Kirchengemeinde Aukrug

Aus Aukrug Geschichte Wiki
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Kirche und Pastorat
Pastor Bröker mit der Gitarrengruppe
Festkonzert mit dem Frauenchor der Volkshochschule Aukrug in der Kirche

Das Kieler Konsortium bewilligte am 22. Mai 1893 die Einstellung eines Hilfsgeistlichen, bevor die Gemeinde am 1. April 1902 vom Kirchspiel Nortorf abgetrennt wurde und die selbständige Kirchengemeinde Aukrug entstand. Der Grundstein für die Kirche Aukrug wurde am 20. Juni 1893 gelegt und das Bauwerk am 17. Dezember 1893 eingeweiht.

Geschichte

Die Geschichte der Aukruger Kirchengemeinde wurde in den vier Chroniken bis 1995 umfassend von dokumentiert. 2018 wurde zum 125-jährigen Kirchenjubiläum ein Manusskript zur Kirchengeschichte von Claus J. Harms, Rudolf Heeschen, Gerd Kiel, Erich Mory und Willi Kranzusch (†) zusammengestellt, das die bisherigen Chroniken vervollständigt und aktualisiert.

Gemeindeleben

Der Kirchenvorstand

Pastor Klaus Bröker, Bischof Hans-Christian Knuth und Pastor Friedrich Wackernagel gestalteten den Abschlußgottesdienst anläßlich der Hundert-Jahr-Feier gemeinsam.

Wir sind kein „altehrwürdiges" Gremium, sondern das demokratisch gewählte Organ der Kirchengemeinde Aukrug und entscheiden in allen Fragen des öffentlichen Lebens: Herr Hans-Heinrich Brockmann; Frau Elke Carstens; Herr Hans Joachim Glate; Herr Wolfgang Gutzmann; Frau Elke Marianne Krzykala; Herr Wolfgang Pahl; Frau Christine Ratjen; Frau Elke Rixen; Herr Klaus-Wilhelm Schneede; Frau Heidemarie Seider; Herr Jochen Wehling und Frau Anita Wenzel. Kirchenvorste-her/innen haben Jugendgruppen auf

Fahrten begleitet, andere arbeiten mit bei der Vorbereitung zum Weltgebetstag. Die Leitung dieses Kreises hat Frau Regina Bröker. Es ist schon zur guten Sitte geworden, daß auch beim Abendmahl Mitglieder des Kirchenvorstandes helfen. Großen Spaß machte allen die Vorbereitung und Durchführung von zwei Erntedankgottesdiensten in der Scheune bei Looft in Bünzen. In den vergangenen Jahren sind wichtige Beschlüsse gefaßt worden: Neubau der Orgel — Erweiterung des Friedhofes — Anbau des Gemeindehauses. Alle waren an der Vorbereitung und Durchführung der Festwoche anläßlich der Hundert-Jahr-Feier (1993) unserer Kirchengemeinde beteiligt.

Es ist nicht zufällig, daß Gemeindeglieder Verantwortung für das kirchliche Leben übernehmen. Die Geschichte unserer Gemeinde zeigt, daß der Kirchenbau vor über hundert Jahren nicht „von oben" verordnet worden war, sondern in einem „langen Marsch durch viele Instanzen" von unten endlich am 17.12.1893 ans Ziel kam.

„Rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten". (Psalm 50, 15) Dieses Bibelwort schrieb die damalige Kaiserin und Königin Auguste Victoria in die Innenseite unserer Altarbibel. Das möge für alle gelten, die Gott in ihrer Not suchen. — Während meiner Zeit haben wir von einigen Kirchenvorstandsmitgliedern Abschied nehmen müssen: Hans Carstens, Rudolf Carstens, Gerda Meier, Reinhold Ohm und Otto Kalies. Allen ein herzliches Dankeschön für ihre Arbeit in unserer Gemeinde.

Kirchenbüro, Küster, Friedhofswart und Kirchenmusik

Von links: Pastor Bröker, Bernhard Protz, Werner Hauschildt

Montags bis freitags ist unser Büro von 9 bis 12 Uhr geöffnet. Frau Marianne Krzykala ist dann für Sie da. Sie ist die Nachfolgerin von Frau Helene Szislo, die ebenso für die gesamte Verwaltung tätig war. „Verwaltung" — für die meisten ein trockenes und nüchternes Wort. Aber wie oft ergibt sich bei der Ausstellung eines Patenscheines oder der Vergabe eines Grabes das eine oder andere Wort, das genauso wichtig ist wie die „Bescheinigung".

Herr Ingo Pahlke ist der Nachfolger von Jens Tietgen (gest.) und Herrn Werner Hauschildt. Auch die Arbeit auf dem Friedhof ist nicht nur eine gärtnerische Tätigkeit, sondern erreicht oft seelsorgerliche Bereiche. Anlage eines Grabes, Aufstellen des Grabsteins — hier wird ein ganz empfindlicher Bereich der Friedhofsnutzer berührt. Hilfestellung zu leisten bei der Bewältigung der Trauer — das ist das Anliegen von Friedhofswart und allen Verantwortlichen in der Kirchengemeinde Aukrug.

Wichtig ist auch der Klang unserer schönen Orgel. Frau Annegret Winter und Herr Bernhard Protz teilen sich im Wechsel die Gottesdienste in unserer Gemeinde. Es ist ein beruhigendes Gefühl für alle Beteiligten, wenn Frau Winter auch zu „unmöglichen" Zeiten zu erreichen ist. Nach Möglichkeit erfüllt sie alle musikalischen Wünsche von Tauf- eltern, Brautpaaren oder trauernden Angehörigen. Sehr oft sind auch Sonderproben mit Sängerinnen oder Sängern nötig. Herzlichen Dank beiden für den treuen Dienst in den vergangenen zwanzig Jahren. Ohne Orgel wären unsere Gottesdienste ärmer.

Erntedankfest

Umzug mit Erntewagen durch Innien früher
Die geschmückte Kirche

Seit uralten Zeiten brachten die Bauern und Landfrauen die größten und schönsten Feld- und Gartenfrüchte in die Kirche und dankten Gott für den Segen der Erde. Die jungen Leute banden eine Erntekrone, die in der Kirche aufgehängt wurde. Nach dem Gottesdienst wurden die Früchte an Bedürftige verschenkt. Anschließend fand der Umzug auf geschmückten Erntewagen statt. Heute spürt man von alledem nicht mehr viel.

Aber das Jahr 1992 mit der Trockenzeit im Sommer und der schlechten Getreideernte auf der Geest sollte uns zu denken geben. „In diesem Sommer müssen die Spatzen runter in die Knie, wenn sie ein Haferkorn vom Halm fressen wollen!", sagte ein Bauer mit gutem Humor. Doch trotz der schlechten Ernte herrschte hier kein Mangel, weil die Vorratslager voll waren. Die „Butter- und Fleischberge" nahmen nicht ab, und aus handelspolitischen Gründen wurden nach wie vor Massen von Früchten auf Müllhalden und ins Meer gekippt.

Für viele ist unser Überfluß an Nahrungsmitteln so selbstverständlich geworden, daß das Erntedankfest zu einem „veraltet-wirkenden-Tag" im Kalender zu verkommen droht. Um dies zu verhindern, ist besonders die Landbevölkerung gefordert, in deren Obhut Wachstum und Gedeihen von Frucht und Vieh liegt. Auch schließt das Fest ja den Dank dafür ein, daß es uns gut geht, und die Bitte um gutes Gelingen in Familie und Beruf sowie um ein harmonisches Miteinander von Stadt und Land, denn alle sitzen in einem Boot. Wir sollten unseren Kindern immer wieder klarmachen: Das Erntedankfest zu feiern ist keine Heuchelei, sondern ein Brauch, der auch heutzutage noch seine volle Berechtigung hat.

Der Erntedankgottesdienst 1992 wurde auf der Diele von Johannes Looft gefeiert. Der Festakt begann mit dem Lied der Chöre „Wir pflügen und wir streuen den Samen auf das Land. Doch Wachstum und Gedeihen steht in des Himmels Hand" und endete mit den Worten unseres Pastors Klaus Bröker „Wir empfangen Gottes Gnade und dürfen uns an vielem freuen, Noch ist Zeit, dankbar zu sein für alles, was uns gegeben ist."

1993, zum 100jährigen Jubiläum unserer Kirche, hat man sich wieder an die althergebrachten Vorbereitungen des Erntedankfestes erinnert. Die Landfrauen hatten sich mit dem Ausschmücken vor dem Altar sehr viel Mühe gemacht. Die Erntekrone hing wieder in der Kirche. Von dem Erntedankgottesdienst waren alle Besucher sehr angetan, und die Ernteandacht der Landfrauen war ein voller Erfolg.

Das Erntedankfest 1993 wird den Aukrugern in Erinnerung bleiben, und alle konnten sich den Dankesworten unseres Pastors anschließen mit dem Lied „Nun danket alle Gott".

Pastor:innen in Aukrug

  • Johannes Lehfeldt, 1892–1898, ging nach Lauenburg und später nach Hamburg-Hamm, gest. 1929
  • Jürgen Roos, 1898–1914, ging nach Altona, Johanniskirche
  • Pastor Loth, 1914–1915 zur Vertretung
  • Johannes Tramsen, 1915 – September 1943, Leiter des Bruderrates der Bekennenden Kirche in Schleswig-Holstein
  • Johannes Tonnesen, 1944 – November 1953, lebte später im Ruhestand in Flensburg
  • Erwin Striewski, 1954 – März 1958, ging nach Bozen, Südtirol
  • Georg Klemt, September 1958 – April 1969, ging nach Rendsburg
  • Friedrich Wackernagel, Mai 1969 – November 1975, ging nach Plön
  • Klaus Bröker, Mai 1976 – April 2011
  • Christina Leykum, seit Mai 2011


Siehe auch