ingo Ziehm, Aukrug
  • Ausschußmitglied Christian Busch, Aukrug
  • Bürgermeister Gustav Dahmke, Wasbek
  • Ausschußmitglied Hermann Stolley, Wasbek
  • Ausschußmitglied Claus Lobsien, Wasbek
  • Bürgermeister Friedrich Mittendorf, Ehndorf,
  • Bürgermeister Claus Schnoor, Padenstedt.

Gewählt wurde Heinrich Bracker-Wolter nun zum dritten Mal als Amtsvorsteher, Hans August Jensen ebenso als 1. Stellvertreter und Gustav Dahmke auf die neugeschaffene Stelle des 2. Stellvertreters. Mit der Eidesformel: „Ich schwöre, die Verfassung und Gesetze zu beachten und meine Amtspflichten getreu und gewissenhaft zu erfüllen. So wahr mir Gott helfe!" wurden die drei Gewählten auf ihr Amt verpflichtet. Die Zahl der Mitglieder des Amtsausschusses hat sich auf Grund der neuen Amtsordnung, wonach jetzt pro 750 Einwohner ein Sitz zusätzlich im Ausschuß entfällt, von ursprünglich 8 auf 11 erhöht.

Die Amtsverwaltung hat gegenwärtig folgende Gliederung:

Leitung: Amtsvorsteher Bracker-Wolter

Ltd. Verwaltungsbeamter Amtmann Günter Maaß

Es werden 2 Abteilungen unterschieden:

1. Allgemeine Verwaltung (Amtmann Maaß)

2. Finanz- und Steuerverwaltung (Amtmann Schmelzpfennig)

Zur allgemeinen Verwaltung gehören das Hauptamt (Maaß), Ordnungs- und Standesamt (Inspektor H. J. Rathjen) und das Sozialamt (Angestellter Amtsberg), das Hauptamt umfaßt wieder das Rechtswesen (Maaß), Personalwesen (Sieglinde Harbek), Schreibdienst (Ilse Butenschön), Ordnungs- und Standesamt umfaßt das Ordnungs- und Bauamt (H. J. Rathjen), das Standesamtswesen (Angestellter Hans Jurtzick), das Melde- und Paßwesen (Frl. Karin Voß). Zur Finanz- und Steuerverwaltung gehören Kämmereiamt (Schmelzpfennig), Steueramt (Ass. Anw. Joachim Kaak) und die Amtskasse (Angestellter Erwin Fritschka) mit dem Vollstreckungswesen (Angest. Walter Kahl), dazu kommen dann 2 Auszubildende: Wolfgang Wiese und Heinrich Brandt.

Amstgeschichte 1979 bis 1995

von Günter Maaß

Wechsel im Amtsvorstand 1994 - Links der neue Amtsvorsteher Gustav Göttsch, rechts der scheidende Amtsvorsteher Claus Schnoor (vorn Verwaltungsangestellter Jürgen George)
Die Amtsverwaltung „auf einen Blick" — von links nach rechts: Stefanie Tietz, Willi Schimmelpfennig, Jürgen George, Karin Hauschildt, Martina Clausen, Günter Maaß, Anja Striebich, Kay Fischer, Imke Doose, Kristin Metzger, Günter Ott, Jenny Lemke, Joachim Kaak, Ilse Butenschön, Julia Boelcke, Peter Michaelsen, Stefanie Lüpke, Hans Rathjen, Inge Wilckens, Corinna Schulz, Gustav Göttsch

Nachdem im Aukrug-Buch von 1978 durch Heinrich Bünger ausführlich die Entwicklung vom Amt Innien zum Amt Aukrug in der Zeit von 1970 bis 1978 beschrieben wurde, soll hier in erster Linie auf die weiteren 17 Jahre eingegangen werden. Gemeinsam mit dem Amt Aukrug werden viele Schleswig-Holsteinische Amtsverwaltungen am 01.04. 1995 auf ihr 25jähriges Bestehen zurückblicken können. Im Gegensatz zur Gemeinde Aukrug, die zum 01.01.1970 sich aus 5 Ortsteilen freiwillig zusammenschloß, wurde durch eine Gesetzesregelung auf der Ebene der Ämter und Kreise zum 01.04.1970 eine kommunale Gebietsreform vorgenommen. Zum damaligen Amt Innien, das aus der heutigen Gemeinde Aukrug bestand, kam das Amt Wasbek, bestehend aus den Gemeinden Arpsdorf, Ehndorf, Padenstedt und Wasbek, hinzu.

Die Zahl der Amtsausschußmitglieder, die von ihren jeweiligen Gemeindevertretungen gewählt wurden, stieg aufgrund gesetzlicher Änderungen und steigender Einwohnerzahlen von 8 auf inzwischen 15 an.

Aufgrund der Mehrheitsverhältnisse und unter Berücksichtigung früherer Absprachen wurden die ehrenamtlichen Leiter der Amtsverwaltung, die Amtsvorsteher, jeweils aus dem Bereich des ehemaligen Amtes Wasbek durch den Amtsausschuß gewählt.

Der Bürgermeister der Gemeinde Arpsdorf, Heinrich Bracker-Wolter, übergab sein Amt nach 12jähriger Tätigkeit 1982 an den Bürgermeister der Gemeinde Padenstedt, Claus Schnoor. Nachdem dieser wiederum 12 Jahre das Amt innehatte, wurde 1994 der Bürgermeister der Gemeinde Ehndorf, Gustav Göttsch, zum neuen Amtsvorsteher gewählt. Die Amtsvorsteher nehmen das Amt als Ehrenbeamte wahr. In der hauptamtlichen Leitung des Amtes ergaben sich seit dem 01.01.1976 keine personellen Veränderungen, d.h., daß Günter Maaß seit diesem Zeitpunkt die Aufgabe des Leitenden Verwaltungsbeamten und Willi Schmelzpfennig die Aufgabe des Kämmerers und des stellv. Ltd. Verwaltungsbeamten wahrnimmt. Die vom Gesetzgeber mit der Novel lierung der Amtsordnung vorgenommenen Änderungen hinsichtlich der Aufgabenverteilung zwischen dem Amtsvorsteher und dem Ltd. Verwaltungsbeamten hat praktisch kaum Auswirkungen gehabt, da eine Zusammenarbeit, wie sie vom Gesetzgeber nunmehr vorgesehen wurde, bereits seit Jahren praktiziert wurde.

Die übrige Besetzung der hauptamtlichen Mitarbeiter des Amtes hat sich den Veränderungen der Aufgaben angepaßt und wie in anderen öffentlichen Verwaltungsbereichen auch zu einer Vergrößerung des Personalstandes geführt.

Wesentliche neue Aufgabe der Amtsverwaltung wurde die Unterbringung und Betreuung von Asylbewerbern und Aussiedlern. Nachdem noch 1979 im Amtsausschuß Mittel für den Bau von Sanitäreinrichtungen für die Behelfsheime am Erlen-weg in Höhe von 15.000 DM bereitgestellt wurden, sah sich der Amtsausschuß veranlaßt, ab 1990 am Erlenweg einen Neubau mit fünf Wohnungen nach Abriß der Behelfsheime und der Sanitäranlage zu erstellen. Weiter wurden in Aukrug und Wasbek drei Wohngebäude erworben und in allen Gemeinden zeitweise sechs bis acht Wohnungen angemietet. Nachdem anfangs die Zahl der Asylbewerber überwog, ist seit 1993 die Zahl der Aussiedler gestiegen und die der Asylbewerber zurückgegangen. Da das Amt auch für gemeindliche Selbstverwaltungsaufgaben zuständig ist, soweit eine oder mehrere amtsangehörige Gemeinden gleichartige Aufgaben zu erfüllen haben, wurde der Bau der zentralen Wasserversorgungsanlage der Gemeinden Arpsdorf, Ehndorf und Padenstedt durchgeführt. Seit Jahren läuft die Klärschlammbeseitigung aus Hauskläranlagen und abflußlosen Gruben in allen Gemeinden unter Regie des Amtes.

Insgesamt ist festzustellen, daß sich die Struktur der Amtsverwaltung Aukrug von einer Ordnungsverwaltung weiter zu einer Leistungsverwaltung hin entwickelt hat. Nach den großen Investitionen im Hoch- und Tiefbau in den 70er und 80er Jahren werden die zur Verfügung stehenden Mittel seit Beginn der 90er Jahre in erster Linie dafür verwendet, die geschaffenen Einrichtungen ordnungsgemäß zu betreuen. Für die nächsten Jahre ist die Aufstellung von Landschaftsplänen vorrangig zu sehen sowie bauliche Weiterentwicklungen, insbesondere in Padenstedt und Ehndorf.

Immer wieder hat sich der Amtsausschuß mit Fragen der Gemeindeschwesternstation bzw. Sozialstation auseinandergesetzt. Zur Zeit wird die Verwaltung des Krankenpflegevereins durch die Amtsverwaltung mit erledigt.

Nachdem die Ämter ab 1990 verpflichtet waren, die Stellen von Gleichstellungsbeauftragten einzurichten, wurde diese Stelle von Frau Bärbel Voß-Effelsberg, die auch andere Aufgaben für die Gemeinde Aukrug wahrnimmt, besetzt.

Ausgang der 70er Jahre formierte sich der Amtsfeuerwehr-Musikzug. Niemand wird dieses kulturelle Angebot im Amtsbereich und weit darüber-hinaus missen wollen.

Nach dem Zusammenschluß der Ämter Innien und Wasbek und der Festlegung des Amtssitzes in Aukrug konnte von der Amtsverwaltung das Untergeschoß des ehemaligen Villengebäudes, Bargfelder Straße 10 im Ortsteil Innien, genutzt werden. Das Gebäude war schon Gemeindeeigentum. Von Anfang an herrschte dort jedoch eine räumliche Enge, die 1979 erste Pläne für eine Erweiterung nach sich zog. Nachdem die Hausmeisterwohnung des Ehepaares Gol-chert im Obergeschoß frei wurde, erfolgte 1980/81 ein grundlegender Umbau. Dabei konnte insbesondere ein separates Trauzimmer, das gleichzeitig für Besprechungen dienlich ist, geschaffen werden. Besonders aufwendig war der Neubau einer feuerfesten Treppenanlage im Obergeschoß. Die Eingangssituation wurde zum Süden hin neu geregelt und damit der Zugang von den Parkplätzen auf kurzem Wege möglich.

Bereits 1991 entstand der Bedarf für eine weitere räumliche Vergrößerung. Insbesondere datenschutzrechtliche Bestimmungen ließen nicht mehr zu, daß Mitarbeiter mit verschiedenen Aufgaben in einem Raum auch Publikumsbesuche erledigten. Darüberhinaus mangelte es von Beginn an an geeigneten Aktenlagerräumen. Die Sanitärräume der ehemaligen Turnhalle wurden abgerissen und im gleichen Bereich großzügige Büroräume geschaffen.

Ein großer Akten- und Büromaschinenraum konnte in der ehemaligen Ziegelei-Schüttguthalle eingerichtet werden. Besonders erfreulich ist, daß die Gemeinde Aukrug sich nach langem Zögern doch noch entschieden hat, die ehemalige Turnhalle zu einem Versammlungsraum auszubauen. Die Gemeinde und das Amt können deshalb gemeinsam neu geschaffene Sanitäreinrichtungen und einen neuen Eingangsbereich nutzen.

Die technische Entwicklung der elektronischen Datenverarbeitung ist, wie überall in Wirtschaft und Verwaltung, beim Amt Aukrug schnell vorangegangen. Nachdem anfangs noch Lochstreifengeräte in der Kasse und extern verarbeitete Lochkarten für das Meldewesen zum Einsatz kamen, wurde bereits 1981 eine Mehrplatzanlage für den Bereich Haushalt, Steuerverwaltung und Kasse sowie Meldewesen installiert. Nachdem diese Anlage nicht mehr ausbaufähig war, erfolgt 1991/92 die Installation einer modernen EDV-Anlage. Inzwischen sind alle Arbeitsplätze mit Personalcomputern ausgestattet, die untereinander vernetzt sind. Es können spezielle Verwaltungsprogramme entweder am Arbeitsplatz oder gemeinsam auf einem zentralen Rechner zum Einsatz kommen. Darüber-hinaus werden weltweit angebotene Programme für den Schriftverkehr, die Organisation und Kalkulation genutzt.

Siehe auch

Einzelnachweise