Flüsse und Bäche in Aukrug

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Das Flusssystem der Bünzau (schematisch)

Schon sehr früh haben sich die Wasser- und Bodenverbände das Ziel gesetzt, die wenigen naturbelassenen Flüsse und Bäche in Aukrug im Aukrug zu erhalten und die kanalisierten und verrohrten Fließgewässer naturnah umzugestalten. Neben der Bünzau gibt es eine Vielzahl von kleineren Fließgewässern, die in diesem Artikel kurz beschrieben werden.

Bitternbek

Der Bitternbek ist ein rechter Nebenfluss der Buckener Au.[1] Der Fluss hat eine Länge von ca. 3,2 km und bildet im Verlauf mehrfach die Grenze zwischen den Kreisen Rendsburg-Eckernförde und Steinburg. Er entspringt auf dem Gebiet der Gemeinde Aukrug südlich des Boxbergs und mündet östlich von Grauel in die Buckener Au. Der Oberlauf des Bitternbeks wird für mehrere Fischteiche gestaut.

Bredenbek

Bredenbek nahe der Mündung in die Bünzau

Der Bredenbek hat eine Länge von ca. 8 km. Er entspringt nördlich von Wasbek. Westlich von Aukrug-Bargfeld mündet er in die Bünzau.

Buckener Au

Die Heimat 1943: Georg Reimer über Sumpfschildkröten in der Buckerner Au

Die Buckener Au ist ein etwa 12 km langer Quellfluss der Bünzau. Sie entspringt südwestlich von Hohenwestedt. Bei Innien vereinigt sie sich mit der kürzeren Fuhlenau zur Bünzau. Bei Homfeld werden in den Niederungen der Au Heckrinder gehalten. Der Wasser- und Bodenverband Untere Buckener Au betreut rund 50 Kilometer Fließgewässer.

In der weiträumigen Buckener Au-Niederung hat der Verein ERNA knapp 70 ha von der Schrobach-Stiftung gepachtet. Etwa 40 Rinder weiden ganzjährig auf der Fläche und halten dadurch das feuchte Grünland offen. Während im Sommer auf der Fläche deutlich mehr wächst als die Rinder fressen können, ernähren sie sich im Winter dann von dem überschüssigen Gras.

Durch die Beweidung wird eine vielfältige Pflanzenwelt ebenso ermöglicht wie die Brut von großer Brachvogel, Kiebitz und Feldlerche, die relativ übersichtliche Flächen benötigen. Von dem vollständigen Verzicht auf Dünge- und Spritzmittel profitieren natürlich auch Insekten. Durch die Kappung der Drainage und zusätzliche Aufdämmung ist in tiefer gelegenen Bereichen ein zusammenhängendes Feuchtgebiet entstanden, wo Bekassinen, Enten und Rohrammern brüten. Von zwei Beobachtungstürmen kann man die Rinder, aber auch Rast- und Brutvögel gut beobachten, ohne dass man die Fläche betreten muss.

Bünzau

Die Bünzau in der Topographie von Holstein 1803

Die Bünzau, früher auch Bunsinghbek, Bünzer Aue oder Bünzenerau genannt, ist ein rechter (nördlicher) Nebenfluss der Stör in Schleswig-Holstein.

Burbek

Der Burbek (früher auch Winnkampsbek) hat eine Länge von ca. 2,5 km. Der Bach entspringt zwischen den Ortsteilen Homfeld und Innien und mündet östlich von Innien in die Bünzau. Der überwiegende Teil des Flusslaufes wurde während der Flurbereinigung verrohrt, lediglich 250 m des Oberlaufes Nähe des Erlenhofes und die letzten 300 m des Unterlaufes im Rempen sind noch naturnah erhalten.

Fuhlenau

Die Fuhlenau ist ein 8 km langer Quellfluss der Bünzau. Sie entspringt nordwestlich von Gnutz im Bargstedter Moor. Bei Innien vereinigt sie sich mit der längeren Buckener Au zur Bünzau.

Glasbek

Renaturierter Unterlauf der Glasbek im April 2013

Der Glasbek (in alten Karten auch Glasebek oder Glosebek)[2] ist ein rechter Nebenbach der Bünzau. Der Bach hat eine Länge von ungefähr 3 km und bildet die Grenze zwischen den Kreisen Rendsburg-Eckernförde und Steinburg. Er entspringt südöstlich des Tönsheider Waldes zwischen Aukrug und Sarlhusen und mündet südlich von Aukrug-Bargfeld in die Bünzau.

Der im Wald verlaufende ca. 1 Kilometer lange Oberlauf ist naturnah erhalten, während der Unterlauf seit der Flurbereinigung großteils in Rohren verlief und nur an einigen Stellen als Wassergraben erkennbar war. Im Frühjahr 2012 begannen die Baumaßnahmen für die Renaturierung des Unterlaufes.

Weitere Bilder in der Bildergalerie Renaturierung Glasbek 2012/2013.

Höllenau

Die Höllenau hat eine Länge von 14,5 km. Sie entspringt im Schönbeker Moor östlich von Nortorf in der Nähe von Schönbek und mündet in Aukrug in die Bünzau. Beim Ortsteil Böken mündet in sie der Nebenfluss Mitbek. Der Vorläufer des Wasser- und Bodenverbandes Untere Höllenau war die 1873 gegründete Gnutz-Bökener Entwässerungsgenossenschaft. 1998 umfasste die Verbandsfläche 3.177 Hektar und dem Verband gehörten 207 Mitglieder an.[3]

Kapellenbach

Oberlauf des Kapellenbaches

Der Kapellenbach (in alten Karten auch Capellenbach, Kapellenbek oder Spannbek) hat eine Länge von ca. 3 km. Er entspringt in der Nähe der L121 südöstlich von Aukrug-Homfeld, speist im Ortsteil Bünzen den Mühlenteich der Bünzer Wassermühle und mündet dort in die Bünzau. Drei der Quellen sind mit Steinen eingefaßt und liefern über 200 Minutenliter. Früher galten sie als heilkräftig. Es wird erzählt, daß alte Leute sich in Krankheitsfällen von dort Wasser holen ließen.[4]

Mitbek

Der Mitbek hat eine Länge von ungefähr 4 km. Der Fluss entspringt südlich von Nortorf in der Nähe von Krogaspe, fließt mit dem Eckbek zusammen und mündet bei Böken in die Höllenau.

Röfskampgraben

Der Röfskampgraben ist ein Wassergraben mit einer Länge von ca. 600 m. Er entspringt in Aukrug-Innien südlich des Bahnhofs und mündet weiter östlich am Hexenwald in den Hühnerkampsteich, der in die Bünzau entwässert.

Sellbek

Die Sellbek auf dem Gelände des Golfclubs Aukrug

DSer Sellbek (früher auch Ellhornbek oder Saalbornbek) hat eine Länge von ungefähr 3,5 km. Er entspringt südlich von Aukrug im Naturschutzgebiet Tönsheider Wald auf dem Gelände der Fachklinik Aukrug, unterquert die Kreisstraße 88 von Aukrug nach Sarlhusen, fließt dann über das Gelände des Golfplatzes und mündet südlich von Aukrug-Bünzen in die Bünzau.

Im Oberlauf fließt der Sellbek als natürlich mäandrierender Bach durch ein Waldgebiet der Kurt und Erika Schrobach-Stiftung. Der Unterlauf war bis 2019 auf einer Länge von ca. 1.600 m verrohrt, bevor er als begradigter Vorfluter in den Talraum der Bünzau mündete. Bereits seit 1994 wurde die Renaturierung dieses Abschnittes geplant. Im Landschaftsrahmenplan aus dem Jahr 2000 war vorgesehen, den Sellbek, den Glasbek und den Tönsbek zu entrohren und naturnah zu gestalten. Als letzter der drei Bäche wurde der im Rohr fließende Sellbek im Winter 2019 renaturiert und ist nun zwischen dem Aukruger Golfplatz und der Bünzau ein offen fließendes Bächlein. Mit dieser Maßnahme erfüllt die Schrobach-Stiftung in enger Zusammenarbeit mit dem Wasser- und Bodenverband Bünzau die Ziele von Natura 2000 und der EU-Wasserrahmenrichtlinie.

Steenbek

Der Steenbek hat eine Länge von ca. 2,6 km. Er entspringt im Ortsteil Homfeld und mündet weiter nördlich in die Buckener Au. Der Oberlauf wird für mehrere Fischteiche gestaut, der Unterlauf wurde im Rahmen der Flurbereinigung in vielen Abschnitten begradigt oder verrohrt.

Tönsbek

Renaturierter Unterlauf der Tönsbek im April 2018

Die Tönsbek (früher auch Töriisbek) hat eine Länge von ungefähr 4,5 km. Sie entspringt westlich von Aukrug-Bargfeld, unterquert die Landesstraße 121 in der Nähe der Fachklinik Aukrug, fließt dann durch den Aukruger Ortsteil Bargfeld und mündet südlich von Aukrug-Bünzen beim Segelfluggelände Aukrug in die Bünzau. Der Unterlauf wurde während der Flurbereinigung verrohrt und inzwischen wieder renaturiert.

Wischbek

Die Wischbek (früher auch Wisbek) hat eine Länge von ca. 5 km, entspringt in der Nähe der Bundesstraße 430 westlich von Wasbek im ehemaligen Wasbeker Moor und mündet zwischen Aukrug-Bünzen und Arpsdorf in die Bünzau.

Einzelnachweise

  1. Projekt "Wasser" der Grundschule Hennstedt 2010 bis 2011
  2. Georg Reimer: Die Wassermühlen im Amte Rendsburg, Heimatkundliches Jahrbuch 1955 für den Kreis Rendsburg, S. 84–129, Verlag Heinrich Möller
  3. Erwin Fritschka und Siegfried Geiger: Chronik Gnutz, Schmidt & Klauning, Kiel 1998, Seite 296
  4. Heimatbuch des Kreises Rendsburg 1922